Titel: Zauberblütenzeit
Autorin: Gabriella Engelmann
Verlag: Knaur Taschenbuch
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum:
03.08.2020
ISBN:
978-3-426-52504-3
Handlung:
Nina, Stella und Leonie leben zwar
nicht mehr alle in der Villa, trotzdem legen sie großen Wert auf
regelmäßig persönliche Treffen. An so einem Freundinnen-Wochenende
gibt es einiges zu bereden, doch allein durch das Reden werden die
Sorgen und Probleme nicht einfach verschwinden. Nina ist plötzlich
wieder Single, ihr Freund hat sich in eine andere Frau verliebt. Und
auch beruflich scheint sie an einem Wendepunkt zu stehen. Leonie ist
zwar unglaublich glücklich mit ihrem Markus, doch ein gemeinsames
Kind würde die Beziehung der Beiden krönen. Zudem läuft es mit
ihrer Pension nicht ganz so rund wie erhofft. Stella währenddessen
hat Probleme damit, ihre Familie und ihren Job unter einen Hut zu
bekommen. Beidem gleichzeitig kann sie nicht gerecht werden...
Meinung:
Das Cover finde ich wunderbar frisch
und farbig sehr gut abgestimmt. Es gibt einen schlichten Hintergrund,
auf dem allerhand prachtvolle Blumen besonders gut zur Geltung
kommen. Dabei ergibt sich eine große Farbvielfalt, die das Bild
aufheitert und es entsteht eine bunte Mischung. Ich mag die
Schlichtheit, die dem ganzen zugrunde liegt, es ist etwas anderes und
fällt dadurch ins Auge.
Den ersten Band der 'Im-Alten-Land'
Serie habe ich schon unzählige Male gelesen und jedes Mal geliebt.
Vor fast genau zwei Jahren habe ich dann den zweiten Teil gelesen und
ebenso sehr gemocht. Mir gefällt es einfach wie die Autorin
lebendige und authentische Charaktere schafft, die alle
nachvollziehbare und aus den Leben gegriffene Probleme haben. Als ich
gesehen habe, dass es dieses Jahr endlich einen dritten Band dazu
geben wird, war ich sehr gespannt darauf und für mich stand direkt
fest, dass ich das Buch unbedingt lesen möchte. Und genau das habe
ich auch, dank des Droemer Knaur Verlags, die mir den Roman
freundlicherweise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt
haben. Ich habe mich über die liebevolle Gestaltung des Pakets sehr
gefreut und konnte es kaum abwarten, endlich wieder in die Welt von
Leonie, Nina und Stella einzutauchen.
Die Schreibweise ist locker leicht, es
wird eine einfache Sprache genutzt, die ein schnelles Lesen
ermöglicht. Es gibt sehr lebendige und bildhafte Beschreibungen der
Natur, aber auch von Wohnhäusern. Und selbst wenn über ein Setting
oder eine Person nur wenige Worte verloren werden, hatte ich trotzdem
ein genaues Bild vor Augen und konnte meiner Fantasie auf dieser
Weise freien Lauf lassen.
Ich habe den Roman innerhalb von knapp
zweieinhalb Tagen ausgelesen gehabt und hatte damit viel Freude. Ich
denke, dass es aber auch eine wunderbare Lektüre für einen Tag
darstellt, die Geschichte hat auf mich immer einen Anreiz verströmt,
das Buch wieder in die Hand zu nehmen und weiterzulesen.
Es gibt drei Perspektiven, alle drei
Freundinnen kommen abwechselnd zu Wort. Oft finden diese unabhängig
voneinander ab, manchmal überschneiden sie sich. Man lernt
verschiedene Settings kennen und es entsteht eine abwechslungsreiche
Handlung. Zudem fand ich es einfacher, wieder eine Bindung zu den
Damen aufzubauen und sie einzuschätzen. Man kann verschiedene
Erlebnisse hautnah miterleben und macht sich ebenfalls ein paar
Gedanken darum, wie die Geschichte weitergeht und was mögliche
Lösungen für Konflikte sein könnten.
Auch durch die Ich-Perspektive ist es
möglich, eine nochmals stärkere Bindung zu den Protagonisten
aufzubauen und noch aktiver an der Geschichte teilzuhaben. Es gibt
immer wieder starke Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der
Personen, was dabei geholfen hat, viele Situationen besser zu
verstehen. Zudem fand ich, dass man dadurch und durch die wechselnden
Perspektiven eine Wandlung deutlicher sehen konnte. Außerdem wirkten
viele Situationen deutlich realer, gerade weil man zahlreiche
Informationen erhalten hat und sich von den Sachverhalten ein breites
Bild machen konnte.
Mir war es möglich, mir den
Protagonisten mitzufühlen und hatte viel Freude daran, sie einige
Zeit lang zu begleiten. Am Ende des Romans habe ich alle wieder lieb
gewonnen und ich war mir der Darstellung sehr zufrieden!
Als Setting dienen drei verschiedene
Orte. Einmal begleitet man Stella in Husum, dann Leonie im Alten Land
und zu guter Letzt noch Nina in Hamburg, die als einzige noch in der
wundervollen Villa lebt. Von jeder Örtlichkeit gibt es eine kurze,
aber genaue Zeichnung, sodass man sich die Umgebung gut vorstellen
kann. Ich muss diesmal sagen, dass die Villa der Freundinnen in der
Darstellung etwas hinterhinkt, sie hat bei mir am wenigsten Bilder
hinterlassen. Zudem fand ich die Stimmung dort nicht mehr so belebt
und einladend wie in den vorherigen Bänden. Sie wirkte plötzlich
etwas düster und grau, ihr ist der Charme verloren gegangen und man
konnte deutlich spüren, dass sie nicht mehr mit so viel Leben
gefüllt ist. Es fühlte sich schon am Anfang merkwürdig an, wieder
die Villa mit den Freundinnen zu besuchen...
Im Alten Land könnte ich mir sowohl
Landschaften, als auch die Gebäude am besten vorstellen. Ich hatte
die lebendigsten und farbenfrohsten Bilder vor Augen und mochte auch
die Stimmung.
Bei den Szenen in Husum wurde eine
Mischung gefunden. Es gibt genaue und wundervolle Beschreibungen
einiger Räume von Stella's und Roberts Haus. Die Stadt selbst jedoch
bleibt etwas blass und wird kaum genauer skizziert.
Insgesamt gibt es beim Setting also
eine angenehme Abwechslung von Örtlichkeiten, die alle ihre
Eigenheiten mit sich bringen. Zudem fand ich, dass sich die
Charaktere sehr natürlich darin bewegt haben und es für den Roman
perfekt gepasst hat.
Für mich war es ein besonderes
Highlight zu sehen, wie stark die Freundschaft der drei Damen ist,
wie gut sie einander kennen und sich stets unterstützen. Ich würde
behaupten, dass die Reihe von Gabriella Engelmann fast schon eine
kleine Ode an die Freundschaft ist, was mir richtig gut gefällt.
Egal, was passiert, Stella, Leonie und
Nina sind immer füreinander da und zwischen sie passt kein Blatt.
Klar gibt es auch mal Streitigkeiten, doch sie wissen, wie sie
miteinander umgehen müssen und bei jedem kochen mal die Emotionen
nach oben. Trotzdem gibt es am Ende immer wieder eine Aussprache und
ich mag die Einheit, die die drei ausstrahlen. Egal welche Probleme
auftreten, Leonie, Stella und Nina können sich aufeinander verlassen
und das hat sich auch ganz wunderbar auf die Stimmung ausgewirkt.
Diese war nämlich häufig sehr bodenständig und einladend, ich
konnte mich beim Lesen ganz wunderbar entspannen und abschalten.
Ganz besonders mochte ich immer die
Stellen, an denen das Damen-Trio vereint war. Dann war nicht nur die
Freundschaft stark zu spüren, sondern ich finde, dass die Geschichte
immer etwas leichter wurde, obwohl häufig Probleme und Sorgen
besprochen wurden.
So gerne ich der Geschichte gefolgt
bin, fehlt mir doch ein gewisser Faktor, der es zu einem Highlight
werden lässt. Mir hat die Handlung gefallen, ich mochte das Setting
und auch die Protagonisten, an der Schreibweise habe ich ebenfalls
nichts zu meckern. Mir fehlt aber trotzdem ein Detail. Vielleicht
eine vollkommen überraschende Wendung, vielleicht auch ein bisschen
mehr Spannung. Ich kann es nicht genau benennen. So hat mir der Roman
wirklich gut gefallen, er war aber auch nicht perfekt und etwas Luft
nach oben gibt es noch.
Ich finde, dass die weiblichen
Protagonisten deutlich stärker auftreten als die Herren der Runde.
Vielleicht war es auch ein wenig Absicht, weil diese nicht im
Vordergrund stehen und eine untergeordnetere Rolle einnehmen. Auf
jeden Fall hätte es mir gefallen, wenn es in dieser Hinsicht ein
ausgeglicheneres Verhältnis gegeben hätte, so treten mir die Herren
etwas zu schwach auf.
An den drei Hauptprotagonistinnen habe
ich absolut nichts zu meckern, ich empfand sie wieder als sehr
sympathisch und ihre Charaktere wurden aus dem Leben gegriffen. Ihre
Handlungen sind natürlich und ich mag es, wie bodenständig und
normal alle auftreten. Sie ergänzen sich perfekt, eine jede bringt
ihre Macken mit und bleibt sich treu. Sie haben sich im Vergleich zu
den vorherigen beiden Bänden deutlich weiterentwickelt, sind reifer
geworden und haben allerhand Erfahrungen gesammelt. Ich bin mit der
Darstellung von Nina, Stella und Leonie also komplett zufrieden und
hoffe auf ein Wiedersehen in einem möglichen vierten Band!
Fazit:
Hach, wie sehr habe ich mich auf diesen
dritten Teil gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Mir waren die
drei Damen wieder direkt sympathisch und ich hatte viel Freude daran,
sie auf einem weiteren Teil ihres Lebens zu begleiten.
Wie ich bereits erwähnt hatte, fehlt
mir noch ein Aspekt, der das Buch perfekt und zu einem Highlight
gemacht hätte. Dazu würde ich mir auch wünschen, dass die Herren
interessanter auftreten und nicht mehr so sehr eine Statisten-Rolle
einnehmen, auch wenn ich verstehe, dass vor allem deren Gefährtinnen
im Vordergrund stehen.
Ansonsten bin ich sehr froh, das Buch
gelesen zu haben und empfand den Roman als perfekte Lektüre für
einen warmen Sommertag! Und jetzt hoffe ich einfach, dass in den
nächsten Jahren irgendwann ein vierter Band erscheinen wird, denn
einige angedeutete Details würden mich ja noch interessieren!
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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