Titel:Schwert und Krone - Herz aus Stein
Autorin: Sabine Ebert
Verlag: Knaur HC
Seitenzahl:528 Seiten
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 04.11.2019
ISBN:
978-3-426-22662-9
Handlung:
1157
Nach vielen Jahren ist Babarossa am
Ziel seiner Träume: er wurde zum König gekrönt, er ist mit einer
wunderschönen, aber auch raffinierten jungen Dame verheiratet und
die Könige hofieren ihm. Doch der schöne Schein trügt. Friedrich
I. kann nicht so sorglos leben, wir er gerne würde. Aus Italien gibt
es ständig schlechte Botschaften, weil sich ihm viele Städte nicht
unterwerfen wollen, allen voran Mailand.
Und auch im deutschen Reich gibt es
immer wieder Streiterein. Vielen Fürsten gefällt es nicht, welchen
Einfluss Heinrich der Löwe auf den Kaiser hat und wie ihm dieser
alles vergibt. Und ganz dringend fehlt Barbarossa ein Erbe, denn der
Sohn von König Konrad wird langsam erwachsen und immer mehr ein
ernstzunehmender Rivale für ihn...
Meinung:
Das Cover besitzt den selben Aufbau wie die der vorherigen Teile, lediglich die Farben unterscheiden sich immer. Als ich vor einigen Monaten das erste Mal gesehen habe, dass die Hauptfarbe des vierten Bandes schwarz sein wird, war ich unschlüssig, was ich davon halten soll. Einerseits wirkt es durch die goldenen Details edel und schick, aber es ist auch etwas düster. Als ich mit dem Lesen begonnen habe und mich mit dem Buch befasst habe, erschien mir die Farbe aber passend. Nicht nur zu einigen Geschehnissen, die stattgefunden haben, sondern auch zu dem Untertitel. Dazu würde keine fröhliche und leichte Farbe passen.
Insgesamt finde ich das Bild also doch
ganz gelungen. Es wird nicht meine Lieblingsfarbe der Reihe, aber ich
finde diese auch nicht mehr so unpassend wie anfangs gedacht.
Wie man es schon von vielen anderen
Büchern der Autorin Sabine Ebert kennt, gibt es auch hier wieder ein
umfangreiches Extra-Material an Karten, Stammbäumen und Zeittafeln.
Sowohl auf der vorderen, als auch auf der hinteren Umschlagsseite des
Buches finden sich Karten von Europa, einmal wird sich eher auf den
südlichen Teil, einmal eher auf Mitteleuropa konzentriert. Wie immer
bei historischen Romanen finde ich das als ein wirklich hilfreiches
Detail. Einerseits ist es stets spannend zu sehen, wie die
Besitzverhältnisse der Zeit waren und was für Herzogtümer und
Königreiche es gab. Andererseits mag ich es sehr, die Wege verfolgen
zu können, die die Protagonisten zurücklegen, egal ob zu Pferd oder
zu Fuß. So fällt es mir leichter, die Entfernungen grob
einzuschätzen oder auch bestimmte Orte auf der Karte zu sehen, die
mir nicht bekannt sind.
Vor dem Beginn der Handlung folgt noch
eine Auflistung aller handelnden Personen. Hier findet eine
Unterteilung in fiktive, sowie in historisch belegte Personen statt.
Obwohl ich dritten Teil vor gut einem Jahr gelesen hatte, waren mir
viele Protagonisten sofort wieder ein Begriff und ich habe mich an
viele Details erinnert, die in den vorherigen Teilen geschehen sind.
Ich finde es bei der Aufstellung ja
mehr als bewundernswert, mit wie wenigen fiktiven Figuren die Autorin
auskommt. So gut wie jeder Protagonist hat tatsächlich mal gelebt
und ich stelle es mir schwierig vor, diesen gerecht zu werden und ein
möglichst lebendiges und originalgetreues Bild von ihnen zu
gestalten. Außerdem wird schon hier sichtbar, was für eine
ausführliche Recherchearbeit in dem Werk steckt.
Diese historisch verbürgten Personen
stehen ganz klar im Mittelpunkt der Handlung. So gut wie jedes
Ereignis handelt von ihnen und anhand ihrer Wesen wird lebendig ein
Stück deutscher Geschichte erzählt. Ich fand es ganz wunderbar, wie
natürlich diese auftraten, sie wirkten einerseits greifbar und
anschaulich, man hat ihnen aber auch angemerkt, dass sie aus einer
anderen Zeit stammen. Manche wirkten sympathischer, andere eher
nicht, viele Protagonisten haben eine interessante Wandlung
durchlebt, sie wurden reifer, blieben sich selbst aber auch treu. Ich
empfand es interessant, was für unterschiedliche Typen
aufeinandertreffen und wie eingängig ein jeder Charakter beschrieben
wurde.
Dazu gibt es ein harmonisches
Zusammenspiel zwischen den zahlreichen historischen Figuren und den
fiktiven Protagonisten. Es gab keine Grenzen zwischen ihnen, alle
erhielten einen spannenden Charakter und wurden mit vielen Details
und Angewohnheiten ausgestattet.
An den Roman anschließend gibt es
nicht nur ein gut erklärendes Nachwort, es folgen ebenfalls
Stammtafeln vieler Geschlechter, bei denen es auch möglich ist,
schon einen kleinen Blick in die Zukunft mancher Protagonisten zu
wagen und sich über mögliche Ehen, Kinder oder das Sterbejahr zu
informieren.
Darauf folgt ein Glossar, wo viele nicht mehr so übliche oder bekannte Begriffe näher erklärt werden und man sich so einen genauen oder ungefähren Eindruck davon machen kann. Zu guter Letzt gibt es noch eine Zeittafel, die mir am Ende immer dabei hilft, das Gelesene nochmal zu verarbeiten und mir die wichtigsten Geschehnisse wiederholt vor Augen zu rufen. So kann ich mir einige Daten auch leichter merken und ich finde, dass ist immer eine schöne Zusammenfassung des gerade gelesenen.
Darauf folgt ein Glossar, wo viele nicht mehr so übliche oder bekannte Begriffe näher erklärt werden und man sich so einen genauen oder ungefähren Eindruck davon machen kann. Zu guter Letzt gibt es noch eine Zeittafel, die mir am Ende immer dabei hilft, das Gelesene nochmal zu verarbeiten und mir die wichtigsten Geschehnisse wiederholt vor Augen zu rufen. So kann ich mir einige Daten auch leichter merken und ich finde, dass ist immer eine schöne Zusammenfassung des gerade gelesenen.
Unterteilt wurde das Buch in drei
Teile, darin wurde dann jeweils noch mal in Abschnitte unterschieden,
die alle eine eigene Überschrift besitzen. Diese fasst kurz und
präzise die folgende Handlung zusammen, ohne zu viel von dem Inhalt
vorwegzunehmen. Vor jedem neuen Abschnitt wird außerdem vermerkt,
welche wichtigen Personen auftreten, sowie wird der Handlungsort
erwähnt, und eine Zeit, zu der das Kommende stattfinden wird.
Nahtlos gliedert sich die Handlung von
diesem Teil an den dritten Teil an. Es gibt einen schnellen Start in
die Handlung, es wird vorher nicht nochmal mit vielen Worten
angedeutet, was bisher geschah. Dies wurde geschickt in die
Geschichte eingebunden und mit knappen Worten wurden wichtige Details
aus der Politik erzählt.
Von der ersten bis zur letzten Seite
hat mir die Schreibweise wieder sehr gut gefallen. Sie war
anspruchsvoll und durch die Streuung von damaligen Begriffen erhält
der Roman viel Glaubwürdigkeit und Authentizität. Es wurde eine
feinere Sprache genutzt, die ziemlich an die heutige Art zu sprechen
und zu schreiben, angepasst wurde. In vielen Dialogen und Aussagen
liegen einige versteckte Botschaften, die sich mir nur beim
aufmerksamen und genauen Lesen eröffnen.
Frau Ebert hat wunderbar lebendige
Situationen erschaffen, die Charaktere waren klar gezeichnet und in
vielen Szenen entstand ein Bild vor meinen Augen. Das alles führte
dazu, dass ich das Buch innerhalb eines Wochenendes gelesen habe, ich
wollte und konnte es nur schwer aus der Hand legen. Einerseits liebe
ich es ja, so stark in Bücher abzutauchen, andererseits war dadurch
das Lesevergnügen für mich schneller vorbei...
Diesmal erstreckt sich der
Handlungszeitraum auf ziemlich genau zehn Jahre. Immer mal wieder
wurden einige Monate übersprungen um der Handlung einen Rahmen zu
geben, aber auch um die Handlung nicht ins Unendliche zu strecken.
Ich kann verstehen, warum dies so gehandhabt wird, gleichzeitig würde
ich manchmal gern mehr davon lesen und hätte absolut kein Problem
damit, wenn das Buch am Ende einige Seiten mehr hätte.
Allgemein hatte ich aber nie das
Gefühl, zu wenige Informationen zu erhalten oder wichtige
Geschehnisse nicht erzählt zu bekommen. Es wurden wirklich nur die
wichtigsten Ereignisse beschrieben und es gibt in Nebensätzen immer
wieder Details darüber, was in der Zeit geschehen ist, die
übersprungen wurden. So ist man immer über alles informiert und es
entstehen keine Fragen.
Ich liebe ja meistens das Setting in
mittelalterlichen Romanen. Mir gefallen die Beschreibungen von den
Burgen und Schlössern immer unglaublich gut, es fühlt sich immer
wie eine komplett andere Welt an, was es ja auch irgendwie ist. Ich
glaube, hier kommen auch wieder die mädchenhaften Träume von einem
Leben in einem Schloss in mir hoch. Doch schnell werde ich dann
wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, schnell zeigt sich,
dass das Leben auf einem Schloss nicht so angenehm ist, wie man es
sich immer ausmalt. Trotzdem gefallen mir diese Beschreibungen immer
richtig gut.
Diesmal hält sich Barbarossa einige
Zeit in Italien auf, lebt dort meist nur in seinem Prunkzelt. Es gibt
einige Beschreibungen dessen, aber auch von dem gesamten Herrlager
und obwohl die Autorin bemüht war, diese möglichst eingängig zu
beschreiben, war es mir doch nicht möglich, eine ungefähre Ahnung
von der Größe zu erhalten. Die Dimension konnte ich mir einfach
nicht vorstellen.
Für mich war der Meißener Burgberg
mein liebster Handlungsort. Ich mag die Dynamik dort, es wird zwar
ein prunkvolles Leben beschrieben, aber dies ist nicht zu
übertrieben. Außerdem mag ich dort das Zusammentreffen der
verschiedenen Gesellschaftsschichten und insgesamt wirkt der ganze
Komplex auf mich ziemlich vertraut, wahrscheinlich durch die
Hebammen-Reihe.
Fazit:
Auch bei diesem vierten Teil wird an
unglaublich vielen Stellen wieder deutlich, wie umfangreich die
Recherchearbeiten der Autorin sind und wie viel Herzblut
dahintersteckt. Genau das fasziniert mich so stark an ihren Büchern
und lässt jedes Einzelne zu einem Higlight werden. Tatsächlich bin
ich über die Jahre wählerischer geworden und habe bei einigen
Autoren zu bemängeln, dass sie in mittelalterlichen Romanen fast nur
mit fiktiven Protagonisten arbeiten. Das wirkt auf mich nie so
authentisch und ich will beim Lesen dieser Bücher nicht nur
unterhalten werden, sondern auch etwas dazulernen. Und genau das kann
ich bei den Büchern von Sabine Ebert!
Als ich im Nachwort gelesen hatte, dass
ich gerade eben den vorletzten Teil der Schwert und Krone – Reihe
gelesen habe, war ich ziemlich perplex und auch traurig. Ich freue
mich jedes Jahr aufs Neue auf einen neuen Teil und den Moment, das
Buch selbst in den Händen zu halten.
Bewertung: 5 von 5 Sterne
MarySophie
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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