Titel: Schwert und Krone - Der junge Falke
Autor: Sabine Ebert
Verlag: Knaur HC
Seitenzahl: 640 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3-426-65413-2
Seitenzahl: 640 Seiten
Preis: 19,99 €
ISBN: 978-3-426-65413-2
Handlung:
1147
Im deutschen Reich ruft König Konrad
zu einem Kreuzzug ins Heilige Land auf. Jedoch reisen nicht alle
Fürsten mit, gleichzeitig findet auch der Wendenkreuzzug statt,
geplant von östlichen Fürsten, bei dem slawische Gebiete im Osten
erobert werden sollen und die Bewohner dem richtigen Glauben
zugeführt werden sollen.
Doch bevor der Aufbruch stattfindet,
werden Ehen geschlossen, die strategisch lange geplant wurden und den
Adelshäusern helfen sollen, Verbündete zu schaffen. So wird zum
Beispiel Friedrich von Staufen , später bekannt durch seinen
Beinamen Barbarossa, mit Adela von Vohburg verheiratet, obwohl er
gegen die Ehe erhebliche Einwände hat.
Durch die Kreuzzüge ziehen in vielen
Teilen des Reichs fast alle Männer in den Krieg, zurückgelassen
werden die Frauen mit ihren Kindern und ältere Herren, die für den
Krieg schon zu alt sind. Die Daheimgebliebenen müssen sich in dieser
Zeit nicht nur Sorgen um ihre Verwandten und Freunde machen, sondern
gleichzeitig auch vor Hungersnöten, Angriffen und Missernten.
Mehrmals stehen Leben auf dem Spiel,
die nur teilweise gerettet werden könnten. Nicht nur von der
Bevölkerung, die daheim geblieben ist, sondern auch von den
Kreufahrern. Wer kehrt wieder heim? Und wer erhebt diesmal Ansprüche
auf bestimmtes Land und auch den Königtitel?
Meinung:
Ich war auf die Fortsetzung von
„Meister der Täuschung“ sehr gespannt und wurde nicht
enttäuscht. Von der ersten bis zur letzten Seite war das Buch ein
Highlight für mich, es war so gut!
Es hat mir große Freude bereitet, in
die Welt des Buches einzutauchen und mich einfach fallenzulassen und
den Inhalt zu genießen. Das Buch konnte mich vollkommen überzeugen,
was wohl besonders daran lag, dass deutlich wurde, wie viel Mühe
sich die Autorin gegeben hat, um alles zu recherchieren. Bei jedem
historischen Inhalt hatte ich das Gefühl, dass alles Hand und Fuß
hatte und konnte mir sehr gut vorstellen, dass die Ereignisse genau
so stattgefunden haben könnten. Dadurch hat es mir nicht nur große
Freude bereitet, das Buch zu lesen, sondern ich hatte auch das
Gefühl, das Wissen richtig aufzunehmen und auch zu verinnerlichen.
Als ich das Buch geöffnet habe, sind
mir sofort kleine Details aufgefallen, die mir gut gefallen. Es gibt
mehrere Karten (Buchumschlag, sowie am Anfang des Romans), u.a. in
Farbe, die Handlungen, Wege und Reisen viel lebendiger erscheinen
lassen und Entfernungen lassen sich dadurch auch einfacher
beurteilen.
Des weiteren steht am Anfang eines
jeden Kapitels, um welches Datum sich die Ereignisse abspielen, sowie
werden wichtige Personen erwähnt, die eine große Rolle in dem
Kapitel spielen.
Passend dazu gibt es am Anfang des
Romans ein Personenverzeichnis, in dem besonders deutlich wird, wie
viele historisch verbürgte Personen in dem Roman auftauchen. Auch am
Ende des Romans gibt es hierzu noch einige Stammtafeln der
Adelsgeschlechter, die die verwandtschaftlichen Verhältnisse
verbildlichen.
Sehr gut gefallen hat mir auch das
Glossar und die Zeittafel am Ende des Romans. Sehr hilfreiche
Details, die ich bei historischen Romanen immer wieder gerne sehe.
Der Handlungszeitraum erstreckt sich
über einige Jahre. Zwischendrin gibt es immer mal kleine Sprünge,
in denen einige Jahre vergehen, jedoch waren diese nicht störend.
Zum einen, weil es am Anfang eines jeden Kapitels den Hinweis gibt,
in welchem Jahr (und teilweise auch ein genaues Datum) man sich
gerade in der Handlung befindet. Des weiteren fehlen keine wichtigen
Informationen, für das Verständnis wichtige Details werden alle
klar und bildlich geschildert.
Ich stelle es mir sehr schwierig vor,
historische Personen für einen Leser nicht nur lebendig werden zu
lassen, sondern ihnen auch gerecht zu werden. Dies ist der Autorin
perfekt gelungen, ich fand die Schilderungen der Personen sehr
eindrucksvoll und lebendig. Des weiteren kann man sich durch
Handlungen und Dialoge gut ein Bild der Protagonisten machen.
Wie schon erwähnt, treten in dem Roman
fast ausschließlich historische Persönlichkeiten auf. Zum einen
finde ich es eindrucksvoll, wie es Sabine Ebert gelungen ist, alles
so lebendig darzustellen und auch die verwandtschaftlichen
Verhältnisse dem Leser zu übermitteln, die teilweise sehr verworren
und verwirrend sind.
Dadurch fand ich es auch einfach, mir
das Leben am Hofe vorzustellen, besonders mit all den Intrigen, die
allltäglich waren und vor denen scheinbar niemand sicher war.
Außerdem hat es mir gut gefallen, wenn
zwischendurch ab und an Protagonisten aufgetreten sind, die man aus
der „Hebammen“-Reihe kennt. Es war ein nettes Wiedersehen und hat
bei mir die Frage aufgeworfen, welche Rolle sie in den folgenden
Roman einnehmen werden.
Schon nach den ersten Seiten wird
deutlich, dass das Hauptaugenmerk des Romans auf der Geschichte des
12. Jahrhunderts liegt. Wer bei dem Roman auf eine Liebegeschichte
hofft, hofft vergebens. Politik und Intrigen sind stets präsent,
Hauptthemen des Buches sind Kreuzzüge, die Erweiterung von
Herrschaftsgebieten und Intrigen rund um den Thron. Dies wird sehr
eindrucksvoll dargestellt und hat mich auch nach dem Beenden des
Romans nicht losgelassen. Noch einige Stunden lang habe ich mir
Gedanken gemacht, wie die Geschichte wohl weitergehen wird und hätte
am liebsten nach den Personen gegoogelt, um mehr zu erfahren. Jedoch
konnte ich meine Neugierde daran überwinden und freue mich nun umso
mehr darauf, im Herbst den dritten Teil der Reihe lesen zu können.
Fazit:
Auch der zweite Band der „Schwert und
Krone“-Reihe konnte mich vollends überzeugen. Ein Buch, welches
ich in den Jahren noch einige Male in die Hand nehmen werde und von
dem ich durchweg nur Gutes sagen kann.
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
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