Titel: Der kleine Strickladen in den Highlands
Autor: Susanne Oswald
Verlag: MIRA Taschenbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 08.11.2019
ISBN:978-3-7457-0044-2
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Handlung:
Innerhalb von kurzer Zeit hat sich Maighreads Leben komplett geändert. Ihr Freund hat sich getrennt, sie hst ihren Job verloren und erfährt kurz darauf, dass ihre Mutter sie jahrelang belogen hat. Maighreads Großmutter ist nicht vor ihrer Geburt gestorben, sondern lebt noch immer in den Highlands. Kurz entschlossen reist die junge Frau genau dorthin, um nicht nur die Großmutter kennenzulernen, sondern auch um einen Blick auf den Herkunftsort ihrer Mutter zu werfen.
Doch schon ihre Ankunft in Callwell
läuft nicht so, wie gedacht. Dazu will ihre Großmutter Elisabeth
nichts von ihr wissen.
Gleichzeitig findet Maighread aber auch
sich selbst, lernt mit Chloe und Joshua neue Freunde kennen und
entdeckt eine neue berufliche Möglichkeit. Dabei wird sie von einem
Strickladen inspiriert, der für Maighread dem Paradies
gleichgestellt ist...
Meinung:
Meinung:
Der Roman besitzt ein leichtes, lockeres Cover, gezeigt wird ein gemütlicher Strickladen, welcher sehr einladend wirkt. Es ist insgesamt farbenfroh gestaltet, dabei ist es aber auch leicht verblasst, sodass das ganze Bild nicht zu überladen wirkt. Durch das Fenster erhascht man einen Blick auf eine schöne kleine Winterlandschaft, die dem Bild zusätzlich noch mehr Gemütlichkeit verleiht. Insgesamt ein stimmiges Bild, es ist ganz hübsch gestaltet, aber auch nichts besonderes.
Auch hier handelt es sich wieder um ein
Buch, welches ich in einer Verlagsvorschau gesehen hatte und danach
unbedingt lesen wollte. Es erschien mir wunderbar weihnachtlich
obwohl in der Inhaltsangabe mit keinem Wort erwähnt wird, dass zu
dieser Jahreszeit die folgende Handlung stattfindet. Irgendwie
verströmten die Worte eine Gemütlichkeit, die mir richtig gut
gefallen hat. Und auch die Geschichte klang für mich direkt
interessant und hatte einiges an Potenzial, auf welches ich sehr
gespannt war.
Da der Strickladen schon im Titel
auftaucht, sowie das ganze Cover darauf ausgelegt ist, war ich
überrascht, wie wenig Handlung sich am Ende darum dreht. Durchweg
ist zwar viel vom stricken, sowie von verschiedenen Garnen die Rede,
aber der Laden direkt spielt nur eine kleine Rolle. Selten gibt es
Erwähnungen dazu und erst am Ende wird das große Rätsel darum
gelöst. Für mich war das trotzdem zu wenig und so ganz passend
finde ich den Titel daher nicht.
Mir hat die Schreibweise von der ersten
bis zur letzten Seite gut gefallen. Diese war recht einfach und
locker gehalten, was ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Es gibt
einige Szenen, die ernsthaft gehalten sind und viel Tiefgang
besitzen, die auch wirklich etwas nachdenklich gemacht haben. Der
Großteil der Handlung beherbergte jedoch lockere Szenen, in denen
viel Unbeschwertheit und Fröhlichkeit herrscht.
Es gibt eine Unterteilung in drei
verschiedene Sichtweisen. Ich glaube, dass die meisten Kapitel von
Maighread handeln, der Hauptprotagonistin des Buches. Dazu gibt es
noch einige aus der Sicht von Joshua und Elisabeth, Maighreads
Großmutter. Eigentlich finde ich die Idee wirklich gut und ich bin
immer ein großer Fan von dieser Erzählsituation. Meist kommt so
weniger Langeweile herein, man kann sich einen besseren Blick auf die
Charaktere machen und die Handlung gestaltet sich
abwechslungsreicher. An sich hat das auch auf dieses Buch gepasst.
Die Protagonisten wurden nicht unbedingt lebendiger dadurch, doch es
hat mich besonders gestört, dass die einzelnen Kapitel von den
jeweiligen Personen keinen richtigen Wiedererkennungswert hatten.
Wenn ich am vor jedem Kapitel nicht den Namen des Charakters gelesen
hätte, aus dessen Sicht die folgenden Ereignisse beschrieben werden,
wäre es mir nicht möglich gewesen Unterschiede festzustellen. Ich
glaube, hier hätte mir ein Ich-Erzähler geholfen...
Im Grunde hat mich die Geschichte mit
genau einer Wendung überrascht. Diese trat fast am Ende ein und kam
wirklich unerwartet. Aber auch hier hatte ich schnell einen Gedanken
gefasst, wie dieses Dilemma aufgelöst wird und genau so kam es auch.
Ich bin mit einer gewissen Erwartungshaltung gestartet, hatte schnell
einige Ideen, wie die Geschichte enden könnte und dies traf am Ende
auch so ein.
Meist war es so, dass den Charakteren
entweder nur gute oder nur schlechte Dinge widerfahren sind. Dazu
werden die Probleme schnell gelöst und für alles war sofort eine
Lösung da. Leider wirkten die Ereignisse dadurch etwas konstruiert
und nicht willkürlich. Und so ging der realitätsbezug verloren.
Ganz wunderbar geschildert wurde das
Setting. Ein jeder Ort wurde mit vielen Details ausgeschmückt und
wirkte dadurch lebendig und greifbar. Es zeigte sich deutlich, dass
die Autorin selbst gerade vor Augen sieht, was sie beschreibt.
Ich fand es etwas schade, dass Callwell
Castle nicht öfter vorkommt, ich denke, dass es sich dabei um einen
tollen Handlungsort handelt, wo einige Ereignisse hätten stattfinden
könnten. Ich dachte tatsächlich, dass mehr von der Handlung dort
stattfindet, ist es doch das erste Gebäude, welches Maighread in den
Highlands betritt und auch weil es der Wohnort von Joshua ist.
Wenn ich spontan einen
Lieblingscharakter wählen müsste, würde meine Wahl wahrscheinlich
auf Eilidh fallen. Sie tritt zwar recht selten auf, einige Zeit wird
sie gar nicht erwähnt, aber man merkt, dass sie die gute Seele von
Callwell Castle und ein ganz besonderer Mensch ist. Sie war mir von
Anfang an sympathisch, besitzt eine wunderbar mütterliche Art und
tritt vollkommen bodenständig auf. Ich hätte mir gewünscht, dass
sie öfter auftritt und man etwas mehr von ihr erfährt. Immerhin
steht sie Joshua sehr nahe und nimmt in seinem Leben eine große
Rolle ein.
Mit Maighread bin ich ziemlich kritisch
umgegangen. Ich weiß selbst nicht weshalb. Aussagen oder Aktionen
habe ich immer sehr schnell bewertet und dabei kam sie nicht immer
gut weg. Eigentlich ist sie ja ein guter Charakter, ist freundlich
und aufrichtig. Doch Maighread ist mir etwas zu naiv und gutgläubig.
Hier kam Maighread auch entgegen, dass jeder der Menschen aus
Callwell ihr gegenüber sehr positiv aufgetreten ist und es im Grunde
keinen „schlechten“ oder negativen Charakter im Buch gibt.
Ein Charakterzug, der mir an Maighread
richtig gut gefallen hat ist ihre Sturheit. Sie gibt bei einer
bestimmten Sache, trotz Niederlagen nicht auf und das hat mir
imponiert.
Joshua wird als typischer Highlander
dargestellt. Dazu ist er gutaussehend, sportlich, freundlich, …
Insgesamt ein sympathischer Kerl, der aber leider keine Schwächen
hat. Weder Schwächen noch einen negativen Charakterzug. Daher wirkte
Joshua auf mich zu stereotyp.
Fazit:
Für zwischendurch war die Geschichte
wirklich optimal. Ich hatte das Buch aus zeitlichen Gründen fast
eine Woche nicht in der Hand gehabt und hatte nach dieser Pause
absolut keine Probleme, wieder in die Handlung zu finden. Wenn ich
mehr Zeit gehabt hätte, wäre das Buch wahrscheinlich innerhalb von
zwei-drei Tagen ausgelesen gewesen.
Die Geschichte war wirklich nett, sie
hat mich unterhalten und mit den Highlands wurde ein wunderschöner
Handlungsort gewählt, der zum träumen eingeladen hat. Dazu war die
Schreibweise richtig angenehm und hatte ein konstant gutes Niveau.
Nicht so überzeugen konnten mich die
Charaktere. Sie wirkten nicht so lebendig und authentisch, wie ich es
mir gewünscht hätte und kamen etwas zu blass daher. Ein jeder
bräuchte noch ein besonderes Merkmal, welches ihn auszeichnet und
einen Wiedererkennungswert verleiht.
Bewertung: 3 von 5 Sterne
MarySophie
Vielen Dank an das Bloggerportal von HarperCollins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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