Titel: Hinter verzauberten Fenstern - Eine geheimnisvolle Adventsgeschichte
Autorin: Cornelia Funke
Verlag: Fischer Tasschenbibliothek
Seitenzahl: 256 Seiten
Preis: 11,00 €
Erscheinungsdatum: September 2012
ISBN:978-3-596-51256-0
Handlung:
Julia ist mächtig aufgeregt, welchen Adventskalender ihr die Mutter dieses Jahr besorgt hat. Doch schnell kommt die Ernüchterung.Während ihr kleiner Bruder einen Schokoladenadventskalender erhält, bekommt Julia nur einen Papieradventskalender. Zwar sieht dieser wirklich schön aus, doch trotzdem hadert Julia mit dem Teil. Einerseits ärgert sie sich, andererseits ist sie doch etwas neugierig auf die Bildchen. Schon als Julia das erste Türchen öffnet, wird sie stutzig. Es scheint, als würde der Kalender sich verändern, mal ist ein Mantel da, dann plötzlich nicht mehr. Leben darin etwas Menschen?
Meinung:
Das Cover ist ganz nett gestaltet, ich finde es aber nicht sonderlich hübsch oder ansprechend. Ich hatte eine andere Ausgabe gesehen, wo auf dem Cover ein Kalenderhaus abgebildet ist, nach Vorlage der Beschreibung in der Geschichte. Diese Variante hat mir deutlich besser gefallen.
Hier gibt es nur einen
Fensterausschnitt des Hauses, darin zu sehen sind verschiedene
Bewohner der Kalenderwelt. So sind leider einige Protagonisten des
Buches bereits zu sehen und deren Aussehen ist später kein Geheimnis
mehr...
Meine Erwartungen an das Buch waren
sehr hoch. Erstmals gesehen habe ich es vor vielleicht zwei Jahren
auf Instagram und ich kann mich noch genau erinnern, wie stark es
gelobt wurde. Der Verfasser des Posts meinte, dass es sein
Lieblings-Weihnachtsbuch sei. Tja, und dann wollte ich es unbedingt
selbst haben. Dieses Jahr habe ich es mal auf Arvelle als
Mängelexemplar gesehen und es mir direkt bestellt. Eigentlich wollte
ich die kurze Geschichte über die Weihnachtstage lesen, meine Pläne
haben sich aber etwas geändert und ich habe schon eher mit dem Lesen
angefangen.
Vielleicht weil meine Erwartungen so
hoch waren, wurde ich ziemlich enttäuscht. Die Geschichte hat nichts
magisches auf mich übertragen und sonderlich weihnachtlich oder
winterlich war sie für mich auch nicht. Und gerade das verwundert
mich so sehr. Eigentlich müsste ja alles stimmen. Die Geschichte
beginnt einen Tag vor dem ersten Dezember, viele Teile der Handlung
drehen sich um einen Adventskalender. Und doch kam keine Stimmung
auf. Zumindest keine weihnachtliche. Im Gegenteil. Im Kalenderhaus
herrschte eine fröhliche Partystimmung, in der Realität dagegen
wirkten die Protagonisten stets gereizt und schnell sind Türen
geflogen oder es wurden Worte geschrien. So war die Stimmung eher
düster und nicht wirklich zu der Thematik passend...
Mir hat die Schreibweise gut gefallen.
Sie war kindgerecht, einfach gehalten und recht anspruchslos. Ich bin
gefühlt durch die Geschichte geflogen und hätte das Buch sicherlich
innerhalb von nicht mal zwei Stunden ausgelesen, wenn ich mir dafür
die Zeit genommen hätte.
Die Handlung wird auf zwei Welten
geteilt, einmal die reale Welt, dazu gibt es noch die Welt der
Kalenderhäuser. Ich finde die Idee richtig gut und niedlich, bin mit
der Umsetzung nicht ganz zufrieden. Beides wirkt nicht vollendet und
perfekt, sondern noch wie ein Entwurf. Von der Kalenderwelt konnte
ich mir lediglich durch einige Illustrationen ein Bild machen,
ansonsten wurde meine Fantasie nicht angeregt. Beide Welten blieben
recht blass und erschienen nicht sonderlich einladend.
Für Kinder wird an einigen Stellen
Spannung aufgebaut, bei mir blieb das eher aus. Klar gab es einige
Ereignisse, mit denen ich so nicht gerechnet hätte, aber diese haben
mich nicht vom Hocker gehauen. Ich bin wahrscheinlich zu alt, um mit
Julia und den Bewohnern des Kalenderhauses mitzufiebern. Ich denke,
dass es für Kinder amüsant sein könnte, das Buch zu lesen und
seiner Fantasie freien Lauf zu lassen.
Im Buch enthalten sind einige
Illustrationen, die Situationen und Protagonisten darstellen. Mir
gefällt dieser Untermalung der Handlung gut, gerade bei solchen
Geschichten bietet sich diese Möglichkeit sehr an. So war es mir
auch möglich, ein Bild von den Protagonisten und von verschiedenen
Orten zu machen. Zwar wurde dies meist ganz gut und eingängig
beschrieben, doch manches war mir schwer vorstellbar. Da haben mir
die Illustrationen wirklich weitergeholfen, um mir ein Bild der
Protagonisten oder des Kalenderhauses zu machen.
Mir haben viele Protagonisten nicht
sonderlich gut gefallen. Sie waren recht stereotyp und so nichts
besonderes. Es gibt die zickige Julia, die ihren kleinen Bruder blöd
findet und ihr Geheimnis für sich bewahren möchte. Der kleine
Bruder Olli nervt seine Schwester ständig, sucht immer ihr Zimmer
auf und erscheint ziemlich verwöhnt. Jacobus, der verrückte
Wissenschaftler, dazu schnatterhafte Feen... es gibt noch einige
Beispiele dieser Art. Andere Charakterzüge hätten mir an den
Protagonisten gut gefallen, die sie einzigartiger, lebendiger und
sympathischer machen.
Fazit:
Ich hatte mir wirklich auf das Buch
gefreut und wollte unbedingt, dass es mir gefällt. Doch am Ende war
es eher eine Enttäuschung. Mich hat die Geschichte nicht fesseln
können, es kam keine richtige Stimmung auf und die Protagonisten
haben mir auch nicht sonderlich gefallen. Ich bin vielleicht auch mit
zu großen Erwartungen an das Lesen gegangen, am Ende zählt das Buch
leider nicht zu meinen Favoriten, die ich in der letzten Zeit gelesen
habe. Sehr schade!
Bewertung: 2,5 von 5 Sterne
MarySophie
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