Handlung
1167
Der Italien-Feldzug von Friedrich Barbarossa verläuft alles andere als glücklich. Er muss nicht nur mit ständigen Angriffen rechnen, sondern im Feldlager macht sich eine Seuche breit, die gnadenlos ist. Nur mit Mühe und Glück kann Barbarossa zusammen mit seiner Frau, Kaiserin Beatrix, und den gemeinsamen Kindern fliehen.Meinung
Wie schon bei den restlichen Bänden der Reihe gibt es auch diesmal wieder ein gleich aufgebautes Cover, lediglich die Hintergrundfarbe hat sich geändert. Anfangs hatte mir das Lila nicht so recht gefallen, als ich den Roman schließlich in den Händen gehalten hatte, änderte sich meine Meinung schlagartig. Die Farbe wirkt edel, harmoniert perfekt mit den goldenen Details und wirkt irgendwie königlich. Und genau das ist dieser letzte Teil in meinen Augen, weshalb ich die Farbgebung mittlerweile als sehr passend empfinde und es einfach toll aussieht!
Seitdem ich den ersten Roman von Sabine Ebert gelesen habe, bin ich von ihren Werken sehr angetan. Sie schafft es, auf eine eingängige und korrekte Weise Geschichte zu erzählen, bei der man nicht nur lernen kann, sondern auch gleichzeitig gut unterhalten wird. Dieser Mix ist sehr spannend und lässt bisher jedes Buch zu einem Highlight werden.
Dem letzten Band der Schwert und Krone-Saga habe ich einerseits mit viel Vorfreude entgegengeblickt, gleichzeitig wurde ich wehmütig und wollte nicht, dass diese famose Reihe endet. Und irgendwie hat es sich auch merkwürdig angefühlt zu wissen, dass die Saga damit fertig ist und ich mich nicht schon jetzt auf eine Fortsetzung freuen kann... Am Ende überwog dann aber doch die Spannung, welches Ende die Reihe finden wird und ich habe mich sehr auf das Lesen gefreut. An dieser Stelle auch noch einmal ein herzliches Dankeschön an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar, es war ein reines Vergnügen, wieder einmal in das Mittelalter eintauchen zu können!Und wie auch schon bei den ersten vier Bänden der Saga gibt es auch diesmal wieder ein sehr umfangreiches und weiterführendes Material, welches sich sowohl am Anfang des Buches, als auch am Ende wiederfindet. So gibt es auf den Umschlaginnenseiten einmal eine Karte vom Römisch-Deutschem Kaiserreich zur Zeit der Handlung, wo man teilweise Wege nachverfolgen kann und einen genauen Blick darauf hat, wie die Grenzen früher mal waren und wo sich welches Fürsten- oder Herzogtum befand. Man kann die Besitzverhältnisse also genau betrachten, zudem war es für mich einfacher nachzuvollziehen, wie Verteilungen von Besitz einen Sinn machen und wo sich Kontrahenten ungefähr gegenseitig belagert und bekriegt haben.
Und am Ende des Buches wurden auf der Innenseite noch einmal alle fünf Teile der Reihe abgedruckt. So kann man sie vereint sehen, zudem finde ich, dass dies ein passender Abschluss des Buches und der Saga ist!Außerdem wurde noch vor dem Beginn der Handlung sehr ausführlich und erklärend aufgelistet, welche Personen im Roman auftreten werden, welchem historischen Geschlecht sie angehören und in welchem Zusammenhang die Protagonisten auftreten. Man kann so sein Gedächtnis auffrischen und sich das Verzeichnis anschauen, mir sind auf diese Weise direkt viele Details aus den vorherigen Bänden eingefallen, wodurch ich einen angenehmen und guten Start in den Roman hatte. Zudem trifft man viele Bekannte wieder, auch solche, die in der Hebammen-Saga eine größere Rolle spielen und mir daher bereits bekannt sind.
Allein durch den Blick auf das Personenverzeichnis zeigte sich wieder, dass Sabine Ebert in diesem Epos vor allem mit historisch verbürgten Personen arbeitet und sie den Mittelpunkt der Handlung bilden. Nur sehr selten tritt mal eine Figur auf, die der Fantasie entsprungen ist und fiktiv ist. Stattdessen hat so gut wie jede Person tatsächlich gelebt und gewirkt und mir sind an keiner Stelle große Unterschiede bei der Darstellung aufgefallen. Sowohl die realen, als auch die fiktiven Personen haben einen großartigen Charakter erhalten, der einzigartig ist und einer jeden Figur gerecht wird. Sie haben alle besondere Züge und Merkmale erhalten, anhand derer man die Personen auseinanderhalten kann und durch die sie im Gedächtnis bleiben. Es gibt also ein harmonisches Zusammenspiel zwischen historischen Persönlichkeiten und fiktiven Personen, was gut zusammenpasst und ein vielseitiges Bild von Situationen und der Zeit um 1160 gibt.Als Abschluss des Roman gibt es einen sehr ausführlichen Anhang, der einiges erklärt und viel interessantes beherbergt. Nicht nur gibt es ein erklärendes Nachwort, anhand dessen sich manche Situationen noch besser verstehen lassen, sondern auch zahlreiche Stammtafeln der Geschlechter, die ich diesmal häufig genutzt habe. Sei es um zu schauen, wie alt manche Protagonisten mittlerweile sind oder um zu schauen, wie viele Nachkommen sie haben werden und an wen manche Titel mal vererbt werden.
Darauf folgend gibt es ein Glossar, welches zahlreiche Begriffe erklärt, die mir meistens bekannt, teilweise aber auch unbekannt waren. Dieses habe ich während des Lesens nur selten genutzt, meist konnte ich mir vorstellen, was mit den Worten gemeint ist, nur vielleicht zwei-drei Mal war mir ein Wort nicht geläufig.Der Roman wurde in drei Teile gegliedert, die dann jeweils noch einmal in Abschnitte gefasst wurden. Jeder neue Teil, als auch die neuen Abschnitte besitzen eigene Überschriften, die in knapper und prägnanter Weise das folgende Kapitel zusammenfassen und daher immer sehr passend gewählt wurden. Weiterhin wird vor dem Beginn neuer Abschnitte immer angesprochen, welche wichtigen Figuren, die auch im Personenverzeichnis erwähnt wurden, im Folgenden auftreten, der Handlungsort und auch die Handlungszeit des folgenden Kapitels wurden genannt. Somit kann man immer genau verfolgen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist, wie alt die Protagonisten mittlerweile sind und besitzt auf diese Weise immer einen zeitlichen Überblick, was auch wichtig war. Schließlich erstreckt sich die Handlung über 35 Jahre und ansonsten hätte man leicht den Überblick verlieren können, den oft wurde einige Zeit übersprungen, um die Handlung nicht zu viel zu strecken und ihr einen Rahmen zu geben. Und trotzdem erhält man stets kurze Informationen, was in der übersprungenen Zeit geschehen ist, um nichts zu verpassen. Dies wird in Nebensätzen und oft ganz nebenbei genannt, sodass der Lesefluss nicht verloren geht und man dem Folgenden weiterhin so tadellos folgen kann. Auf diese Weise bleiben am Ende auch keine Fragen zurück, sondern die Handlung ist rund und stimmig.
Es gibt einen nahtlosen Übergang vom vierten auf den finalen fünften Band. Die Handlung setzt im Grunde wieder dort ein, wo sie geendet hat und ich hatte dadurch einen sehr angenehmen Start in den Roman. Mir sind direkt wieder zahlreiche Details eingefallen und ich daher konnte ich mich leicht und schnell wieder auf die Handlung einlassen. Dies hängt unter anderem auch mit der sehr angenehmen und bildhaften Sprache zusammen, die sich über den ganzen Roman erstreckt, ihm viel Authentizität und Glaubwürdigkeit verleiht. Im Grunde wird eine recht einfache, wenn auch keine Umgangssprache genutzt, die ein schnelles und flüssiges Lesen ermöglicht. Und anhand mancher historischer Begriffe, als auch anhand der Protagonisten und den zahlreichen historischen Ereignissen erhält die Sprache einen guten Anspruch und trägt viel dazu bei, dass ich das Buch nicht aus der Hand legen wollte. Außerdem gibt es, wie ich bereits erwähnt hatte, sehr interessante und tiefgehende Personenzeichnungen, die Szenen wurden lebendig und authentisch beschrieben und auch das Setting konnte überzeugen. Dies vermischt mit den politischen Entwicklungen bildet einen sehr reizvollen Inhalt und zeichnet auch den Roman aus.
Gleichzeitig war es meiner Meinung nach wichtig, beim Lesen immer sehr konzentriert zu sein, oft gibt es kleine versteckte Andeutungen und Botschaften, die sich nur durch sehr aufmerksames Lesen richtig zeigen. Zudem konnte man so Zusammenhänge besser in Verbindung bringen und bei mir hat dies bewirkt, dass ich sehr flott durch die Geschichte gekommen bin und den Roman innerhalb von nicht mal drei Tagen ausgelesen hatte. Dies hatte ich mir auch extra so vorgenommen, eigentlich wollte ich das Buch innerhalb eines Wochenendes lesen, am Ende war ich noch schneller damit fertig.Wie üblich in mittelalterlichen Romanen, findet der Hauptteil der Szenen in Burgen und Schlössern statt, was einen ganz eigenen Reiz hat. Immerhin sind dies Wohnorte, die irgendwie magisch sind und heute meist nur noch als Sehenswürdigkeiten dienen. Unter anderem mag ich auch dadurch historische Romane so gern, sie geben Einblicke in vollkommen unterschiedliche Lebensweisen und man kann sich von diesen ein gutes Bild machen.
Auf jeden Fall gibt es im Roman wunderbare Darstellungen von den Handlungsorten, viele Burgen, als auch die Räume davon konnte ich mir ziemlich gut vorstellen und sie bildeten eine geeignete Grundlage für die Szenen. Und immer noch ist mein liebstes Setting der Meißener Burgberg. Vielleicht, weil ich ihn mir am besten vorstellen konnte, vielleicht weil er mir bereits aus der Hebammen-Reihe noch gut im Gedächtnis geblieben ist. Dort herrschen herausragende Dynamiken, ich hatte die meisten Bilder vor Augen und dies ist einer der Orte, wo verschiedene Gesellschaftsschichten aufeinandertreffen.Ab und an war es mir doch möglich Stimmungen wahrzunehmen. Diese waren häufig von negativer Natur und besonders Wut, Abscheu oder gar Hass haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Im Gegensatz dazu habe ich nur selten eine freudige Laune wahrgenommen, solche Emotionen tauchten allgemein nicht sonderlich häufig auf. Was ich ein bisschen schade fand, gab es doch einige Szenen, in denen mehr Freude angebracht gewesen wäre.
Die Stimmungen passten immer sehr gut zu der jeweiligen Situation und waren nachvollziehbar. Man kann zwar als Leser nicht sonderlich gut mit den Protagonisten mitfühlen, wahrt eine gewisse Distanz, aber es trägt dazu bei, dass man sie noch lebendiger wahrnimmt und die Situationen einen bleibenden Eindruck hinterlassen.Zu den Personen hatte ich ja bereits einiges gesagt. Sie wurden, egal ob historisch belegt oder fiktiv, alle gleichwertig behandelt und haben eine angenehme und passende Zeichnung erhalten. Ihre Emotionen und ihr Handeln wirkten natürlich und auch Gedankengänge und darauf folgende Entscheidungen und Handlungen konnte ich häufig gut nachvollziehen und verstehen. Es gibt gelungene Zusammenspiele der Protagonisten, ich mochte es, wie sie verschiedene Fassaden von sich selbst zeigen und man ein wenig in ihr Gefühlsleben blicken kann. Dadurch habe ich viele auf ihre Art ins Herz geschlossen und für die Zeit der Lektüre, sind zahlreiche der Personen für mich lebendig geworden.
Fazit
Ach, wie sehr habe ich mich auf diesen fünften und leider auch finalen Band der Schwert und Krone-Reihe gefreut. Jedes Buch der Reihe, welches ich bisher gelesen hatte, war einfach grandios und hat mir nicht nur schöne, sondern auch informative Lesestunden beschert und einen guten Einblick in das Leben im Mittelalter, aber auch der einzelnen Personen gegeben. Und genau das war auch diesmal wieder der Fall, ich habe den Roman mit unglaublich viel Freude begonnen und bin am Ende der Meinung, dass es sich wieder um ein rundes, stimmiges und gut durchdachtes Werk handelt, welches einen würdigen Abschluss der Saga bildet. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich etwas traurig bin, dass es nun vorbei ist und ich mich nicht auf eine Fortsetzung freuen kann. Den irgendwie hat das in den letzten Jahren dazugehört. Nun halte ich hoffnungsfroh nach neuen Werken der Autorin Ausschau und bin mir sicher, in den kommenden Jahren noch häufig die Schwert und Krone-Reihe in die Hand zu nehmen. Eine sehr große und von Herzen kommende Empfehlung meinerseits!
Bewertung: 5
von 5 Sterne
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