Titel:
Eine Kiste voller Weihnachten
Autor: Ralf Günther
Verlag: Kindler
Seitenzahl: 128 Seiten
Preis: 18,00 €
Erscheinungsdatum: 15.10.2019
ISBN: 978-3-463-40697-8
Handlung:
Dezember 1890
Vincent Storch führt einen
erfolgreichen kleinen Betrieb, der vor allem zur Weihnachtszeit
floriert. Über seine hergestellten Produkte sagt der Mann selbst,
dass er Weihnachten in der Kiste verkauft. Und besonders stolz ist
er, dass noch nie eine Lieferung vergessen oder nicht abgeliefert
wurde. Bis zu jenem Vormittag von Heiligabend, als er eine nicht
verschickte Kiste findet. Vincent Storch muss nicht lange nachdenken,
er will die Kiste noch rechtzeitig nach Zinnwald bringen, dass im
Erzgebirge liegt.
Zur gleichen Zeit hat die junge Lisbeth
ihre Mutter nach Dresden gebracht, wo diese unter ärztlicher
Aufsicht ihr Kind zur Welt bringen soll. Obwohl die Mutter noch in
den Wehen liegt, schickt diese sie wieder zurück nach Hause, das
Mädchen soll auf die Geschwister aufpassen. Doch wie kommt das junge
Mädchen allein wieder ins Erzgebirge?
Auf dem Weg sieht sie Vincent Storch
mit seinem Wagen und klettert heimlich darauf. Dieser hat immer mehr
Probleme, sich zurechtzufinden und schließlich gibt sich das Mädchen
zu erkennen, bietet ihm Hilfe bei der Orientierung an. Weiß sie
wirklich, wie es ins Erzgebirge geht? Bald schon merken beide, dass
sie in den nächsten Stunden arg voneinander abhängig sind...
Meinung:
Das Cover ist wunderbar weihnachtlich und wunderschön illustriert. Es fasst einen wichtigen Teil der Handlung kurz zusammen: die gemeinsame Schlittenfahrt in Richtung Erzgebirge von Vincent und Lisbeth. Dazu thront im Hintergrund eindrucksvoll Dresden dargestellt, welches in der winterlichen Atmosphäre sehr imposant wirkt. Insgesamt wirkt das ganze Cover sehr winterlich und idyllisch, es ist sehr stimmig und besticht durch die Illustrationen. Ein wunderbares Bild, welches einiges an Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Ich habe schon einige der winterlichen
Geschichten aus dem Rowohlt Verlag gelesen und eines liegt auch noch
ungelesen bei mir, welches ich im Dezember lesen möchte. Ich finde
die Idee und Umsetzung der Geschichten wunderbar und freue mich
wirklich über jeden Teil, den ich davon sehe. So habe ich mich auch
auf dieses Buch gefreut. Vor zwei Jahren hatte ich mein erstes von
den weihnachtlichen Büchern gelesen, ebenfalls von Ralf Günther.
Und dieses Buch habe ich immer noch sehr gut in Erinnerung und ich
kann mich noch genau erinnern, wie berührend ich die Geschichte
fand. Dementsprechend habe ich mich unglaublich darüber gefreut,
dass der Autor noch ein solches Werk geschrieben hat.
Ich hatte absolut keine Probleme in die
Geschichte zu kommen. Die Schreibweise wurde zwar einfach gehalten,
hatte aber trotzdem einen angenehmen Anspruch. Es wurde eine feinere
Sprache genutzt, was ich ganz passend für die damalige Zeit
empfinde. So konnte ich mir zumindest vorstellen, dass die Geschichte
tatsächlich aus der Zeit kurz vor 1900 stammen könnte.
Bei mir hat die angenehme Schreibweise
dazu beigetragen, dass ich 90 Seiten des Buches innerhalb von nicht
mal zwei Stunden gelesen hatte. Wenn es meine Zeit zugelassen hätte,
wäre das Buch innerhalb eines Nachmittages / Abends ausgelesen
gewesen.
Die Geschichte zeichnet sich zum einen
durch die nette Geschichte, aber auch durch die wunderschönen
Illustrationen heraus. In diesen wurden die Szenen bildlich
dargestellt, man konnte sich so die Situation nicht nur besser
vorstellen, sondern auch die Protagonisten besser vorstellen. Es gibt
eine angenehme Anzahl an den Zeichnungen, jede einzelne wurde
farblich dargestellt und die Geschichte wird davon nicht überstrahlt.
Es
ist sicherlich schwierig, auf so wenigen Seiten Protagonisten zu
erfinden, die lebendig sind und nicht zu stereotyp. Tatsächlich ist
dem Autor dies ganz gut gelungen, sie waren nicht perfekt
ausgearbeitet, aber für die kurze Geschichte hat mir die Darstellung
so vollkommen gereicht.
Vincent
Storch ist ein Mann, denn man leicht falsch einschätzt, welcher aber
ein unglaublich gutes Herz hat. Besonders hat es mir immer gefallen,
wenn von seinem Weihnachten in der Kiste die Rede war. Dann wirkte er
ungewohnt jugendlich und nicht so griesgrämig. Im Lauf des Romans
zeigt er immer mal eine humorvolle Seite und auch einiges an
Lebenserfahrung. So konnte auch Lisbeth von ihm lernen, aber genauso
auch andersrum.
Lisbeth
ist schon sehr reif führ ihr Alter, geht noch etwas blauäugig
durchs Leben, zeigt aber, dass dies nicht immer schlecht ist. Mir war
ihr Charakter etwas zu erwachsen, was aber auch an der damaligen Zeit
liegen könnte. Lisbeth hat ein gutes Herz und hat mir an einigen
Stellen mit ihren Aussagen und Fragen ein Lächeln ins Gesicht
gezaubert.
Ich
weiß leider auch nicht, was mir bei diesem Buch gefehlt hat.
Vielleicht noch mehr weihnachtliche Details, vielleicht auch mehr
Wärme in der Geschichte oder ein noch ergreifenderes Ende. Ich
konnte das Buch nicht so zufrieden weglegen, wie ich es mir gewünscht
hätte. Mir fehlte ein Hauch von Märchenhaftigkeit, mehr Wunder und
auch einen etwas größeren Überraschungseffekt. Mir war von vorne
herein klar, dass die Geschichte ein positives Ende haben wird und
eine Art Weihnachtswunder erzählt wird. Doch mich konnte die
Geschichte nicht vollkommen packen und überzeugen. Was mich selbst
traurig macht, wollte ich das Buch doch gerne mehr mögen.
Fazit:
Die
Geschichte hatte wunderbare Ansätze und bietet an sich eine schöne
kleine weihnachtliche Geschichte. Leider hat sie mir nicht genz so
gut gefallen, wie ich es mir gewünscht habe. Ich hätte mir noch
mehr Emotionalität gewünscht, dazu auch mit einem größeren
weihnachtlichen Wunder am Ende, welches einen größeren Effekt hat.
Mir
haben die Illustrationen wieder sehr gut gefallen, dazu fand ich auch
die Darstellung der Charaktere interessant und für die kurze
Geschichte sehr ausführlich. Auch die Schreibweise war ganz
wunderbar und es hat mir Spaß gemacht, das Buch zu lesen.
Bewertung: 4 von 5 Sterne
MarySophie
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Interesse? Hier findet ihr das Buch!
Rezensionen zu zwei weiteren Büchern der Reihe:
Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam
Drei Wünsche
Interesse? Hier findet ihr das Buch!
Rezensionen zu zwei weiteren Büchern der Reihe:
Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam
Drei Wünsche
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen