Freitag, 29. Juli 2022

Rezension: Die Hofgärtnerin - Sommerleuchten von Rena Rosenthal

Titel: Die Hofgärtnerin - Sommerleuchten
 Autorin: Rena Rosenthal
 Verlag: Penguin
Seitenzahl: 720 Seiten
 Preis: 11,00 €
 Erscheinungsdatum: 26.04.2022
ISBN: 978-3-328-10681-4
 
https://www.bic-media.com/dmrs/cover.do?isbn=9783328106814&width=739
 

Handlung

Oldenburg 1893

Maarlene und ihr Verlobter hegen noch immer den Wunsch, eines Tages eine eigene Gärtnerei zu eröffnen. Doch der Weg dorthin ist lang und nicht immer läuft alles, wie es sich die Beiden erhoffen. Als sie schließlich die Gelegenheit erhalten, ein Stück Land zu bewirtschaften, scheint es bergauf zu gehen. Doch daran sind einige Bedingungen geknüpft, die voraussetzen, dass alles rund läuft. Noch dazu muss die geplante Hochzeit auf Eis gelegt werden, was auch Folgen für die Beziehung hat. Schafft es das Paar, ihr Ziel zu erreichen, zu heiraten und vielleicht sogar eine Auszeichnung als „Hofgärtnerei“ zu erhalten?

Meinung

Band eins der Reihe hatte ich letztes Jahr auf Instagram entdeckt, mein Interesse war geweckt, das Buch war wirklich gut und daher musste ich einfach den zweiten Teil lesen. Ich war gespannt darauf, wie es weitergehen wird und was auf Marleene und ihren Verlobten noch zukommt. Ein herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar, ich habe mich riesig darüber gefreut!

Ein paar Ereignisse aus Band eins habe ich zugegebenermaßen vergessen, nicht mehr alles ist mir im Gedächtnis geblieben und trotzdem hatte ich einen angenehmen Start in die Geschichte. Nicht nur wurde ein ruhiger Start geboten, der dem Leser Zeit gibt, sich wieder an die Figuren und die Sprache zu gewöhnen, sondern es gibt ab und an auch ein paar Hinweise auf Geschehnisse aus dem Auftaktteil.

Durchweg bin ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen. Ich finde die Geschichte hat ein schönes Erzähltempo, sie ist bildhaft und lebendig und zeigt eine schöne Vielfalt an Charakteren auf. Außerdem liegt eine angenehme Sprache vor, die sich auf einem soliden Niveau befindet, leicht lesbar ist und ein gutes Bild der Lebenssituation von den Figuren zeichnet. Weiterhin wird ab und an ein bisschen Dialekt eingefügt und man lernt nebenbei ein bisschen was über Pflanzenkunde. Tolle Mischung, die mich überzeugen konnte!

Mir hat es gefallen, dass wieder verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden. Es ergibt sich dadurch die Möglichkeit, auf jegliche Figuren verschiedene Blickwinkel zu erhalten, die Geschichte wird vielfältiger und man erhält tiefere Einblicke in verschiedene Lebensweisen und Charaktere. Gerade letztgenanntere erscheinen dadurch tiefgründiger, was echt toll ist!

Und obwohl ich echt super mit dem Lesen vorangekommen bin und mir die Geschichte auch gut gefallen hat, bin ich doch der Meinung, dass die Erzählung ab und an ein bisschen zu ausschweifend war. An einigen Stellen im Text dachte ich mir, dass diese durchaus hätten gekürzt oder gar weggelassen hätten werden können. So wäre das Buch kompakter ausgefallen und viele Dinge noch mehr auf den Punkt gebracht.

Obwohl die Figuren lebendige und interessante Zeichnungen erhalten haben, konnte ich leider keine richtige Bindung zu ihnen aufbauen. Sie waren mir dafür nicht greifbar genug, ich fand es schade, dass sie nicht immer offen ihre Gefühle ausdrücken und dadurch öfter Missverständnisse entstanden sind. Ich denke, wenn sie sich dem Leser ein bisschen anders präsentiert und sich komplett geöffnet hätten, wäre es auch möglich, sie noch intensiver wahrzunehmen.

Ab und an wären ein paar mehr Zeitangaben echt sinnvoll gewesen, um der Handlung besser folgen zu können und um zu bestimmen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Geschichte vergangen ist. Außerdem spielt die Zeit auch dahingehend eine wichtige Rolle, um zu bestimmen, wie viel Zeit Marleene und ihrem Verlobten noch bleibt, um die Gärtnerei aufzubauen. Ein paar mehr Einstreuungen dessen wären definitiv hilfreich gewesen.

Fazit

Auch Band zwei der Hofgärtnerinnen-Saga hat mir gut gefallen und weckt das Interesse an der Fortsetzung. Ich finde, dass eine interessante und abwechslungsreiche Geschichte vorliegt, die sich super lesen lässt und einen großen Unterhaltungsfaktor bietet. Viele Punkte des Buches haben mich überzeugt, allen voran die Sprache, aber auch die Erzählperspektiven, die Darstellung der Handlungsorte oder das Erzähltempo. Dies alles führt dazu, dass ich einen positiven Gesamteindruck besitze, ab und an gibt es meines Empfindens nach ein paar Verbesserungsmöglichkeit, alles in allem betrachtet liegt ein schönes Buch vor, das ich sehr gern gelesen habe! 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Meine Meinung zum ersten Band der Saga:
 

Samstag, 23. Juli 2022

Rezension: Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals von Julie Heiland

Titel: Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals
 Autorin: Julie Heiland
 Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
Seitenzahl:  Seiten
 Preis: 11,99 €
 Erscheinungsdatum: 27.05.2022
ISBN: 978-3-548-06559-5
 
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Handlung

Ost-Berlin im Juli 1956

Drei junge Mädchen sind am Müggelsee und erleben einen dramatischen Badeunfall zusammen, der sie zu unzertrennlichen Freundinnen werden lässt. Obwohl sie bisher kaum Kontakt miteinander hatten, unterstützen sie sich fortan in allen Lebenslagen und zeigen einander vollkommene Loyalität. Dabei stammen sie aus unterschiedlichen Verhältnissen und haben eigene Träume. Clara hinterfragt das politische Regime streng und hofft insgeheim von einem Leben im Westen. Betty würde gern Schauspielerin werden und nimmt dafür einiges in Kauf. Martha widmet sich neben der Schule und den Treffen mit ihren Freundinnen mit vollem Herzen der FDJ und muss erkennen, dass es einige Geheimnisse in ihrem Leben gibt. Während die Mädchen also unterschiedliche Lebensmodelle verfolgen, haben sie auch gemeinsame Wünsche: den Wunsch nach Freiheit und nach Glück...

Meinung

Vor zwei Jahren habe ich von Julie Heiland „Das Mädchen aus Glas“ gelesen und es ist noch immer eines meiner liebsten Bücher. Ich habe die Geschichte mit den Protagonisten geliebt und kann den Roman gar nicht genug loben. Und als ich nun entdeckt hatte, dass von ihr ein neues Buch erscheint, das einen historischen Hintergrund besitzt, der noch dazu interessant klingt, musste der Titel einfach auf meine Wunschliste. Ein herzliches Dankeschön geht an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar, es war mir eine Freude, das Buch zu lesen.

Die Geschichte überzeugt von der ersten Seite an mit einer lebendigen Handlung und einer schönen Sprache. Dadurch wird ein leichter Start ermöglicht, ich bin direkt sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen und hatte keinerlei Anfangsschwierigkeiten. Die Charaktere der drei Freundinnen werden gut umrissen, sodass sie sich leicht auseinanderhalten lassen, die Sprache ist greifbar, lebendig und ermöglicht es, in die Erzählung abzutauchen und sich darauf einzulassen,

Die Handlungsorte sind durchweg gut umrissen. Vor allem das Strandbad konnte ich mir richtig bildhaft vorstellen, aber auch die Wohnungen und Häuser der Familien haben eine schöne Beschreibung erhalten. Dabei fand ich es sehr interessant, wie gerade die Elternhäuser mit Stimmungen verbunden waren und sie teils einladend, teils kühl wirkten oder wie sich im Verlauf der Geschichte ihre Aura verändert hat. Sehr gelungen und passend.

Jede einzelne Figur hat eine tolle Charakterisierung erhalten, sodass am Ende natürliche, abwechslungsreiche und komplett verschiedene Protagonisten entstanden sind. Ich mag es sehr, wie jede einzelne ihre Überzeugungen hat und wie sie diesen treu bleiben, ihre Augen jedoch auch nicht verschließen und bestimmte Angelegenheiten überdenken. Das macht sie lebendig und führt dazu, dass sie greifbar wirken und wie aus dem Leben gegriffen sind.

Eigentlich bin ich bei Büchern nicht der größte Fan, wenn die Handlung nach dem Zweiten Weltkrieg spielt. Die Zeit danach ist zwar für die deutsche Geschichte unheimlich bedeutungsvoll, für mich sind die Ereignisse aber nie so richtig greifbar geworden. Deshalb mache ich um solche Werke meist einen Bogen und bevorzuge Romane, die vor der Zeit spielen.

Weil ich aber von der Autorin bereits zwei echt tolle Werke gelesen habe und ich beide Male überzeugt wurde, dachte ich mir, dass ich dem Ganzen noch eine Chance gebe. Und darüber bin ich unheimlich froh. Ich emfinde, dass der Zeitgeist, die politischen Ereignisse und die Lebensweisen der Figuren unheimlich gut herausgearbeitet wurden. Auch mir war es dadurch richtig gut möglich, einfach zu verstehen, was die politische Zugehörigkeit für Auswirkungen auf das alltägliche Leben hatte und wie die Menschen darunter teils gelitten haben. Ich finde, dass ich selten einen Roman gelesen habe, der die Zeit vor dem Mauerbau so lebendig und greifbar aufarbeitet und dabei auch solchen Lesern, die die Zeit nur aus Erzählungen von Familienmitgliedern oder Reportagen kennen, einen Eindruck des damaligen Lebens vermittelt.

Fazit

Ich war wirklich gespannt auf die Geschichte, zumal die Handlungszeit eigentlich nicht ganz so meins ist. Und was dann für ne krasse Erzählung rausgekommen ist, hat mich sehr überzeugt und ich bin absolut gespannt auf den zweiten Band. Durchweg hat mich das Buch vom Hocker gerissen, ich habe unglaublich gern weitergelesen und mich viel mit den drei Mädchen und ihren Schicksalen befasst. Ich finde, dass ein Stück deutscher Geschichte in anschaulicher und lebendiger Weise nacherzählt wurde und so auch für jene Leser greifbar ist, die die Zeit selbst nicht miterlebt haben. Absolute Empfehlung!

 

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Diese Werke von Julie Heiland habe ich ebenfalls gelesen:
 
 
 

Samstag, 16. Juli 2022

Rezension: Die Verlorenen von Stacey Halls

Titel: Die Verlorenen
Originaltitel: The Foundling ( aus dem Englischen von Sabine Thiele )
 Autorin: Stacey Halls
 Verlag: Piper
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 01.03.2021
ISBN: 978-3-86612-495-0
 
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Handlung

London 1754

Sechs Jahre lang hat Bess Bright diesen einen Tag herbeigesehnt. Den Tag, an dem sie ihre Tochter aus dem Waisenhaus holt und ihnen eine gemeinsame Zukunft bevorsteht. Dies war zum Zeitpunkt der Geburt des Mädchens nicht möglich, lebt Bess doch selbst in bitterer Armut und hat keinen Weg gesehen, ihre Tochter zu ernähren. Voller Hoffnung geht die junge Frau zum Waisenhaus, um dort zu erfahren, dass das Kind vor langer Zeit bereits abgeholt wurde. Von einer Person, die sich als Bess Bright und Mutter des Kindes ausgegeben hat...

Meinung

Das Buch habe ich als Leseexemplar in die Hand gedrückt bekommen und die Inhaltsangabe hat mich direkt überzeugt. Klang gut und interessant, die Handlungszeit hat meinen Geschmack getroffen und ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut.

Ich habe das Buch zu weiten Teilen gehört, einiges aber auch gelesen. Und ich bin von der ersten Seite an von der Sprache begeistert gewesen. Sie ist super lebendig, bild- und vor allem stimmungsreich. Ich konnte mir zahlreiche Szenen vorstellen, empfand jegliche Beschreibungen von Orten als extrem gelungen und hatte keinerlei Probleme damit, der Handlung zu folgen. Durchweg weist die Erzählung ein schönes Erzähltempo auf und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen!

Als mein großes Highlight des Buches hat sich für mich die Stimmung herausgestellt. Die ist unglaublich gut gelungen, tut den Leser vollkommen mitreißen und war fast durchweg sehr stark. Ich habe es geliebt, wie düster und kühl die Geschichte daherkommt und wie sie trotzdem angenehm und nicht abweisend erscheint. Das ist echt richtig gut gelungen und hat für mich schließlich auch den Charakter des Buches ausgemacht.

Zudem finde ich, dass die Stimmung super zu der Handlung gepasst hat, beide Komponenten sind Hand in Hand einhergegangen und wurden toll aufeinander abgestimmt. Das hat der ganzen Erzählung gut getan und ich finde, allein für die Stimmung lohnt es sich, das Buch zu lesen!

Mir hat es gefallen, wie die Geschichte immer wieder überraschen konnte. Sie ist selten vorhersehbar und mir ist es schwergefallen, über einen möglichen Fortgang der Ereignisse zu spekulieren. Ich konnte einfach nie einschätzen, in welche Richtung die Handlung geht und was als nächstes passieren könnte, ich finde, dass die Autorin gelungene Überraschungseffekte genutzt hat und zudem ist dadurch der Spannungsbogen auf einem tollen Niveau gewesen. Außerdem ist mein Interesse an dem Roman nochmals gestiegen, weil ich ständig wissen wollte, wie die weitere Entwicklung der Ereignisse ausschaut.

Ich war ne echt lange Zeit sehr begeistert von der Handlung. Vor allem von der Stimmung, aber auch von den Ereignissen, den Handlungsorten, der Sprache, den Figuren... Und dann kam der Epilog. Und der war durchaus nett gehalten, passte für mich aber nicht zu der bisherigen Geschichte. Diese war dunkel und fast schon geheimnisvoll, der Epilog hatte eine viel zu heitere und leichte Stimmung und dieser Umschwung war mir zu krass. Deshalb ist es für zugesagt...

Fazit

Ich bin super glücklich, dass ich den Roman gelesen habe und finde, dass eine starke, stimmungsvolle Geschichte vorliegt, die einmalig ist. Mich hat die Erzählung von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und sowohl die Sprache, als auch die Figuren, die Spannung und die Handlungsorte sind abwechslungsreich, interessant und überzeugend. Als Alleinstellungsmerkmal des Buches gilt für mich die Stimmung, absolut grandios herausgearbeitet und echt gelungen.

Einziger Wermutstropfen meinerseits: Der Epilog, der nicht so recht zu der bisherigen Geschichte passt. Hat mich ein bisschen enttäuscht, passt sowohl stimmungstechnisch, als auch von den Ereignissen nicht so recht zu den bisherigen Geschehnissen und ich hätte gern darauf verzichtet. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich definitiv empfehlen kann! 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 10. Juli 2022

Rezension: Mercury in München von Nicola Bardola

Titel: Mercury in München
 Autor: Nicola Bardola
 Verlag: Heyne Hardcore
Seitenzahl: 432 Seiten
 Preis: 24 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2021
ISBN: 978-3-453-27352-8
 
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Handlung

Es gibt wahrscheinlich kaum eine Person, die noch nie mit dem Namen Freddie Mercury oder der Band Queen in Berührung gekommen ist. Die Musik ist weltbekannt und besticht noch immer durch ihren zeitlosen Charakter. Und genauso bekannt ist Mercury für seine Bühnenpräsenz, sein Auftreten. Er gilt als exzentrisch und gleichzeitig schüchtern, lebt sowohl ausschweifend, als auch bescheiden. Und was häufig nicht so bekannt ist: München war seine zweite Heimat. Er hat die Isarmetropole geliebt, viel Zeit dort verbracht, Songs aufgenommen und allerhand ausschweifende Abende mit Freunden, Bekannten und Liebhabern verbracht...

Meinung

Queen ist einfach eine geniale Band, ich höre ständig deren Lieder und ich bin fasziniert von der Bühnenpräsenz von Freddie Mercury. Und als ich das Buch von Nicola Bardola entdeckt hatte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich war gespannt darauf, mehr über die Band und ihre Dynamiken, als auch ihr Schaffen in Deutschland zu erfahren und möchte mich herzlich beim Bloggerportal für das Rezensionsexemplar bedanken!

Mir hat es richtig gut gefallen, dass die Umschlaginnenseiten mit Karten von München versehen wurden. Dort sind allerhand Orte aufgelistet und markiert, die im Buch eine Rolle spielen und man kann sich gut einen Überblick verschaffen, wo diese liegen und wie Entfernungen aussehen. Ein sehr hübsches und praktisches Detail.

Im Buch tauchen immer wieder Abbildungen auf, die gerade gelesenes verdeutlichen oder einfach einen Eindruck von Gebäuden, Plattencovern oder ähnlichen geben. Auf vielen dieser Bilder taucht auch Mercury persönlich auf und beschriebene Outfits oder Momente werden verdeutlicht. Das hat mir gut gefallen, es passt einfach zu dem Inhalt und zeigt eine gute Recherchearbeit!

Mit dem Lesen bin ich nicht ganz so flüssig vorangekommen, wie ich es mir erhofft hatte. Es tauchen einfach so viele Informationen auf, die irgendwie einsortiert werden müssen, sodass ich beim Lesen immer wieder Pausen gemacht und nie mehr als ein Kapitel gelesen habe. Sonst wäre die Flut an Informationen zu viel gewesen und ich habe dann auch gemerkt, dass meine Aufmerksamkeit langsam schwindet. Deshalb habe ich für das Buch am Ende fast den ganzen Juni benötigt, um es auszulesen. Immer wieder habe ich pausiert, gleichzeitig andere Werke gelesen oder gehört. Ich brauchte einfach ab und an ein bisschen Abstand und es war irgendwie auch ganz angenehm, mal ein Buch so entspannt zu lesen!

Ich empfand es als unglaublich interessant, etwas über die Arbeit von Queen in Deutschland, speziell in München zu lesen. Es ist krass, wie viel die Band sich in Münchener Studios aufgehalten hat und wie viele Songs und Alben dort eigentlich entstanden sind. Anhand von zahlreichen Anekdoten und Hintergrundinformationen wird das Leben dort lebendig nachskizziert und für den Leser greifbarer gemacht.

Im Grunde hatte ich eine interessante und schöne Lektüre, mir waren die Erzählungen manchmal nur etwas zu ausschweifend. Es wurde für meinen Geschmack teils zu oft auf das Leben anderer Personen eingegangen, die mal den Weg von Queen gekreuzt haben. Klar ist das manchmal sehr passend, oft ist mir dies aber zu üppig ausgefallen und ich finde, dass der Fokus dadurch weg von Mercury ging.

Fazit

Es liegt ein wirklich gut recherchiertes und interessantes Buch vor, man merkt deutlich, dass sich der Autor ausgiebig und tiefgründig mit der Band, allen voran mit Freddie Mercury und dem Schaffen in München auseinandergesetzt hat. Ich finde, dass die Ereignisse lebendig und greifbar beschrieben werden, man erhält tolle Einblicke hinter die Kulissen und in die Entstehungsgeschichte von Songs und Musikvideos. Einziger Kritikpunkt meinerseits ist, dass mir teils das Leben einiger Personen, die mal mit Queen gearbeitet haben oder mit ihnen in Berührung gekommen sind, zu ausschweifend eingebunden wurde. An dieser Stelle wären für mich ein paar Kürzungen angebracht gewesen, ansonsten sehr empfehlenswert!

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Donnerstag, 7. Juli 2022

Rezension: Das Inselmädchen von Sina Beerwald

Titel: Das Inselmädchen
 Autorin: Sina Beerwald
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 9,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.04.2022
ISBN: 978-3-426-52785-6
 
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Handlung

Sylt 1931

Zwar läuft es für Moiken mit ihrem Hotel, der „Strandvilla“, und dem Dünencafé richtig rund und sie konnte schon einige berühmte Gäste begrüßen, doch umso mehr Sorgen hat sie privat. Ihre Ehe erfüllt sie absolut nicht, sondern hat sich zu einer Zweckgemeinschaft entwickelt, der sie aus finanziellen Gründen leider nicht entfliehen kann. Und auch das Verhältnis zu ihren Töchtern gestaltet sich als schwierig, zu Emma ist der Kontakt ziemlich eingeschlafen und Frieda hat sich in einen Mann verliebt, der nicht standesgerecht ist. Moiken ist gegen diese Verbindung, jedoch scheint sich die Vergangenheit zu wiederholen. Kann sie ihrer Tochter wirklich die große Liebe verwehren?

Meinung

Band eins und zwei der Reihe habe ich jeweils kurz nach dem Erscheinungstermin gelesen und weil mir beide gut gefallen haben, wollte ich mir das große Finale natürlich nicht entgehen lassen. Ich war gespannt darauf, wie die Ereignisse zu einem Ende finden werden und wie die politische Situation Moiken und ihre Familie beeinflussen wird. Aus diesem Grund hat es mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag!

In groben Zügen sind mir die Ereignisse aus den ersten zwei Teilen im Gedächtnis geblieben, viele Geschehnisse sind mir jedoch entfallen und erst anhand von kleinen Erwähnungen dessen wieder eingefallen. Mir fiel es trotzdem recht leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und mich auf die Geschichte zu konzentrieren, die Figuren waren mir schnell wieder vertraut und ich bin von Anfang an flüssig mit dem Lesen vorangekommen.

Die Sprache ist einfach gehalten und lässt sich dadurch gut lesen, gerade von vielen Handlungsorten gibt es tolle Umschreibungen, die sehr bildhaft gewirkt haben. In die Geschichte eingebunden wurden öfters ein paar historische Informationen, diese treten in einem angenehmen Umfang auf, sie bieten einen guten Hintergrund und verleihen der Szenerie Authentizität.

Mir hat es gefallen, dass sich die Geschichte auf mehrere Perspektiven aufteilt. So kommt nicht nur Moiken zu Wort, sondern auch ihre Familie und man kann gut verfolgen, was sie gerade beschäftigt und wie es in ihnen drin ausschaut. Zudem bietet sich so ein vielfältiger Blick auf verschiedene Charaktere und man kann sich ein breiteres Bild von ihren Wesen und Charakteren machen. Mochte ich sehr und hat der Geschichte definitiv gut getan!

Ein großer Kritikpunkt meinerseits sind die häufig genutzten Zeitsprünge. Bei diesen wird für meinen Geschmack zu viel Zeit übersprungen, viel zu schnell ist ein Jahr vergangen und man weiß nicht, was die Figuren in diesem Jahr erlebt haben und was allgemein passiert ist. Darüber wird nur selten ein Wort verloren und man wird ein bisschen im Ungewissen gelassen. Hat mir nicht so gefallen, mir wurde dieses stilistische Mittel zu oft genutzt und gerade gegen Ende des Romans gibt es einen krassen Sprung, der mehrere Jahre beträgt und eine Zeit überspringt, in der sicherlich viel Spannendes passiert ist. Darüber erfährt der Leser nur leider nichts, stattdessen wird dieser Zeitraum ein wenig so dargestellt, als hätte er auf das persönliche Leben der Protagonisten keinen Einfluss gehabt. Und das finde ich extrem schade...

Bei den Personen hat mir zum einen Lebendigkeit gefehlt, zum anderen zeigten sie mir im Verlauf der Geschichte zu wenig persönliche Entwicklung. Gerade bei Moiken und Emma habe ich das Gefühl, dass sie vom Charakter her noch immer dieselben sind wie schon in den vorherigen Teilen. Sie zeigen keine Entwicklung, werden von ihrem Denken her nicht reifer und scheinen einfach nicht gealtert zu sein. Und genau das war mir nicht realistisch genug, wenn man bedenkt, was die Beiden alles erlebt haben und allein dadurch, aber auch durch die Jahre, die vergangen sind, ändert sich ein Mensch und damit auch sein Auftreten. Und das ist leider nicht passiert, was ich wirklich schade fand!

Fazit

Leider hat sich der letzte Band der Band der Saga auch als der für mich schlechteste herausgestellt. Er war interessant, ihm liegt eine gute Sprache vor und ich mag die vielfältigen Erzählperspektiven und ich bin auch froh, ihn gelesen zu haben, um der Reihe dadurch einen Abschluss zu geben. Aber es gab ab und an auch immer wieder ein paar Aspekte, die mir nicht so gefallen haben. Allen voran die Zeitsprünge und die zu geringe Entwicklung der Figuren. Diese zwei Punkte haben mich leider nicht überzeugen können und führen letztendlich auch zu dem Fazit, dass Band drei leider nicht so gut ist wie die anderen zwei Teile...

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Meine Meinungen zu den anderen Bänden der Reihe:
 
 
 

Samstag, 2. Juli 2022

Rezension: Der Kaffeegarten - Das Leuchten der See von Anke Petersen

Titel: Der Kaffeegarten - Das Leuchten der See
 Autorin: Anke Petersen
 Verlag: Knaur TB
Seitenzahl: 464 Seiten
 Preis: 10,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.04.2022
ISBN: 978-3-426-52660-6
 
https://assets.thalia.media/img/artikel/48704cbb0d30451902e0cec9f0dc8cd733431bbd-00-00.jpeg
 
 

Handlung

Sylt 1930

Auf der Insel ist der Kaffeegarten von Elin und Matei noch immer ein beliebter Ort der Gaumenfreuden und Gesellschaft. Und nun sollen die zwei Schwestern einen großen Empfang für Max, den Ehemann von Matei geben. Dieser war als Crewmitglied bei einem Pionierflug über den Atlantik dabei und kehrt nun endlich wieder zurück auf die Insel und zu seiner Familie. Elin vermisst ihre große Liebe noch immer jeden Tag, doch langsam kann auch sie wieder nach vorn blicken. Und als sie Kurt Teschner kennenlernt, scheint es, als könnte sie ihr Herz wieder an einen Mann verschenken. Doch will Elin das auch? Zumal derzeit dunkle Wolken am Himmel stehen und die Schwestern um die Zukunft ihres heißgeliebten Kaffeegartens bangen...

Meinung

Von Anke Petersen kenne ich bereits einige Werke, auch die bisher erschienen Teile der Kaffeegarten-Saga haben mir richtig gut gefallen und ich wollte unbedingt wissen, wie die Reihe endet. Und natürlich habe ich mich sehr auf das Wiedersehen mit den bekannten Figuren gefreut, auf das traumhafte Setting und auf eine Wohlfühlgeschichte. Daher hat es mich sehr gefreut, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag!

Zu Beginn neuer Kapitel gibt es eine zeitliche, aber auch örtliche Einteilung. Man kann daher gut verfolgen, auf was für einen geringen Raum sich die Handlung aufteilt und es lässt sich benennen, wie viele Jahre im Verlauf der Geschichte vergehen. Das mag ich immer wieder gern, es gibt den Ereignissen einen guten Rahmen und hinterlässt einen guten ersten Eindruck.

Es ist ja doch ein bisschen her, seit ich die Band zwei gelesen habe und in dieser Zeit sind mir leider einige Details entfallen. Nicht mehr alle Ereignisse waren mir noch präsent, jedoch sind mir schon auf den ersten Seiten wieder ein paar Informationen eingefallen, zudem gibt es zu manchen Themen ein paar Hinweise darauf, was geschehen ist. Daher hatte ich gesamt betrachtet doch einen recht angenehmen Start in die Geschichte, ich habe mich schneller wieder darin zurechtgefunden, als ich gedacht hatte.

Die Sprache hat mir direkt wieder richtig gut gefallen. Sie lässt sich leicht und flüssig lesen, ist lebendig und gibt schöne Einblicke in die verschiedenen Lebensweisen, als auch Gedanken und Gefühle. Ich bin durchweg sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen, konnte mir zahlreiche Ereignisse sehr gut vorstellen und hatte daher durchweg eine angenehme Lektüre.

Ich mag die recht ruhige und gelassene Grundstimmung, die von dem Werk ausgeht. Es wurde nur an wenigen Stellen ein wenig Drama eingefügt, ansonsten wirkt die Geschichte recht entspannt und man merkt, dass sich die Figuren mit Problemen herumschlagen, die sehr menschlich sind und in keinster Weise überspitzt wirken. Das war sehr angenehm und macht für mich auch den Wohlfühlfaktor des Buches aus!

Fast alle Figuren sind aus den vorherigen Teilen bekannt, es kommen nur wenige neue Protagonisten hinzu. Daher gibt es ein großes Wiedersehen, es ist toll, wie viele Personen die beiden Schwestern über viele Jahre hinweg auf ihrem Lebensweg begleiten und interessant zu sehen, wie sie sich selbst auch weiterentwickeln. Das gibt der Handlung irgendwie einen familiären Charakter, was ich gern mag.

Nichtsdestotrotz hat mir noch ein Highlight, ein herausstechendes Merkmal gefehlt, welches das Buch abrundet und perfektioniert. Mir hat noch ein bisschen was gefehlt, vielleicht ist das auf historischer Ebene begründet, ein paar mehr Informationen dazu wären schön gewesen. Vielleicht hat mir auch ein bisschen das lebendige und greifbare bei den Figuren gefehlt, was in den anderen zwei Teilen stärker herauskam. So liegt eine runde Geschichte vor, die mir gut gefallen hat und der Saga auch ein schönes Ende gibt. Aber leider ist dieser Teil nicht der stärkste der Reihe...

Fazit

Mir hat auch der letzte Band der Reihe wirklich gut gefallen, ich hatte schöne Lesestunden, habe gern das Buch in die Hand genommen und weitergelesen. Ich finde, dass eine Wohlfühlgeschichte vorliegt, die es dem Leser sehr einfach macht, sich darauf einzulassen und in die Ereignisse abzutauchen. Besonders die Stimmung trägt dazu bei, diese ist oft einladend und nicht zu aufregend, was ich sehr mochte!

Eine tolle und empfehlenswerte Saga, die mit diesem finalen Teil ein rundes und gutes Ende gefunden hat. Ich bin zufrieden damit, wie die Ereignisse und Figuren sich entwickelt haben, es liegt gesamt eine Reihe vor, die mir durchweg gut gefallen hat und die ich euch definitiv empfehlen kann! 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
Meine Meinung zu den anderen Teilen der Reihe:
 
 

Eine weitere, sehr tolle Reihe der Autorin: