Freitag, 29. Oktober 2021

Rezension: Der Zug der Nonnengänse von Franka Michels

Titel: Der Zug der Nonnengänse
 Autorin: Franke Michels
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 336 Seiten
 Preis: 10,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.09.2021
ISBN: 978-3-426-52729-0
 
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Handlung

In der Natur kann die 60-jährige Amelie durchatmen. Hier fühlt sie sich wohl, sie findet Trost und Kraft. Sie kann nicht nur das Wattenmeer, sondern auch die Tiere beobachten und voller Vorfreude wartet sie darauf, dass ihre geliebten Nonnengänse wieder den Weg nach Langeoog finden. Jeden Tag aufs Neue saugt sie diese Eindrücke ein, weiß sie doch, dass ihr aufgrund ihrer Krebs-Erkrankung nur noch wenig Zeit bleibt. Allerdings hat sie noch eine Sache auf dem Herzen...

Bente braucht derweil eine Auszeit. Diese will sie auf Langeoog machen und trifft zufällig auf Amelie. Trotz des Altersunterschiedes von 20 Jahren entwickelt sich zwischen den beiden Damen eine Freundschaft. Sie helfen sich nicht nur in der schweren Zeit, sondern vertrauen sich auch ihre Geschichten, Wünsche und Geheimnisse an...

Meinung

Das Cover ist hübsch, es besitzt teilweise wunderbar leuchtende Farben und passt gut zu der Geschichte. Im oberen Drittel des Buches sieht man nicht nur die Weite des Himmels, sondern auch ein Gewässer, die Szenerie könnte Langeoog darstellen. Außerdem sind noch einige Vögel erkennbar, wahrscheinlich handelt es sich hierbei um die titelgebenden Nonnengänse. Die restlichen zwei Drittel des Buches werden von Schilf, sowie dem Titel des Buches dominiert.

Trotzdem bin ich nicht komplett überzeugt davon, mir fehlt noch Etwas, was den Anblick besonders macht und die Blicke auf sich zieht. Keine Ahnung, was das sein soll. So liegt ein hübsches und schönes Cover vor, welches meiner meiner Meinung nach aber nicht perfekt ist.

Ich hatte den Roman absolut nicht auf dem Schirm, deshalb war natürlich die Überraschung sehr groß, das Buch plötzlich mit der Post zu erhalten. Allein deswegen hatte ich mich sehr auf die Geschichte gefreut, aber auch die Inhaltsangabe klang direkt überzeugend. Und schnell gab es einige positive Meinungen zu dem Buch, die auf eine emotionale Erzählung hingedeutet haben, weshalb ich frohen Mutes und mit vielen Erwartungen an die Geschichte herangegangen bin. Für das schöne kleine Paket, sowie die sehr gelungene Überraschung möchte ich dem Droemer Knaur Verlag ganz herzlich danken!

Anfangs brauchte ich ein wenig Zeit, um mich vor allem an die Figuren zu gewöhnen. Diese profitieren von der ersten Seite an von einer ganz eigenen Darstellung, die mich zwar ein wenig auf Distanz hält, die aber sehr interessant und lebendig ausgefallen ist. Darauf musste ich mich erst einmal einlassen, danach fiel es mir recht leicht, der Geschichte ohne Probleme zu folgen!

Mir hat die Sprache gut gefallen. Ich empfand sie teils zwar als etwas kühl, aber sie befand sich auf einem sehr schönen Niveau. Viele Szenen sind überraschend tiefgreifend gestaltet, was viel von dem Charakter des Buches ausmacht. Mit dem Lesen bin ich gut und flüssig vorangekommen und mit zunehmender Handlung hat mich der Roman immer mehr gefangen genommen.
Gespickt ist die Sprache mit allerlei Hintergrundinformationen zu Vögeln und deren Aussehen, sowie Lebensweisen. Hier merkt man, dass die Autorin sich über dieses Thema bestens informiert hat und ich mag es, wie die Vögel ein wiederkehrendes Thema des Buches sind.

Mich hat es überrascht, wie viele Erzählperspektiven genutzt werden. Diese fallen vielfältiger aus, als ich anfangs gedacht hatte und sie führen dazu, dass man auf die Situationen verschiedene Blickweisen erhält und man manche Aussagen der Charaktere besser verstehen kann. Es gibt Einblicke in die Gedanken vollkommen unterschiedlicher Figuren, die dabei helfen, dass man die einzelnen Sichtweisen erkennt und sich dadurch ein ganz eigenes Bild der Lage machen kann. Zudem ist es sehr passend und gut, dass vonseiten des Erzählers keine Wertung ausgeht und es dem Leser komplett frei überlassen wird, wie er die Situation und Figuren einschätzt.

Vorab hatte ich bereits ein paar Meinungen gelesen, die von einer sehr emotionalen Geschichte sprechen. Lange Zeit empfand ich die Ausgangssituation zwar traurig, wurde von der Stimmung aber nicht so mitgerissen, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich denke, dass das daran lag, dass ich nie so recht eine Bindung zu den Protagonisten aufbauen konnte, sondern sie mich mit ihrer Art, mit ihrem Charakter immer ein wenig auf Distanz gehalten haben. Und dann trat irgendwann im letzten Viertel des Buches doch noch die von mir erhoffte Stimmung ein und hat auch mich endlich abgeholt. Ich habe daraufhin sehr emotional an den Geschehnissen teilgenommen und schließlich kam auch der Punkt, an dem ich so sehr in der Geschichte angekommen war, dass ich mit den Figuren mitgefühlt habe und ich irgendwann auch ein paar Tränen unterdrückt habe. Abschließend kann ich daher sagen, dass ich die Stimmung irgendwann als sehr mitreißend und emotional empfand, diese hätte sich gern genauso durch den ganzen Roman ziehen können.

Fast durchweg spielt die Geschichte auf Langeoog. Wenige Kapitel gibt es noch in Hannover, allerdings halten sich diese in Grenzen. Vor allem das Häuschen von Amelie, sowie die landschaftlichen Beschreibungen konnte ich mir sehr lebendig und bildreich vorstellen, es war ein absolutes Vergnügen, diese Orte gedanklich zu besuchen und deren Charakter kennenzulernen. Ich hätte mir gern gewünscht, dass auch die restlichen Settings eine so gelungene Beschreibung erhalten und ich sie mir so lebendig vorstellen kann. Das war nämlich bei den restlichen Orten nur sehr selten der Fall, meist kamen sie sehr nüchtern und neutral, fast auch ein wenig kühl und leblos daher. Das passt zwar insofern zum Roman, dass Amelie vor allem ihr Haus, als auch die Natur mit der Vegetation und den Tieren am Herzen liegt und man dies besonders stark nachvollziehen kann. Aber ich finde, dass die anderen Orte ein bisschen zu schwach daherkommen.

Auf den ersten Seiten habe ich noch gedacht, dass es mir irgendwann gelingen wird, zu den Personen eine Bindung aufzubauen. Zwar konnte ich sie irgendwann auf emotionaler Ebene verstehen, ansonsten hat es sich durchgesetzt, dass ich zu ihnen Distanz wahrte. Mir waren ihre Charaktere teils einen Hauch zu verschroben beschrieben, jeder hatte seine Macken, die mir aber zu stark ausgefallen sind. Daher war es mir nicht möglich, Vertrauen zu ihnen zu fassen und sie so anzunehmen, wie sie sind.

Zudem hat es mich irgendwie gestört, dass Bente und ihr Mann öfter aneinander vorbeireden und Ewigkeiten brauchen, um ansatzweise auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Hier wurde ich mit der Zeit ein bisschen ungeduldig und ich finde, dass diese Episode gar nicht so weit hätte ausgeweitet werden müssen. Dafür hätte es mir besser gefallen, wenn der Fokus noch mehr auf Amelie gewesen wäre.

Fazit

Es handelt sich um ein schönes, teilweise berührendes und vor allem nachdenklich machendes Buch. Die Geschichte rund um die Freundschaft der beiden Damen und das Anvertrauen von Geheimnissen und der Lebensgeschichte hat mir gut gefallen und sie ist etwas, was ich so noch nie gelesen habe. Im Grunde ist der Roman ziemlich stimmig, lediglich die Figuren hinterlassen mich zwiegespalten und ich kann sie selbst nach dem Beenden des Buches nicht so richtig einschätzen. Nichtsdestotrotz ist es eine tolle Geschichte, die mir weitgehend richtig gut gefallen hat!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Mittwoch, 27. Oktober 2021

Rezension: Das Parfum der Liebe von Hanna Caspian

Titel: Das Parfum der Liebe
 Autorin: Hanna Caspian
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 128 Seiten
 Preis: 8 €
 Erscheinungsdatum: 01.09.2021
ISBN: 978-3-426-52761-0 
 
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Handlung

Ecuador 1904

Nach ihrer geplatzten Verlobung ist Viola unheimlich froh, dass ihr Onkel sie mit auf seine Reise genommen hat und sie fernab der Dresdner Heimat durchatmen kann. Sie möchte die unglückliche Angelegenheit vergessen und dies gelingt ihr anhand der unglaublichen Orte, die sie auf der Exkursion entdecken. 
Viola und ihr Onkel verbringen schon einige Zeit auf einer Hacienda, wo sie allerhand andere Reisende kennenlernen. Unter anderem auch den Hamburger Adrian, der auf der Suche nach neuen Düften ist, die er für die Parfümherstellung nutzen kann. Obwohl das erste Treffen in einem kleinen Desaster endet, merken die jungen Leute schnell, dass zwischen ihnen eine ganz besondere Anziehung herrscht. Allerdings ist Adrian nicht so ehrlich zu Viola, wie sie es sich gewünscht hätte...

Meinung

Das Cover wurde in einem warmen und wunderschönen Rot gehalten. Darauf befinden sich allerhand Details wie Blätter und Blümchen, die in unterschiedlichen Farben abgedruckt sind. In der Mitte des Buches findet sich der Titel, sowie der Name der Autorin. Beides wurde auf einem orangefarbenen Hintergrund abgebildet und die genutzten Farben harmonieren sehr gut miteinander. So entsteht ein rundum schönes und ansprechendes Bild, ich mag das Cover gern!

Auf das Buch bin ich nicht nur aufgrund der Werbung, die der Verlag für die Sehnsuchtsmomente-Reihe gemacht hat, aufmerksam geworden, sondern auch aufgrund dem Namen der Autorin. Von Hanna Caspian habe ich die komplette Gut Greifenau-Saga gelesen und geliebt, auch eine Kurzgeschichte aus ihrer Feder ist mir bekannt. Und allein weil ihre Werke mir bisher immer eine schöne Lektüre beschert haben, wollte ich das Buch gern lesen. Und weil mich auch die Inhaltsangabe angesprochen hat, habe ich mich sehr darüber gefreut, die Erzählung als Rezensionsexemplar vom Droemer Knaur Verlag zu erhalten. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Die einzelnen Kapitel des Buches wurden von einer Ortsangabe getrennt. Man begleitet Viola und ihren Onkel auf ihren Ausflügen und passend dazu wird am Anfang neuer Szenen oft der Ort genannt, wo die folgenden Seiten spielen. Daher ist man über das Setting immer gut informiert und letztendlich bin ich positiv davon überrascht, an was für vielen unterschiedlichen Orten die einzelnen Abschnitte spielen. Man begleitet die Figuren an spannende und schön beschriebene Örtlichkeiten, die bei mir direkt Eindruck gemacht haben. Zudem konnte ich mir die meisten Handlungsorte bildlich vorstellen, was für mich den großen Charme der Geschichte ausgemacht hat!

Als leicht und flüssig lesbar empfand ich die Sprache. Sie zeichnet von der Gesamtsituation, vor allem aber von den Gefühlen und Handlungsorten ganz wunderbare Bilder und lädt dazu ein, die kleine Geschichte weiterzulesen und Ecuador zusammen mit den Figuren ein wenig kennenzulernen. Ich bin mit dem Lesen sehr flott vorangekommen und für mich hat die Erzählung eine schöne Lektüre für einen Tag dargestellt. Es handelt sich um eine kompakte Geschichte, die komplett rund ist, bei der keine Fragen offen bleiben und die mich zufriedengestellt hat!

Besonders hat es mir gefallen, wie viele Einblicke man in die Gedanken der Figuren, allen voran von Viola bekommt. Dadurch wirken die Protagonisten zwar lebendiger und menschlicher, allerdings finde ich Viola teils insofern schwierig, dass sie doch noch ein Denken hat, welches mir zu unschuldig und etwas zu naiv ist. Kann ich zwar irgendwie nachvollziehen, aber mit der Zeit hat es mich doch etwas gestört. Zumal sie eigentlich immer sehr erwachsen und reif wahrgenommen werden will und es einfach noch nicht ist. Das müsste Viola einfach annehmen und damit besser leben, dann wäre ich mit ihrer Figur zufriedener.

Im Grunde bin ich mit den Personen ziemlich zufrieden. Sie sind unterhaltsam und abwechslungsreich dargestellt und mir gefällt es, wie jeder eigene Wünsche hat und versucht, diesen nachzugehen. Lediglich ein Charakter war schwierig, weil die Person zu eindeutig den Antagonisten des Buches dargestellt und ihm keine positiven Attribute verliehen wurden. Das war mir etwas zu einseitig, die Figur wurde mir zu negativ und nörglerisch dargestellt...

Fazit

Insgesamt handelt es sich um eine schöne kleine Geschichte. Sie lässt sich wunderbar lesen, hat eine angenehme Lektüre für ein paar Stunden dargestellt und sie hat trotz der Kürze von 128 Seiten eine schöne und detaillierte Ausführung erhalten. Man lernt die Figuren gut kennen, die Orte sind ganz wunderbar beschrieben und anhand kleiner Bemerkungen wurde der Geist der Handlungszeit eingefangen. Es gibt zwei kleine Pünktchen, die mir bei der Personenzeichnung nicht so ganz gefallen haben, ansonsten bin ich glücklich mit der Geschichte und ich habe zusammenfassend betrachtet einen guten Gesamteindruck!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
Diese Bücher der Sehnsuchtsmomente - Reihe aus dem Droemer Knaur Verlag habe ich ebenfalls gelesen:
 
 
 
Meine Meinungen zu der Gut Greifenau - Reihe von Hanna Caspian:
 
 
 
 
 
 
 Gut Greifenau - Sternenwende ( Band 6 )

Sonntag, 24. Oktober 2021

Rezension: Die Schneeflockenmelodie von Anna Liebig

Titel: Die Schneeflockenmelodie
 Autorin: Anna Liebig
 Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 336 Seiten
 Preis: 10 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2021
ISBN: 978-3-7341-1065-8
 
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Handlung

Schon von klein auf hat Nina ein großes Ziel: Sie möchte eine ebenso berühmte Ballerina werden wie ihre geliebte Großmutter Maria sie einst war. Doch ihr Traum droht zu platzen und noch dazu macht sich die junge Frau große Sorgen um ihre Oma. Deren Demenz schreitet immer weiter voran und sie lebt fortan in einem Heim. Vorübergehend zieht Nina in die Wohnung von Maria, bis entschieden ist, was mit der Wohnung geschehen soll.

In dieser Zeit erhält Nina eine Schatulle mit einer alten Spieluhr, sowie einem Notizbuch. Darin wird die Liebesgeschichte zwischen einer Tänzerin und einem Spieluhrenmacher beschrieben, Geheimnisse kommen ans Licht und schließlich findet auch Nina ihr eigenes Glück...

Meinung

Das Cover ist unglaublich hübsch und sehr gelungen. Es strahlt für mich eine wahnsinnige weihnachtlich-winterliche Stimmung aus und ich empfinde es als perfekt

An den Seiten des Titelbilds finden sich einige, ziemlich groß gehaltene Schneeflocken, die, wenn man das Buch aus verschiedenen Winkeln betrachtet, glitzern. Außerdem wurden sie mit Struktur aufgebracht, was das ganze Werk direkt noch hochwertiger und edler erscheinen lässt. 
Der obere Teil des Covers besteht aus dem Titel im Vordergrund und einem farbenreichen und hübsch gestalteten Himmel im Hintergrund. Beides wirkt sehr stimmig und hübsch zusammen, ich mag das Zusammenspiel sehr gern und beide Elemente sind gelungen! 
Im unteren Abschnitt ist ein Paar zu sehen, welches durch einen verschneiten Park geht. Sowohl ein Springbrunnen, als auch ein staatliches Gebäude und einige Bäume runden diesen Teil des Covers ab und wirken einladend und stimmungsvoll.All diese einzelnen Elemente ergeben nicht nur einzeln, sondern auch im Gesamten ein sehr hübsches und ansprechendes Cover, welches mir richtig gut gefällt und ich als absolut stimmig empfinde!

Letztes Jahr hatte ich den Weihnachtsroman „Das Winterkarussell“ von der Autorin gelesen und sehr gemocht. Und auch andere Werke, die unter anderen Pseudonymen geschrieben sind, haben mir durchweg gefallen. Als ich also in der Verlagsvorschau die Ankündigung für dieses neue Werk gesehen habe, war meine Aufmerksamkeit direkt geweckt. Da mich sowohl das Cover, vor allem aber die Inhaltsangabe überzeugt haben, wanderte der Roman schnurstracks aus meine Wunschliste. Dementsprechend groß war meine Freude als ich gesehen habe, dass ich das Buch vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Mir hat der Start in die Geschichte keinerlei Probleme bereit. Auf den ersten Seiten erhält man einiges an Platz, um die Figuren kennenzulernen und um einen Eindruck von ihrem Leben, sowie ihrem Charakter zu erhalten. Man erhält ausreichend Zeit, um sich mit der Geschichte vertraut zu machen und es gibt eingangs einige Details und Hintergrundinformationen zum Leben der Personen, sodass ein guter Start in die Handlung gewährleistet wird.

Ich finde, dass die Sprache recht leicht und damit gut lesbar ist. Sie zeichnet von jeglichen Szenen ganz wunderbare Bilder und sie ist sehr lebendig ausgefallen. Die Personen sind aus dem Leben gegriffen, sehr bodenständig und man kann ihre Sorgen als Leser gut verstehen und nachvollziehen. Das hat dazu beigetragen, dass ich mich teils sehr leicht auf die Ereignisse einlassen konnte und ich so flüssig und schnell mit dem Lesen vorangekommen bin. Es war einfach reizvoll, in das Leben von Ballerinas zu blicken, sich von der weihnachtlichen Stimmung einlullen zu lassen und der Geschichte zu folgen. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, so gut hat mir die Erzählung gefallen, was leider auch bedeutet, dass ich den Roman schnell ausgelesen hatte.

An der Sprache haben mir nicht nur der bodenständige und lebendige Charakter, sondern auch die bildhaften Beschreibungen sehr gut gefallen. Ich konnte mir ausnahmslos jede Szene gut vorstellen und besonders die Handlungsorte haben eine unglaublich starke und spannende Darstellung erhalten. Ausnahmslos jeder Ort erschien sehr realistisch und detailliert, was mir richtig gut gefallen hat!

Die Geschichte teilt sich auf zwei zeitliche Ebenen auf, um immer den Überblick zu behalten, gibt es vor dem Start der Kapitel die Info, zu welcher Zeit (Tag, Monat und Jahr) die folgenden Ereignisse stattfinden. Einmal spielt die Handlung im Jahr 2010 und man begleitet Nina bei der Entdeckung der Liebesgeschichte ihrer mittlerweile dementen Großmutter und der Suche nach sich selbst. Und zum anderen gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, in das Jahr 1956, außerdem spielt später noch ein Kapitel im Jahr 1962. Besonders hervorheben möchte ich, dass jedes Kapitel im Dezember spielt, sodass ein wunderschön gelungener Weihnachtsroman entsteht, der die schönste Zeit des Jahres wunderbar hervorhebt, Vorfreude aufkommen lässt und den Leser mit seiner Stimmung gefangen nimmt. Zudem mochte ich es, wie dadurch ein Stück weit eine Einheit der Zeit entsteht und man ganz leicht vergleichen kann, wie sich die Welt in all den Jahren gewandelt hat.

Mir haben beide Zeitstränge gut gefallen. Ich habe diesmal keinen, der mir einen Hauch besser gefallen oder der sich spannender gestaltet hat. Beide Ebenen wurden anschaulich und lebendig beschrieben, sodass sie einander ebenbürtig sind und zusammen eine rundum stimmige Geschichte ergeben. Zudem war es mir anhand der dadurch entstehenden Erzählperspektiven möglich, von einigen Figuren ein besseres Bild zu erhalten und sie noch besser zu verstehen. Dabei lernt man Maria und Nina jeweils von vollkommen unterschiedlichen Seiten kennen und ich mag es sehr, wie nahe man ihnen dabei kommt.

Vor dem Beginn der Kapitel gibt es nicht nur die Zeitangabe, sondern auch der Handlungsort wird benannt. Dieser ist fast durchweg einheitlich, ich finde die Angabe aber trotzdem passend und gut!

Mir hat jeder einzelne Handlungsort ganz hervorragend gefallen. Es gibt wunderbare Beschreibungen, die auf den Punkt gebracht wurden und damit einen lebendigen, häufig einladenden und realistischen Hintergrund für die Ereignisse bieten. Oft sind die einzelnen Örtlichkeiten Träger von Stimmungen, die sich teilweise mit der Zeit ändern und die den Leser dazu einladen, sich die Gebäude, Straßen und Landschaften vorzustellen.

Aufgrund der Ereignisse im Jahr 1956 und den Rückblenden kommt natürlich einiges an Spannung in die Geschichte. Es wechseln sich Kapitel in diesem Jahr, mit denen aus dem Jahr 2010 ab und als Leser wird man so dazu ambitioniert, weiterzulesen um zu erfahren, was es mit der Liebesgeschichte von Maria auf sich hat. Es wird also schon vorab gewährleistet, dass das Buch eine anziehende Wirkung ausübt und sich die Handlung unterhaltsam, interessant, überraschend und abwechslungsreich gestalten wird.

Viele Geheimnisse werden im Verlauf der Handlung gelüftet und oft wurde ich von den Entwicklungen überrascht. Zwar hatte ich mir einige Gedanken über einen möglichen Fortgang der Geschichte gemacht, doch diese haben nicht immer zugetroffen und einige Punkte waren viel tiefgreifender, als ich anfangs angenommen hatte. Es passieren öfter unvorhersehbare Ereignisse, die der Handlung häufig eine neue Wendung gegeben haben. Und ja, es gab auch ein paar Punkte, die vorab ein bisschen vorhersehbar waren und die zu glatt abgelaufen sind, wo sich durchaus die Frage stellen könnte, ob das noch komplett realistisch ist. Allerdings finde ich, dass die Autorin diese Aspekte so geschickt in die Handlung eingebunden hat, dass ich es ihr abkaufe...

Mir hat es richtig gut gefallen, dass ein Thema des Buches das Theater ist. Ein Ort, den ich als sehr faszinierend empfinde und der einen ganz eigenen Zauber besitzt. Daher war es für mich sehr spannend zu lesen, wie dies eingefangen und beschrieben wurde, was wirklich gut gelungen ist. Zudem ist der Konkurrenzkampf innerhalb eines Ensembles um die Hauptrollen gut hervorgekommen und man konnte leicht verstehen, wie schnell die Karriere einer Primaballerina vorbei sein konnte und welche Möglichkeiten ihr danach offen stehen. Zusammenfassend mochte ich es gern, wenn Abschnitte im Theater gespielt haben oder sich darum gedreht haben.

Ich empfand die Darstellung der Figuren als sehr abwechslungsreich und lebendig. Ihre Charaktere und kleinen Eigenheiten wurden perfekt eingefangen, die Personen wirkten dadurch realistisch und bodenständig und mir ist es leicht gefallen, zu ihnen eine Bindung aufzubauen. Ich mag die Vielfalt an Personen, die man kennenlernt und bei denen man sieht, wie unterschiedlich ihre Lebensweisen aussehen. Viele der Figuren sind sehr sympathisch und freundlich aufgetreten und sie konnten mich mit ihrem herzlichen Wesen überzeugen. Nur einige haben bei mir wenig Eindruck hinterlassen, was aber vor allem daran liegt, dass sie eine untergeordnete Rolle spielen und für die Handlung nicht sonderlich wichtig sind.

Fazit

Das Buch hat Spaß gemacht! Es ist komplett rund, stimmig, unterhaltend und mitreißend und somit sehr, sehr empfehlenswert. Für mich gibt es wirklich keinen Aspekt, der nicht gelungen ist oder den ich als kritisch betrachte, sondern ich bin mit der Geschichte und ihrem Fortgang, den Figuren und der Stimmung absolut zufrieden! Es liegt ein wundervoller Roman vor, den ich sehr gern gelesen habe, der mich in eine schöne Stimmung versetzt hat und der für mich ein Highlight darstellt!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Diesen Roman der Autorin habe ich ebenfalls gelesen:

Das Winterkarussell

Donnerstag, 21. Oktober 2021

Rezension: Das Lichtenstein - Modehaus der Hoffnung von Marlene Averbeck

Titel: Das Lichtenstein - Modehaus der Hoffnung
 Autorin: Marlene Averbeck
 Verlag: dtv
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 16 €
 Erscheinungsdatum: 20.08.2021
ISBN: 978-3-423-26302-3
 
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Handlung

Berlin 1928

Seit Jahren verbindet Hedi, Ella und Thea eine enge Freundschaft. Sie sind sich der Unterstützung und Loyalität untereinander gewiss. Genau das brauchen die drei Damen auch gerade, haben sie doch alle mit privaten Konflikten zu kämpfen. Die Ehe von Hedi steht vor dem Aus und das Paar weiß nicht, wie die Zukunft aussehen könnte. Währenddessen hat Thea Angst, dass ihr Sohn ein großes Geheimnis erfahren könnte und Ella erkennt, dass die Beziehung zu ihrem Mann sich immer mehr auf einer toxischen Ebene bewegt.In dieser Zeit ist das Modekaufhaus Lichtenstein häufig ein Ort der Erleichterung für die Damen. Jedoch wandelt sich auch das Warenhaus. Ludwig Lichtenstein will sich aktiv in die Führung einbringen und plant Geschäfte mit den Nazis. Allerdings wird sein Vorhaben von der Belegschaft kritisch betrachtet und der familiäre Konflikt mit seinem Bruder Jacob vertieft sich ebenfalls...

Meinung

Ich bin kein großer Fan des Covers. Lediglich die Farben gefallen mir gut, ansonsten kann mich die Gestaltung nicht überzeugen. Ich mag es nicht, dass die Dame dem Betrachter so offen ihr Gesicht zuwendet, sie wirkt auf mich zudem zu statuesk und starr. Außerdem lässt sich nicht genau bestimmen, was im Hintergrund der grünen Farbe dargestellt werden soll. Mir ist die Aufmachung etwas zu wirr gehalten und sie kann mich leider nicht überzeugen...

Band eins der Reihe hatte ich letztes Jahr bei Vorablesen entdeckt und mir hat das Buch gut gefallen. Die Geschichte war unterhaltsam und schön geschrieben und für mich stand sofort fest, dass ich mir die Fortsetzung auf keinen Fall entgehen lassen möchte. Als diese dann endlich angekündigt wurde, war mein Interesse sehr groß und ich habe mich gefreut, endlich anhand des Klappentextes erste Vermutungen anstellen zu können. Und die Nachricht, dass ich den Roman als Rezensionsexemplar vom DTV Verlag erhalte, war einfach grandios. Daher möchte ich dem Verlag herzlich für die Zusendung des Buches danken!

Vor dem Beginn der Geschichte gibt es ein Personenverzeichnis. Dieses empfand ich als extrem hilfreich, weil mir zwar noch die zentralen Figuren leicht im Gedächtnis geblieben waren, mir aber allerhand Zusammenhänge zwischen den Charakteren entfallen sind. Daher war diese Auflistung eine tolle Möglichkeit, um sich wieder einen Überblick über familiäre, freundschaftliche oder berufliche Bindungen zwischen den Figuren zu verschaffen. Ich bin sehr froh darüber, dass es wieder solch eine Übersicht gibt und der Start in die Geschichte auf diese Weise ein wenig erleichtert wird!

Außerdem befindet sich am Ende der Figurenübersicht noch der Hinweis, dass das Buch einen Anhang mit einem Glossar, einem Nachwort und kleinen Hinweisen zu einigen realen Charakteren und Institutionen gibt. Dieses hatte ich vor dem Lesen mal eben durchgeblättert und mir einen kleinen Eindruck dessen verschafft. Ab und an habe ich während des Lesens mal das Glossar genutzt, da mir nicht jeder Begriff bekannt war. Es war also wirklich gut und hilfreich, dass dieses mit eingebunden wurde!
Das Nachwort, sowie die zusätzlichen Informationen hatte ich mir am Ende des Buches dann nach dem Beenden der Lektüre durchgelesen. Beides empfand ich nützlich und den Roman abrundend, wenngleich ich finde, dass das Nachwort gern noch ausführlicher hätte ausfallen können. Vielleicht wären ein paar Sätze zu dem Schaffensprozess des Buches noch ganz schön gewesen.

Im August letzten Jahres hatte ich den Auftakt der Reihe gelesen und seitdem ist einiges an Zeit vergangen. Mir war also nicht mehr jede Handlung, jede Person und jedes Ereignis aus dem ersten Band in Erinnerung geblieben. Daher brauchte ich anfangs ein bisschen Raum, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, um mit den Figuren wieder vertrauter zu werden, um einige Erinnerungen einzuordnen und um mir einen neuen Eindruck von dem gesamten Werk zu verschaffen. Auf den ersten Seiten war es für mich daher sehr wichtig, genau und aufmerksam zu lesen, damit ich nichts wichtiges verpasse oder überlese. Dieses recht bedachte Lesen hat sich dann über fast den gesamten Roman erstreckt. Zwar war ich irgendwann wieder komplett in der Handlung drinnen, allerdings gibt es teils so viele Informationen, die ich mir nicht entgehen lassen wollte und die am Ende ein rundes und stimmiges Buch entstehen lassen. Daher habe ich gut vier – fünf Tage für die Lektüre des Werkes gebraucht, was gleichzeitig dazu geführt hat, dass das Lesevergnügen länger angehalten hat.

Die Ausdrucksweise der Autorin hat mir gut gefallen. Sie zeichnet sowohl von den Figuren, als auch von den Handlungsorten runde und ansprechende Bilder, sie führt den Leser angenehm durch die Geschichte und sie lässt viele Szenen lebendig werden. Insgesamt konnte ich mir die Situationen, mitsamt den Figuren und den Handlungsorten sehr gut und detailliert vorstellen.

Die Sprache lässt sich gut lesen, sie ist leicht verständlich und falls mal ein Begriff unbekannt sein sollte, kann man auf das Glossar zurückgreifen. Selten wurden einige Worte / Aussagen im Berliner Dialekt eingefügt. Dies geschah immer in einem passenden Maß, er tauchte nicht zu häufig auf und passte gut zu dem Haupthandlungsort der Geschichte. Außerdem finde ich, dass der Dialekt die Szenen, in denen er vorkommt, sehr natürlich hat erscheinen lassen.

Ich mag noch immer die Beschreibungen des Lichtensteins unheimlich gern und mir gefällt es, wenn dort Szenen spielen. Wenngleich ich sagen muss, dass der Fokus diesmal nicht mehr so stark auf dem Warenhaus liegt. Vielmehr treten die Figuren und ihre Schicksale in den Vordergrund und man begleitet sie stärker in ihrem Privatleben als noch im ersten Band. Ich finde das etwas schade, weil mich gerade das Miteinander in solch einem großen Kaufhaus interessiert. Das ist im ersten Band besser gelungen, ich habe in Erinnerung, dass sich dort das Gleichgewicht zwischen dem Warenhaus und dem Privatleben der Figuren mehr in Waage hält. Und genau das würde ich mir auch wieder für den dritten Band wünschen!

Mir hat es sehr gut gefallen, dass wieder mehrere Erzählperspektiven genutzt wurden. Auf diese Weise lernt man bestimmte Figuren noch besser kennen und man wird ihnen im Verlaufe der Geschichte vertraut. Sie geben verschiedene Sichtweisen auf ihr Leben, auf das Lichtenstein und auf familiäre Lebensweisen und ich mag die Abwechslung und Vielfalt, die dadurch entsteht. Es gibt viele Blickwinkel auf die gesamten Protagonisten, sowie auf einzelne Situationen und dadurch kann man sich einen guten Eindruck der allgemeinen Situation machen.

Außerdem bin ich ein Fan dieser Erzählweise, weil man in die Gedanken- und Gefühlswelten ausgewählter Charaktere einen noch besseren Blick erhält. So wirken die Figuren greifbarer und realistischer und es ist teils möglich, zu ihnen eine Verbindung aufzubauen. Außerdem erkennt man daher sehr gut, wieso es teilweise Diskussionen gibt, die Protagonisten erhalten die Möglichkeit, um ihre Standpunkte zu äußern und auch eine Entwicklung ist in einigen Fällen erkennbar. Vor dem Beginn neuer Kapitel gibt es stets den Vermerk, aus welcher Perspektive die folgenden Ereignisse geäußert werden. Daher lässt sich der Geschichte gut folgen und es wird nie langweilig.

Im Verlauf der Handlung vergehen ein paar Jahre. Nicht immer lässt sich genau verfolgen, in welchem Monat oder Jahr die Ereignisse gerade stattfinden, was mir ein wenig gefehlt hat. Ein ungefähres Gefühl dafür erhält man lediglich durch den Prolog, der aus der Geschichte gegriffen ist und ein Ereignis beschreibt, welches zwei Jahre nach dem Beginn der Haupthandlung geschehen wird. Ansonsten fehlt mir diese Angabe und ich kann auch nach dem Beenden des Buches nicht genau sagen, über was für einen Zeitraum sich der Roman erstreckt.

Mit der Darstellung des Settings bin ich sehr zufrieden. Die Handlungsorte wurden lebendig und farbenfroh gezeichnet, sodass ich sie mir sehr realistisch vorstellen konnte. Ein Highlight ist natürlich das Lichtenstein, welches irgendwie eine ganz besondere Stimmung erhalten hat, die sehr verlockend ist. Ich mag es, wie viele verschiedene Ecken des Hauses man als Leser kennenlernt und wie natürlich die Szenen in dem Haus wirken. Das hatte einen ganz besonderen Reiz und ich mag die Beschreibungen des Hauses einfach unglaublich gern!

Auch die anderen Örtlichkeiten haben eine schöne Beschreibung erhalten, die sie interessant und bildhaft erscheinen lassen. Wenngleich ich finde, dass hier häufig die Stimmungen fehlen, die den Settings noch den letzten Schliff verleihen. Lediglich bei der Wohnung von Hedi und ihrer Familie haben ich eine Aura wahrgenommen, ansonsten fehlt mir dies, abgesehen vom Lichtenstein, komplett.

Auch die Darstellung der Protagonisten empfinde ich als gelungen.Viele sind aus dem ersten Band bekannt, es taucht nur eine geringe Anzahl an neuen Charakteren auf. Allesamt haben eine interessante und ansprechende Zeichnung erhalten und ich mag es, wie vielfältig die Wesen sind. Sie haben komplett unterschiedliche Züge und Merkmale erhalten, die eine jede Person auszeichnen. Dadurch wird ein breites und abwechslungsreiches Bild der Menschen und auch der Gesellschaft gezeigt. Zudem mag ich es, dass nicht jede Figur als unglaublich sympathisch und charmant auftritt, sondern ich auch als Leser das Gefühl hatte, dass nicht jeder immer seine wahren Absichten zeigt. Das gibt der Geschichte einen Hauch von Spannung und es wirkt einfach realistisch.

Fazit

Ich finde, dass die Fortsetzung „Modehaus der Hoffnung“ dem Auftakt ebenbürtig ist. Es ist im Grunde gut gelungen und hat Spaß gemacht zu lesen, ist meiner Meinung nach aber auch nicht ganz perfekt und herausragend. Dafür gab es dann doch zwei Punkte, die ich als schwierig empfand und die meiner Meinung nach nicht ganz ausgereift sind und die noch Verbesserungsbedarf besitzen. Nichtsdestotrotz ist es ein schönes und interessantes Buch, bei dem ich mich definitiv auf die Fortsetzung freue!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den DTV Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
Meine Meinung zum ersten Band der Reihe:
 
 

Montag, 18. Oktober 2021

Rezension: Der Schönheitssalon - Der Triumph der Schwestern von Nora Elias

Titel: Der Schönheitssalon - Der Triumph der Schwestern
 Autorin: Nora Elias
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 10 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2021
ISBN: 978-3-442-49126-1
 
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Handlung

Berlin 1952

Nachdem Marion Lichtenthal einige Zeit an der Charité als Ärztin gearbeitet hat, gibt sie ihre Stellung schließlich auf. Zu groß ist der Wunsch, in den Kosmetikkonzern ihrer Mutter Helena einzusteigen und an neuen Produkten zu feilen. Allerdings betritt sie mit ihrer Idee einer neuen Produktlinie das Terrain ihrer Tante Charlotte Rudorf. Diese verweigert noch immer den Kontakt zu ihrer Schwester und deren Familie und hat mit eigenen Sorgen innerhalb der Familie zu kämpfen. Ihr Sohn leidet noch immer unter den Kriegserlebnissen und ihre Tochter Emma möchte zwar aktiv in der Firma mitarbeiten, allerdings traut ihr Charlotte dies nicht richtig zu.
Zufällig kommen Marion und Emma in Kontakt und merken bald, dass sie ihre Ideen verbinden könnten. Ihr Ziel ist es nicht nur, die Unternehmen auf einen neuen Kurs zu bringen, sondern auch die Feindschaft ihrer Mütter zu beenden!

Meinung

Das Cover ist hübsch und besitzt einige Ähnlichkeiten zu dem des ersten Bandes. Wieder sind allerlei schöne Verzierungen an den Rändern, sowie an der Treppe im Hintergrund zu sehen, was ich sehr gern mag. Zudem glänzen diese teilweise im Licht, was ich als sehr hübsch empfinde. Außerdem mag ich es, wie sehr der Titel anhand seiner knalligen Farbe in den Vordergrund gerückt wird. Den Hintergrund empfinde ich ebenfalls als gelungen, dieser wirkt edel und sehr schick, was gut zu dem Titel passt. Schönheitssalons haben für mich etwas stilvolles und klassisches, was gut dargestellt wird.

Nicht so ganz perfekt ist die Dame am linken Bildrand. Ich finde, dass ihr Gewand, als auch ihre Haarfarbe ein wenig zu dunkel ausgefallen sind. Die Farben wirken schwer und geben dem Gesamtbild einen recht kühlen und nüchternen Eindruck.

Manche Autorennamen sind für mich mittlerweile ein Garant für gute Geschichten, spannende Charaktere und eine rundum schöne Lektüre. Dazu gehört für mich auch der Name Nora Elias und da mir Band eins der Saga so gut gefallen hat, stand für mich direkt fest, dass ich auch die Fortsetzung lesen möchte. Mich hat das weitere Schicksal der Figuren, sowie die Entwicklung der Firmen interessiert und ich war gespannt darauf, ob das Lebensgefühl der Handlungszeit wieder so gut transportiert wird. Daher möchte ich dem Bloggerportal von Randomhouse ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar aussprechen, es war eine Freude, den Roman in den Händen zu halten und endlich zu erfahren, wie sich die Geschichte weiterentwickelt!

Kapitel werden anhand von Monats- und Jahreszahlen voneinander getrennt. Auf diese Weise hat man immer vor Augen, in welcher Zeit sich die Handlung gerade befindet und man kann schauen, welche geschichtlichen Hintergründe es gibt. Zudem ist es möglich, den Handlungszeitraum genau zu bestimmen und zu schauen, wie viel Zeit seit dem letzten Abschnitt vergangen ist und über wie viele Jahre sich die gesamte Geschichte erstreckt.

Für mich waren diese Angaben sehr hilfreich. Man begleitet die Figuren über zwei Jahre und in dieser Zeit passiert allerhand und man merkt, wie die Personen anhand der Ereignisse reifer und teils auch erwachsener werden. Daher war ich sehr froh, dass man genau schauen konnte, über was für einen Zeitraum diese Entwicklung stattfindet!

Obwohl es noch gar nicht so lang her war, seitdem ich den Auftakt gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme damit, die Figuren auseinanderzuhalten. Das liegt unter anderem daran, dass zwischen den zwei Bänden einige Jahre vergangen sind und der Fokus nun nicht mehr so stark auf Charlotte und Helena liegt, sondern mehr auf deren Kindern. Und anfangs musste ich gut aufpassen, dass ich die Nachkommen der richtigen Person zuordne und damit nicht durcheinanderkomme. Ansonsten gestaltete sich der Einstieg in die Geschichte ansprechend und verlockend.

Schnell hat mich die Handlung wieder in ihren Bann gezogen. Ich mochte das Buch schon kurz nach dem Beginn nicht mehr aus der Hand legen, zu gut hat mir die Geschichte gefallen. Ich bin mit dem Lesen flüssig und problemlos vorangekommen und es hat Spaß gemacht, mich in dem Roman zu vertiefen. Das führte letztendlich dazu, dass ich die Erzählung innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte und insgeheim der Wunsch vorhanden war, dass die Geschichte durchaus noch üppiger und länger hätte ausfallen können! Gerade das Ende wurde doch ziemlich knapp gehalten und hätte ausführlichere Beschreibungen verdient.
Ich finde, dass eine wunderbare Sprache genutzt wurde. Sie ist nicht nur sehr gut lesbar und trägt viel dazu bei, dass ich so leicht mit dem Lesen vorangekommen bin, sondern sie fällt auch sehr bildreich aus. Von zahlreichen Situationen und Personen, aber auch den Handlungsorten wurden sehr schöne und ansprechende Bilder gezeichnet, die viele Szenen lebendig gemacht haben. Teilweise hatte ich beim Lesen sehr farbenfrohe und genaue Bilder vor Augen, was die Lektüre zu einem Vergnügen gemacht hat.Ich finde, dass die Szenen nicht nur lebendig, sondern auch realistisch daherkommen und viele Situationen wirkten so, als wären sie tatsächlich exakt auf diese Weise geschehen. Das macht für mich auch den Reiz des Buches aus, die Geschichte wirkt wie aus dem Leben gegriffen, was mir hervorragend gefallen hat.

Ab und an werden wenige historische Informationen in die Handlung eingebunden. Diese tauchen in einem angenehmen Maß auf, sodass man merkt, dass mehr die Erlebnisse der Figuren als die historischen Details im Fokus stehen. Das finde ich absolut in Ordnung, dafür wird das Lebensgefühl der 1950er Jahre sehr gut vermittelt und die Vergangenheit wirkt lebendig und interessant.

Vor allem im Zusammenhang mit der Teilung Deutschlands in die Besatzungszonen werden Informationen in die Geschichte eingebunden. Dies geschieht auf anschauliche Weise, dies wurde geschickt in den Text eingeflochten und direkt beim Lesen war es es mir möglich, die Zusammenhänge aufzunehmen und mir einen Eindruck davon zu verschaffen!

Die Geschichte wird aus mehreren Erzählperspektiven beschrieben. Nicht nur Helena und Charlotte erhalten den Platz, um einiges aus ihrer Sicht zu schildern, sondern auch ihre Kinder, allen voran die Töchter. Ich mag diese Mischung sehr gern, die Handlung gestaltet sich dadurch als abwechslungsreich und vielseitig, man lernt verschiedene Personen gut kennen und kann sich einen Eindruck davon machen, welche Ziele und Träume sie haben und wie sie ihr Leben gestalten möchten. Zudem erhält man verschiedene Blickweisen auf die einzelnen Figuren und daher war es mir möglich, sie besser einzuschätzen und mir eine Meinung zu ihrem Charakter zu bilden. Zudem sind Entwicklungen und Reifungen sehr gut erkennbar und mir gefällt es, wie viel man über die Gefühle und Gedanken der Damen erfährt. Das war sehr interessant und hat mir die Figuren nähergebracht und ich bin zusammenfassend sehr froh um die vielen und abwechslungsreichen Perspektiven, aus denen die Geschichte beschrieben wird.

Im Vergleich zum ersten Band tauchen diesmal einige Stimmungen auf, wenngleich ich diese meist nur dann wahrgenommen habe, wenn sie negativer Natur waren. Im Grunde stört es mich nicht sonderlich, wenn ein Buch kaum Aura besitzt, allerdings hat es mich hier ein wenig genervt, dass ich mich an keiner Stelle mit den Figuren mitfreuen konnte, stattdessen nur die schlechten Stimmungen bei mir angekommen sind. Das empfand ich auf Dauer als zu viel und es ist schade, dass freudige Momente nicht noch stärker und üppiger ausgefallen sind und sich damit die Chance erhöht, dass sich diese auch auf den Leser übertragen!

Mit den Settings bin ich eigentlich sehr zufrieden. Es werden verschiedene Orte erwähnt, die sich stark voneinander abheben und ihren eigenen Charakter mitbringen. Jede Örtlichkeit wird realistisch und detailliert beschrieben und besitzt Charme. Ich mag es auch sehr, wie die Settings durch die Anwesenheit der Figuren lebendig werden. Man kann zudem gut nachvollziehen, weshalb sich manche Personen von einigen Gebäuden angezogen fühlen oder warum sie sie als abstoßend empfinden. Insgesamt kommt also eine bunte Mischung an verschiedenen Örtlichkeiten vor und es wird nie langweilig, zusammen mit den Figuren durch Berlin zu reisen.

Etwas unschlüssig bin ich mit den Figuren. Im Grunde mag ich den Großteil recht gern, sie treten interessant und sehr menschlich, bodenständig und sympathisch auf. Man kann sie aus verschiedenen Sichtweisen erleben und dadurch lernt man jede Person gut kennen. Zudem haben sie meist interessante und tiefgehende Wesen erhalten, was ich immer gern mag.

Allerdings gibt es hier zwei Punkte, die ich nicht ganz so rund fand. Zum einen sind mir zu wenige männliche Charaktere dabei, die aussagekräftig sind. Ich habe den Eindruck, dass die Herren deutlich seltener auftreten und sie eine nicht ganz so starke Zeichnung erhalten haben. Gerade den Mann von Helena möchte ich hierbei nennen, der im ersten Band herrlich und mysteriös, einfach interessant dargestellt war und diesmal leider nur eine recht kleine und etwas unauffällige Rolle gespielt hat.Zum anderen empfinde ich Charlotte diesmal extrem schwierig und oft hat sie mit ihren Aussagen und Handlungen meine Nerven strapaziert. Klar sticht sie dadurch aus der Masse heraus und bringt neuen Schwung in die Geschichte, aber ich habe bei ihr keine Weiterentwicklung gesehen und die ganze Zeit die Charlotte aus dem ersten Band vermisst. Da habe ich manche Handlungen zwar auch kritisch betrachtet, aber im Grunde war mir ihr ganzer Charakter sehr sympathisch. Und das kann ich diesmal leider nicht behaupten.

Fazit

Mir hat auch die Fortsetzung wieder gut gefallen. Wenngleich ich auch diesmal finde, dass der Roman nicht perfekt ist. Im Grunde gibt es nur einen Kritikpunkt meinerseits, der bei der Darstellung der Figuren liegt (zu schwache Herrencharaktere und Charlottes Wandlung). Ansonsten bin ich komplett zufrieden mit der Geschichte und ich finde es unglaublich schade, dass nicht auch die Protagonisten perfekt gelungen sind. Weil die Story ein wirklich hohes Potenzial besitzt, welches aber leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe, es mir viele schöne und unterhaltsame Stunden beschert hat, sie zwar nicht perfekt ist, ich es euch aber trotzdem empfehlen möchte. Eine tolle Reihe!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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 Meine Meinung zum ersten Band der Reihe:

Der Schönheitssalon - Das Erbe der Schwestern

Diese Romane der Autorin habe ich ebenfalls gelesen:

Samstag, 16. Oktober 2021

Lesemonat September 2021

Hallöchen und Willkommen zu einem neuen Lesemonat!

Auf neun gelesene Bücher bin ich im September gekommen. Eine sehr gute Zahl, wie ich finde, zumal mich acht davon überzeugen konnten. Mit einem Werk ( Die Ingenieurin von Brooklyn) bin ich nicht zufrieden, es hatte meiner Meinung nach viel mehr Potenzial und beherbergte leider zu viele Fachbegriffe und Beschreibungen, die für mich nicht verständlich waren. Als Highlight kann ich den Kurzroman von Gabriella Engelmann benennen, mit diesem kleinen Ausflug nach Sylt und dem Wiedersehen mit liebgewonnenen Figuren konnte sie mich vollends überzeugen!

Alle neun Bücher wurden mir freundlicherweise als Rezensionsexemplare zur Verfügung gestellt, wobei ich zwei Romane durch Leserunden bei Lovelybooks erhalten habe. Ich komme auf 2848 gelesene Seiten im September, was einen Tagesdurchschnitt von 95 Seiten ergibt. Das liegt knapp unter meinem Anspruch, pro Tag ungefähr 100 Seiten zu lesen. Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden damit, gerade weil mir der Großteil der Bücher gut gefallen hat.

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Ein Koffer voller Schönheit von Kristina Engel
 (4/⭐⭐⭐⭐⭐)

Die Wunderfrauen - Freiheit im Angebot von Stephanie Schuster
 (4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Die Frauen vom Nikolaifleet - Die Schätze der weiten Welt von Katharina Lansing
 (4,5/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Inselsommerstürme von Gabriella Engelmann
 (5/⭐⭐⭐⭐⭐)

Die Ingenieurin von Brooklyn von Tracey Enerson Wood
 (2/⭐⭐⭐⭐⭐) 
 
Der Ort der verlorenen Herzen von Claire Stihlé
 (4/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Die Schwestern vom Ku'damm - Ein neuer Morgen von Brigitte Riebe
 (4,5/⭐⭐⭐⭐⭐) 

Friesenwinterzauber von Tanja Janz
 (4/⭐⭐⭐⭐⭐)

Für das Glück der Freundin von Iny Lorentz
 (4,5/⭐⭐⭐⭐⭐)
 
 
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MarySophie

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