Samstag, 16. Juli 2022

Rezension: Die Verlorenen von Stacey Halls

Titel: Die Verlorenen
Originaltitel: The Foundling ( aus dem Englischen von Sabine Thiele )
 Autorin: Stacey Halls
 Verlag: Piper
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 01.03.2021
ISBN: 978-3-86612-495-0
 
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Handlung

London 1754

Sechs Jahre lang hat Bess Bright diesen einen Tag herbeigesehnt. Den Tag, an dem sie ihre Tochter aus dem Waisenhaus holt und ihnen eine gemeinsame Zukunft bevorsteht. Dies war zum Zeitpunkt der Geburt des Mädchens nicht möglich, lebt Bess doch selbst in bitterer Armut und hat keinen Weg gesehen, ihre Tochter zu ernähren. Voller Hoffnung geht die junge Frau zum Waisenhaus, um dort zu erfahren, dass das Kind vor langer Zeit bereits abgeholt wurde. Von einer Person, die sich als Bess Bright und Mutter des Kindes ausgegeben hat...

Meinung

Das Buch habe ich als Leseexemplar in die Hand gedrückt bekommen und die Inhaltsangabe hat mich direkt überzeugt. Klang gut und interessant, die Handlungszeit hat meinen Geschmack getroffen und ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut.

Ich habe das Buch zu weiten Teilen gehört, einiges aber auch gelesen. Und ich bin von der ersten Seite an von der Sprache begeistert gewesen. Sie ist super lebendig, bild- und vor allem stimmungsreich. Ich konnte mir zahlreiche Szenen vorstellen, empfand jegliche Beschreibungen von Orten als extrem gelungen und hatte keinerlei Probleme damit, der Handlung zu folgen. Durchweg weist die Erzählung ein schönes Erzähltempo auf und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen!

Als mein großes Highlight des Buches hat sich für mich die Stimmung herausgestellt. Die ist unglaublich gut gelungen, tut den Leser vollkommen mitreißen und war fast durchweg sehr stark. Ich habe es geliebt, wie düster und kühl die Geschichte daherkommt und wie sie trotzdem angenehm und nicht abweisend erscheint. Das ist echt richtig gut gelungen und hat für mich schließlich auch den Charakter des Buches ausgemacht.

Zudem finde ich, dass die Stimmung super zu der Handlung gepasst hat, beide Komponenten sind Hand in Hand einhergegangen und wurden toll aufeinander abgestimmt. Das hat der ganzen Erzählung gut getan und ich finde, allein für die Stimmung lohnt es sich, das Buch zu lesen!

Mir hat es gefallen, wie die Geschichte immer wieder überraschen konnte. Sie ist selten vorhersehbar und mir ist es schwergefallen, über einen möglichen Fortgang der Ereignisse zu spekulieren. Ich konnte einfach nie einschätzen, in welche Richtung die Handlung geht und was als nächstes passieren könnte, ich finde, dass die Autorin gelungene Überraschungseffekte genutzt hat und zudem ist dadurch der Spannungsbogen auf einem tollen Niveau gewesen. Außerdem ist mein Interesse an dem Roman nochmals gestiegen, weil ich ständig wissen wollte, wie die weitere Entwicklung der Ereignisse ausschaut.

Ich war ne echt lange Zeit sehr begeistert von der Handlung. Vor allem von der Stimmung, aber auch von den Ereignissen, den Handlungsorten, der Sprache, den Figuren... Und dann kam der Epilog. Und der war durchaus nett gehalten, passte für mich aber nicht zu der bisherigen Geschichte. Diese war dunkel und fast schon geheimnisvoll, der Epilog hatte eine viel zu heitere und leichte Stimmung und dieser Umschwung war mir zu krass. Deshalb ist es für zugesagt...

Fazit

Ich bin super glücklich, dass ich den Roman gelesen habe und finde, dass eine starke, stimmungsvolle Geschichte vorliegt, die einmalig ist. Mich hat die Erzählung von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen und sowohl die Sprache, als auch die Figuren, die Spannung und die Handlungsorte sind abwechslungsreich, interessant und überzeugend. Als Alleinstellungsmerkmal des Buches gilt für mich die Stimmung, absolut grandios herausgearbeitet und echt gelungen.

Einziger Wermutstropfen meinerseits: Der Epilog, der nicht so recht zu der bisherigen Geschichte passt. Hat mich ein bisschen enttäuscht, passt sowohl stimmungstechnisch, als auch von den Ereignissen nicht so recht zu den bisherigen Geschehnissen und ich hätte gern darauf verzichtet. Ansonsten eine tolle Geschichte, die ich definitiv empfehlen kann! 

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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