Montag, 18. Oktober 2021

Rezension: Der Schönheitssalon - Der Triumph der Schwestern von Nora Elias

Titel: Der Schönheitssalon - Der Triumph der Schwestern
 Autorin: Nora Elias
 Verlag: Goldmann
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 10 €
 Erscheinungsdatum: 20.09.2021
ISBN: 978-3-442-49126-1
 
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Handlung

Berlin 1952

Nachdem Marion Lichtenthal einige Zeit an der Charité als Ärztin gearbeitet hat, gibt sie ihre Stellung schließlich auf. Zu groß ist der Wunsch, in den Kosmetikkonzern ihrer Mutter Helena einzusteigen und an neuen Produkten zu feilen. Allerdings betritt sie mit ihrer Idee einer neuen Produktlinie das Terrain ihrer Tante Charlotte Rudorf. Diese verweigert noch immer den Kontakt zu ihrer Schwester und deren Familie und hat mit eigenen Sorgen innerhalb der Familie zu kämpfen. Ihr Sohn leidet noch immer unter den Kriegserlebnissen und ihre Tochter Emma möchte zwar aktiv in der Firma mitarbeiten, allerdings traut ihr Charlotte dies nicht richtig zu.
Zufällig kommen Marion und Emma in Kontakt und merken bald, dass sie ihre Ideen verbinden könnten. Ihr Ziel ist es nicht nur, die Unternehmen auf einen neuen Kurs zu bringen, sondern auch die Feindschaft ihrer Mütter zu beenden!

Meinung

Das Cover ist hübsch und besitzt einige Ähnlichkeiten zu dem des ersten Bandes. Wieder sind allerlei schöne Verzierungen an den Rändern, sowie an der Treppe im Hintergrund zu sehen, was ich sehr gern mag. Zudem glänzen diese teilweise im Licht, was ich als sehr hübsch empfinde. Außerdem mag ich es, wie sehr der Titel anhand seiner knalligen Farbe in den Vordergrund gerückt wird. Den Hintergrund empfinde ich ebenfalls als gelungen, dieser wirkt edel und sehr schick, was gut zu dem Titel passt. Schönheitssalons haben für mich etwas stilvolles und klassisches, was gut dargestellt wird.

Nicht so ganz perfekt ist die Dame am linken Bildrand. Ich finde, dass ihr Gewand, als auch ihre Haarfarbe ein wenig zu dunkel ausgefallen sind. Die Farben wirken schwer und geben dem Gesamtbild einen recht kühlen und nüchternen Eindruck.

Manche Autorennamen sind für mich mittlerweile ein Garant für gute Geschichten, spannende Charaktere und eine rundum schöne Lektüre. Dazu gehört für mich auch der Name Nora Elias und da mir Band eins der Saga so gut gefallen hat, stand für mich direkt fest, dass ich auch die Fortsetzung lesen möchte. Mich hat das weitere Schicksal der Figuren, sowie die Entwicklung der Firmen interessiert und ich war gespannt darauf, ob das Lebensgefühl der Handlungszeit wieder so gut transportiert wird. Daher möchte ich dem Bloggerportal von Randomhouse ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar aussprechen, es war eine Freude, den Roman in den Händen zu halten und endlich zu erfahren, wie sich die Geschichte weiterentwickelt!

Kapitel werden anhand von Monats- und Jahreszahlen voneinander getrennt. Auf diese Weise hat man immer vor Augen, in welcher Zeit sich die Handlung gerade befindet und man kann schauen, welche geschichtlichen Hintergründe es gibt. Zudem ist es möglich, den Handlungszeitraum genau zu bestimmen und zu schauen, wie viel Zeit seit dem letzten Abschnitt vergangen ist und über wie viele Jahre sich die gesamte Geschichte erstreckt.

Für mich waren diese Angaben sehr hilfreich. Man begleitet die Figuren über zwei Jahre und in dieser Zeit passiert allerhand und man merkt, wie die Personen anhand der Ereignisse reifer und teils auch erwachsener werden. Daher war ich sehr froh, dass man genau schauen konnte, über was für einen Zeitraum diese Entwicklung stattfindet!

Obwohl es noch gar nicht so lang her war, seitdem ich den Auftakt gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme damit, die Figuren auseinanderzuhalten. Das liegt unter anderem daran, dass zwischen den zwei Bänden einige Jahre vergangen sind und der Fokus nun nicht mehr so stark auf Charlotte und Helena liegt, sondern mehr auf deren Kindern. Und anfangs musste ich gut aufpassen, dass ich die Nachkommen der richtigen Person zuordne und damit nicht durcheinanderkomme. Ansonsten gestaltete sich der Einstieg in die Geschichte ansprechend und verlockend.

Schnell hat mich die Handlung wieder in ihren Bann gezogen. Ich mochte das Buch schon kurz nach dem Beginn nicht mehr aus der Hand legen, zu gut hat mir die Geschichte gefallen. Ich bin mit dem Lesen flüssig und problemlos vorangekommen und es hat Spaß gemacht, mich in dem Roman zu vertiefen. Das führte letztendlich dazu, dass ich die Erzählung innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte und insgeheim der Wunsch vorhanden war, dass die Geschichte durchaus noch üppiger und länger hätte ausfallen können! Gerade das Ende wurde doch ziemlich knapp gehalten und hätte ausführlichere Beschreibungen verdient.
Ich finde, dass eine wunderbare Sprache genutzt wurde. Sie ist nicht nur sehr gut lesbar und trägt viel dazu bei, dass ich so leicht mit dem Lesen vorangekommen bin, sondern sie fällt auch sehr bildreich aus. Von zahlreichen Situationen und Personen, aber auch den Handlungsorten wurden sehr schöne und ansprechende Bilder gezeichnet, die viele Szenen lebendig gemacht haben. Teilweise hatte ich beim Lesen sehr farbenfrohe und genaue Bilder vor Augen, was die Lektüre zu einem Vergnügen gemacht hat.Ich finde, dass die Szenen nicht nur lebendig, sondern auch realistisch daherkommen und viele Situationen wirkten so, als wären sie tatsächlich exakt auf diese Weise geschehen. Das macht für mich auch den Reiz des Buches aus, die Geschichte wirkt wie aus dem Leben gegriffen, was mir hervorragend gefallen hat.

Ab und an werden wenige historische Informationen in die Handlung eingebunden. Diese tauchen in einem angenehmen Maß auf, sodass man merkt, dass mehr die Erlebnisse der Figuren als die historischen Details im Fokus stehen. Das finde ich absolut in Ordnung, dafür wird das Lebensgefühl der 1950er Jahre sehr gut vermittelt und die Vergangenheit wirkt lebendig und interessant.

Vor allem im Zusammenhang mit der Teilung Deutschlands in die Besatzungszonen werden Informationen in die Geschichte eingebunden. Dies geschieht auf anschauliche Weise, dies wurde geschickt in den Text eingeflochten und direkt beim Lesen war es es mir möglich, die Zusammenhänge aufzunehmen und mir einen Eindruck davon zu verschaffen!

Die Geschichte wird aus mehreren Erzählperspektiven beschrieben. Nicht nur Helena und Charlotte erhalten den Platz, um einiges aus ihrer Sicht zu schildern, sondern auch ihre Kinder, allen voran die Töchter. Ich mag diese Mischung sehr gern, die Handlung gestaltet sich dadurch als abwechslungsreich und vielseitig, man lernt verschiedene Personen gut kennen und kann sich einen Eindruck davon machen, welche Ziele und Träume sie haben und wie sie ihr Leben gestalten möchten. Zudem erhält man verschiedene Blickweisen auf die einzelnen Figuren und daher war es mir möglich, sie besser einzuschätzen und mir eine Meinung zu ihrem Charakter zu bilden. Zudem sind Entwicklungen und Reifungen sehr gut erkennbar und mir gefällt es, wie viel man über die Gefühle und Gedanken der Damen erfährt. Das war sehr interessant und hat mir die Figuren nähergebracht und ich bin zusammenfassend sehr froh um die vielen und abwechslungsreichen Perspektiven, aus denen die Geschichte beschrieben wird.

Im Vergleich zum ersten Band tauchen diesmal einige Stimmungen auf, wenngleich ich diese meist nur dann wahrgenommen habe, wenn sie negativer Natur waren. Im Grunde stört es mich nicht sonderlich, wenn ein Buch kaum Aura besitzt, allerdings hat es mich hier ein wenig genervt, dass ich mich an keiner Stelle mit den Figuren mitfreuen konnte, stattdessen nur die schlechten Stimmungen bei mir angekommen sind. Das empfand ich auf Dauer als zu viel und es ist schade, dass freudige Momente nicht noch stärker und üppiger ausgefallen sind und sich damit die Chance erhöht, dass sich diese auch auf den Leser übertragen!

Mit den Settings bin ich eigentlich sehr zufrieden. Es werden verschiedene Orte erwähnt, die sich stark voneinander abheben und ihren eigenen Charakter mitbringen. Jede Örtlichkeit wird realistisch und detailliert beschrieben und besitzt Charme. Ich mag es auch sehr, wie die Settings durch die Anwesenheit der Figuren lebendig werden. Man kann zudem gut nachvollziehen, weshalb sich manche Personen von einigen Gebäuden angezogen fühlen oder warum sie sie als abstoßend empfinden. Insgesamt kommt also eine bunte Mischung an verschiedenen Örtlichkeiten vor und es wird nie langweilig, zusammen mit den Figuren durch Berlin zu reisen.

Etwas unschlüssig bin ich mit den Figuren. Im Grunde mag ich den Großteil recht gern, sie treten interessant und sehr menschlich, bodenständig und sympathisch auf. Man kann sie aus verschiedenen Sichtweisen erleben und dadurch lernt man jede Person gut kennen. Zudem haben sie meist interessante und tiefgehende Wesen erhalten, was ich immer gern mag.

Allerdings gibt es hier zwei Punkte, die ich nicht ganz so rund fand. Zum einen sind mir zu wenige männliche Charaktere dabei, die aussagekräftig sind. Ich habe den Eindruck, dass die Herren deutlich seltener auftreten und sie eine nicht ganz so starke Zeichnung erhalten haben. Gerade den Mann von Helena möchte ich hierbei nennen, der im ersten Band herrlich und mysteriös, einfach interessant dargestellt war und diesmal leider nur eine recht kleine und etwas unauffällige Rolle gespielt hat.Zum anderen empfinde ich Charlotte diesmal extrem schwierig und oft hat sie mit ihren Aussagen und Handlungen meine Nerven strapaziert. Klar sticht sie dadurch aus der Masse heraus und bringt neuen Schwung in die Geschichte, aber ich habe bei ihr keine Weiterentwicklung gesehen und die ganze Zeit die Charlotte aus dem ersten Band vermisst. Da habe ich manche Handlungen zwar auch kritisch betrachtet, aber im Grunde war mir ihr ganzer Charakter sehr sympathisch. Und das kann ich diesmal leider nicht behaupten.

Fazit

Mir hat auch die Fortsetzung wieder gut gefallen. Wenngleich ich auch diesmal finde, dass der Roman nicht perfekt ist. Im Grunde gibt es nur einen Kritikpunkt meinerseits, der bei der Darstellung der Figuren liegt (zu schwache Herrencharaktere und Charlottes Wandlung). Ansonsten bin ich komplett zufrieden mit der Geschichte und ich finde es unglaublich schade, dass nicht auch die Protagonisten perfekt gelungen sind. Weil die Story ein wirklich hohes Potenzial besitzt, welches aber leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich das Buch gern gelesen habe, es mir viele schöne und unterhaltsame Stunden beschert hat, sie zwar nicht perfekt ist, ich es euch aber trotzdem empfehlen möchte. Eine tolle Reihe!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 Meine Meinung zum ersten Band der Reihe:

Der Schönheitssalon - Das Erbe der Schwestern

Diese Romane der Autorin habe ich ebenfalls gelesen:

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