Handlung
Berlin 1952
Meinung
Das Cover ist hübsch und besitzt einige Ähnlichkeiten zu dem des ersten Bandes. Wieder sind allerlei schöne Verzierungen an den Rändern, sowie an der Treppe im Hintergrund zu sehen, was ich sehr gern mag. Zudem glänzen diese teilweise im Licht, was ich als sehr hübsch empfinde. Außerdem mag ich es, wie sehr der Titel anhand seiner knalligen Farbe in den Vordergrund gerückt wird. Den Hintergrund empfinde ich ebenfalls als gelungen, dieser wirkt edel und sehr schick, was gut zu dem Titel passt. Schönheitssalons haben für mich etwas stilvolles und klassisches, was gut dargestellt wird.
Manche Autorennamen sind für mich mittlerweile ein Garant für gute Geschichten, spannende Charaktere und eine rundum schöne Lektüre. Dazu gehört für mich auch der Name Nora Elias und da mir Band eins der Saga so gut gefallen hat, stand für mich direkt fest, dass ich auch die Fortsetzung lesen möchte. Mich hat das weitere Schicksal der Figuren, sowie die Entwicklung der Firmen interessiert und ich war gespannt darauf, ob das Lebensgefühl der Handlungszeit wieder so gut transportiert wird. Daher möchte ich dem Bloggerportal von Randomhouse ein herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar aussprechen, es war eine Freude, den Roman in den Händen zu halten und endlich zu erfahren, wie sich die Geschichte weiterentwickelt!
Kapitel werden anhand von Monats- und Jahreszahlen voneinander getrennt. Auf diese Weise hat man immer vor Augen, in welcher Zeit sich die Handlung gerade befindet und man kann schauen, welche geschichtlichen Hintergründe es gibt. Zudem ist es möglich, den Handlungszeitraum genau zu bestimmen und zu schauen, wie viel Zeit seit dem letzten Abschnitt vergangen ist und über wie viele Jahre sich die gesamte Geschichte erstreckt.
Obwohl es noch gar nicht so lang her war, seitdem ich den Auftakt gelesen habe, hatte ich anfangs ein paar Probleme damit, die Figuren auseinanderzuhalten. Das liegt unter anderem daran, dass zwischen den zwei Bänden einige Jahre vergangen sind und der Fokus nun nicht mehr so stark auf Charlotte und Helena liegt, sondern mehr auf deren Kindern. Und anfangs musste ich gut aufpassen, dass ich die Nachkommen der richtigen Person zuordne und damit nicht durcheinanderkomme. Ansonsten gestaltete sich der Einstieg in die Geschichte ansprechend und verlockend.
Ab und an werden wenige historische Informationen in die Handlung eingebunden. Diese tauchen in einem angenehmen Maß auf, sodass man merkt, dass mehr die Erlebnisse der Figuren als die historischen Details im Fokus stehen. Das finde ich absolut in Ordnung, dafür wird das Lebensgefühl der 1950er Jahre sehr gut vermittelt und die Vergangenheit wirkt lebendig und interessant.
Die Geschichte wird aus mehreren Erzählperspektiven beschrieben. Nicht nur Helena und Charlotte erhalten den Platz, um einiges aus ihrer Sicht zu schildern, sondern auch ihre Kinder, allen voran die Töchter. Ich mag diese Mischung sehr gern, die Handlung gestaltet sich dadurch als abwechslungsreich und vielseitig, man lernt verschiedene Personen gut kennen und kann sich einen Eindruck davon machen, welche Ziele und Träume sie haben und wie sie ihr Leben gestalten möchten. Zudem erhält man verschiedene Blickweisen auf die einzelnen Figuren und daher war es mir möglich, sie besser einzuschätzen und mir eine Meinung zu ihrem Charakter zu bilden. Zudem sind Entwicklungen und Reifungen sehr gut erkennbar und mir gefällt es, wie viel man über die Gefühle und Gedanken der Damen erfährt. Das war sehr interessant und hat mir die Figuren nähergebracht und ich bin zusammenfassend sehr froh um die vielen und abwechslungsreichen Perspektiven, aus denen die Geschichte beschrieben wird.
Im Vergleich zum ersten Band tauchen diesmal einige Stimmungen auf, wenngleich ich diese meist nur dann wahrgenommen habe, wenn sie negativer Natur waren. Im Grunde stört es mich nicht sonderlich, wenn ein Buch kaum Aura besitzt, allerdings hat es mich hier ein wenig genervt, dass ich mich an keiner Stelle mit den Figuren mitfreuen konnte, stattdessen nur die schlechten Stimmungen bei mir angekommen sind. Das empfand ich auf Dauer als zu viel und es ist schade, dass freudige Momente nicht noch stärker und üppiger ausgefallen sind und sich damit die Chance erhöht, dass sich diese auch auf den Leser übertragen!
Mit den Settings bin ich eigentlich sehr zufrieden. Es werden verschiedene Orte erwähnt, die sich stark voneinander abheben und ihren eigenen Charakter mitbringen. Jede Örtlichkeit wird realistisch und detailliert beschrieben und besitzt Charme. Ich mag es auch sehr, wie die Settings durch die Anwesenheit der Figuren lebendig werden. Man kann zudem gut nachvollziehen, weshalb sich manche Personen von einigen Gebäuden angezogen fühlen oder warum sie sie als abstoßend empfinden. Insgesamt kommt also eine bunte Mischung an verschiedenen Örtlichkeiten vor und es wird nie langweilig, zusammen mit den Figuren durch Berlin zu reisen.
Etwas unschlüssig bin ich mit den Figuren. Im Grunde mag ich den Großteil recht gern, sie treten interessant und sehr menschlich, bodenständig und sympathisch auf. Man kann sie aus verschiedenen Sichtweisen erleben und dadurch lernt man jede Person gut kennen. Zudem haben sie meist interessante und tiefgehende Wesen erhalten, was ich immer gern mag.
Fazit
Mir hat auch die Fortsetzung wieder gut gefallen. Wenngleich ich auch diesmal finde, dass der Roman nicht perfekt ist. Im Grunde gibt es nur einen Kritikpunkt meinerseits, der bei der Darstellung der Figuren liegt (zu schwache Herrencharaktere und Charlottes Wandlung). Ansonsten bin ich komplett zufrieden mit der Geschichte und ich finde es unglaublich schade, dass nicht auch die Protagonisten perfekt gelungen sind. Weil die Story ein wirklich hohes Potenzial besitzt, welches aber leider nicht ganz ausgeschöpft wurde.
Bewertung: 4,5
von 5 Sterne
Der Schönheitssalon - Das Erbe der Schwestern
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