Montag, 21. Mai 2018

Rezension: Ein Baum wächst in Brooklyn von Betty Smith

Titel: Ein Baum wächst in Brooklyn
Originaltitel: A Tree Grows in Brooklyn
Autor: Betty Smith
Verlag: Insel - Verlag
Seitenzahl: 621 Seiten
Preis: 25,00 €
 ISBN: 978-3-458-17720-3


Handlung:

Francie Nolan ist 11 Jahre und lebt mit ihren Eltern Johnny und Katie, sowie ihrem Bruder Neeley in Brooklyn. Wenn sie nicht gerade in der Schule ist, hat sich das junge Mädchen vorgenommen, an jedem Tag des Jahres ein Buch zu lesen, um ständig ihren Horizont zu erweitern. Es liegt daher auch nahe, dass sie später einmal eine berühmte Schriftstellerin werden will.
Wenn Francie also gerade mal nicht in ein Buch eintaucht, beobachtet sie die Welt um sich: das Leben in Williamsburg. Die Familie lebt in einem Viertel, wo viele arme Menschen leben und jeden Tag um das Überleben kämpfen.
Gerade deshalb sind Bücher für Francie eine willkommene Abwechslung, um sich nicht nur ihren großen Traum zu erfüllen, sondern auch um aus dem Viertel rauszukommen und in ihrer Zukunft nicht ständig Angst um die Existenz zu haben. Denn Francie weiß, dass es sich immer lohnt, nach Höherem zu streben und alles im Leben mitzunehmen.


Meinung:
Nachdem ich letztes Jahr das erste Mal von dem Roman gehört habe, spukte er mir seitdem immer wieder im Kopf herum. Es war für mich ein Buch, welches mich nicht nur von der Inhaltsangabe begeistert hat, sondern auch von der Leseprobe. Deshalb konnte ich es kaum erwarten, das Buch endlich selbst zu lesen und mich in die von Betty Smith erschaffene Welt hineinzuversetzen.
Aus diesem Grund waren auch meine Erwartungen an den Roman sehr hoch, ich hatte unglaublich große Hoffnungen, dass mich das Buch komplett vom Hocker reißt und für mich ein Herzensbuch wird. Und ich muss sagen: meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt. Auch nachdem ich das Buch schon ein paar Tage beiseite gelegt habe, lässt es mich noch nicht los und ich hätte mit Vergnügen noch mehr von Francie Nolan und ihrer Familie gelesen.


Im Verlauf des Romans vergehen einige Jahre, in diesen Jahren kann man beobachten, wie Francie und ihr Bruder aufwachsen underwachsen werden. Diese Entwicklung der Kinder war stark zu spüren, sie sind deutlich reifer geworden und haben einen guten Wandel vollzogen. Das hat mir gut gefallen, da sie dadurch für mich greifbarer und realer wurden, besonders toll fand ich es, dass sie in ihrer Entwicklung auch Ecken und Kanten gezeigt haben.
Dazu kommt noch ein kleiner Rückblick zu dem Kennenlernen der Elter von Francie, sowie eine kurze Geschichte der jeweiligen Familien von Katie und Johnny. Dieser Rückblick wurde wunderbar in den eigentlichen Roman eingeflochten und hat auch geholfen, die Personen Katie und Johnny besser zu verstehen.


Eindrucksvoll wurde das Leben in Williamsburg in den 1910er Jahren dargestellt, es gab unglaublich viele kleine Details, die das Setting so spannend gemacht haben. Angefangen von den tollen Beschreibungen des Wohnviertels von Francie, bis hin zu der Wohnung und den typischen Samstagen der Kinder. Häufig stören mich in letzter Zeit zu ausführliche Beschreibungen der Gegend, hier hat es alles stimmig gewirkt und auch diese Stellen habe ich verschlungen.
Besonders interessant war außerdem der Fakt, dass die Familie Nolan in einem Armenviertel wohnte und jeden Cent mehrmals umdrehen musste. Dadurch tat sich mir nicht nur eine neue Welt auf, sondern es zeigte auch die knallharte Realität


Der Schreibstil war von der ersten Seite toll. Der Roman ließ sich durchweg sehr flüssig lesen und bestoch für mich durch eine klare Sprache, weshalb es mir richtig großen Spaß gemacht hat, den Roman zu lesen.


Im Grunde wurde in dem Roman ein Stück der Lebensgeschichte von Francie Nolan erzählt. Und auch wenn es viele Kapitel gibt, in denen nicht sonderlich viel passiert und die Handlung langsam seinen Lauf nimmt, bin ich doch sehr begeistert. Gerade dieses ruhige erzählen, ohne ein unnötiges Einbeziehen von dramatischen Szenen und Begegnungen fand ich sehr angenehm und wahrscheinlich gefällt mir der Roman auch gerade deshalb so gut. Ich würde mir viel mehr Bücher wünschen, die solch einen ruhigen Erzählstil haben und in dem die Charaktere nicht von einem zum nächsten Abenteuer hechten.


Die Protagonisten waren sehr unterschiedlich angelegt und jeder war sehr besonders dargestellt, mit kleinen Details, die nicht sofort ins Auge fallen. Gerade dadurch wurde der Roman sehr lebendig und authentisch.
Es war spannend zu lesen, wie die Lebenseinstellungen der verschiedenen Charaktere war und wie sie die Dinge in ihrem Leben angehen. Dadurch entstand auch eine große Varianz, die es auch erleichtert hat, mit den Protagonisten eine Bindung aufzubauen.

 
Fazit:

Meine Erwartungen wurden mehr als erfüllt und ich verbleibe mit großer Begeisterung für den Roman. Der Roman gehört für mich jetzt schon zu den Besten, die ich dieses Jahr gelesen habe und ich werde ihn in den nächsten Jahren definitiv noch mehrmals in die Hand nehmen und wieder lesen. Ein richtiges Wohlfühlbuch, dass teilweise sehr berührend geschrieben ist und besonders durch die Authentizität.


Bewertung: 5 von 5 Sternen


MarySophie


Samstag, 19. Mai 2018

Rezension: Frankenstein oder Der neue Prometheus von Mary Shelley

Titel: Frankenstein oder Der neue Prometheus
Originaltitel: Frankenstein or The modern Prometheus
Autor: Mary Shelley
Verlag: Anaconda
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 6,95 €
ISBN: 978-3-86647-376-8
 
 
 


Handlung:

Viktor Frankenstein zeigte schon von klein auf großes Interesse an der Naturwissenschaft und verschlang diverse Werke darüber. Sein großes Ziel wurde es, einen künstlichen Menschen zu erschaffen. Während der Arbeit an dem Experiment zog sich Viktor immer mehr zurück und lebte eine Zeit lang nur für dieses Experiment. Eines Nachts war es dann soweit, Viktor hatte sein Werk vollendet, jedoch ist das Wesen anders geworden als ursprünglich gedacht, es hat monströse Züge und Viktor sucht das Weite.
Der künstliche Mensch, Frankenstein, lässt seinen Erschaffer jedoch nicht so schnell entkommen. Er jagt ihm hinterher und vergeht sich schließlich auch an Viktor´s Familie, mit dem Ziel, ihm seinen großen Wunsch zu erfüllen...

Meinung:

Mir war es bekannt, dass es zu Frankenstein einen Roman gibt und ich habe bei der Erwähnung des Namen direkt ein Bild vor Augen gehabt. Jedoch muss ich sagen, dass ich mich nicht erinnern kann, jemals die Geschichte davon gehört zu haben oder einen Film dazu gesehen zu haben. Deshalb war ich sehr gespannt auf den Roman, nicht nur auf die Darstellung des Monsters, sondern auch auf die gesamte Geschichte.


Der Einstieg in den Roman war für mich etwa beschwerlich, weil ich nicht recht zuordnen konnte, wie alles zusammenhängt. Dies erschließt sich im weiteren Verlauf dann recht schnell und wird schnell spannend zu lesen und darauf zu schauen, wie die Handlungsstränge am Ende zusammenlaufen.


Mit der Schreibweise hatte ich im Verlauf des Romans immer mal meine Probleme, es ist recht hochtrabend geschrieben, noch dazu sind manche Seiten nicht sehr ereignisreich und dadurch fast schon langweilig, weshalb ich mich an solchen Stellen beherrschen musste, um die Stelle nicht nur schnell zu überfliegen. Dies kam glücklicherweise nicht sehr häufig vor, meist war die Handlung spannend und gut geschrieben.
Das Setting war ansprechend, es war der Zeit gerecht, zu welcher der Roman handelt und aufgrund der guten Beschreibungen von Gegenden und Reisen war es sehr leicht, sich auf den Roman einzulassen.


Der Roman beginnt mit dem Vorwort der Autorin, in welchem erklärt wird, wie sie auf die Idee kam, diesen Roman zu schreiben. Das fand ich sehr interessant und war auch froh, dass die Entstehung des Romans vorangestellt wurde.
Der eigentliche Roman beginnt mit Briefen, welche an eine Schwester gerichtet sind und die Fortschritte einer Expedition geschildert sind. Auf dieser Reise begegnet er Viktor Frankenstein, der Erschaffer der monströsen Figut Frankenstein. Dieser schildert sowohl Robert, als auch der restlichen Mannschaft an Bord seine Lebensgeschichte und die Erschaffung des Wesens. In dessen Erzählung sind sowohl Dialoge eingebracht, als auch Briefe und Ereignisse, die Frankenstein seinem Erschaffer erzählt hat. Diese Erzählperspektive fand ich unglaublich gelungen, es war vielseitig und wunderbar umgesetzt.


Frankenstein als Hauptprotagonist fand ich sehr interessant, nicht nur die Erstellung, sondern auch sein Auftreten und seinen Charakter. Dies mutet teilweise absurd an, besonders sein großer Wunsch, der ab ca. der Mitte des Romans geäußert wird. Toll fand ich, dass man erst relativ am Ende eine richtige Beschreibung erhalten hat und sich bis dahin selbst ein Bild machen konnte. Charakterlich war er sehr stark beschrieben, ich fand ihn als Charakter toll und obwohl er monströse Züge hatte, fand ich Frankenstein zu weiten Teilen sympathisch, besonders seine Gedankengänge haben mir gefallen.

 
Fazit:

Eine tolle Geschichte, die für mich noch Potenzial für mehr gehabt hätte und an einigen Stellen leider ein paar Längen hatte. Besonders gelungen fand ich den Hauptcharakter Frankenstein, der sehr gut durchdacht war und interessante Züge hatte.


Bewertung: 4 von 5 Sternen


 
MarySophie
 
 

Samstag, 12. Mai 2018

Rezension: Schwestern für einen Sommer von Cecilia Lyra

Titel: Schwestern für einen Sommer
Originaltitel: The Other Sister
 Autor: Ceclia Lyra
Verlag: Fischer Taschenbuch
 Seitenzahl: 608 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-596-29662-0



Handlung:

Früher haben die Halbschwestern Julie und Cassie ihre Sommer häufig bei ihrer Großmutter in den Hamptons verbracht. Nachdem sie das ganze Jahr darauf hingefiebert haben, wurde diese Zeit die schönste im ganzen Jahr: die Tage mit der Oma und einander verbringen, den ganzen Tag am Strand liegen und sich alles anzuvertrauen. Doch dann passierte etwas im Leben der Schwestern, dass alles verändert hat und woraufhin Cassie den Kontakt zu Julie abgebrochen hat. Von nun an herrschte Schweigen und jede lebte ihr eigenes Leben.
Doch nun, 15 Jahre später, ist die Großmutter gestorben und beide Schwestern wurden in dem Testament bedacht. Der letzte Wunsch der Großmutter war es, dass die beiden Frauen ihren Sommer noch einmal gemeinsam in dem Haus verbringen. Erst wenn sie die Auflage erfüllt haben und vier Wochen zusammen gelebt haben, dürfen sie das Haus erben. Ein schwieriger Schritt für beide Schwestern, sie sind nicht begeistert von der Aussicht, so lange Zeit miteinander auszukommen. Ob sie es schaffen werden und sich sogar wieder annähern? Oder nutzen sie diese Chance nicht und verlieren sich endgültig aus den Augen?


Meinung:

Das Cover gefällt mir recht gut, es verströmt sommerliche Freude und erscheint gleichzeitig nostalgisch (durch die Farbgebng und die Wellen am Himmel). Dadurch wird eine Kombination gebildet, die sehr gut miteinander harmoniert und das Gesamtbild sehr rund und angenehm zu betrachten ist.


Die Schreibweise war sehr angenehm, der Roman war ausschmückend und häufig sehr bildhaft beschrieben, sodass ich keine Probleme hatte, mir bestimmte Dinge vorzustellen. Auch wenn der Roman Längen hatte und dadurch meine Lesefreude etwas gestört hatte, war der Roman sehr schnell und flüssig zu lesen, die Geschichte ist fast vorbeigeflogen.


Es gibt eine Erzählperspektive aus zwei Sichten, von Cassie und Julie. Dazu gibt es während ihrer Abschnitte noch einige Reisen zu wichtigen Ereignissen aus der Vergangenheit. Dadurch kann man sich als Leser von beiden Personen ein Bild zu machen und sie in ihren Handlungen und Aussagen einzuschätzen. Des weiteren hat man als Leser ein Stück weit den Vorteil, mehr von den Geheimnissen der jeweiligen Schwester zu erfahren und somit mehr zu wissen als die Protagonisten selbst. Jedoch hat dies auch den Nachteil, dass man den weiteren Verlauf der Geschichte ein Stück weit voraussehen kann und dadurch für mich ein wenig die Spannung flöten ging.


Die Charaktere, besonders die Schwestern, waren sehr veilfältig und interessant dargestellt, dies hat für mich leider bei den Herren gefehlt. Diese waren recht stereotyp, entweder ein schillernder Ritter oder ein Miesepeter, dadurch wurden die Sympathien auch von der Autorin sehr festgelegt, was mich gestört hat. Mir wäre es lieber gewesen, sie wären neutraler dargestellt wurden, sodass man sich als Leser selbst eine Meinung bilden kann.
Leider gab es ständige Wiederholungen, z.B.: die schöne Julie und die schlaue Cassie, diese haben mich im Verlauf immer mehr gestört, schon beim ersten Lesen habe ich diese Informationen wahrgenommen und brauchte nicht eine ständige Erinnerung daran. Des weiteren fand ich es störend, dass alle Probleme, die die Schwestern in ihrem Leben haben, von ihrer Kindheit stammen, die nicht sonderlich rund verlief. Dadurch fiel es den Schwestern schwer, sich auszusprechen und sie sind in ewige Streitigkeiten verfallen, die gefühlt nicht aufgehört haben und mit der Zeit habe ich mir immer mehr gewünscht, sie würden diesen Kindergarten endlich aufhören und sich weiterentwickeln. Sie haben immer wieder dieselben Argumente auf den Tisch gebracht und dadurch hatte das Buch für mich dann auch Längen, die man anders hätte lösen können.


Fazit:

Die Grundidee des Buches klingt sehr vielversprechend und es hätte eine wirklich tolle Geschichte werden können. Leider hat mich die Umsetzung nicht sonderlich begeistert, es gab zum einen einige Längen, desweiteren hat mir lange Zeit eine Entwicklung zwischen den Schwestern gefehlt. Meine Erwartungen, tolle Gespräche, die anrühren und nachdenklich machen, wurden leider auch nicht erfüllt. Ein gutes Buch, das durchaus tolle Seiten hat, jedoch auch einige Fehler hat, die mir auch teilweise die Lesefreude verdorben haben.


Bewertung: 4 von 5 Sternen 


MarySophie

Dienstag, 1. Mai 2018

Rezension: Das Mädchen, das in der Metro las von Christine Féret-Fleury

Titel: Das Mädchen, das in der Metro las
Originaltitel: La fille qui lisait dans le metro
Autor: Christine Féret-Fleury
Verlag: Dumont Verlag
Seitenzahl: 176 Seiten
Preis: 18,00 €
ISBN: 978-3-8321-9886-2

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Handlung:

Auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit vergräbt Juliette ihre Nase entweder in ein Buch oder beobachtet die anderen Fahrgäste in der Metro. Damit versucht sich Juliette nicht nur von ihrer langweiligen Arbeit abzulenken, sondern sie liebt die Vorstellungen, dass gebrauchte Bücher nicht nur die niedergeschrieben Geschichte erzählen, sondern auch die Geschichte der Leser.
Spontan beschließt Juliette an einem verregneten Tag, an einer anderen Metro-Station auszusteigen und auf dem Weg zur Arbeit kommt die junge Frau an dem Lädchen von Soliman vorbei, der mit seiner Tochter zusammen lebt und mit dieser die Liebe zu Büchern teilt.
Dabei taucht Juliette auch in eine neue Welt ein. Soliman glaubt daran, dass Bücher die Macht besitzen, das Leben von Menschen zu verändern und ihnen bei Entscheidungen zu helfen. Bei dieser Tätigkeit helfen ihm Boten, die die ausgewählten Bücher an die passenden Personen vermitteln. Auch Juliette wird schließlich zu einer Botin und bemerkt die wirkliche Kraft von Büchern.


Meinung:

Das Buch liegt sehr gut in der Hand und hat eine sehr angenehme Größe. Für ein Hard-Cover ist es recht klein und durch die geringe Seitenanzahlt wirkt es sehr niedlich.
Das Cover finde ich wunderschön, es hat mich von der ersten Sekunde an begeistert und diesen Eindruck habe ich auch nach Tagen noch. Es ist schlicht gehalten und bildet einen perfekten Einklang mit dem Inhalt des Romans. Einige der kleinen Bücher auf dem Cover existieren wirklich, darauf sind Titel und Autor vermerkt. Hierbei ist die Verbindung zu dem Roman, dass genau diese Werke u.a. auch Erwähnung in dem Buch finden oder teilwese sogar zitiert werden.


Der Schreibstil hat mir von der ersten Seite an gefallen. Er war an vielen Stellen in dem Roman fast schon poetisch und ließ sich einfach wunderbar lesen. An vielen Stellen musste ich innehalten und den gerade gelesenen Satz wiederholt lesen, da er wunderschön klang und häufig auch einen tieferen Sinn hatte, den ich erst beim zweiten Lesen entdeckt habe.


Es tauchen im Verlauf des Romans recht wenige Protagonisten auf, die Autorin hat diese stark beschränkt, was mir gut gefallen hat, anhand der geringen Seitenzahl. Hierbei fand ich es schade, dass lediglich Juliette richtig ausgearbeitet war, bei fast allen anderen Charakteren fiel es mir schwer, sie als Personen wahrzunehmen und definieren.
Besonders große Probleme hatte ich mit der Person des Soliman. Er war teilweise sehr präsent und erschien mir stänidg nur als ein Schatten, der sich aber nicht näher definieren lässt. Das fand ich sehr schade, da er eine wichtige Rolle in dem Roman einnimmt und für mich daher gerne eine stärkere Persönlichkeit hätte sein können.


Auf den Roman war ich sehr gespannt, da mich nicht nur das Cover direkt angesprochen hat, sondern auch die Inhaltsangabe und die Leseprobe. Ich hatte richtig große Hoffnungen, dass mich das Buch von den Socken hauen würde und ein großes Highlight werden würde. Auch wenn ich ungefähr ab der Hälfte des Romans die Hoffnung darauf aufgegeben hatte, wollte ich dem Buch bis zur letzten Seite die Chance geben, mich doch noch vollkommen zu überzeugen.
Leider ist dies nicht gelungen. Es ist durchaus ein zauberhafter Roman, der streckenweise richtig toll ist und meiner Meinung nach noch viel mehr Potenzial hätte. Jedoch haben mir Emotionen gefehlt und teilweise war mir die erzählte Welt als zu unreal dargestellt.
Auch das Ende hat mich nicht wirklich überzeugt und mich darin bestärkt, dass der Roman meiner Meinung nach kein großes Highlight war, so wie anfangs erwartet. Es bleiben letztendlich leider zu viele Fragen offen, sodass ich gerne noch mehr Seiten gelesen hätte, um ausführlichere Beschreibungen zu bestimmten Dingen und Situationen gehabt hätte.


Die urpsüngliche Idee, Menschen nach einiger Beobachtungszeit das für sie passende Buch zu überreichen finde ich klasse. Leider hat es mir in dem Roman gefehlt, dass es nicht wirklich Beschreibungen gibt, weshalb ein Buch dieser Person zugeordnet wurde und ich hätte mir hier gewünscht, dass es am Ende mehr Rückmeldungen gegeben hätte, inwiefern den Menschen das Buch wirklich weitergeholfen hat. Es gibt lediglich zwei Beispiele, hier wäre vielleicht auch Kapitel aus der Sicht der Personen interessant gewesen, die das Buch erhalten haben und was sie am Ende damit anfangen.
Leider ist dieser Aspekt, der laut Klappentext die Hauptrolle in dem Roman einnimmt, zu knapp abgehandelt wurden, es gab viel mehr Details über die Umgebung und das Leben von Juliette.

Fazit:

Die Grundidee des Romans ist einfach wundervoll und verspricht eine märchenhafte und tiefgründige Reise. Leider wurde dies nicht so umgesetzt, wie von mir erwartet, weshalb ich dem Buch leider keine 5-Sterne Bewertung geben kann.
Besonders zauberhaft an dem Roman fand ich die Sprache, sie hat von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt und wird für mich das große Highlight in dem Roman bleiben. Ich glaube, dem Buch hätten ein paar mehr Seiten gut getan und würden vielleicht auch schon meine Meinung zu dem Roman ändern.


Bewertung: 4 von 5 Sternen


MarySophie