Montag, 28. September 2020

Rezension: Das Savoy - Schicksal einer Familie von Maxim Wahl

Titel: Das Savoy - Schicksal einer Familie
 Autor: Maxim Wahl
 Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenzahl: 397 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum:10.03.2020
ISBN: 978-3-7466-3577-4 
 
Das Savoy - Schicksal einer Familie

Handlung

 
London 1936  
Nachdem viele Jahre lang Larry an der Spitze des Savoy Hotels stand, hat nun seine Enkelin Violet die Führung übernommen. Und obwohl sie stets einen vollgepackten Terminkalender hat, bereitet Violet ein Ereignis aus der Vergangenheit immer wieder Albträume. Und bislang war sie gerade deshalb auch noch nicht bereit für eine neue Beziehung. Bis plötzlich der französische Adlige Omar de la Durbollière vor ihr steht. Er lässt sie vieles vergessen und gibt ihr Hoffnung auf eine Zukunft. Daher fackelt Violet nicht lange, als er sie zu den Olympischen Sommerspielen in Deutschland einlädt. Violet sind die politischen Neuerungen im Austragungsland zwar bekannt, doch so recht kann sie viele Dinge nicht glauben. Frohen Mutes tritt Violet die Reise an, nicht ahnend, was sie in Berlin erleben und was während ihrer Abwesenheit im Savoy alles passieren wird...

Meinung

Auch bei diesem zweiten Band wurde das Cover recht schlicht und edel gehalten. Noch immer dominiert eine weiße Farbe das Bild, die durchbrochen wird von der blau-grüne Schrift des Titels, sowie einem Hotel, vor dem nicht nur ein Auto, sondern auch ein glamourös gekleidetes Pärchen zu sehen ist. Eindeutig handelt es sich bei dem Gebäude um das, welches auch auf dem Cover des ersten Bandes zu sehen ist und bei dem es sich um das berühmte Savoy handelt. Ich finde es immer noch unglaublich eindrucksvoll und schick, nur zu gerne würde ich das Hotel auch von innen sehen.

Ich mag das Bild sehr gerne, es gefällt mir gut, bereitet auf die Handlung vor und ich mag die Schlichtheit. Gerade dadurch fällt der Roman auf jeden Fall auf!

Im August letzten Jahres hatte ich den ersten Band um das mondäne Hotel gelesen und irgendwie habe ich vollkommen den Erscheinungstermin von Band zwei verpasst. Keine Ahnung, wie das passieren konnte... Auf jeden Fall wollte ich diesen unbedingt lesen, ich mag Romane rund um Hotel-Dynastien gerne und zudem hat der Auftaktband dieser Reihe noch viele offene Fragen gelassen, auf die ich gern eine Antwort möchte. Und natürlich hat es mich auch interessiert, wie Violet mit der Leitung des Hotels umgeht, was sie für Sorgen umtreiben und ob sie an den Erfolg ihres Großvaters anknüpfen kann. Ich war sehr glücklich, den zweiten Band noch als Rezensionsexemplar zu erhalten und möchte noch einmal meinen Dank an den Aufbau Verlag aussprechen!

Wie ich erwähnt hatte, ist es gut ein Jahr her, seit ich den ersten Band gelesen habe. Und in der Zeit sind mir doch mehr Details entfallen, als ich dachte. Und trotzdem hatte ich einen überraschend angenehmen und guten Start in die Handlung. Ich habe mich schnell wieder in der Geschichte zurechtgefunden und nach und nach wird auch ein wenig erwähnt, was im Auftaktband der Reihe geschehen ist und auch bei mir kamen die Erinnerungen wieder.

Ich mochte die Schreibweise direkt wieder sehr gerne. Sie war einfach gehalten, hat sich leicht lesen lassen und besonders die Settings hatten einen bildhaften Charme. Zudem gibt es eine starke Personenzeichnung, nicht nur äußerlich, sondern auch charakterlich. Besonders stark ausgeprägt war dies bei den bereits bekannten Protagonisten aus Band eins, sie haben auch die meisten Wiedererkennungsmerkmale.  
Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der verschiedene Rollen einnimmt und so einen breiten Überblick gibt. Dadurch ist es möglich, Zusammenhänge zu erkennen und verstehen, sowie erfährt man Motivationen und Ziele der Protagonisten. Es kommt also nicht nur Violet zu Wort, sondern auch der besagte französische Adlige in der Inhaltsangabe oder andere Charaktere, die ich nicht weiter benennen werde um der Geschichte nicht zu viel vorweg zu nehmen. Manche davon nehmen eine wichtige Rolle ein, manche dienen nur als Handlanger und sind Nebenfiguren. Trotzdem fand ich es interessant, viele kleine Einblicke in die verschiedenen Leben zu erhalten, Lebensweisen und Ziele kennenzulernen und auch mehr über die politischen Ansichten zu erfahren.  
Außerdem gestaltet sich die Handlung auf diese Weise sehr abwechslungsreich, immer wieder wird man als Leser überrascht und es werden so meistens Längen vermieden. Erst mit zunehmender Handlung merkt man, wie all die Kapitel anhand eines roten Fadens miteinander verbunden sind, sie immer mehr einen Sinn ergeben und am Ende entsteht so eine ziemlich runde Geschichte, auch wenn der Roman mit einem großen Cliffhanger endet. So wird das Interesse an einer Fortsetzung angeregt und bei mir hat das Ende sofort den Wunsch herbeigerufen, dass ich die Fortsetzung lesen möchte!

Als Hauptsetting dient das titelgebende Savoy-Hotel und ich finde die Darstellung dessen wieder sehr grandios. Ich konnte mir die unterschiedlichsten Räume hervorragend vorstellen, sowohl die Gästezimmer, als auch das Foyer oder die privaten Zimmer von Violet hatten einen ganz bestimmten Charme. Damit bin ich wirklich zufrieden und ich mochte es sehr, dass man den luxuriösen Charakter des Hotels wahrnehmen konnte. Das Savoy strahlt eindeutig etwas exquisites aus, was sehr verlockend ist und man kann als Leser gut nachvollziehen, weshalb die Gäste genau dort logieren wollen.

Ansonsten gibt es noch einige Kapitel in Deutschland, die mir vor allem stimmungstechnisch sehr gut gefallen haben. Hier empfand ich allerdings die vermittelten Bilder der Orte nicht so stark und ich konnte mich allgemein mit den Kapiteln nicht so sehr anfreunden. Sie hatten eine Unruhe bei sich, wirkten irgendwie fahrig niedergeschrieben und hatten ein paar Längen. Daher habe ich mich mit den Szenen in Deutschland etwas schwer getan und empfand dementsprechend das Setting auch nicht so lebhaft und bildreich.

Ich hätte mir gewünscht, dass das Savoy eine deutlich größere Rolle einnimmt, mehr Szenen dort stattfinden und man noch mehr Einblicke in die verschiedenen Arbeitswelten der Protagonisten erhält. Teils war dies vorhanden und man merkte, dass das Savoy eindeutig im Mittelpunkt steht. Teilweise hatte ich aber auch oft das Gefühl, als würde es in den Hintergrund rutschen und vor allem die Intrigen und Heimlichkeiten stehen im Vordergrund. Und genau das fand ich etwas schade. Ich habe den Roman gerne gelesen, doch meine Erwartungen werden nicht ganz erfüllt. Man kann den Arbeitsalltag von Violet nicht richtig nachvollziehen, oft wird lediglich erwähnt, dass sie den ganzen Tag auf den Beinen ist und ihren Pflichten nachgeht. Über das Personal erfährt man recht wenig und im Grunde spielt das Savoy meist nur eine Nebenrolle. Und genau das finde ich irgendwie irreführend, immerhin ist das Hotel titelgebend und ich finde, dass der Klappentext andere Erwartungen hervorruft, weil erwähnt wird, dass Violet nun die Hotelleitung antritt. Daher hatte ich mir Gedanken gemacht, überlegt, was für Hindernisse und Probleme Violet mit ihrer neuen Aufgabe haben könnte und inwiefern sie sich mit der Arbeit anfreunden kann. Vieles davon ist dann leider nicht so eingetreten.

Auf ihre Art hat mir die Geschichte, die am Ende herausgekommen ist gefallen und ich habe sie mit viel Interesse gelesen. Und sie konnte mich auch zu weiten Teilen überzeugen, nur die Handlung in Deutschland fand ich nicht so perfekt und diese hätte gerne gekürzt werden können. Aber, wie schon beim ersten Band, waren meine Erwartungen ein wenig anders und ich hatte mit einer anderen Geschichte gerechnet.

Ich mochte es sehr, wie diesmal einige historische Fakten eingebunden wurden, die sich vor allem um den anbahnenden Zweiten Weltkrieg und die Wahrnehmung Deutschlands vonseiten des Auslands drehen. Das zeigte gut, wie die Menschen damals durch falsche Nachrichten gelenkt wurden und wie die Bevölkerung Englands die Nazis und deren Ziele wahrgenommen haben. Ich fand es interessant, dass dieser Fakt mit vorkam und hier zeigte sich stark, dass eine solide Recherche hinter dem Werk steckt.

Mir hat es ein wenig gefehlt, dass es keine zeitlichen Angaben gibt. Gefühlt vergehen in dem Handlungszeitraum nur wenige Tage, genau lässt sich dies leider nicht sagen. Und gerade weil ab und an einige Zeit übersprungen wird, hätte ich es für sinnvoll gefunden, wenn es klare Abgrenzungen gegeben hätte und es über jedem Kapitel oder wenigstens bei der Eingliederung des Buches in drei Teile eine Monats- und Jahresangabe gegeben hätte. Einfach, dass man sich als Leser besser auf die Geschichte einlassen kann und man in dieser Hinsicht nicht im Dunklen tappt. So kann ich sagen, dass mehrere Wochen vergehen, aber genauer kann ich die Handlungsdauer nicht einschätzen.

Ich fand die Darstellung der Protagonisten gut. Sie hatten eigene Merkmale und Charaktere erhalten, haben sich voneinander abgehoben und man konnte sich von einem jeden, egal ob er häufig oder selten aufgetreten ist, ein gutes Bild machen. Man lernt im Laufe der Handlung vollkommen unterschiedliche Menschen, mit verschiedenen Lebensstilen und politischen Ansichten kennen und so ergibt sich ein angenehm breites Bild der Gesellschaft. Besonders interessant empfand ich es diesmal, wie man auch als Leser teils von einigen Protagonisten in die Irre geführt wurde und wie sie erst nach und nach ihr wahres Gesicht zeigen. Das war wirklich großes Kino und hier konnte mich besonders eine Person sehr überraschen!

Violet empfand ich meist als in Ordnung. Sie hapert verständlicherweise noch mit ihrem Schicksal und denkt an ein Leben ohne das Hotel. Man merkt, dass sie noch nicht vollkommen für das Savoy brennt, was sich mit zunehmender Handlung stetig verstärkt. In einigen Punkten habe ich noch immer nicht alle Aktionen von Violet als gut und passend empfunden, doch meistens hat sie mir gut gefallen und ich fand sie deutlich angenehmer als im ersten Band.

Fazit

 
Eine spannende Geschichte, die auf ein fulminantes Ende zusteuert. Irgendwie habe ich das im Gefühl und ich bin sehr gespannt auf den finalen dritten Band, zumal dieser zweite mit einem großen Cliffhanger geendet hat und ich am liebsten sofort wissen würde, wie es mit Violet und ihrem Savoy weitergeht!

Meine Erwartungen waren ein wenig anders, aber die Geschichte konnte mich am Ende doch auf ihre Art überzeugen. Es gibt Kleinigkeiten, für die ich einen Stern abziehe, ansonsten habe ich nichts zu meckern.

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie 

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Meine Meinungen zu dem ersten Band der Saga:


Freitag, 25. September 2020

Rezension: Madame Curie und die Kraft zu träumen von Susanna Leonard

Titel: Madame Curie und die Kraft zu träumen
 Autorin: Susanna Leonard
Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 464 Seiten
Preis: 11,00 €
Erscheinungsdatum: 31.08.2020
ISBN: 978-3-548-06386-7

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Handlung

Paris 1891

Schon als Kind sind die Naturwissenschaften Maries große Leidenschaft. Und sie träumt davon, in Paris zu studieren, etwas, was sie in ihrer von Russland besetzten polnischen Heimat leider nicht kann. Mit viel Durchhaltevermögen, Kraft und Fleiß gelingt es der jungen Frau schließlich, an der Sorbonne zu studieren. Doch nicht immer erweist sich die Studienzeit als einfach. Zahlreiche Männer sehen es nicht gerne, dass eine Frau sich wissenschaftlich so stark hervorhebt und Marie muss mit allerlei Anfeindungen kämpfen. In dem Physiker Pierre Curie hat Marie direkt einen Verbündeten, dieser ist nicht nur von dem Ehrgeiz der jungen Frau, sondern auch von ihrem Charakter begeistert. Marie weiß zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass der Mann ihre große Liebe sein wird und sie mit ihm unglaubliche Erfolge erleben wird. Doch trotz vielem Glück wird das Leben der Wissenschaftlerin immer wieder von tragischen Schicksalsschlägen begleitet sein...

Meinung

Mir gefällt das recht schlichte und nicht zu überladene Cover gut. Es gibt einige Details in einem schönen Beeren-Ton, der wunderbar auffallend ist und sich auch in der Jacke der Dame wiederfindet. Zudem strahlt der Titel so umso auffälliger und der Blick wird erst einmal direkt darauf gelenkt, bevor man das restliche Cover wahrnimmt.

Am unteren Bildrand steht eine Frau neben einem Fluss und betrachtet einige Gebäude oder schaut nachdenklich in die Ferne. Hier stelle ich mir vor, dass es sich bei der Stadt um Paris handelt und Marie Curie die Dame darstellt. Es würde auf jeden Fall anhand der Kleidung passen, ein ähnliches Kleid mit passender Jacke wird auch im Roman beschrieben. Ich finde es sehr passend, dass dieses für Marie Curie wichtige Kleidungsstück auch auf dem Cover zu sehen ist, welches sie bei einigen wichtigen Ereignissen begleitet hat.Insgesamt finde ich das Bild schön, es hat eine ganz eigene Dynamik, ist stimmig und bereitet ein wenig auf den Roman vor. Es würde mir in einer Buchhandlung definitiv auffallen!

Auf dieses Buch bin ich bei Vorablesen erstmals aufmerksam geworden, zuvor hatte ich es tatsächlich nicht auf dem Schirm. Und als ich dort die Inhaltsangabe durchgelesen habe, hat mich die Geschichte irgendwie nicht losgelassen. Madame Curie ist mir selbstverständlich bekannt und ich kenne ihre größten Erfolge, doch über das Leben der berühmten Wissenschaftlerin, ihren Werdegang, ihre Herkunft und ihr Privatleben habe ich absolut keine Kenntnisse. Und da ich unglaublich gerne Geschichten von starken Frauen lesen, stand für mich schnell der Entschluss, dass ich auf jeden Fall mein Glück versuchen werde und habe kurzerhand einen Leseeindruck verfasst, der tatsächlich dazu geführt hat, dass ich mich über ein Exemplar des Buches freuen konnte! Auch hier nochmals herzlichen Dank an Vorablesen, sowie den Ullstein Verlag!

Als erstes positiv ins Auge gefallen ist mir das Personenverzeichnis. Dort werden die wichtigsten handelnden aufgelistet, man kann sich einen Eindruck von der Personenfülle machen und es ist auch möglich, sich über Verwandtschaftsverhältnisse zu informieren. Anhand der Fülle an Protagonisten fand ich diese Auflistung sehr hilfreich und förderlich und mir hat es direkt gefallen, wie viele Personen aus Maries Verwandtenkreis auftreten. So entsteht nämlich ein ganz besonderes Bild der Person, man kann Familiendynamiken betrachten und ich empfand die Handlung dadurch als nochmals lebendiger und natürlicher.

Zudem fand ich es sehr interessant, dass bis auf zwei Ausnahmen alle anderen Charaktere tatsächlich gelebt haben. Allein durch dieses Detail am Anfang erhascht man als Leser einen Einblick auf die tiefgehende und ausführliche Recherchearbeit!

Von der ersten bis zur letzten Seite hat mir der Schreibstil ganz hervorragend gefallen. Die Geschichte lässt sich unglaublich locker und flott lesen, es gibt zahlreiche bildhafte Beschreibungen und mein ganz besonderes Highlight war zu sehen, wie Marie älter und reifer wird und sich weiterentwickelt. Das wurde nicht nur stark beschrieben, sondern man konnte es auch spüren, da man die Persönlichkeit nicht nur als Erwachsene Frau, sondern auch als Kind und Jugendliche kennenlernt und sie somit auf einem großen Teil ihres Lebens begleiten kann.

Mir gefällt die Ausgangssituation, die vorliegt, sehr gut. Die ältere Marie Curie, die sich im Rentenalter befindet, schaut in Rückblicken auf bestimmte Zeiten ihres Lebens zurück. Dabei reist man zusammen mit ihr in ihre Kindheit und Jugend, erfährt von Schicksalsschlägen und lernt ihre Familie kennen, später begleitet man die junge Frau während ihres Studiums und schließlich bei ihrem großen wissenschaftlichen Durchbruch. Dabei nehmen diese Szenen deutlich mehr Platz ein als die im Jahre 1926, wo Marie Curie nach und nach ihre Lebensgeschichte lüftet.

Ich mochte diese Art der Erzählung sehr gerne, ich finde, dass die Handlung dadurch lebendiger wirkt und man als Leser leicht davon mitgerissen wird. Zudem kann man, wie ich schon erwähnt hatte, eine Entwicklung ihrer Person sehen und es gibt Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Curie. Auf diese Weise ist es häufig leicht, eine Bindung zu ihr aufzubauen und die Geschichte erhält noch mehr Tiefe.

Es wurde eine einfache Sprache verwendet, die immer dann viel Anspruch erhält, wenn chemische und physikalische Begriffe und Zusammenhänge erklärt wurden. Und obwohl die Autorin dafür auch nicht unglaublich viele Fachbegriffe genutzt und versucht hat, diese so leicht verständlich wie möglich zu schildern, hatte ich doch häufig ein paar kleine Verständnisprobleme. Vielleicht, sogar sehr wahrscheinlich, liegt dies auch an der Tatsache, dass ich nie sehr gut in den naturwissenschaftlichen Fächern war und mich häufig auch nicht sonderlich dafür interessiert haben. Meine Stärken und Interessen lagen eindeutig auf anderen Gebieten und ich kann mir daher gut vorstellen, dass ich vor allem deshalb ein paar Probleme damit hatte, das Gelesene zu verstehen und in einen vernünftigen Zusammenhang zu bringen.

Immer wieder werden historische Fakten in die Handlung eingebunden, die sich vor allem auf die Wissenschaft und das Land Polen mit seiner Unabhängigkeit und der Dominanz vonseiten Russland beziehen. Hierbei handelt es sich um die beiden Hauptaugenmerke, natürlich neben der Lebensgeschichte von Marie Curie. Beide Themen tauchen immer mal wieder auf, nehmen aber nicht zu viel Platz ein. In eindringlichen Worten werden Situationen geschildert, man erfährt Informationen über heimliche Universitäten und über Unterricht, der sich gegen die Anordnungen von der Regierung richtet. Man lernt über die Stellung der Frau in der Wissenschaft, über die Entwicklung dessen und wissenschaftliche Zusammenhänge. Es wird in dieser Hinsicht ein angenehm großes Bild vermittelt und man erhält ein gutes Gefühl dessen, wie die Stimmung zur Handlungszeit war und welche Themen die Bevölkerung beschäftigt hat.

Und natürlich sieht man auch die hervorragende Recherchearbeit der Autorin anhand der unglaublich vielen Details über Marie Curies Leben. Über Begegnungen und Forschungen, über familiäre Hintergründe und Gemütszustände. Hier liegt eindeutig das Hauptaugenmerk und ich finde, dass es Susanna Leonard hervorragend gelungen ist, die Wissenschaftlerin in einem glaubwürdigen Licht darzustellen und sie dem Leser näherzubringen.

Die Handlung teilt sich auf zwei Länder auf, einmal gibt es viele Szenen in Polen und später hat die Geschichte dann ihren Schwerpunkt in Frankreich. In Polen erlebt der Leser Marie an verschiedensten Orten, sowohl in ihrer Heimatstadt Warschau, als auch auf den Gehöften von Verwandten oder bei ihrem Arbeitgeber. In Frankreich hat die Geschichte ihren Mittelpunkt in Paris, nur wenige Szenen finden an einem anderen Ort statt. Eines hat jedes Setting gemein: obwohl sie nicht mit vielen und bildhaften Worten ausgeschmückt wurden, konnte ich sie mir hervorragend vorstellen! Egal ob Wohnungen, Universitätsgebäude oder Landschaften. Jeder Handlungsort hat irgendwie meine Fantasie angeregt und mir dazu verholfen, dass ich mir das Beschriebene gut vorstellen konnte.

Bei den Protagonisten hat mir besonders gut gefallen, wie die Autorin zahlreiche Familienmitglieder von Marie Curie hat auftreten lassen. So entsteht ein sehr lebendiges und authentisches Bild, welches einzigartig ist und überzeugen kann. Auch wenn ich es etwas schade finde, dass man später oft nicht erfährt, was mit manchen Tanten und Onkels, Cousinen und Cousins passiert. Irgendwann werden sie einfach nicht mehr erwähnt und der Fokus legt sich mit zunehmender Handlung mehr auf die wissenschaftlichen Arbeiten der Curie. Ein paar kurze Worte über das weitere Leben der Personen wäre ganz schön gewesen, dies hätte man durchaus auch im Nachwort erwähnen können. Vielleicht sollte ich aber auch beachten, dass eventuell nicht immer genau überliefert ist, was aus den Verwandten geworden ist...

Irgendwie hat es mir gefallen, dass ich Marie nicht durchweg sympathisch fand. Oft hatte ich auch meine Momente, in denen ich ihre Art nicht recht verstanden habe und manche Entscheidungen und Handlungen habe ich kritisch betrachtet. Aber irgendwie hat dies auch zu dem eigensinnigen Charakter der Curie gepasst, sie wirkt auf mich nicht wie ein Mensch, der anderen gefallen will, sondern sie will einfach nur ihren Interessen, vor allem der Wissenschaft nachgehen. Ich mochte ihre Darstellung irgendwie, sie war besonders und ich denke, Marie Curie war ein wirklich einzigartiger Mensch!

Fazit

Ich bin so, so froh, mich für das Buch beworben zu haben. Es hat mir viel Freude bereitet, es zu lesen und in die Welt von Marie Curie einzutauchen. Ich finde es mittlerweile richtig schade, dass die Frau nicht mehr in der Schule behandelt wird, sondern immer nur ihre wissenschaftlichen Entdeckungen und Erfolge genannt werden. Den es hat mich unglaublich begeistert und sprachlos gemacht, wie selbstlos sie auftritt und mit welchem Ehrgeiz sie bei der Sache ist. Das hat mich oft sprachlos gemacht, über so viele Jahre einer Forschung nachzugehen, ohne aufzugeben! Susanna Leonard hat es auf jeden Fall geschafft, dass ich größten Respekt vor der Wissenschaftlerin habe!

Einen kleinen Makel habe ich angesprochen, für den ich einen halben Stern abziehen werde. Ansonsten bin ich sehr begeistert und bin schon jetzt auf die folgenden Teile der „Ikonen ihre Zeit“-Reihe gespannt!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie 

Vielen Dank an Vorablesen, sowie den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
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Dienstag, 22. September 2020

Rezension: Villa Conrad - Das Schicksal einer Familie von Nora Elias

Titel: Villa Conrad - Das Schicksal einer Familie
 Autorin: Nora Elias
Verlag: Goldmann
 Seitenzahl: 576 Seiten
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 20.01.2020
 ISBN: 978-3-442-48999-2 

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Handlung

Frankfurt in den Goldenen Zwanzigern

Günther Conrad, ein Großindustrieller, ist beruflich vollkommen zufrieden mit dem Stand der Dinge. Doch privat sieht es etwas anders aus. Die älteste Tochter Clara hat die Erwartungen erfüllt, die an sie gestellt wurden, und den Unternehmer Eduard Jungbluth geheiratet. Der Sohn Raiko, Nachfolger von Günther, ist ebenfalls verheiratet, wartet noch auf den ersehnten Sohn und zieht mit dem Vater an einem Strang. Um seine jüngsten Kinder, die Zwillinge Sophia und Ludwig, macht sich Günther dagegen große Sorgen. Beide verbringen gerne ihre Zeit mit Schauspielern und legen nur wenig Wert auf die bessere Gesellschaft und das Ansehen der Familie. Und schließlich lernt Sophia den Sinto Vincent kennen, verliebt sich in ihn und kann ihre Liebe doch nicht offen zeigen. Denn eine Machtergreifung der Nationalsozialisten wird immer deutlicher und eine Beziehung mit Vincent birgt viele Risiken. Trotzdem will Sophia nicht auf ihr Glück verzichten und könnte damit auch ihre Familie mit in den Abgrund ziehen...

Meinung

Ich mag das Cover unglaublich gern. Ich finde es elegant und stilvoll, es bereitet ein Stück weit auf den Roman vor und kann mich auch von den Farben komplett überzeugen. Der Buchrücken wurde in einem tollen Goldton gehalten, was sich auch auf dem Cover anhand des Namens der Autorin, als auch bei den grafischen Mustern an den Rändern wiederfindet. Der Titel selbst hat einen dunklen Beerenton erhalten und sticht dadurch stark heraus. Im Hintergrund gibt es eine Dame, die schick gekleidet und zurechtgemacht ist und dem Betrachter ihr Profil zeigt. Sie bringe ich ein Stück weit mit Sophia in Verbindung, der Person im Roman, die im Mittelpunkt steht.

Insgesamt finde ich das Cover wirklich edel und perfekt gestaltet. Es ist auffallend und strahlt viel Klasse aus!

Ich habe bereits einige Romane von Nora Elias gelesen, die mir ausnahmslos alle gefallen haben. Und als ich diesen in der Verlagsvorschau gesehen habe, musste es einfach auf die Wunschliste wandern. Mich hat die Inhaltsangabe direkt begeistert und ich war sehr gespannt darauf.

Nachdem es nun einige Zeit auf der Wunschliste stand, habe ich den Roman zum Geburtstag von meinen Eltern geschenkt bekommen, was mich sehr glücklich gemacht hat. Und jetzt endlich habe ich mit dem Lesen begonnen und war gespannt darauf, ob die Autorin mich auch diesmal wieder überzeugen kann.

Mir hat direkt gefallen, dass es vor dem Beginn des Romans eine Personenübersicht gibt. Man kann sich bereits einen ersten Eindruck von der Anzahl der Protagonisten machen, lernt Familien kennen und erkennt erste Zusammenhänge. Ich mag dieses Detail ja eh immer sehr gerne und auch diesmal fand ich die Übersicht der handelnden Personen wieder sehr hilfreich. Ich muss ehrlich sagen, dass ich irgendwie immer die Namen von Vincents Familie durcheinandergebracht habe und da war ein Blick in das Verzeichnis immer wieder angebracht. Zudem gibt es einige, wenige Personen, die seltener auftauchen und daher nicht ganz so stark im Gedächtnis bleiben wie andere Protagonisten. Auch da kann die Personenübersicht durchaus helfen.

Der Roman wurde insgesamt in fünf Teil gegliedert, wobei ein jeder Teil bestimmte Jahre umfasst. Dabei wird nicht jedes Jahr und jeder Monat detailliert beschrieben, es werden auch immer wieder ein paar Monate übersprungen und so wird die Handlung kürzer gehalten. Ich fand es wirklich wichtig, dass manche Zeiten nicht beschrieben werden, sonst wäre die Geschichte unendlich lang geworden und es hätten noch leichter Längen entstehen können.

Auch so vergehen auf den 576 Seiten bereits siebzehn Jahre, was eine Menge ist, gerade auch in Anbetracht der Handlungszeit. Zwischen den Jahren 1928 und 1945 vergehen nicht nur einige Lebensjahre, auf denen man die Protagonisten begleitet, sondern auch politisch und weltgeschichtlich gibt es große Änderungen, Wandlungen und ein ganzer Krieg wird durchlebt. All das überhaupt auf so vielen Seiten unterzubringen, ist bemerkenswert. Wobei ich aber auch ehrlich sagen muss, dass es mir manchmal ein wenig zu viel war. Entweder sind die Informationen nur so auf den Leser eingeprasselt und man konnte sie innerhalb kurzer Zeit fast nicht verarbeiten. Oder es gab einige Abschnitte, in denen fast nichts interessantes geschehen ist und die Handlung ein wenig langweilig wurde. Da entstanden für mich auch immer mal wieder Längen, die mit zunehmender Handlung häufiger wurden. Anfangs hatte ich diesen Eindruck nämlich absolut nicht. Im Gegenteil. Ich mochte die kurzweilige Erzählung und fand die Geschichte wurde immer nur aufs Wichtigste konzentriert. Leider hat sich dies im letzten Drittel des Romans ein wenig gewandelt und oft habe ich mir gedacht, dass die Handlung durchaus noch kürzer hätte stattfinden können. Oder mir hätte es auch gefallen, wenn die Geschichte gesplittet worden wäre und vielleicht zwei Romane daraus gemacht worden wären. Da hätte man durchaus noch mehr in die Tiefe gehen können.

Am Anfang neuer Kapitel ist stets vermerkt wurden, in welchem Monat und Jahr die folgende Handlung stattfindet. Empfand ich als sehr hilfreich und nützlich, sonst wäre man schnell in der Geschichte verloren gewesen, weil viele Jahre auf den knapp 580 Seiten vergehen.

Ich muss sagen, dass mir der Schreibstil von der ersten Seite an richtig gut gefallen hat. Ich bin fix mit dem Lesen vorangekommen, es gibt kurze, knackige und trotzdem bildhafte Beschreibungen von Szenen und Handlungsorten, was meine Vorstellungskraft angeregt hat. Zudem wurden ganz viele Abschnitte sehr lebendig beschrieben, es hat richtig Spaß gemacht, das Buch in die Hand zu nehmen und immer weiter in der Geschichte zu versinken. Ich empfand die Sprache als recht einfach und leicht gehalten, sie war locker flockig lesbar und hat den Leser immer auf dem neuesten Stand gehalten.

Es gibt einen Erzähler, der unterschiedliche Positionen einnimmt. Mal beschreibt er folgende Ereignisse aus Sophias Blickwinkel, mal aus dem von Ludwig oder Clara, Sophias Geschwistern, oder aus dem von Emilias Schwägerin. So entstehen vielfältige Erzählungen, man erhält Einblicke in verschiedene Gedankenwelten und Haltungen gegenüber dem Nationalsozialismus. Es werden unterschiedliche Lebensweisen dargestellt, manche gehen vollkommen in der Mutterrolle auf, manche rebellieren gegen die Eltern und andere würden sich gerne politisch engagieren, was sie aufgrund der Tatsache, dass sie dem weiblichen Geschlecht angehören, nicht dürfen. Ich mochte die unterschiedlichen Blickwinkel sehr gerne, die Handlung wirkte dadurch lebendiger und es gab immer Abwechslung, was die Längen in der Geschichte ein wenig abkürzen konnte, wenn auch leider nicht vollkommen.

Viel Anspruch erhält der Schreibstil durch die zahlreichen historischen Ereignisse und Details, die in die Handlung eingebunden wurden. Man erhält einen guten Überblick über die Geschichte vor und während des Zweiten Weltkrieges und erlebt anhand der Protagonisten viele schöne, aber auch traurige Momente mit. Mit zunehmender Handlung werden auch die politischen Abschnitte mehr und man merkt einfach, wie auch das Leben der Personen immer mehr von dem Kriegsverlauf bestimmt wurde. Wobei ich es persönlich etwas schade fand, dass man nichts davon erfährt, dass Sophia und ihre Familie irgendwelche Abstriche von ihrem bisherigen Lebensstil machen müssen. Scheinbar leiden sie weder unter fehlenden und wenigen Nahrungsmitteln (bis auf den Bohnenkaffee), von Lebensmittelmarken ist auch nie wirklich die Rede und ihre Häuser und Wohnungen können die Personen auch alle für sich allein behalten, ohne das andere, ausgebombte Bürger aufgenommen werden müssen. Hier hätte ich mir gewünscht, dass auch anhand der Familie Conrad gezeigt wird, was der Krieg mit einer reichen und angesehenen Familie anstellt, wie sie sich an die Kriegsbedingungen gewöhnen und ihren Lebensstil ein wenig wandeln.

Ganz hervorragend fand ich stattdessen die zahlreichen Details zu den Sintos. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich beim Lesen erstmals diesen Begriff gehört habe und mich daraufhin erst einmal informiert habe, was genau gemeint ist und was einen Sinto ausmacht. Und auch im Zusammenhang mit dem Krieg habe ich noch nie etwas davon gehört, hier konnte ich beim Lesen allerhand Neues lernen und meinen Horizont erweitern. In diesem Zusammenhang bin ich sehr froh, dass die Autorin so stark in die Tiefe gegangen ist und mir eine, bis dato, unbekannte Personengruppe nähergebracht hat!

Sonderlich stimmungsvoll empfand ich die Handlung nicht. Nur im Zusammenhang mit Kriegsschrecken, nächtlichen Fliegerangriffen und den Erlebnissen eines Soldaten, wo man erkennt, wie sehr ihn der Krieg verändert hat, bemerkt man, wie die Stimmung düsterer wird und die Leichtigkeit verloren hat. So werden noch einmal die grausamen Zeiten des Krieges unterstrichen und hervorgehoben und wirken wie eine Mahnung.

Ich mochte das Setting gerne! Ich fand es interessant, wie sowohl die feinen Gegenden Frankfurts, wie auch die ärmlicheren und einfacheren Ecken Erwähnung finden und anhand von den dort wohnhaften Personen lebendig werden. So entsteht eine große Vielfalt, die sehr natürlich wirkte und ein passendes Bild der Stadt gibt.

Zudem mochte ich es auch sehr, wie die einzelnen Gebäude, Häuser und Wohnungen beschrieben wurden, sodass sie häufig einen bildhaften Charakter hatten. Ich konnte mir, obwohl nicht jeder Ort detailliert und genaustens beschrieben wurde, viele Spielstätten sehr gut vorstellen und hatte immer wieder Bilder vor Augen. Und je weiter die Handlung fortschreitet, desto mehr haben sich meine Vorstellungen verstärkt und die Orte erschienen mir teilweise farbenfroher und einladender, teilweise auch kälter und in grau-weiß Tönen.

Bei den Protagonisten hat es mir sehr gefallen, wie einzigartig alle wirkten. Ein jeder hat besondere Merkmale erhalten, die ihn von der Masse abgehoben haben und zu einem besonderen Individuum gemacht haben. Dabei tritt nicht jeder nur positiv auf, sondern manche zeigen erst nach und nach ihre wahre Fassade und man merkt, dass man sich in ihnen ein ganzes bisschen getäuscht hat. Dasselbe gibt es natürlich auch andersherum und ich war besonders bei einer Figur davon überrascht, wie sie sich wandelt und wie sie einerseits eine kalte Fassade zeigt, bei der aber auch immer wieder Herzlichkeit und Menschlichkeit durchkommt. Sehr gelungen!

Lange empfand ich Sophia als sehr sympathischen und freundlichen Charakter. Mit der Zeit hatte ich ab und an das Bedürfnis, sie zu schütteln und habe mir gewünscht, dass sie ihre Wünsche klarer formuliert. Zudem hatte ich bei ihr nur wenig das Gefühl, dass sie sich weiterentwickelt und reifer wird. Auch am Ende kommen noch Handlungen vor, die aus dem Affekt heraus entstehen und hier hätte ich mir eine Wandlung gewünscht. Zudem fand ich, dass sie ein wenig im Leben stecken geblieben ist und ihr ein Lebenssinn fehlt, was vielleicht auch dazu beigetragen hat, dass ich Sophie am Ende nicht mehr nur als sympathisch einschätze.  
Ludwig war mir immer deutlich lieber, man merkt bei ihm eine starke Entwicklung, die sich auch gut verfolgen lässt. Zudem finde ich es toll, wie er sich für andere Menschen einsetzt und das System, die Politik und den Krieg kritisch betrachtet und aktiv etwas daran ändern möchte. Er ist für mich schnell deutlich reifer und nachdenklicher geworden als Sophia und ich mochte das Gegensätzliche, was die Zwillinge ausgestrahlt haben. Und außerdem war es immer schön zu sehen, was für eine Einheit sie bilden und wie sie füreinander einstehen!

Fazit

Ich habe mich unglaublich auf den Roman gefreut, gerade weil ich viel positives darüber gehört habe. Und wie ich erwähnt hatte, haben mir bisher die Bücher von Nora Elias immer sehr gut gefallen. Daher konnte ich es kaum abwarten, mir selbst ein Bild zu machen und in die Welt der Familie Conrad einzutauchen.

Und ich muss sagen, dass mir der Ausflug gefallen hat. Es ist eine spannende Geschichte, die viel Abwechslung bietet, einen famosen und sehr angenehmen Schreibstil beherbergt, tolle Settings lebendig werden lässt und einen für mich neuen Einblick auf den Zweiten Weltkrieg und die Sintos bietet. In all diesen Aspekten wurde ich überzeugt und hatte viel Freude an dem Roman.  
Leider haben sich, gerade im letzten Drittel, ein paar Längen gebildet, wo nicht immer so viel spannendes oder aufregendes passiert ist. Und außerdem hätte ich mir gewünscht, dass auch die Familie Conrad etwas mehr vom Krieg betroffen ist und nicht einfach ihren Lebensstil so weiterlebt, als würde vor ihren Türen kein Krieg herrschen und Menschen müssten keinen Hunger leiden.  
Für diese zwei Punkte werde ich gesamt einen Stern in meiner Bewertung abziehen, ansonsten kann ich das Buch nur weiterempfehlen, wenn ihr mehr über Sintos erfahren wollt oder über das Leben einer angesehenen und wohlhabenden Familie zu Zeiten vor und während des Zweiten Weltkrieges. Auf dem Klappentext des Buches wurde vermerkt, dass es sich hierbei um einen „grossen Gesellschaftsroman aus einer gefährlichen Epoche“ handelt, was ich genauso unterschreiben kann und was die Handlung kurz und präzise zusammenfasst!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

MarySophie

 
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Samstag, 19. September 2020

Rezension: Das Café der kleinen Kostbarkeiten von Jan Steinbach

Titel: Das Café der kleinen Kostbarkeiten
 Autor: Jan Steinbach
 Verlag: Rütten & Loening
 Seitenzahl: 234 Seiten
Preis: 12,00 €
Erscheinungsdatum: 13.09.2019
ISBN: 978-3-352-00919-8 

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Handlung

Luise möchte sich einen Wunsch erfüllen, den sie und ihr Mann vor vielen Jahren zusammen gefasst haben: Weihnachten in Lübeck erleben. Immer wieder wurde dies aufs nächste Jahr verschoben und nun ist es unmöglich geworden, dies gemeinsam zu erleben. Luise ist mittlerweile seit einigen Jahren verwitwet und hat jetzt den Entschluss gefasst, ein ganz anderes Weihnachtsfest in Lübeck zu feiern, obwohl ihr Sohn dies absolut nicht verstehen kann.

Zufällig entdeckt die Rentnerin dort ein gemütliches Café und ist nicht nur von den köstlichen Backwaren verzaubert. Auch der Besitzer des kleinen Ladens hat eine besondere Ausstrahlung, der sich Luise nicht entziehen kann. Beide merken, dass sie sich langsam aber sicher ineinander verlieben. Doch für Luise ist die Situation nicht einfach, sie hat Angst vor neuem Kummer und möchte ihn doch nicht verlieren. Ludwig und Luise hoffen auf ein Weihnachtswunder...

Meinung

Ich mag das idyllische und charmante Cover sehr. Im oberen Teil sieht man eine wunderschöne Straße, weihnachtlich geschmückt, es fällt Schnee. Kein Mensch ist zu sehen und sie strahlt eine sehr angenehme Ruhe aus. Ein stimmungsvolles Bild!
Im unteren Drittel ist dann großflächig der Titel abgebildet, sowie der Name des Autors abgebildet. Die Farben davon nehmen auf den oberen Abschnitt Bezug und passen perfekt. Zudem mag ich es, dass dort die Hintergrundfarbe schlicht weiß ist, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Boden schon komplett mit Schnee bedeckt ist. Ein gelungenes Cover, welches auf jeden Fall in einer Buchhandlung auffällt.

Irgendwie hatte ich sobald der September begonnen hat richtig Lust darauf, ein Weihnachts- / Winterbuch zu lesen. Auf Instagram hatte ich dazu schon eine Auswahl vorgestellt, vier Bücher hatte ich bereits hier liegen, die ich unbedingt bis zum 24. Dezember lesen möchte. Eines davon ist dieses von Jan Steinbach, welches mich Anfang 2020 ganz überraschend erreicht hat. Ich hatte letztes Jahr bei den Adventskalendern scheinbar Glück und habe ein Paket vom Aufbau Verlag mit zwei Romanen erhalten, u.a. mit diesem. Und das sollte dann auch mein erstes Weihnachtsbuch für 2020 werden.

Bisher hatte ich noch kein Werk von dem Autor gelesen und war dementsprechend gespannt darauf, wie er so schreibt. Und davon war ich wirklich angetan. Es gibt eine recht einfache Schreibweise, die immer wieder mit stimmungsvollen Beschreibungen von Weihnachtsmärkten oder traumhaften Ecken Lübecks gespickt ist. Sie hat sich einfach und locker lesen lassen und dazu geführt, dass ich die 234 Seiten innerhalb von 24 Stunden ausgelesen habe.

Am Ende des Romans gibt es noch einige Seiten, auf denen allerhand Rezepte aufgeführt werden, die während der Geschichte von Ludwig und Luise gebacken werden. Ich weiß, dass das viele Leser immer mögen, weil sie die Köstlichkeiten nachbacken wollen und daher finde ich diesen Zusatz vollkommen in Ordnung. Mich hat es etwas gestört, dass oft schon ein Teil der Rezepte bereits im Roman geklärt wird. Dies zusammen mit dem Anhang ist doppelt gemoppelt und es hätte meiner Meinung nach vollkommen ausgereicht, wenn die Zubereitung von Backwaren lediglich anhand der Rezepte im Anhang Erwähnung gefunden hätten und nicht bereits halb in der Geschichte beschrieben werden.

Tatsächlich hatte ein wenig andere Erwartungen an den Roman. Ich hatte es mir viel schnulziger vorgestellt und auch nicht damit gerechnet, dass die beiden Hauptprotagonisten bereits über 60 sind. Im Klappentext wird zwar erwähnt, dass Luise verwitwet ist, aber irgendwie bin ich automatisch davon ausgegangen, dass ihr Mann sehr zeitig gestorben ist. In diesen beiden Punkten wurde ich positiv überrascht, mir hat diese Ausgangsposition, dass man eine Witwe bei der Erfüllung eines großen Wunsches begleitet, sehr gut gefallen. Und ich bin auch froh darüber, dass die Geschichte nicht zu kitschig ausgeschmückt wurde, sondern oft ernsthaft ist und dadurch auch authentischer wirkt.

Es gibt ein ganz traumhaftes Setting, ich mochte sowohl Luises Haus in Frankfurt, als auch die zahlreichen Szenen in Lübeck. Alle beide Orte hatte ihren eigenen Charakter und Charme und konnten damit überzeugen. Und dabei fand ich es auch interessant, wie die einzelnen Stimmungen an den jeweiligen Örtlichkeiten sind. So wirkt das Haus von Luise meist recht kalt und leblos, während das Café und die zugehörige Backstube von Ludwig warm, einladend und gemütlich erscheinen. Ich mag diese Mischung und bin mit dem Setting sehr zufrieden.

Meine Lieblingsszenen waren all jene, die auf Weihnachtsmärkten stattgefunden haben. Dort gab es die stimmungsreichsten Momente, zudem mochte ich die lebhafte und bildhafte Beschreibung sehr gerne. Es hat einfach alles gepasst und ich konnte mir diese am besten vorstellen.

Tatsächlich konnte mich der Roman immer wieder überraschen, oft entstanden Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Und eigentlich denkt man ja, dass dadurch auch die Spannung auf einem guten Niveau gehalten wird und die Geschichte den Leser mitreißt. So war es aber bei mir leider nicht. Ich habe das Buch gerne gelesen, es hat mich aber nie richtig begeistert oder umgehauen. Es ist eine gute Geschichte, die aber nur wenig besonderes an sich hat und mich irgendwie nicht zufriedenstellt. Mir hat sowohl die Spannung, als auch mehr Lebendigkeit gefehlt, vielleicht hätte mich der Roman dadurch mehr überzeugen können.

Ich mochte es sehr, wie die Protagonisten alle komplett unterschiedliche Züge und Eigenschaften ihres Charakters erhalten haben. Das fand ich gerade anhand der recht geringen Seitenanzahl sehr bemerkenswert und wurde davon positiv überrascht. Oft wird ein wenig in die Tiefe gegangen, ohne, dass es jemals unpassend wirkt.

Trotzdem bin ich mit keiner einzigen Person warm geworden, habe sie weder als unglaublich sympathisch, noch als unsympathisch empfunden und habe immer eine gewisse Distanz gewahrt. Ein jeder hatte ein paar Charaktermerkmale, die ich einfach nicht mochte und die öfter auftauchten und mich dabei stets genervt haben. Bei Luise war es ihre ständige Unsicherheit, sowie, dass sie es ihrem Sohn immer recht machen will und sich schnell seiner Meinung beugt. Bei ihrem Sohn hat mich gestört, dass er seiner eigenen Mutter kaum Freiheiten gibt und sich immer beeinflussen will, sodass Luise ihm am Ende zustimmt. Das wurde mit der Zeit immer störender und ich fand, dass in dieser Hinsicht leider auch keine Entwicklung zu sehen war. Im Grunde sind die beiden genannten Personen genau so aus dem Roman herausgegangen, wie sie ihn begonnen haben. Das war mir zu wenig, trotz der 234 Seiten.

Manchmal erschien mir die Entwicklung der Beziehung zwischen Luise und Ludwig arg fix. Klar, beide sind reiferen Alters und wissen genau, was sie zukünftig möchten und was ihnen bei einem Partner wichtig ist. Doch lässt man eine im Grunde vollkommen unbekannte Person wirklich nach wenigen Tagen des Kennenlernens den Stand auf dem Weihnachtsmarkt betreuen? So was habe ich ein bisschen kritisch hinterfragt und empfand es als ein wenig unglaubwürdig.

Fazit

Ich hatte einige Punkte angesprochen, die mir gut gefallen, doch leider sind auch einige Aspekte dabei, die mich nicht überzeugt haben. Und dabei hatte ich nach den ersten zwanzig Seiten einen positiven Eindruck von dem Roman und hatte mich auf die weitere Geschichte gefreut. Doch mit der Zeit gab es immer wieder Punkte, die mir nicht gefallen haben, die ich merkwürdig fand und allgemein hat mich die Geschichte nicht mitgenommen. Es war eine schöne Lektüre für zwischendurch, doch sie wird nicht lange in Erinnerung bleiben...

Bewertung: 3 von 5 Sterne

MarySophie

 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für den Gewinn beim Adventskalender 2019!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Mittwoch, 16. September 2020

Rezension: Die Frauen von Gut Falkensee von Luisa von Kamecke

Titel: Die Frauen von Gut Falkensee
 Autorin: Luisa von Kamecke
Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 397 Seiten
 Preis: 11,00 €
Erscheinungsdatum: 28.08.2020
ISBN:978-3-404-18058-5

 https://assets.thalia.media/img/artikel/24e61af35bd8aba4626d6fb304727eb8d631f23d-00-00.jpeg

Handlung:

Westpreußen 1904
Eigentlich plant Charlotte von Bargelow ein ganz anderes Leben. Sie möchte frei sein, weiter in Paris studieren und einen Mann heiraten, den sie wirklich liebt. Doch um den verschuldeten Familiensitz zu retten, geht Charlotte eine Vernunftehe mit dem wohlhabenden Witwer Baldur von Krammbach ein. Und das, obwohl sie kurz vor der Hochzeit einen Mann kennengelernt hat, den sie wirklich liebt. Doch eine Zukunft mit dem Polen Karol scheint vollkommen ausgeschlossen. Kann Charlotte mit Baldur einigermaßen glücklich werden und den anderen, jüngeren Mann vergessen? Schließlich muss Charlotte eine Entscheidung treffen, die ihr Leben verändert und die über die Heimat der Familie von Bargelow entscheidet...

Meinung:

Ich mag das Cover recht gerne. Es hat einen verblassten Filter, was auf die Handlungszeit zurückführen sein könnte, im Hintergrund gibt es ein schönes Herrenhaus, welches durchaus das Hauptgebäude von Gut Falkensee darstellen könnte. Dazu ist ein Ausschnitt eines wunderschön angelegten Parks zu sehen, bei dem ich mir gut vorstellen kann, dass Charlotte, Alice, Veronika und Co. dort entlang flanieren. Der Himmel ist stellenweise ein wenig dunkler dargestellt, vielleicht deutet dies auf kommende, schwierigere Zeiten hin.
Im Vordergrund sieht man eine Dame, die dem Betrachter den Rücken zugewandt hat. Dazu hatte ich irgendwo gelesen, dass es sich um Charlotte von Bargelow handeln soll, was ich mir gut vorstellen kann. Sie nimmt im Roman eine der Hauptrollen ein, ist fast immer präsent und ich würde behaupten, dass man sie als Leser am besten kennenlernt, sie die meisten Facetten zeigt. Insgesamt kann man also einige Zusammenhänge mit der Handlung finden und ich mag das Cover gerne. Es würde mich in einer Buchhandlung definitiv ansprechen!

Mir ist der Roman erstmals in der Verlagsvorschau aufgefallen und er wanderte direkt auf meine Wunschliste. Vor einigen Wochen hatte ich mir dann mal die Leseprobe des Buches angeschaut und mein erster positiver Eindruck hatte sich nochmals bestätigt. Und damit hat sich mein Wunsch nochmals verstärkt, den ersten Band der Westpreußen-Saga zu lesen und in die Welt der von Bargelows einzutauchen. Freundlicherweise wurde mir der Roman vom Bastei Lübbe Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich wiederholt ganz herzlich bedanken möchte!

Ich muss sagen, dass mir durchweg ein Personenverzeichnis gefehlt hat. Es gibt sowohl Kapitel von den von Bargelows, als auch Einblicke in das Leben von deren Dienstboten. Und hier ist es mir teilweise etwas schwer gefallen genau zu benennen, welche Person genau welche Stellung einnimmt. Dabei hatte ich besonders Probleme bei den Küchen- und Dienstmädchen, ich konnte mir leider nie genau merken, welche Position sie im Haushalt genau einnehmen. Daher wäre für mich ein Verzeichnis der handelnden Personen mit dem Zusatz, welcher Arbeit sie im Haus nachgehen, ganz angebracht gewesen, zumal die Anzahl der auftretenden Menschen schon recht hoch war.

Ich hatte absolut keine Probleme damit, in die Handlung zu starten und mich auf diese einzulassen. Der Anfang war mir ja eh von der Leseprobe bekannt und ich habe mich gefreut, dass ich danach endlich weiterlesen konnte und bin voller Vorfreude und Interesse in die Welt von Gut Falkensee eingetaucht. Und ich muss sagen, dass mich die Geschichte schnell in ihren Bann gezogen hat, ich mochte ganz viele Aspekte des Buches, mochte die vielfältige Art der Erzählung und hatte einfach Spaß daran, die Charaktere zu begleiten und sie dabei zu beobachten, wie sie sich entwickeln!
Und auch die Schreibweise hat ganz viel dazu beigetragen, dass ich den Roman flüssig lesen konnte und ihn damit leider auch viel zu schnell ausgelesen hatte. Ich finde, dass die Sprache durchaus etwas der Handlungszeit angepasst wurde, ab und an kommen Begriffe vor, die heute nicht mehr so aktuell sind, deren Bedeutung mir aber trotzdem bekannt war. Dies hat meinem Lesefluss keine Probleme bereitet, sondern es hat zur Authentizität beigetragen und einen Teil der Stimmung ausgemacht.
Immer wieder gibt es stimmungsvolle Momente, die unterschiedlicher Natur waren. Oft war die Stimmung im Zusammenhang mit Frederick etwas gedrückt und es war deutlich eine traurige Aura spürbar. Und auch andere Stimmungen werden durchlebt, dazu zählt sowohl Freude als auch Wut, Enttäuschung und Hoffnung. Ich mag es, dass so viele unterschiedliche Gemütszustände vorkommen und in dieser Hinsicht so viel Variabilität geboten wird. Dadurch wirkte die Handlung auf mich lebendig und echt und viele Szenen wirkten so, als wären sie direkt aus dem Leben gegriffen.

Bisher kamen historische Details vor allem in der Lebensweise der Menschen vor. Man erhält ja sowohl einen Einblick in die Welt der Herrschaft, als auch in die der Dienerschaft. Und dabei erkennt man die sozialen Unterschiede, lernt unterschiedliche Lebensweisen und Tagesabläufe kennen. So habe ich mir tatsächlich noch nie Gedanken darüber gemacht, wie früher Eis hergestellt wurde. Es werden u.a. solche Dinge im Roman geklärt und ich finde, dadurch ergibt sich ein runder Bild des Lebens am Anfang des 20. Jahrhunderts. Es ist außerdem spürbar, dass sich im Deutschen Reich schon einige Veränderungen andeuten, u.a. wird die Arbeit in Fabriken immer reizvoller und die Dienstboten haben ein wenig mehr Freiheiten. Anhand solcher Details finde ich, dass sich eine angenehme Fülle an historischen Informationen im Roman befindet und ich bin damit vollkommen zufrieden!
Und auch über die Geschichte Polens, die mir zugegebenermaßen absolut nicht bekannt ist, werden einige Entwicklungen und Zustände genannt. Hier konnte ich stark mein Wissen erweitern und ich bin gespannt, wie sich diese im zweiten Band weiterentwickeln.

Ganze fünf Jahre vergehen auf den knapp 400 Seiten, wobei nicht jeder Monat und jedes Jahr ausführlich und mit allerhand Details versehen wird. Im Gegenteil, immer wieder gibt es Zeitsprünge, die die Handlung geschickt verkürzen und bei denen ich trotzdem nie das Gefühl hatte, etwas zu verpassen. Es war sogar angebracht, einige Zeiten immer mal zu überspringen, um die Handlung stets spannend und interessant zu halten. Zudem konnten erst gar keine Längen entstehen, die Geschichte hatte immer Schmackes und es hat Spaß gemacht, immer weiterzulesen.
Außerdem hat es mir gefallen, wie durch die Zeitsprünge ein episodenhaftes Erzählen entsteht. Man ist immer bei besonderen und für die weitere Handlung wichtigen Momenten als Leser mit dabei und ich habe mich dabei teilweise wie ein heimlicher Besucher der Szenen gefühlt. Zudem sticht der Roman durch diese Art der Erzählung stark hervor und zeichnet sich aus.
Es gibt einen allwissenden Erzähler, der eindeutig über viele Aspekte der Handlung informiert ist, diese dem Leser aber nur häppchenweise präsentiert und preis gibt. Auf diese Weise merkt man, dass die folgende Handlung weiterhin einen spannenden Charakter haben wird. Zudem gibt der Erzähler immer wieder ein paar Gedanken der Protagonisten preis, sodass man sich mit diesen etwas verbundener fühlt.
Außerdem nimmt der Erzähler verschiedene Positionen ein und so gibt es immer eine Person, die am Anfang eines jeden Kapitels genannt wird und aus deren Sicht die folgenden Ereignisse beschrieben wird. Dabei kann es sich um Charlotte oder ihren Bruder Frederick handeln, zwei der von Bargelow Sprösslinge, oder um Personen, die den Dienstboten angehören. So entsteht nicht nur eine vielfältige und abwechslungsreiche Sicht auf die Dinge, sondern man lernt unterschiedliche Stände kennen und kann nachvollziehen, wie die Menschen am Anfang des 20. Jahrhunderts gelebt haben. Finde ich sehr gelungen und ich mochte es sehr, wie sich die einzelnen Stränge immer mal miteinander verbunden haben und am Ende eine runde Geschichte ergeben haben.

Am Anfang neuer Kapitel wird also nicht nur erwähnt, welche Person gerade im Mittelpunkt steht und aus welcher Sicht folgende Ereignisse beschrieben werden, sondern auch der Handlungsort und die Zeit finden Erwähnung. Ein sehr wichtiges Detail, gerade durch die Zeitsprünge wäre man sonst vollkommen verloren und ich hätte nicht genau benennen können, wie viele Jahre genau vergangen sind. Und auch die Benennung des Ortes fand ich richtig gut. Ab und an gibt es doch einen wechselnden Handlungsort, so konnte man immer genau nachvollziehen, wo sich die Personen gerade aufhalten!

Als Haupthandlungsort dient das Gut Falkensee, andere Settings tauchen seltener auf. Eines haben alle gleich: sie wurden mit wenigen, eindrucksvollen und bildhaften Worten beschrieben und verströmten gewisse Stimmungen. Ein jeder Ort, egal ob dort viele oder wenige Szenen stattfinden, wurde gleichwertig behandelt und hat eine gute Zeichnung erhalten.
Mein liebster Handlungsort war ja durchweg Gut Falkensee. Ich fand das Hauptgebäude und die umliegenden Landschaften einfach traumhaft und konnte mir diese richtig gut vorstellen. Zudem fanden dort die meisten Szenen statt und dementsprechend lernt man diese Örtlichkeit als Leser auch am besten kennen. Dort hatte ich außerdem die detailreichsten Bilder und ich empfand die Dynamik als besonders. Gerade die Familienszenen waren einfach grandios!

Ich mochte die Vielfalt der Protagonisten sehr! Es gibt solche, die man auf den ersten Blick als sympathisch einschätzt, sich aber am Ende täuscht und das Ganze gibt´s auch vice versa. So kann man sich nie genau sicher sein, in welche Richtung eine Entwicklung gehen wird und auch dadurch bleibt die Handlung stets spannend.
Ganz besonders hat mir das Zusammenspiel von Dienerschaft und der Familie von Bargelow gefallen. Solche Verhältnisse mag ich in Romanen eh immer sehr gerne und auch hier empfand ich die Dynamik ganz besonders. Man lernt die Gedanken übereinander kennen und kann als Leser in beide Welten reinschnuppern.
Ich muss sagen, dass mir bis auf eine Ausnahme alle Personen gefallen haben. Egal ob ich sie als sympathisch oder unsympathisch eingeschätzt habe. Sie hatten etwas an sich, was besonders war und sie ausgezeichnet hat. Ein jeder Protagonist hat einen durchdachten und einzigartigen Charakter erhalten. Bei der Vielzahl an Personen ist dies wirklich bemerkenswert.
Leider empfand ich Karol durchweg als etwas schwierig. Ich mochte sein Auftreten, seine Art zu denken einfach nicht. Es hatte oft den Anschein, als würde er nur an sich denken und die Probleme anderer nicht immer als wichtig einstufen. Ich hätte mir gewünscht, dass er mitfühlender ist und versucht, Charlotte, ihre Ängste, Sorgen und Nöte zu verstehen. Stattdessen hat er einen Tunnelblick aufgesetzt und nur seine Angelegenheiten hatten Bedeutung. Karol hat nicht einmal versucht, sich in die Lage von Charlotte hineinzuversetzen und daher hatte ich nur wenige Sympathien für ihn. Bei ihm hätte ich es gut gefunden, wenn er sich entwickelt hätte und mehr auf seine Mitmenschen geachtet hätte.

Fazit:

Mein einziger kleiner, aber nicht zu verachtender Kritikpunkt ist die Darstellung und das Auftreten von Karol. Dazu hatte ich ja gerade einiges gesagt und wäre er nicht gewesen oder hätte er ein verständnisvolleres Wesen erhalten, hätte ich volle Punktzahl für den Roman gegeben.
Eine Familiengeschichte ganz nach meinem Geschmack. Es gibt nicht nur Einblicke in die Welt der Herrschaft, sondern auch in die der Dienstboten. Die Geschehnisse wurden auf bodenständige und authentische Art beschrieben. Es gibt nicht zu viel Drama und es hat einfach Spaß gemacht, den Roman zu lesen.
Ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung und freue mich auf jeden Fall auf ein Wiedersehen mit der Familie von Bargelow! Dicke Leseempfehlung meinerseits!

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen

MarySophie 

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Sonntag, 13. September 2020

Rezension: Schicksalhafte Zeiten von Linda Winterberg

Titel: Schicksalhafte Zeiten
Autorin: Linda Winterberg
 Verlag: Aufbau TB
 Seitenzahl: 400 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 18.08.2020
 ISBN: 978-3-7466-3596-5 

 https://assets.thalia.media/img/artikel/a240ada0a1a8989fd90e796002ba296df0f4ac0a-00-00.jpeg

Handlung:

Berlin 1942
Der Kriegsschrecken nimmt immer mehr zu und hinterlässt seine Spuren in der Stadt und im Privatleben vieler Menschen. Luise, Margot mussten Edith ziehen lassen, der Judenhass Hitlers hätte irgendwann auch die Hebamme erreicht. Sie wartet nun ungeduldig das Ende des Krieges ab und freut sich auf den Moment, in dem sie wieder nach Berlin ziehen und ihre Freundinnen in die Arme schließen kann. Luise arbeitet noch in der Frauenklinik Neukölln, doch das Schicksal der Zwangsarbeiterinnen nimmt sie mit und sie beschließt, den Frauen zu helfen. Margot arbeitet mittlerweile in einem Frauengefängnis, wo sie schwangere, zum Tode verurteilte Frauen betreut. Dabei lernt sie verschiedene Frauen kennen, die im Widerstand gekämpft haben und ein Entschluss reift in ihr, der auch für Margot schwere Folgen haben kann...

Meinung:

Auf den ersten Blick hat mich das Cover an die anderen beiden, bisher erschienen Teile erinnert. Im oberen Teil des Buches stehen die obligatorischen drei Damen, die den Betrachter freundlich anschauen, der damaligen Mode entsprechend gekleidet sind und bei denen bestimmte Details ihrer Kleidung farbig hervorgehoben wurden. Und wieder erinnern sie mich an Luise, Margot und Edith.
Am unteren Bildrand ist eine Stadtszene zu sehen, im Hintergrund sieht man ganz wunderschöne Gebäude, im Vordergrund einige Fußgänger, sowie zwei Fahrzeuge. Diese wirkt wie aus dem Leben gegriffen und gefällt mir recht gut.
Wieder wurden recht helle und freundliche Farben genutzt, nur die Schrift ist etwas dunkler. Vielleicht soll sie ja die grausame Zeit des Zweiten Weltkriegs symbolisieren... Auf jeden Fall finde ich das Cover ansprechend und schön gestaltet, es ist stimmig und sticht aus der Menge heraus.

Band eins und zwei habe ich jeweils kurze Zeit nach dem Erscheinungstermin gelesen und beide haben mir gut gefallen. So gut, dass ich immer unbedingt die Fortsetzungen lesen möchte und so viel kann ich schon mal verraten, auch diesmal freue ich mich schon jetzt unglaublich auf Band vier der Reihe! Ich mag es einfach, wie natürlich die drei Hebammen auftreten, wie sie sich immer weiterentwickeln und sich treu bleiben. Die Handlung wird trotz vieler ernster Stellen immer wieder aufgelockert und es gibt anhand von werdenden Müttern, die ein bisschen was über ihr Schicksal erzählen, zahlreiche Einblicke in die Lebensweisen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es werden Sorgen und Nöte beschrieben und auch historische Ereignisse werden immer mal wieder mit eingebunden. Es entstehen einfach runde Geschichten, die interessant beschrieben werden!

Im Februar hatte ich den zweiten Band gelesen, seitdem ist ein wenig Zeit vergangen und nicht mehr jedes Details war mir in Erinnerung geblieben. Trotzdem hatte ich einen erstaunlich leichten Start in den Roman, es gab keine Schwierigkeiten, wieder in die Handlung zu finden und mich auf die folgenden Ereignisse zu konzentrieren.
Bereits nach kurzer Zeit hatte mich die Handlung wieder in ihren Bann gezogen und ich wollte das Buch nicht mehr weglegen. Ich wollte immer weiterlesen und mehr über die Erlebnisse, Freuden, Ängste und Sorgen von Margot und Luise erfahren. Zudem war die Schreibweise einfach traumhaft, locker und leicht, mit der passenden Portion an Ernsthaftigkeit an den passenden Textstellen und zahlreichen Schicksalen. Das alles hat dazu geführt, dass ich den Roman innerhalb von drei Tagen ausgelesen habe, dann war das Lesevergnügen auch schon wieder vorbei...
Ganz besonders hat mir auch diesmal gefallen, dass ganz viele Szenen einen ruhigen Unterton haben und nicht mit zu viel Drama ausgestattet wurden. Auf diese Weise entsteht eine angenehm bodenständige Handlung, die auch sehr gut ohne zu viel Spannung oder Katastrophen auskommt. Die Szenen wirkten viel authentischer und natürlicher und haben mich damit überzeugen können!

Ebenfalls sehr angenehm empfand ich die Länge der Kapitel. Gerade wenn ich mal wenig Zeit zur Hand hatte, war es mir doch möglich, ein paar Seiten zu lesen, ohne mitten in einem Satz oder Abschnitt aufhören zu müssen. Zudem wurde die Handlung immer sehr abwechslungsreich geschildert, von Edith, die sich in einem anderen Land aufhält, gibt es regelmäßig kurze Briefe am Anfang von Kapiteln, wo man einiges aus ihrem Leben erfährt und auf dem neuesten Stand gehalten wird. Und auch sonst wechseln sich die Kapitel von Luise und Margot regelmäßig ab, am Ende kommt auch noch eine weitere Hebamme dazu, eine Freundin des Hebammen-Trios, die ebenfalls ab und an zu Wort kommt. Auf diese Weise entsteht ein breitgefächertes Bild, man erhält Einblicke in verschiedene gesellschaftliche Schichten, Arbeiten und lernt Menschen aus anderen Ländern und mit diversen Gesinnungen kennen.

Den einzelnen Kapitel vorangestellt ist stets die Handlungszeit, sowohl der Monat, als auch das Jahr der folgenden Handlung werden genannt. Ich bin sehr dankbar, dass es dieses Detail auch diesmal wieder gab und man so einen Eindruck davon erhält, wie viel Zeit vergeht und man kann auch schauen, wie lange der Krieg noch dauern wird. Und es war auch wirklich sinnvoll, die Zeit zu benennen, schließlich werden einige Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen und sonst wäre man definitiv verloren gewesen, zumal auch immer mal wieder ein paar Monate übersprungen werden. Am Ende werden auf den 400 Seiten vier Jahre vergehen, von denen manche Zeit detaillierter beschrieben wird, manche eher weniger. Für mich blieb die Geschichte dadurch stets interessant und es entstanden keine Längen.

Ich weiß noch, dass ich im vorigen Teil etwas bemängelt habe, dass ich gern mehr über die Arbeitsabläufe und Tätigkeiten einer Hebamme erfahren hätte. Und mir scheint es, als wäre meine Hoffnung erhört wurden. Die Szenen, in denen die Hebammen zufällig wo vorbeigekommen sind, wo eine Schwangere in den Wehen lag waren deutlich reduziert und tauchten jetzt in einem angenehmeren Maß auf. Stattdessen gibt es viel mehr Abschnitte darüber, wie die Hebammen in ihren jeweiligen Wirkungsstätten ihre tägliche Arbeit verrichten, Schwangere untersuchen und begleiten und deren Babys auf die Welt holen. Zudem mochte ich es diesmal sehr, wie unterschiedlich die Frauen sind, die die Hebammen begleiten. Seien es Zwangsarbeiterinnen, normale Frauen, deren Männer im Krieg sind und die teilweise ihre Wohnungen verloren haben oder die linientreue Gattin eines SS-Mitglieds. Dadurch erhält man nicht nur Einblicke in die unterschiedlichen Lebensweisen, sondern man sieht auch, welch große Unterschiede es in der Versorgung des Volkes gibt.

Ich hatte vorhin ja bereits erwähnt, dass ich es sehr mag, dass nicht unnötiges und kompliziertes Drama eingefügt wurde. Ein großer Teil der Szenen hat einen recht ruhigen Ton, es werden normale (je nachdem, was im Krieg normal war) Tagesabläufe und die alltägliche Arbeit der Hebammen beschrieben. Zudem gibt es auch immer wieder Informationen über das Privatleben dieser, ab und an gibt es auch kleine Einblicke in die Gedankenwelt. Auch dies trägt zur abwechslungsreichen und nie langweilig werdenden Handlung bei.
Ich mochte es auch sehr, dass ich nie genau benennen konnte, wie die Geschichte von Luisa und Margot weitergehen wird. Immer wieder haben mich Taten und Aussagen überrascht und die Handlung damit spannend gestaltet. Ich habe zwar häufig ein wenig darüber nachgedacht, wie die weitere Handlung aussehen könnte, wurde aber durch Wendungen immer wieder überrascht und dadurch habe ich die Geschichte mit großem Interesse verfolgt.

Es gibt eine Einheit des Handlungsortes, jede Szene findet in einem der vielen Stadtteile von Berlin statt. Dabei lernt man nicht nur die Privatwohnungen von den Hebammen kennen, sondern auch die einiger Schwangeren. Man betritt zusammen mit Margot und Luise Bunker und wird mit eingestürzten und zerstörten Gebäuden konfrontiert. Es gibt also eine bunte Mischung, die oft ein beklemmendes Gefühl auslöst, wenn man bedenkt, wie die Leute gerade ihre Wohnung, ihren sichern Hafen und ihr ganzes Eigentum verloren haben.
Und obwohl die verschiedenen Settings mit einfachen, nicht zu umschmückenden Worten umschrieben werden, habe ich mir doch vieles bildhaft vorstellen können. Ein wenig Schwierigkeiten hatte ich mit den Klinikgebäuden und der späteren Entbindungsstation auf der Luise arbeitet. Hier hat mich nicht nur meine Fantasie ziemlich im Stich gelassen, ich fand die Beschreibung dessen nicht ganz konkret. Ich konnte mir nie recht vorstellen, was gerade genau gemeint ist und wie sich alles durch den Krieg verändert hat.

Ich finde Luise, Margot und Edith einfach unheimlich sympathisch. Man merkt von Buch zu Buch, wie sie immer wieder mit ihrem Auftreten bestechen können und mit welch großer Zufriedenheit sie ihren Beruf ausüben. Die Begeisterung dessen ist ansteckend und ich habe mich über jeden neuen Erdenbürger gefreut, den die Damen auf die Welt geholt haben.
Es ist auch eine stetige Entwicklung zu sehen, die ich immer sehr begrüße und anhand derer man mitbekommt, wie die Hebammen reifer werden und nicht mehr die jungen Küken vom Anfang sind. Trotzdem fand ich es häufig schwierig mit vorzustellen, dass Luise und Margot mittlerweile gealtert sind und nicht mehr die zwanzigjährigen Damen vom Anfang sind. Sie treten zwar reifer, aber nicht älter auf, was ich doch etwas merkwürdig empfinde und was mich gestört hat. Ab und an gab es zwar eine Erwähnung dessen, dass die Hebammen gealtert sind, aber das hat mir nicht ausgereicht.
Ich finde es einerseits etwas schade, dass die Freundschaft der drei Damen immer mehr in den Hintergrund gerät und sie von ihrer Arbeit vollkommen in Beschlag genommen werden. Den gerade die Szenen, in denen die Freundinnen gemütlich beisammen sind und über Gott und die Welt philosophieren haben mir immer richtig gut gefallen. Doch gleichzeitig sieht man, dass auch der Krieg daran Schuld ist und das ihre Arbeit eine ist, in der man gefühlt immer im Dienst ist.

Fazit:
Das Lesevergnügen ist schon wieder vorbei, es war gerade sehr angenehm, die Handlung beim Schreiben der Rezension noch einmal Revue passieren zu lassen! Ich finde jedenfalls, dass meine Vorfreude auf den Roman sehr berechtigt war und es hat mir großen Spaß gemacht, erneut einige Zeit mit Margot und Luise zu verbringen. Ich habe in meiner Meinung zwei kleine Aspekte angesprochen, die ich nicht ganz rund fand und für die ich einen halben Punkt abziehen werde. Denn mehr gibt es wirklich nicht zu meckern, ansonsten war die Geschichte ganz wunderbar und konnte überzeugen. Jetzt freue ich mich unbändig auf den vierten Teil und bin auf das Wiedersehen mit den drei Damen sehr gespannt!

Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
 
MarySophie 

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars! 
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

 
Meine Meinungen zu den ersten beiden Bänden der Hebammen-Saga: