Titel: Die Zeit der Weihnachtsschwestern
Originaltitel: The Christmas Sisters (Aus dem Englischen
von Judith Heisig
von Judith Heisig
Autorin: Sarah Morgan
Verlag: Mira Taschenbuch Verlag
Seitenzahl: 304 Seiten
Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
ISBN: 978-3-7457-0035-0
Handlung:
Suzanne McBride erhofft sich, wie jedes Jahr, ein harmonisches Weihnachtsfest im Kreise ihrer Familie. Dieses Jahr scheint alles zu funktionieren und ihre drei Töchter Posy, Hannah und Beth wollen die Zeit in den Highlands bei ihr und ihrem Mann verbringen. Suzannes Freude darüber ist unbändig und sie will alles mögliche tun, um das perfekte Weihnachten zu organisieren. Doch eine Grippe fesselt sie ans Bett und Suzanne muss Aufgaben an ihre Töchter verteilen. Leider sind diese nicht ganz so dazu bereit, eine jede hat mit ihren eigenen Sorgen zu kämpfen. Und auch Unstimmigkeiten oder gar Streitereien sind vorprogrammiert. Ein harmonisches Weihnachten ist nur möglich, wenn sich die Damen der Familie austauschen und über lang verdrängte Geschehnisse sprechen. Wird ihnen dies gelingen?
Meinung:
Das Cover wurde farbenfroh und liebevoll gestaltet, besonders die Farbe Grün dominiert. Sie kommt nicht nur im Titel vor, sondern spiegelt sich auch in den vielen Tannenbäumen, sowie dem Himmel wieder. Als festlicher Akzent dient der Name der Autorin, der in einem satten Rotton aufgedruckt wurde. Dazu sieht man eine weite Landschaft mit viel Schnee, gemütlich aussehende Häuser, sowie drei Damen, die auf die Häuser zustreben. Hier stelle ich mir vor, dass es sich um die drei McBride-Schwestern handelt und auch die passende Szene im Buch fällt mir dazu sofort ein. Insgesamt finde ich das Bild wunderschön gestaltet und es ist wunderbar auffällig.
Ich erinnere mich daran, vor einiger
Zeit bereits einen Roman von Sarah Morgan gelesen zu haben. Besonders
die wunderbare Schreibweise ist mir in Erinnerung geblieben und genau
darauf habe ich auch bei diesem Roman gehofft. Glücklicherweise
wurde ich in dieser Hinsicht nicht enttäuscht, die Schreibweise hat
es mir schnell angetan. Sie war humorvoll und nicht zu steif, mit
vielen kleinen Scherzen gespickt, bei passenden Gelegenheiten auch
ernsthaft und stets gefühlvoll. Es ist der Autorin ganz wunderbar
gelungen, die weihnachtliche Stimmung auf das Papier zu bringen und
mit Worten wiederzugeben. Ein kleiner Hauch davon hat sich beim Lesen
auch auf mich übertragen.
Ein weiteres Highlight bei der
Schreibweise waren für mich die lebendigen und genauen
Beschreibungen von einigen Orten und Situationen. So erschien für
mich ganze Haus von Suzanne und ihrem Mann unglaublich gemütlich und
einladend. Mir war es auch oft möglich, mir bestimmte Räume
vorzustellen und einen Eindruck davon zu erhalten, wie diese
eingerichtet sind. Vielleicht erschienen deshalb viele Szenerien als
lebhaft und authentisch.
Als Erzählinstanz dient ein
allwissender Erzähler, der die Handlung stets ohne Wertung
wiedergibt. Es ist vollkommen dem Leser überlassen, wie man die
Situationen, aber auch die Protagonisten einschätzt. Die Kapitel
wurden auf die vier Damen der Mc-Bride Familie aufgeteilt. Es gibt am
Anfang eines jeden Kapitels den jeweiligen Namen, welche der Damen im
Folgenden im Vordergrund stehen wird. So erhält man auch einige
Details aus dem Privatleben von ihnen, es gibt genauere Auskünfte
über die Denkweise und über die Gefühle. So wurde eine jede für
mich lebendiger und ich fand es äußerst interessant, wie sie
miteinander agieren und wie sie denken, wenn sie allein sind. Mir war
es auch möglich, einige Handlungen nachzuvollziehen und zu
verstehen.
Ich habe einen, ganz kleinen
Kritikpunkt. Diesen werde ich aber nicht negativ werten, es hat
keinen negativen Einfluss auf die Handlung. Leider waren mir die
Kapitel etwas zu lang. In den Kapiteln gibt es nur selten Absätze,
die eine Szene abschließen und zur nächsten überleiten. Und da ich
es absolut nicht mag, ein Buch mitten in einer Szene zu unterbrechen,
war es ziemlich schlecht, mal schnell ein paar Seiten nebenbei zu
lesen. Ich habe das Buch nur in die Hand genommen, wenn ich wusste,
dass ich ausreichend Zeit habe, um zum nächsten Abschnitt zu
gelangen. Manche mag das nicht stören, vielleicht ist das auch eine
Macke von mir.
Als Setting dienen einige traumhafte
Orte. Angefangen von dem urgemütlichen Haus der Familie McBride,
über deren Café oder Posys wundervollen Loft. Ein jeder
Handlungsort wurde mit vielen kleinen Details und viel Liebe
beschrieben, sodass die Orte greifbar wirkten. Außerdem hat
wahrscheinlich auch die äußerst sympathische und lebendige Art der
Protagonisten dazu beigetragen, dass mir das Setting so gut gefallen
hat.
Ich fand besonders den Vergleich
zwischen den verschneiten Highlands und dem aufregenden New York. In
beiden Gegenden wurde der Charme und die Besonderheiten stark
herausgestellt und bildete interessante Gegenpole.
Ich hatte schon einige Male angedeutet,
dass mir die Protagonisten richtig gut gefallen haben. Ihre lebendige
und sympathische Art kann nur dazu verleiten, sie zu mögen.
Im besonderen Vordergrund stehen immer
die vier Damen der McBride-Familie. Eine jede besitzt einen anderen
Charakter, wodurch es durchaus mal krachen kann. Doch trotzdem
vergessen sie nie, wie wichtig die Familie ist.
Von den Frauen hat mir tatsächlich die
eher stille und steife Hannah am besten gefallen. Sie besitzt eine
unglaublich sympathische Art und ich fand es toll, was sie für einen
Wandel miterlebt hat. Ich würde sogar behaupten, dass sie sich von
den Protagonisten am meisten weiterentwickelt. Bei ihr sehe ich auch
oft das kleine Mädchen vor mir, welches sie in der Vergangenheit war
und ich kann mich mit ihrem Charakter etwas identifizieren. Zwar bin
ich leider nicht so intelligent und kann nicht sonderlich gut mit
Zahlen umgehen, doch auch ich habe schon als Kind sehr gerne gelesen,
war eher ruhig und schüchtern und habe mich nicht so für Sport
interessiert.
Doch auch Suzanne, Posy und Beth waren
sympathische Genossen, die mich auf ihre eigene Art und Weise
beeindruckt haben. Sie kämpfen alle auf ihre Art für ihr Ziel und
ihre unterschiedlichen Lebensvorstellungen waren spannend, zeigten
aber auch, dass man manchmal falschen Träumen hinterherrennt oder
sich von anderen stark beeinflussen lässt und diese nicht
enttäuschen will.
Passend zu den starken und
charaktervollen Damen wurden auch Herren entwickelt, die ihnen in
nichts nachstehen. Sie unterstützen ihre Damen, können Fehler
einsehen und wurden nicht als Sunnyboys dargestellt. Zwar treten sie
nicht so oft auf und sind fast schon Nebencharaktere, trotzdem fand
ich ihre starke Darstellung richtig gut. Tatsächlich fand ich es
sogar gut, dass sie eine eher untergeordnete Rolle spielen und nicht
ständig auftreten. Immerhin hatte ich die Erwartungshaltung, dass es
sich vor allem um die drei Schwestern drehen wird und die kleinen
Probleme, die sie miteinander haben.
Fazit:
Fazit:
Das Buch war mehr als besonders und für
mich das Beste Weihnachtsbuch, was ich dieses Jahr gelesen habe. Es
war äußerst stimmungsvoll geschrieben, hatte tolle Protagonisten
und war nicht zu kitschig. Mich konnte die Story komplett überzeugen,
es gab kein unnötiges Drama und auch keine Längen. Die Schreibweise
war traumhaft locker und hat mich schnell in ihren Bann gezogen.
Einerseits wollte ich immer weiterlesen und konnte das Buch nur
schwer aus der Hand legen, gleichzeitig wollte ich auch nicht, dass
es endet. Ich habe beim Lesen wirklich jede Sekunde genossen und
möchte für den Roman eine große Empfehlung aussprechen.
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag, sowie das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen