Donnerstag, 31. August 2023

Rezension: Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont von Anna Husen

Titel: Die Frauen der Villa Sommerwind - Das Glück am Horizont
 Autorin: Anna Husen
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 11,99 €
 Erscheinungsdatum: 03.04.2023
ISBN: 978-3-426-52972-0
 
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Handlung

Timmendorfer Strand 1903

Familie Hohnhold kann sich über ein unerwartetes Erbe freuen. Ihnen gehört nun die Villa Sommerwind, ein wunderschönes Haus am Timmendorfer Strand. Der Vater fasst den Plan, daraus ein exquisites Hotel zu erschaffen und erhält vor allem von seiner Tochter Henriette tatkräftige Unterstützung. Bis zwischen dem Duo eine tiefe Kluft entsteht, was natürlich die Zusammenarbeit erschwert. Durchatmen kann Henriette nur, wenn sie nach Niendorf geht, wo Ole, der Sohn eines Fischers, lebt. Für beide ist es Liebe auf den ersten Blick, allerdings hat Henriettes Vater bereits eine standesgemäße Verlobung für seine Tochter arrangiert...

Meinung

Ich hab das Buch in der Vorschau entdeckt, mir hat das Cover gefallen, daraufhin hab ich mir die Inhaltsangabe angeschaut und hab direkt festgestellt, dass der Titel in mein Beuteschema passt.

Der Roman spielt in einem Hotel, verspricht eine tolle Dynamik und ich habe mich sehr auf einen gedanklichen Ausflug an den Timmendorfer Strand gefreut. Ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Es liegt eine angenehme Sprache vor, die sich gut und flüssig lesen lässt. Gerade der Beginn des Buches fällt echt stark aus, hier hat einfach alles gepasst. Mit anschaulichen Worten wurden die Protagonisten, das Setting und die Ausgangssituation dargestellt, was mir echt gut gefallen hat. Ich war positiv angetan, habe mit viel Enthusiasmus weitergelesen und war gespannt darauf, was im Folgenden noch passieren wird.

Nachdem ich Henriette anfangs als interessanten, durchaus auch sympathischen Charakter wahrgenommen habe, ging sie mir schon bald mit ihrem Auftreten auf die Nerven. Bei ihrer Figur war zwar eine Entwicklung zu sehen, die aber in die komplett falsche Richtung ging. Während ich anfangs noch dachte, dass sie viel Potenzial zum entfalten besitzt, hat sich schon bald gezeigt, dass sich dieses eher in die falsche Richtung hin entwickelt. Häufig wirkt sie wie ein unreifes Mädchen, das immer ihren eigenen Willen durchsetzen will, sich auf keine Diskussion einlässt und die stetig im Mittelpunkt stehen möchte. Wenn dies mal nicht der Fall ist zeigt sie ihren wahren Charakter und schiebt die Schuld stetig auf andere. Henriette ist unglaublich Ich-bezogen, was sehr schwer zu ertragen war und letztendlich hat sie bei mir eine große Antipathie hervorgerufen.

Zudem gab es für meinen Geschmack leider zu viele Zeitsprünge. Insgesamt erstreckt sich die Geschichte über 15 Jahre, natürlich muss da einiges gekürzt oder eingespart werden. Mir war es aber zu viel, gerade bei spannungsreicheren Szenen gibt es plötzlich einen Sprung, wir finden uns ein paar Jahre später wieder und nebenbei wird erwähnt, wie das Drama eigentlich aufgelöst wurde.

Insgesamt gibt es für meinen Geschmack zu viel aufgebauschtes Theater, was vor allem von Henriette ausgeht. Viele Momente werden missverstanden, es wird vieles dramatisiert und wo auf diese Weise eigentlich Spannung entstehen sollte, ist man als Leser eher genervt davon.

Fazit

Der Auftakt der Saga hat eine sehr coole Inhaltsangabe. Und anfangs fand ich's auch echt gut geschrieben und meine Erwartungen wurden so ziemlich erfüllt. Ich wurde fein unterhalten, das Setting mit dem Timmendorfer Strand ist der Hammer, die Sprache ist sehr angenehm und auch die Protagonisten mochte ich sehr. Und dann gab's für mich leider einen rasanten Abfall. Vor allem in der Darstellung von Henriette, die verlangt, dass sich die ganze Welt nur um sie dreht. Die Liebe zwischen ihr und einem Fischer ist irgendwann sehr konstruiert. Dazu kommt zu viel Drama, zu viele Jahre werden in das Buch hineingequetscht und mir fehlt der Hotelalltag... 

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Montag, 28. August 2023

Rezension: Die Mitternachtsbibliothek von Matt Haig

Titel: Die Mitternachtsbibliothek
Originaltitel: The Midnight Library ( aus dem Englischen von Sabine Hübner )
 Autor: Matt Haig
 Verlag: Droemer Taschenbuch
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 03.04.2023
ISBN: 978-3-426-30825-7
 
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Handlung

Nora will nicht mehr. Mehrere Erlebnisse führen dazu, dass sie sich aus lauter Verzweiflung das Leben nehmen will. Doch sie findet nicht den Weg ins Jenseits. Sondern landet in der Mitternachtsbibliothek, wo die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen. Nora erhält die Möglichkeit, alles zu ändern, was sie aus der Bahn geworfen hat. Sie erhält die Möglichkeit, Entscheidungen zu bereuen und dadurch in andere Lebenskonzepte ihrer Person zu reisen. Findet Nora so ein Leben, das sie glücklich macht?

Meinung

Ich finde es oft spannend, die Meinungen von anderen zu Büchern zu hören / zu lesen, lasse mich dann aber doch meist von meinem Gefühl leiten. Bei diesem Roman von Matt Haig wurde ich stark angefixt. Ich finde durchaus, dass der Klappentext echt gut klingt und dann gibt es halt unglaublich viele positive Stimmen dazu. Und schließlich war der Wunsch, das Buch zu lesen, unglaublich hoch. Weshalb es mir eine sehr große Freude war, das Werk als Rezensionsexemplar vom Verlag zu erhalten. Ein ganz herzliches Dankeschön, lieber Droemer Knaur Verlag!

Schon nach wenigen Seiten war ich sehr fasziniert von der Geschichte. Sie ist schön geschrieben, zeichnet deutliche Bilder jeglicher Situationen und besticht mit einer tollen Natürlichkeit. Diese geht vor allem von Nora aus, sie ist ein sehr greifbarer Charakter, ich konnte leicht eine Bindung mit ihr aufbauen.

Die Erzählung hat einen kurzweiligen Charakter erhalten, lässt sich locker und flüssig lesen und ihr liegt eine sehr angenehme Sprache zugrunde. Die einzelnen Reisen in die Parallelwelten sind lebendig und glaubhaft ausgefallen und es hat Spaß gemacht, Nora dabei zu beobachten, wie sie anfängt, vieles zu hinterfragen, sich einzugewöhnen und wie sie entdeckt, was sie wirklich glücklich macht. Dabei ist im Verlauf des Romans eine schöne Entwicklung zu sehen, die mich sehr überzeugt hat und ich finde zwar einerseits, dass das Buch an einer passenden Stelle endet und ich im Grunde damit zufrieden bin, gleichzeitig war ich noch nicht ganz bereit dafür, Nora zu verlassen...

Die Grundidee des Romans ist sehr interessant und ich war extrem gespannt darauf zu erfahren, wie die Umsetzung wohl ausschaut. Ich konnte mir vieles, gleichzeitig aber auch gar nichts vorstellen und hatte sehr viel Lust darauf, in die Geschichte einzutauchen. Und am Ende finde ich, dass diese wunderbar abwechslungsreich und sehr spannend ausfällt. Nora erhält die Möglichkeit, in verschiedene Lebenssituation ihrer eigenen Person zu reisen, die entstanden wären, wenn bestimmte Entscheidungen anders ausgefallen wären. Und das Konzept ist sehr unterhaltsam zu verfolgen, ich war durchweg gespannt darauf, wie es weitergeht, was sie noch erleben wird. Und immer wenn ich dachte, dass Nora perfekt in ein Leben passt, hat sich am Ende doch wieder alles gewandelt. Das hat natürlich die Spannung und das Geheimnisvolle am Buch verstärkt und zur Stimmung des Romans beigetragen.

Fazit

Ich kann mich auf jeden Fall all den positiven und begeisterten Meinungen zum Buch anschließen. Auch ich war sehr angetan von dem Konzept, den Reisen in die Parallelwelten, von Nora als Hauptprotagonistin und der sehr schönen und lebendigen Sprache. Immer wieder haben mich die Entscheidungen von Nora überrascht, es gibt Entwicklungen in Richtungen, die ich mir nicht so vorgestellt hatte und immer, wenn ich dachte, dass sie nun angekommen ist, kam es doch ganz anders. Ein bisschen was fehlt mir noch, ich denke, dass mir manche Szenen ein bisschen zu sehr in die Länge gezogen wurden. Es liegt auf jeden Fall ein echt toller Roman vor, der mit seiner Geschichte einmalig ist und allein dadurch sehr sehr lesenswert!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Mittwoch, 23. August 2023

Rezension: Happy Place von Emily Henry

Titel: Happy Place
Originaltitel: Happy Place ( aus dem Englischen von Katharina Naumann )
 Autorin: Emily Henry
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 450 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 02.05.2023
ISBN: 978-3-426-53062-7
 
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Handlung

Von der ersten Sekunde ihres Kennenlernens gab es eine Anziehung zwischen Harriet und Wyn. Daher wunderte es niemanden, als sie während ihrer Collegezeit zueinandergefunden haben, sie galten direkt als Traumpaar.

Jeden Sommer verbringen sie in Maine, zusammen mit ihren Freunden. Eine Woche voller Essen, Erinnerungen, Seeluft, Gesprächen, Ruhe. Nun steht das Haus zum Verkauf, zum letzten Mal kommen die Freunde an diesem Ort zusammen. Und es gibt nicht nur ein Geheimnis innerhalb des Freundeskreis. Es soll eine Hochzeit stattfinden, Harriet und Wyn sind seit einem halben Jahr getrennt. Um ihren Freunden den Urlaub nicht zu vermiesen, verschweigen sie ihre Trennung weiterhin...

Meinung

Ich habe das Buch mal auf Instagram gesehen und war direkt hin und weg. Ich wollte es unbedingt lesen, es hat mich absolut umgehauen und schnell stand fest, dass ich den Roman unheimlich gern selbst erleben wollte. Mich hat das Cover, als auch die Inhaltsangabe fasziniert und meine Freude war daher riesengroß, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten. Dafür ein ganz herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag!

Es findet eine Aufteilung in die Gegenwart und die Vergangenheit statt. So folgt man einmal der Truppe während ihres Urlaubs und kann schauen, was sie erleben und wieso sie auf diese Weise agieren. Und gleichzeitig gibt's regelmäßig Abschnitte, die das Ergangene beleuchten und aufzeigen, was alles geschehen ist, wie sich die Freunde kennengelernt haben, wie schließlich die Partner hinzugekommen sind und an welchen Punkt in ihrem Leben sie mittlerweile stehen. Das hat mir echt gut gefallen, so lassen sich Entwicklungen verfolgen und es entsteht einfach ein runderer Blick.

Die Sprache ist anfangs ein bisschen gewöhnungsbedürftig, für mich sogar ein bisschen schwer. Aber bereits nach kurzer Zeit bin ich dann flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und konnte mich immer mehr mit den Beschreibungen anfreunden. Sowohl die Handlungsorte, als auch die Protagonisten und die Gedanken von Harriet sind sehr lebendig und greifbar gestaltet und sie bieten hervorragend die Möglichkeit, in die Geschichte einzutauchen und sich darauf einzulassen.

Im Grunde bin ich mit der Darstellung der Protagonisten ganz zufrieden. Sie sind abwechslungsreich dargestellt, haben echt coole Charaktere erhalten und ihnen liegt eine schöne Authentizität zugrunde. Einzig hat es mich bei Harriet und Wyn etwas gestört, dass sie lange umeinander herumtanzen, sich nicht wirklich ausreden und dadurch immer wieder neue Diskussionen entstehen, die eigentlich hinfällig sind. Das wurde mir irgendwann ein bisschen zu viel, ansonsten gibts da nichts zu meckern.

Fazit

Ich bin sehr gespannt, aber mit null Erwartungen an das Lesen herangegangen und habe mich einfach überraschen lassen. Während ich mich anfangs noch ein bisschen an die Sprache und die Zeitsprünge gewöhnen musste, war ich am Ende vollkommen in der Geschichte drin und habe mich beim Lesen einfach treiben lassen. Ich finde, dass eine humorvolle, warmherzige und schön erzählte Story vorliegt, die zu weiten Teilen einfach nur gut ist. Ab und an habe ich ein bisschen mit Harriet und Wyn gehadert, sie haben sich lange lange Zeit nicht ausführlich ausgetauscht und beide ein bisschen zu sehr in ihrer Welt gelebt. Ansonsten bin ich zufrieden, ich wurde gut unterhalten und hatte vergnügliche Lesestunden!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Montag, 21. August 2023

Rezension: Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt von Jonas Jonasson

Titel: Drei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt
Originaltitel: Profeten och Idioten ( Aus dem Schwedischen von Astrid Arz )
 Autorin: Jonas Jonasson
 Verlag: C. Bertelsmann
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 24,00 €
 Erscheinungsdatum: 02.11.2022
ISBN: 978-3-570-10486-6
 
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Handlung

Durch einen Zufall finden sich drei Außenseiter in einem bunt angestrichenen Wohnmobil wieder. Ihre Mission? Die Welt ein bisschen gerechter zu gestalten. Sie wollen noch aufräumen, bevor es in wenigen Tagen wohl einen Weltuntergang gibt. Sie schlemmen auf ihrer Reise die feinsten Speisen, öffnen sich einander, kommen dabei auch mal dem Gesetz in die Quere, treffen Berühmtheiten und lassen sich weder von arroganten und überheblichen Diplomaten-Brüdern, noch von eigenwilligen und korrupten Herrschern einer kleinen Insel im Indischen Ozean aufhalten.

Meinung

Ich wollte vor allem aus dem Grund, dass seine Werke hochgelobt sind und mir extrem oft davon vorgeschwärmt wurde, etwas von Jonas Jonasson lesen. Ich habe auch lange mit dem Hundertjährigen geliebäugelt, dann ist mir sein neuer Roman über den Weg gelaufen und die Inhaltsangabe hat mich sehr gereizt. Außerdem hatte ich mal in das Buch reingelesen und mir hat der Anfang sehr gefallen. Und deswegen habe ich mich riesig über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Wie schon erwähnt finde ich, dass der Roman richtig gut und interessant losgeht. Mit der Sprache habe ich mich direkt angefreundet, diese ist unterhaltsam, humorvoll, locker gehalten und gut lesbar. Es gibt sehr herrliche Umschreibungen jeglicher Personen und Situationen, ich konnte mir alles bereits nach wenigen Seiten lebendig vorstellen und viele Szenen haben bei mir ein Kopfkino gestartet.

Einerseits mag ich das Verworrene, den hin- und herspringenden Charakter der Geschichte, der nicht immer direkt Sinn macht. Das ist wirklich eine sehr einmalige Erzählweise, die das Buch auszeichnet und ihm ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Es war sehr interessant, diese recht wilde, teils verwirrende und erst später Sinn machende Erzählung zu lesen.

Gleichzeitig war es mir dann irgendwann doch ein klein wenig zu viel, ich bin zwar immer noch flott mit dem Lesen vorangekommen und hatte viel Freude daran. Mir wurde dann einfach zu viel fiktive Politik eingemischt, damit kann ich halt einfach nichts anfangen. Und obwohl die Szenen letztendlich im Gesamten betrachtet rund sind und auch einen roten Faden besitzen, war mir dieser zwischenzeitig zu wenig erkennbar.

Ich liebe es, wie im Grunde recht durchschnittliche Menschen im Vordergrund stehen. Sie sind nicht perfekt, haben alle ihre Stärken und Schwächen, einiges erlebt und eine Geschichte zu erzählen. Als sie dann nach und nach aufeinandertreffen, kann man nicht nur beobachten, wie sie von anderen wahrgenommen werden und wie sie sich entwickeln. Es wurden absolut liebreizende, greifbare und aus dem Leben gegriffene Charaktere erschaffen, die sehr interessant, abwechslungsreich und spontan auftreten.

Fazit

Die Geschichte ist im Grunde schon echt cool gestaltet. Sie besticht durch einen einzigartigen, mit tollem Humor ausgestatteten Sprachstil, durch eine Handlung, die so absurd ist, dass es schon wieder lustig ist und vor allem mit liebenswerten Charakteren, die mich vollends überzeugt haben. Ich finde, dass vor allem der Anfang des Buches richtig richtig stark ausfällt, irgendwann werden dann ein paar zu viele Perspektiven und Details genutzt, die am Ende zwar sinnig sind, mich in dem Moment aber auch teils ein bisschen überfordert haben. Zusammenfassend habe ich den Roman sehr gern gelesen, er hat mich durchaus überzeugt und ich werde mir definitiv noch ein paar Werke von Jonas Jonasson zulegen!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 19. August 2023

Rezension: Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht von Susanne von Berg

Titel: Das Kaufhaus - Zeit der Sehnsucht
 Autorin: Susanne von Berg
 Verlag: Aufbau TB
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 14.03.2023
ISBN: 978-3-7466-3912-3
 
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Handlung

Stralsund 1879

Aus beruflichen Gründen zieht Leonhard Tietz zusammen mit seiner Verlobten Flora in die Hansestadt. Doch schnell zeigt sich, dass die bisherige Geschäftsbeziehung von Leonhard schwer zu halten ist und zusammen schauen sie sich nach Möglichkeiten, um sich selbstständig zu machen. Als Flora durch die Stadt streift, findet sie das Textilwarengeschäft eines alten Kaufmanns, der die feinsten Stoffe anbietet. Der alte Mann geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Seit dem tragischen Tod seiner Frau steht der Laden kurz vor dem Bankrott und kurzerhand bietet sie ihm die Hilfe als Ladenmädchen an. Und bald keimt der Gedanke auf, dass Flora und Leonard den Laden doch übernehmen könnten...

Meinung

Mir ist der Roman erstmals in der Vorschau aufgefallen und ich war Feuer und Flamme. Gute Inhaltsangabe, die vielversprechend klingt und einen Blick in die Entstehungsgeschichte des Kaufhauses Hertie bietet. Genau meins, ich wollte das Buch unbedingt lesen und habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar!

Ich habe sehr schnell in die Geschichte gefunden, bin von der ersten Seite an flüssig mit dem Lesen vorangekommen Die Sprache ist eingängig, wenngleich auch sehr einfach und simpel gehalten. Mit leichten Worten wurden die Szenen umschrieben. So lässt sich der Handlung zwar gut folgen, es entsteht aber auch der Eindruck, dass dem Roman nicht genügend Tiefe mitgegeben wurde.

Zudem hat es mich gestört, wie häufig vieles wiederholt wurde. Immer wieder wurden bestimmte Details durchgekaut, die man als Leser schon mehrmals mit auf den Weg bekommen hat. Irgendwann war es zu viel des guten, die Geschichte wurde dadurch am Ende nur unnötig gestreckt und ein paar Kürzungen hätten ihr gut getan.

Noch liegt der Fokus nicht so stark auf dem Aufbau des Geschäfts. Vielmehr lernt man die Protagonisten und die Ausgangssituation kennen. Erst im letzten Drittel des Buches werden die Pläne des Paares, einen Laden zu übernehmen, deutlicher und gehen dem mit großen Schritten entgegen. So wird man als Leser natürlich dazu angeregt, die Reihe weiter zu verfolgen und zu schauen, wie sich das künftige Kaufhaus Hertie entwickelt.

Die Protagonisten sind ein bisschen lasch. Es liegt der Versuch nahe, ihnen abwechslungsreiche Wesen zu geben, sie ihre Lebensgeschichten erzählen zu lassen. Im Ansatz mag ich das, die Umsetzung ist eher so meh. Den Figuren wurde keine Tiefe verliehen, sie treten sehr stereotyp auf und haben es mir sehr schwergemacht, sie zu mögen, sympathisch zu finden.

Besonders die Beziehung von Flora und Leonhard ist extrem kitschig und übertrieben ausgefallen, ich war ziemlich bald von ihrer großen Liebe und dem Drama, wenn sie mal voneinander getrennt waren, genervt und sehe nicht, was sie aneinander so gut und anziehen finden.

Fazit

Anhand der Inhaltsangabe dachte ich, dass die Geschichte genau meins sein wird. Ich liebe die Einblicke in die Anfänge großer Unternehmen und hatte echt viel Bock auf den Roman. Ich war gespannt darauf, wie das Kaufhaus Hertie gegründet wurde und wie es sich entwickelt hat. Und dann habe ich mit Lesen begonnen. Es geht recht einfach los, ich konnte der Sprache leicht folgen, mir war es aber zu simpel gehalten. Und auch zu leicht und zu charakterlos. Und das hat sich dann leider bis zum Ende durchgezogen. Mir war die Beziehung von Flora und Leonhard zu kitschig, es wurde teils großes Drama gemacht und dann war die Lösung innerhalb von wenigen Zeilen da. Es gab mir auch zu viele Erzählstränge, die zwar irgendwann zusammen geführt haben, aber auch ziemlich schwach waren. Bei mir ist der Funke leider nicht übergesprungen, ich hatte sehr hohe Erwartungen an den Roman, die aber leider nicht erfüllt wurden...

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 13. August 2023

Rezension: Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter von Anna Perbandt

Titel: Das Pensionat am Holstentor - Frühlingstöchter
 Autorin: Anna Perbandt
 Verlag: Rowohlt
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 12,00 €
 Erscheinungsdatum: 13.06.2023
ISBN: 978-3-499-01121-4
 
 https://vorablesen.s3.eu-west-1.amazonaws.com/vorablesen/book/1416159/cover_image/display-f6e2c03e0f3106893b6f0a1704a6cc5a.jpg
 

Handlung

Das renommierte Pensionat am Holstentor ist nicht nur in Lübeck bekannt. Es genießt einen hervorragenden Ruf und dort lernen die Höheren Töchter, was von ihnen erwartet wird. Und genau dorthin soll nun die temperamentvolle und ihre Freiheit liebende Grafentochter Nora. Obwohl sie sich dagegen wehrt, bleibt ihr doch keine Wahl und zusammen mit ihren Freundinnen, der Kaufmannstochter Agnes, Senatorentochter Lotte und Stipendiantin Fanny, versucht sie, das Beste aus der Sache zu machen. Dabei finden die Mädels in ihrer jungen Lehrerin Gesche Petersen schnell eine Verbündete, sie findet es wichtig, dass Frauen gebildet und selbstbestimmt durchs Leben gehen. Und dabei lernt Gesche Henry kennen, den Bruder von Nora. Eine Verbindung scheint undenkbar und auch Noras Freundschaft mit einem jungen Hafenarbeiter ist gegen die Konventionen...

Meinung

Ich hatte mir zusammen mit jemanden die Verlagsvorschauen angeschaut und die Person war ganz begeistert von diesem Buch. Bei mir ist der Funke nicht so ganz übergesprungen, trotzdem wanderte der Titel erst mal auf meine Wunschliste und als der Erscheinungstermin näher rückte, habe ich mir den Roman nochmal angeschaut. Hat mich noch nicht vollkommen überzeugt, er klang interessant, das wars aber auch. Und als er schließlich bei Vorablesen angeboten wurde, habe ich mir gedacht, dass man ja mal reinlesen kann, ansonsten verschenke ich das Buch halt weiter. Dafür hab ich dann auch kurzerhand Punkte eingelöst, ein herzlicher Dank für das Rezensionsexemplar geht an Vorablesen und den Rowohlt Verlag!

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Roman sehr schnell gut unterhalten hat. Die Sprache ist humorvoll und lebendig gestaltet, die Szenen sind oft mit einem kleinen Augenzwinkern gestaltet und besitzen eine herrliche Offenheit. Ich bin von der ersten Seite an sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte mir die Protagonisten schnell vorstellen, die Handlungsorte sind eingängig beschrieben und es gibt einen schönen Erzählfluss.

Ich finde, dass der Hintergrund des Romans sehr interessant gestaltet ist. Nicht nur wird dem Leser die Handlungszeit näher gebracht, sondern auch die Sitten und Umgangsformen der Gesellschaft werden gut herausgearbeitet. Anhand von vielen kleinen Details wird aufgezeigt, was damals wichtig und gern gesehen war und was eher verpönt gewesen ist.

Ein Großteil der Geschichte spielt in dem Pensionat am Holstentor, dabei verfolgt man die vier Mädels während ihres Alltags, schaut, was sie tagtäglich für Unterricht haben und und mit was für starken gesellschaftlichen Vorurteilen sie kämpfen müssen. Dies, vermischt zusammen mit den recht modernen Ansichten von der Lehrerin ergibt eine schöne Mischung, die mir echt gut gefallen hat.

Geschickt wurden verschiedene Perspektiven eingebunden, die eine gute Vielfalt zeigen. Man erlebt die Protagonisten aus einigen Blickwinkeln und kann dadurch gut schauen, was sie bewegt und was sie denken. Zudem ist es möglich, jede Person aus den Augen einer anderen Figur zu sehen, was immer wieder reizvoll ist.

Vonseiten der Protagonisten ist eine schöne Entwicklung zu sehen, die nicht zu überzogen erscheint. Dabei bleiben sie sich selbst treu, sie wirken durchweg authentisch und ihre Charakter und Eigenarten sind toll herausgearbeitet. Ich mag es, dass sie vieles hinterfragen und dabei auch einige Facetten zeigen.

Fazit

Ich bin echt positiv überrascht von dem Roman. Ich hätte nicht gedacht, dass er mich so überzeugen wird, dass er so toll geschrieben ist und eine absolut mitreißende und interessante Geschichte beherbergt. Ich bin superflott mit dem Lesen vorangekommen, wollte immer wissen, wie es weitergeht und was noch alles passieren wird. Die Protagonisten sind toll gezeichnet, die Handlung ist abwechslungsreich und mit kleinen, geschickt gesetzten Wendungen versehen. Ich bin begeistert und kann den Roman definitiv weiterempfehlen!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Mittwoch, 9. August 2023

Rezension: Sehnsucht nach dem Dünenhof von Anke Petersen

Titel: Sehnsucht nach dem Dünenhof
 Autorin: Anke Petersen
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 11,99 €
 Erscheinungsdatum: 03.04.2023
ISBN: 978-3-426-52912-6
 
 https://images.thalia.media/00/-/b260ef67d09845f8b77f55e7488f8dff/sehnsucht-nach-dem-duenenhof-taschenbuch-anke-petersen.jpeg

Handlung

Föhr um 1900

Anni Nissen liebt ihre Arbeit als Kinderkrankenschwester. Sie kümmert sich mit viel Liebe und Aufmerksamkeit um ihre kleinen Patienten in Berlin. Und willigt daher nach kurzem Überlegen dazu ein, die Kinder nach Föhr zu begleiten, wo sich diese erholen sollen. Für Anni wird es gleichzeitig auch ein Trip in die Vergangenheit, ihre Wurzeln liegen auf der Insel, der Großvater lebt dort noch immer. Kurz nach der Ankunft auf der Insel verstirbt dieser jedoch und Anni erbt einen alten Friesenhof. In der jungen Frau reift eine Idee: Sie möchte das Haus bei Nieblum als Kinder-Erholungsheim nutzen. Viele Bewohner der Insel unterstützen Anni bei ihrem Vorhaben, so auch der Lehrer Martin, mit dem sie schon bald mehr als nur eine professionelle Beziehung verbindet. Doch vorher hat das Schicksal noch so einiges geplant...

Meinung

Von Anke Petersen kenne ich ein paar Bücher, bisher hat mich jedes überzeugt und sie gehört für mich mittlerweile zu den Autorinnen, die sehr solide Lektüren liefert und es vor allem perfektioniert hat, ganz einzigartige und starke Typen zu erschaffen. Und genau deswegen habe ich mich sehr über die Ankündigung ihres neuen Romans gefreut, die Inhaltsangabe klingt echt gut, mein Interesse war direkt geweckt und aus diesem Grund habe ich mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag!

Ich finde, dass ein schöner Einstieg in den Roman geboten wird, man kann sich von Anni ein solides Bild machen, schauen, was sie bewegt und wie ihre Arbeit als Kinderkrankenschwester ausschaut. Und schließlich lebendig mitverfolgen, wie ihre Entscheidung, auf Föhr zu bleiben und ein Kinder-Erholungsheim aufzubauen, Form annimmt.

Von der ersten Seite an wird eine sehr schöne Sprache genutzt, die lebendige Bilder zeichnet, starke Protagonisten erschaffen hat und sich wunderbar flüssig und locker lesen lässt. Sowohl die Figuren, als auch das Setting wird mit greifbaren Worten umschrieben, es gibt vielfältige Einblicke in das Leben und Fühlen von Annie und mir fiel es sehr leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen.

Besonders gefallen hat mir die Umschreibung von Föhr. Nicht nur die Insel, das Meer und die Landschaft wurden gut eingefangen, sondern auch die Insulaner und die Stimmung haben ein sehr reizvolles Zusammenspiel ergeben. Es wird ein sehr lebendiger Eindruck der Handlungszeit erschaffen und ich mag es, wie auf diese Weise ein authentischer und vor allem greifbarer Hintergrund für die Geschichte geschaffen wird.

Ich empfinde die Handlung an sich als recht glaubwürdig und häufig sehr realistisch gehalten. Dies entsteht vor allem durch die Grundstimmung, als auch durch das Setting, sowie die Gemeinschaft der Insulaner. Einzig hat es mich gestört, dass bei Problemen innerhalb von wenigen Seiten eine Lösung gefunden wurde, das Dilemma war gelöst und es wurde hoffnungsfroh in die Zukunft geschaut. Mir war das zu einfach gelöst, gerade bei finanziellen Angelegenheiten nicht ganz glaubwürdig gehalten...

Fazit

Ich hab mich ja sehr auf die neue Saga von Anke Petersen gefreut. Ihre Romane sind immer wieder überzeugend, unterhaltsam und sie hat es einfach perfektioniert, einmalige Charaktere zu erschaffen. Und genau deswegen wollte ich mir ihr neuestes Werk nicht entgehen lassen. Ich finde, dass ein guter Auftakt der Saga geboten wird, zu weiten Teilen bin ich zufrieden damit und freue mich definitiv schon auf die nächsten Bände. Mich hat es nur ein bisschen gestört, dass für jedes Problem immer direkt eine Lösung da war und es dann direkt wieder rund lief. Das war mir ein zu überzogen dargestellt, es wirkte nicht ganz realistisch. Ansonsten gibt's nichts zu meckern, ein solider Auftakt, der viel Lust auf die Fortsetzungen macht. 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Samstag, 5. August 2023

Rezension: Das Lavendelzimmer von Nina George

Titel: Das Lavendelzimmer
 Autorin: Nina George
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 12,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.04.2014
ISBN: 978-3-426-50977-7
 
 https://images.thalia.media/00/-/42721212e62241c6ba45a1d5c2fe983f/das-lavendelzimmer-paperback-nina-george.jpeg

Handlung

Jean Perdu weiß immer genau, welches Buch die Seele seiner Kundschaft gerade braucht. Gezielt gibt er auf seinem Bücher-Schiff, der literarischen Apotheke, Tipps und hat damit allerhand Menschen geholfen. Nur weiß er nicht, wie er sich selbst heilen soll. Seit jener Nacht vor 21 Jahren ist etwas in ihm gebrochen. In dieser Nacht hat ihn Manon verlassen und nur einen Brief hinterlassen. Und diesen hat Perdu nie gelesen. Bis zu diesem Sommer, der ihn zurück ins Leben führt.

Meinung

Ich habe den Roman „Das Bücherschiff des Monsieur Perdu“ gesehen und es hatte eine Wirkung auf mich. Es hat mich angelacht, die Inhaltsangabe klingt sehr sehr gut und ich habe einige positive Stimmen zum ersten Band der Reihe gehört. Und freundlicherweise hat mir der Droemer Knaur Verlag noch ein Exemplar vom Lavendelzimmer zur Verfügung gestellt, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Der Anfang war gar nicht so schlecht. Es gibt ein Herantasten an den Hauptprotagonisten, man kann sich an die Sprache gewöhnen und es gibt einen leichten Start in die Geschichte. Besonders die Idee, dass Jean Perdu genau weiß, welches Buch welcher Mensch gerade benötigt, ist spannend gehalten und am Anfang richtig gut umgesetzt. Dazu habe ich das Schiff als sehr lebendig wahrgenommen und finde, dass die ersten Szenen nicht vom Hocker hauen, aber durchaus Potenzial besitzen.

Und dann begibt sich Perdu auf eine Reise. Die schließlich komplett die Geschichte einnimmt und ab da ging es mit meinem Interesse bergab. Ich habe viele Meinungen gelesen, die die Sprache bejubeln und davon absolut begeistert sind. Mir war sie zu viel. Zu blumig, schwülstig, poetisch und einfach überwältigend. Ich habe mich damit schwergetan, weiterzulesen, währenddessen sind meine Gedanken überall hin gewandert und ich konnte mich auf alles, nur nicht auf die Handlung konzentrieren.

Dazu ist mir die Geschichte zu sprunghaft, sie spricht vieles an, aber dabei auch nichts. Es passiert viel, bei dem meisten habe ich nach dem Sinn gesucht und es wirkt arg konstruiert. Die Szenen gestalteten sich als immer langatmiger und unglaubwürdiger, oft habe ich daran gezweifelt, ob sie gerade wirklich so geschehen oder ob Perdu diese Momente träumt. Ich bin irgendwann dazu übergegangen, immer oberflächlicher zu lesen, ich konnte mich einfach nicht dazu aufraffen, mich noch großartig mit den Ereignissen zu befassen.

Ich hatte auch mit der Darstellung der Protagonisten ein Problem. Sie waren sehr eigen gezeichnet, was an sich sehr cool sein kann. Aber dabei fehlte durchweg allen ein starker Charakter. Sie sind lasch, nichtssagend gezeichnet, wirken häufig sogar leblos und ich konnte sie mir nur schwer vorstellen. Zudem fehlte ihnen durch die sprunghaften Handlungen, Aussagen und Entscheidungen ein authentischer Charakter.

Fazit

Ich habe den neuen Roman von Nina George gesehen und er ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Und freundlicherweise hat mir der Droemer Knaur Verlag direkt noch ein Exemplar des ersten Bandes zugeschickt. Das Lavendelzimmer ist damals, als es erschienen ist, komplett an mir vorbeigegangen und ich habe mich nun sehr auf die Möglichkeit gefreut, es zu lesen. Der Beginn ist gut, ich musste mich ein bisschen an die Situation gewöhnen, hatte einen soliden Eindruck. Bis es irgendwann ein bisschen zu viel wurde, zu sprunghaft, schwer und zu hoch. Ich hab das Buch zwar ausgelesen, bin aber kein großer Fan davon, kann mich nicht den zahlreichen positiven Meinungen anschließen....

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Donnerstag, 3. August 2023

Rezension: Die Kinder der Luftbrücke von Juliana Weinberg

Titel: Die Kinder der Luftbrücke
 Autorin: Juliana Weinberg
 Verlag: Ullstein Taschenbuch
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 14,99 € 
 Erscheinungsdatum: 27.04.2023
ISBN: 978-3-548-06672-1
 
https://images.thalia.media/00/-/2875039db6c04818aa69183f558329d1/die-kinder-der-luftbruecke-taschenbuch-juliana-weinberg.jpeg 

Handlung

Berlin Westsektor1948

Die Lebensmittel werden knapper, Westberlin ist abgeriegelt. Die Bevölkerung sucht nach Mitteln und Wegen, um an mehr Nahrung zu kommen. So auch Nora. Sie weiß kaum noch, wie sie ihre Kinder versorgen soll, dazu kommt noch das ungewisse Warten, ob ihr Ehemann, der seit Jahren als vermisst gilt, eines Tages doch noch heimkehrt.

Als Nora Arbeit als Übersetzerin bei den US-Alliierten am Flughafen Tempelhof findet, ist das für sie ein erster Hoffnungsschimmer. Und bald trifft sie den amerikanischen Piloten Matthew, für beide ist es Liebe auf den ersten Blick. Doch eine Beziehung scheint schwierig, in Noras Hinterkopf spukt immer wieder ihr Mann herum. Werden die Kinder den neuen Mann an ihrer Seite akzeptieren?

Meinung

Von Juliana Weinberg kenne ich bereits ein paar Werke, die mich bisher allesamt überzeugt haben. Stets werden interessante Geschichten mit abwechslungsreichen Protagonisten vor einem historischen Hintergrund dargestellt, was zusammen eine sehr reizvolle Mischung ergibt. Und auch ihr neuester Roman ist mir direkt ins Auge gefallen, die Inhaltsangabe klingt echt gut, zudem ist das Thema echt interessant und ich war extrem gespannt auf die Umsetzung. Ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

Eigentlich liegen Bücher bei mir immer in der Reihenfolge da, in der ich sie lesen möchte / erhalten habe. Diesen Roman habe ich spontan mal dazwischen eingeschoben, er hat mich einfach angelacht. Schnell hat sich gezeigt, dass ein gutes Erzähltempo vorliegt, es ein stetiges weiterkommen in der Geschichte gibt und die Handlung nicht auf der Stelle tappt. Dazu wurde eine richtig schöne, gut lesbare und lebendige Sprache genutzt, die jede Szene hervorragend umschreibt und bei mir sehr farbenfrohe Bilder erzeugt hat. Ich konnte mir zahlreiche Situationen äußerst lebhaft vorstellen und finde, dass die Erzählung dadurch einen tollen Hintergrund erhält.

Besonders die Settings, allen voran der Flughafen Tempelhof, hat mich sehr überrascht. Obwohl deutlich wird und einem durchaus auch bewusst ist, wie groß Flughäfen sind, war es mir überraschend gut möglich, die Dimension dessen zu erfassen und ihn mir vorstellen zu können. Das hatte ich nicht so erwartet und hat mich mit einem positiven Eindruck überzeugt. Und auch die restlichen Handlungorte, allen voran die Wohnung von Nora und ihrer Familie, haben eine schöne Umschreibung erhalten und runden die Geschichte ab.

Mich haben die Protagonisten komplett überzeugt. Es wurden charaktervolle und lebendige Persönlichkeiten erschaffen, die authentisch auftreten und einen bodenständigen Eindruck hinterlassen. Zudem sind ein paar Entwicklungen zu erkennen, sie bleiben sich dennoch treu und zeigen verschiedene Facetten ihrer Person. Viele Figuren sind sympathisch beschrieben, was dazu führt, dass ich flott mit dem Lesen vorangekommen bin, weil ich es schön fand, Zeit mit ihnen zu verbringen.

Ich finde, dass Fiktion und Realität ein gutes Zusammenspiel eingehen. Die Historie mit den politischen Ereignissen und den Vorgängen auf dem Flughafen geben der Geschichte einen schönen Rahmen und sorgen dafür, dass diese Zeit lebendig und gut verständlich dargestellt ist. Es wird klar herausgearbeitet, was die Bevölkerung bewegt hat und was es auf verschiedenen Ebenen für Probleme und Sorgen gab.

Fazit

Ich wurde absolut überzeugt. Eine interessante und lebendige gehaltene Handlung wird mit liebevoll gestalteten Charakteren vermischt, dies alles findet vor einem sehr spannenden historischen Hintergrund statt. Dazu gesellt sich eine ganz eigene, ansprechende und mitreißende Stimmung, die meinen positiven Eindruck noch verstärkt und dazu geführt hat, dass ich das Buch unheimlich gern gelesen habe und letztendlich echt begeistert bin. Sehr sehr schön geschrieben, mir hats richtig gut gefallen!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Dienstag, 1. August 2023

Rezension: Die Bibliothek der Hoffnung von Kate Thompson

Titel: Die Bibliothek der Hoffnung
Originaltitel: The Little Wartime Library (aus dem Englischen von Anja Schünemann)
 Autorin: Kate Thompson
 Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 16,99 €
Erscheinungsdatum: 01.03.2023
ISBN: 978-3-426-52986-7
 
 https://images.thalia.media/00/-/cd3b15c2a65749759bc06a32c9b9e3b2/die-bibliothek-der-hoffnung-taschenbuch-kate-thompson.jpeg

Handlung

London 1944

Auch in England wütet der Krieg und die Bevölkerung ist stetig auf der Suche nach Schutz vor den Fliegerbomben. So kam es auch, dass der stillgelegten U-Bahn-Station Bethnal Green neues Leben eingehaucht wurde. Nicht nur wurden Betten aufgestellt, sondern auch kulturelle Treffpunkte geschaffen. Ein Theater und Kindergarten wurden gegründet und schließlich hielt auch eine kleine Bibliothek Einzug. Und diese ist das Reich von Clara Button und Ruby Monroe, die mit ihren Charakteren, Buchtipps und kleinen Aktionen der Bevölkerung eine Auszeit vom Alltag bieten. Sie schenken nicht nur Ablenkung, sondern auch Wissen und Hoffnung und sind ein Lichtblick zahlreicher Londoner. Doch auch die beiden Frauen müssen sich stetig wehren, um ihr Leben und Lieben sorgen und sehnen ein Ende des Krieges herbei.

Meinung

Mir ist das Buch in der Vorschau aufgefallen und ich finde, dass der Verlag es richtig richtig gut vermarktet hat. Klingt spannend, der historische Hintergrund ist äußerst reizvoll und ich hatte einfach einen rundum positiven ersten Eindruck. Weshalb es mir natürlich eine große Freude war, ein Rezensionsexemplare des Buches zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Noch bevor ich mit dem Lesen begonnen habe, ist mir das Buch immer wieder begegnet, wodurch meine Vorfreude nochmals verstärkt wurde. Und als auch für mich die Zeit gekommen war, endlich in die Geschichte einzutauchen, hat sich mein guter erster Eindruck schnell bewahrheitet. Die Sprache ist lebendig gehalten und sie gibt genau das richtige Maß an Informationen, um den Ereignissen flüssig folgen zu können. Die Szenen sind meist sehr bildhaft und greifbar gehalten, vor allem die Bibliothek hat eine ganz besondere Stimmung verpasst bekommen und man merkt richtig, welchen Zauber sie auf die Menschen besitzt.

Ich empfand es als schwierig, die Dimensionen der Handlungsorte, allen voran der U-Bahn-Station einzuschätzen. Zwar konnte ich mir die Bibliothek bildlich vorstellen, konnte aber nicht näher einschätzen, inwiefern sich diese in dem Tunnelsystem befindet. Und dazu werden auch diverse andere Räumlichkeiten / Schlaforte angesprochen, was für mich ein bisschen zu viel für meine Fantasie war. Vielleicht wäre hier eine kleine Karte ganz hilfreich gewesen, um einfach einen Eindruck zu geben und dem Leser hierbei ein wenig weiterzuhelfen.

Die Figuren sind gut gelungen, sie treten extrem abwechslungsreich und lebendig auf. Man trifft auf die verschiedensten Charaktere und mir hat es gefallen, wie man viele Informationen über den familiären Hintergrund erhält und was sie daraus für Lehren ziehen. Es sind gute Entwicklungen zu sehen, vor allem bei jenen Personen, die klar im Vordergrund stehen. Clara und auch Ruby waren mir schnell sympathisch, sie sind interessante Damen, die verschiedene Seiten von sich zeigen und mir durchaus ein wenig ans Herz gewachsen sind.

Fazit

Ich habe das Buch gern gelesen, es ist sehr unterhaltend, informativ und echt gut geschrieben. Mir gefallen die Protagonisten, ab und an werden Stimmungen eingebunden und die Geschichte besitzt viel Potenzial. Aber es wurde nicht völlig ausgereizt. Es liegt ein richtig guter Roman vor, mir fehlt aber noch ein gewisses Highlight, was das Buch zu einem Pageturner macht. Und es fühlt sich auch ein bisschen an wie meckern auf hohem Niveau, aber irgendwas hat halt leider gefehlt. Nichtsdestotrotz eine sehr schön recherchierte und spannende Geschichte, die sehr lesenswert ist!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.