Sonntag, 24. Oktober 2021

Rezension: Die Schneeflockenmelodie von Anna Liebig

Titel: Die Schneeflockenmelodie
 Autorin: Anna Liebig
 Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 336 Seiten
 Preis: 10 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2021
ISBN: 978-3-7341-1065-8
 
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Handlung

Schon von klein auf hat Nina ein großes Ziel: Sie möchte eine ebenso berühmte Ballerina werden wie ihre geliebte Großmutter Maria sie einst war. Doch ihr Traum droht zu platzen und noch dazu macht sich die junge Frau große Sorgen um ihre Oma. Deren Demenz schreitet immer weiter voran und sie lebt fortan in einem Heim. Vorübergehend zieht Nina in die Wohnung von Maria, bis entschieden ist, was mit der Wohnung geschehen soll.

In dieser Zeit erhält Nina eine Schatulle mit einer alten Spieluhr, sowie einem Notizbuch. Darin wird die Liebesgeschichte zwischen einer Tänzerin und einem Spieluhrenmacher beschrieben, Geheimnisse kommen ans Licht und schließlich findet auch Nina ihr eigenes Glück...

Meinung

Das Cover ist unglaublich hübsch und sehr gelungen. Es strahlt für mich eine wahnsinnige weihnachtlich-winterliche Stimmung aus und ich empfinde es als perfekt

An den Seiten des Titelbilds finden sich einige, ziemlich groß gehaltene Schneeflocken, die, wenn man das Buch aus verschiedenen Winkeln betrachtet, glitzern. Außerdem wurden sie mit Struktur aufgebracht, was das ganze Werk direkt noch hochwertiger und edler erscheinen lässt. 
Der obere Teil des Covers besteht aus dem Titel im Vordergrund und einem farbenreichen und hübsch gestalteten Himmel im Hintergrund. Beides wirkt sehr stimmig und hübsch zusammen, ich mag das Zusammenspiel sehr gern und beide Elemente sind gelungen! 
Im unteren Abschnitt ist ein Paar zu sehen, welches durch einen verschneiten Park geht. Sowohl ein Springbrunnen, als auch ein staatliches Gebäude und einige Bäume runden diesen Teil des Covers ab und wirken einladend und stimmungsvoll.All diese einzelnen Elemente ergeben nicht nur einzeln, sondern auch im Gesamten ein sehr hübsches und ansprechendes Cover, welches mir richtig gut gefällt und ich als absolut stimmig empfinde!

Letztes Jahr hatte ich den Weihnachtsroman „Das Winterkarussell“ von der Autorin gelesen und sehr gemocht. Und auch andere Werke, die unter anderen Pseudonymen geschrieben sind, haben mir durchweg gefallen. Als ich also in der Verlagsvorschau die Ankündigung für dieses neue Werk gesehen habe, war meine Aufmerksamkeit direkt geweckt. Da mich sowohl das Cover, vor allem aber die Inhaltsangabe überzeugt haben, wanderte der Roman schnurstracks aus meine Wunschliste. Dementsprechend groß war meine Freude als ich gesehen habe, dass ich das Buch vom Bloggerportal als Rezensionsexemplar erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Mir hat der Start in die Geschichte keinerlei Probleme bereit. Auf den ersten Seiten erhält man einiges an Platz, um die Figuren kennenzulernen und um einen Eindruck von ihrem Leben, sowie ihrem Charakter zu erhalten. Man erhält ausreichend Zeit, um sich mit der Geschichte vertraut zu machen und es gibt eingangs einige Details und Hintergrundinformationen zum Leben der Personen, sodass ein guter Start in die Handlung gewährleistet wird.

Ich finde, dass die Sprache recht leicht und damit gut lesbar ist. Sie zeichnet von jeglichen Szenen ganz wunderbare Bilder und sie ist sehr lebendig ausgefallen. Die Personen sind aus dem Leben gegriffen, sehr bodenständig und man kann ihre Sorgen als Leser gut verstehen und nachvollziehen. Das hat dazu beigetragen, dass ich mich teils sehr leicht auf die Ereignisse einlassen konnte und ich so flüssig und schnell mit dem Lesen vorangekommen bin. Es war einfach reizvoll, in das Leben von Ballerinas zu blicken, sich von der weihnachtlichen Stimmung einlullen zu lassen und der Geschichte zu folgen. Ich mochte das Buch gar nicht aus der Hand legen, so gut hat mir die Erzählung gefallen, was leider auch bedeutet, dass ich den Roman schnell ausgelesen hatte.

An der Sprache haben mir nicht nur der bodenständige und lebendige Charakter, sondern auch die bildhaften Beschreibungen sehr gut gefallen. Ich konnte mir ausnahmslos jede Szene gut vorstellen und besonders die Handlungsorte haben eine unglaublich starke und spannende Darstellung erhalten. Ausnahmslos jeder Ort erschien sehr realistisch und detailliert, was mir richtig gut gefallen hat!

Die Geschichte teilt sich auf zwei zeitliche Ebenen auf, um immer den Überblick zu behalten, gibt es vor dem Start der Kapitel die Info, zu welcher Zeit (Tag, Monat und Jahr) die folgenden Ereignisse stattfinden. Einmal spielt die Handlung im Jahr 2010 und man begleitet Nina bei der Entdeckung der Liebesgeschichte ihrer mittlerweile dementen Großmutter und der Suche nach sich selbst. Und zum anderen gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, in das Jahr 1956, außerdem spielt später noch ein Kapitel im Jahr 1962. Besonders hervorheben möchte ich, dass jedes Kapitel im Dezember spielt, sodass ein wunderschön gelungener Weihnachtsroman entsteht, der die schönste Zeit des Jahres wunderbar hervorhebt, Vorfreude aufkommen lässt und den Leser mit seiner Stimmung gefangen nimmt. Zudem mochte ich es, wie dadurch ein Stück weit eine Einheit der Zeit entsteht und man ganz leicht vergleichen kann, wie sich die Welt in all den Jahren gewandelt hat.

Mir haben beide Zeitstränge gut gefallen. Ich habe diesmal keinen, der mir einen Hauch besser gefallen oder der sich spannender gestaltet hat. Beide Ebenen wurden anschaulich und lebendig beschrieben, sodass sie einander ebenbürtig sind und zusammen eine rundum stimmige Geschichte ergeben. Zudem war es mir anhand der dadurch entstehenden Erzählperspektiven möglich, von einigen Figuren ein besseres Bild zu erhalten und sie noch besser zu verstehen. Dabei lernt man Maria und Nina jeweils von vollkommen unterschiedlichen Seiten kennen und ich mag es sehr, wie nahe man ihnen dabei kommt.

Vor dem Beginn der Kapitel gibt es nicht nur die Zeitangabe, sondern auch der Handlungsort wird benannt. Dieser ist fast durchweg einheitlich, ich finde die Angabe aber trotzdem passend und gut!

Mir hat jeder einzelne Handlungsort ganz hervorragend gefallen. Es gibt wunderbare Beschreibungen, die auf den Punkt gebracht wurden und damit einen lebendigen, häufig einladenden und realistischen Hintergrund für die Ereignisse bieten. Oft sind die einzelnen Örtlichkeiten Träger von Stimmungen, die sich teilweise mit der Zeit ändern und die den Leser dazu einladen, sich die Gebäude, Straßen und Landschaften vorzustellen.

Aufgrund der Ereignisse im Jahr 1956 und den Rückblenden kommt natürlich einiges an Spannung in die Geschichte. Es wechseln sich Kapitel in diesem Jahr, mit denen aus dem Jahr 2010 ab und als Leser wird man so dazu ambitioniert, weiterzulesen um zu erfahren, was es mit der Liebesgeschichte von Maria auf sich hat. Es wird also schon vorab gewährleistet, dass das Buch eine anziehende Wirkung ausübt und sich die Handlung unterhaltsam, interessant, überraschend und abwechslungsreich gestalten wird.

Viele Geheimnisse werden im Verlauf der Handlung gelüftet und oft wurde ich von den Entwicklungen überrascht. Zwar hatte ich mir einige Gedanken über einen möglichen Fortgang der Geschichte gemacht, doch diese haben nicht immer zugetroffen und einige Punkte waren viel tiefgreifender, als ich anfangs angenommen hatte. Es passieren öfter unvorhersehbare Ereignisse, die der Handlung häufig eine neue Wendung gegeben haben. Und ja, es gab auch ein paar Punkte, die vorab ein bisschen vorhersehbar waren und die zu glatt abgelaufen sind, wo sich durchaus die Frage stellen könnte, ob das noch komplett realistisch ist. Allerdings finde ich, dass die Autorin diese Aspekte so geschickt in die Handlung eingebunden hat, dass ich es ihr abkaufe...

Mir hat es richtig gut gefallen, dass ein Thema des Buches das Theater ist. Ein Ort, den ich als sehr faszinierend empfinde und der einen ganz eigenen Zauber besitzt. Daher war es für mich sehr spannend zu lesen, wie dies eingefangen und beschrieben wurde, was wirklich gut gelungen ist. Zudem ist der Konkurrenzkampf innerhalb eines Ensembles um die Hauptrollen gut hervorgekommen und man konnte leicht verstehen, wie schnell die Karriere einer Primaballerina vorbei sein konnte und welche Möglichkeiten ihr danach offen stehen. Zusammenfassend mochte ich es gern, wenn Abschnitte im Theater gespielt haben oder sich darum gedreht haben.

Ich empfand die Darstellung der Figuren als sehr abwechslungsreich und lebendig. Ihre Charaktere und kleinen Eigenheiten wurden perfekt eingefangen, die Personen wirkten dadurch realistisch und bodenständig und mir ist es leicht gefallen, zu ihnen eine Bindung aufzubauen. Ich mag die Vielfalt an Personen, die man kennenlernt und bei denen man sieht, wie unterschiedlich ihre Lebensweisen aussehen. Viele der Figuren sind sehr sympathisch und freundlich aufgetreten und sie konnten mich mit ihrem herzlichen Wesen überzeugen. Nur einige haben bei mir wenig Eindruck hinterlassen, was aber vor allem daran liegt, dass sie eine untergeordnete Rolle spielen und für die Handlung nicht sonderlich wichtig sind.

Fazit

Das Buch hat Spaß gemacht! Es ist komplett rund, stimmig, unterhaltend und mitreißend und somit sehr, sehr empfehlenswert. Für mich gibt es wirklich keinen Aspekt, der nicht gelungen ist oder den ich als kritisch betrachte, sondern ich bin mit der Geschichte und ihrem Fortgang, den Figuren und der Stimmung absolut zufrieden! Es liegt ein wundervoller Roman vor, den ich sehr gern gelesen habe, der mich in eine schöne Stimmung versetzt hat und der für mich ein Highlight darstellt!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
Diesen Roman der Autorin habe ich ebenfalls gelesen:

Das Winterkarussell

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