Titel: Hotel Inselblick - Wolken über dem Meer
Autorin: Anke Petersen
Verlag: Knaur TB
Seitenanzahl: 544 Seiten
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 02.05.2019
ISBN:978-3-426-45230-1
Handlung:
Hamburg 1892
Eigentlich wollte sich der Kaufmann
Wilhelm Stockmann während seiner Kur auf Amrum entspannen und wieder
zu Kräften kommen. Schnell fühlt sich nicht nur Wilhelm, sondern
auch seine Familie auf der Insel heimisch. Nur die älteste Tochter
Rieke ist nicht ganz glücklich mit der Entscheidung, muss sie doch
all ihre Freunde zurücklassen.
Auf der Insel eröffnet die Familie
Stockmann ein eigenes Hotel und damit geht für Martha ein
langgehegte Wunsch in Erfüllung. Während sie alles daran setzt, um
den Gästen tolle Tage zu bieten, ist Wilhelm bald Feuer und Flamme
dafür, das Hotel zu erweitern. Doch nicht alles läuft von Anfang an
rund, es gibt immer wieder kleinere Probleme, die geklärt werden
müssen und auch mit dem Pfarrer gibt es einige Unstimmigkeiten. Und
immer dann, wenn man denkt, alles geht seinen Weg kommt das Schicksal
und Pläne müssen geändert werden...
Meinung:
Das Cover ist recht hübsch gestaltet,
es ist durch das kräftige Rot am oberen Rand sehr auffallend.
Aufgrund der Landschaft und dem niedlichen Häuschen passt es sehr
gut zur Handlung und ich mag mir gerne vorstellen, dass die Dame auf
dem Cover eine Frau der Familie Stockmann ist. Mich stört es, dass
die Farben der Schriften stark variieren und nicht recht zueinander
passen. Dadurch kommt etwas Unruhe ins Gesamtbild.
Noch bevor die eigentliche Handlung
beginnt, wurden die wichtigsten Personen des Romans aufgelistet und
ihre Funktion genannt. Seien es Angestellte der Familie oder
Hotelgäste, fast jeder findet eine Erwähnung. Hier kann man sich
direkt einen ersten Überblick machen und es fällt schnell auf, dass
die Anzahl überschaubar ist (auch wenn nur die wichtigsten genannt
wurden). Als ich dies entdeckt habe, war meine Hoffnung sehr groß,
dass sich mit den Protagonisten viel beschäftigt wurde, damit diese
lebendig und real wirken. Und genau diese Hoffnung wurde auch
erfüllt.
Im Vordergrund steht natürlich
durchweg die Familie Stockmann, mit ihnen kommt man am meisten in
Berührung und ihre Geschichte verfolgt man. Schnell habe ich die
Familie ins Herz geschlossen, ein jeder war besonders und
liebenswert. Sie haben toll miteinander agiert und die Liebe und
Zuneigung, die alle verbindet, war deutlich zu spüren.
Am Ende kann ich von keinem einzigen
Charakter behaupten, dass er mich enttäuscht habe oder schwach
hergekommen ist. Bei jedem einzelnen wurden sich viele Gedanken
gemacht, sodass jeder am Ende auch einzigartig hervorgetreten ist.
Die Schreibweise hat es mir schnell
angetan, sie war leicht verständlich, immer wieder mit friesischen
Begriffen gespickt. Diese kamen in einer angenehmen Anzahl vor und
brachten eine Natürlichkeit in den Roman, die dazu geführt hat, in
die Handlung eintauchen zu können und die Außenwelt zu vergessen.
Ich bin beim Lesen schnell vorangekommen und konnte mich manchmal nur
schwer von dem Buch trennen. Es war einfach zu angenehm, mit der
Familie Stockmann Zeit zu verbringen und sich auf die Insel zu
träumen.
Nicht jedes Kapitel wurde mit
dramatischen Ereignissen durchzogen. Natürlich gab es ab und an ein
paar aufregendere Kapitel, die nicht zu häufig auftraten, sondern in
einer angenehmen Anzahl auftraten. Dies war auch wichtig, damit keine
Längen entstehen. Doch häufig wird einfach nur das normale Leben
einer Familie geschildert, die auf Amrum einen Neuanfang startet.
Trotzdem war die Handlung nie langweilig oder gar langatmig.
So richtig stimmend finde ich den
Klappentext nicht. Es klingt, als würde eine riesengroße
Katastrophe auf die Familie zukommen, die z.B.: eine weitere Existenz
auf der Insel stark gefährdet oder oft habe ich gedacht, dass jemand
wichtiges sterben könnte. Doch am Ende waren die Gefährungen nicht
lebensbedrohlich und dramatisch, wie durch den Klappentext
angedeutet.
Ein kleiner Teil der Handlung findet in
Hamburg statt und der Autorin ist es wunderbar gelungen, die Stadt am
Ende des 19. Jahrhunderts darzustellen. Die Einfachheit und
Überfülltheit, gleichzeitig die Untschiede zwischen Arm und Reich.
Häufig wirkte die Stimmung dort beklemmend und dagegen stach
natürlich stark die Freiheit und Ruhe von Amrum heraus. Dort wirkt
alles viel befreiender und selbstverständlich besticht die Insel mit
einer einzigartigen Idylle. Mein einziger, klitzekleiner Kritikpunkt
ist es, dass ich mir eine Karte der Insel gewünscht hätte, wo die
wichtigsten Orte eingetragen sind. So habe ich mehrmals im Internet
nachgeschaut, um die Wege verfolgen zu können, was ja auch kein
Problem ist.
Fazit:
Ein ruhiger, leicht zu lesender Roman,
der einen angenehmen Start einer neuen Reihe bildet. Neben der
Beschreibung der Insel waren die Charaktere mein besonderes
Highlight. Sie waren so liebevoll und ausführlich beschrieben, fast
fühlte es sich an, als werden lebendige Menschen hier beschrieben.
Schnell fand ich viele sympathisch und bin ihren Handlungen gerne
gefolgt. Irgendwie hatte ich vorher nicht wirklich Erwartungen an den
Roman, aber nachdem ich ihn ausgelesen habe, war es doch so, dass
meine Erwartungen erfüllt wurden und ich nach der Lektüre nichts zu
meckern oder verbessern habe. Für mich war das Buch schon ein
Wohlfühlbuch und ich konnte mich dabei wunderbar entspannen, sodass
ich mich arg auf die Fortsetzungen freue.
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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