Titel: Die kleine Chocolaterie am Meer
Originaltitel: The Cosy Christmas Chocolate Shop
Autorin: Caroline Roberts
Verlag: Mira Taschenbuch
Seitenzahl: 400 Seiten
Preis: 10,99 €
Erscheinungsdatum: 16.09.2019
ISBN:
978-3-7457-0040-4
Handlung:
Nach einem schweren Schickicksalsschlag
hat Emma in Warkton-by-the-Sea ihr Glück gefunden. Sie hat ein
wunderschönes Haus gemietet, wo sie nicht nur wohnt, sondern auch
ihre eigene Chocolaterie betreibt. Dazu hat sie wunderbare Freunde
und ist mit der Situation ganz zufrieden. Nur von der Liebe nimmt sie
auch sieben Jahre nach dem Vorfall noch Abstand.
Doch nach einer ruhigen Zeit kommt auch
in Emmas Leben wieder ungewohnter Schwung. Ihr Vermieter hat die
Miete erhöht, Emma ist erstmal ratlos, ob sie die Erhöhung tragen
kann. Dazu trifft sie überraschend kurz nach Weihnachten einen
Fremden am Strand, der sie aus heiterem Himmel küsst. Und obwohl
Emma den Unbekannten eigentlich vergessen will, taucht er immer
wieder in ihren Gedanken auf...
Meinung:
Das Buch bietet ein sehr beschauliches, liebevoll gestaltetes Cover mit viel weihnachtlichem Charme. Die Schrift wurde in rot-grün gehalten, sehr passend für die Handlungszeit und auch zusammen sehen die Farben toll aus. Dazu gibt es eine leicht verschneite, niedliche Straße mit gemütlich aussehenden Häusern, einer Chocolaterie und natürlich Weihnachtsdekoration. Insgesamt ein sehr stimmiges, wunderschönes Bild, welches perfekt auf den Roman abgestimmt ist.
Langsam geht es auf die Herbstzeit zu
und ich freue mich schon jetzt auf winterlich-weihnachtliche Romane,
mit toller Stimmung, einer guten Geschichte und angenehmen
Charakteren. Mit diesem Buch habe ich den Anfang gemacht, ich habe
mich wie ein kleines Kind gefreut, als ich es in Empfang nehmen
konnte und kurze Zeit später mit dem Lesen begonnen habe. Es war für
mich leider kein Highlight, hat aber einen soliden Start gebildet und
jetzt freue ich mich schon auf weitere Bücher.
Ich war überrasscht, dass die Handlung
zwar zu Weihnachten begonnen hat, es aber daraufhin einige Kapitel
gab, die im Frühjahr / Sommer gespielt haben. Damit hatte ich
wirklich nicht gerechnet und habe schon etwas an mir gezweifelt, ob
es sich hier wirklich um einen Weihnachtsroman handelt oder ich mich
täusche. Irgendwann wechselte die Handlung dann wieder zu den kalten
Tagen und ich war richtig glücklich darüber. Dann gab es auch keine
Missverständnisse dieser Art von meiner Seite:)
Insgesamt vergeht ein ganzes Jahr, das
Buch beginnt, sowie endet im Winter, zur Weihnachtszeit. An sich
finde ich es realistischer, dass eine mögliche Beziehung etwas Zeit
braucht, gleichzeitig war mir der Handlungszeitraum etwas zu lang.
Zwar wurde vieles abgekürzt, so gab es nur wenige Seiten, die im
Frühjahr und Sommer stattgefunden, aber die Abschnitte schienen nur
als Lückenfüller zu dienen.
Es gibt einen allwissenden Erzähler,
der öfters auch mal ein paar Geheimnisse für sich behält und sie
erst nach einiger Zeit preis gibt. Dazu beschreibt dieser wunderbar
die Chocolaterie und gibt sympathische Einblicke auf einige
Charaktere.
Für mich war es absolut kein Problem,
in den Roman reinzufinden. Die Schreibweise war angenehm locker und
flott zu lesen, man lernte schnell die wichtigsten Protagonisten
kennen und alles wurde wunderbar stimmungsvoll geschildert. Mir haben
durchweg die Szenen am besten gefallen, in denen der Alltag von Emma
geschildert wird. Angefangen von der Herstellung der ganzen
Köstlichkeiten, über den täglichen Umgang mit den Kunden oder der
Dekoration des Ladens. An diesen Stellen wirkte nicht nur Emma
vollkommen zufrieden mit sich und der Welt, die Stimmung war auch
richtig toll geschildert und die ganze Dynamik hat einfach gepasst.
Ganz wunderbar war die Beschreibung des
Settings. Sowohl das kleine Örtchen, als auch die Chocolaterie waren
traumhaft und sehr ausführlich beschrieben. Ich konnte mir die
beschriebenen Dinge richtig gut vorstellen und besonders die
Chocolaterie hat mir in der Darstellung hervorragend gefallen. Sie
wirkte, nicht nur durch die Beschreibung, sondern auch anhand der
Kunden und natürlich Emma, lebendig und greifbar. Die Stimmung wurde
in dem Laden einfach wunderbar eingefangen und dies vermischt mit der
Darstellung war einfach traumhaft.
Bei vielen Liebesromanen oder auch
winterlichen Büchern habe ich das Problem, dass ich sie zu kitschig
finde. Zu viel Liebesgeplauder und Geschnulze. Hier wurde die Waage
tatsächlich ganz gut gehalte. Es gab einige Szenen, die durchaus
romantisch und fast schon kitschig geschildert wurden, meist fand ich
das Ausmaß aber ganz angenehm. Zwischenzeitlich fand ich es etwas
schade, dass die ganze Situation mit Emmas Laden, d.h. vor allem der
Mieterhöhung kurz gehalten wurde. Die Liebe hatte dann zu sehr den
Vorrang, was ich schade finde. Eine bessere Mischung von beidem, der
beruflichen Situation, sowie von gefühlvollen Momenten hätte mir
besser gefallen.
Teilweise war die Handlung etwas
vorhersehbar, was mich nicht sonderlich gestört hat. Ab und an finde
ich es tatsächlich ganz angenehm, ein Buch zu lesen und dabei nicht
ständig überrascht zu werden. Dazu bin ich auch mit einer gewissen
Erwartungshaltung gestartet, ich hatte erwartet, dass Emma und Max
nicht auf einfachem und geradelinigen Wege ein Paar werden und mit
einem positiven und romantischen Ende gerechnet. Ab und an hätte ich
die Beiden trotzdem gerne etwas geschüttelt, dass sie nicht so lange
um den heißen Brei herumreden, sondern einfach mal offen ihre
Meinung sagen.
Mit den Protagonisten war ich etwas
zwiegespalten. Einige, eher die Nebencharaktere, fand ich teilweise
fast interessanter als Emma oder Max. Gerade mit Max hatte ich einige
Probleme, er war zwar ein freundlicher, aufrichtiger Charakter, aber
ich kam mit seiner Art und seinem Auftreten nur selten klar. Ich kann
gar nicht genau sagen, was mich gestört hat, er hatte für mich
nichts sympathisches an sich. Im Grunde war er zwar ein scheinbar
perfekter, aber auch langweiliger Protagonist.
Emma hinterlässt mich zwiegespalten.
An vielen Stellen fand ich sie sympathisch und richtig gut
beschrieben. Vor allem wenn sich die junge Frau in ihrem Laden
aufgehalten hat, fand ich sie unglaublich gut gelungen und ich fand
ihren Charakter, ihr ganzes Auftreten äußerst selbstbewusst und
positiv. Auch ihren Umgang mit ihrer Angestellten Holly, sowie ihren
Freunden fand ich grandios. Sie wirkte dann richtig unbeschwert und
einfach sympathisch. In solchen Momenten hätte ich gerne ebenfalls
einen Abend mit Emma verbracht.
Doch dann kamen leider auch immer
wieder Abschnitte, teilweise mit Max, teilweise ohne, wo ich meine
Probleme mit Emma hatte. Dann war ihr ganzes Wesen wie ausgewechselt
und sie hatte nichts mehr von der lebensfrohen, nachdenklichen und
aufmerksamen Frau an sich. An sich finde ich es gut, wenn sie auch
eine andere Seite besitzt, doch manchmal war mir der Wandel zu
übertrieben, von himmelhoch jauchzend zu zu Tode betrübt.
Bei Emma hat es mich außerdem etwas
gestört, dass sie nach sieben Jahren immer noch ständig
Zusammenbrüche bekommt, wenn sie etwas zu sehr an ihren verstorbenen
Ehemann erinnert. Ich finde es toll, dass sie ihn nicht einfach
vergisst und will gar nicht zu sehr urteilen, da ich mich nicht in
einer solchen Situation befinde. Aber oft erscheinen die Textstellen,
als würde der Unfall erst kurze Zeit, vielleicht ein-zwei Jahre
zurückliegen. Mit der Zeit müsste Emma eigentlich gelernt haben,
etwas besser damit umzugehen.
Fazit:
Mit dem Buch habe ich mein erstes
weihnachtlich-winterliches Buch gelesen und bin eigentlich ganz
zufrieden damit. Es konnte mich leider nicht vollkommen überzeugen,
es gibt kleine Kritikpunkte, aber mir hat es richtig gut gefallen,
wie die Stimmung vermittelt wurde. Durch die Beschreibung von Emmas
winterlich geschmückten Laden, der Umgebung und kleinen Leckereien
aus Schokolade ist es der Autorin wunderbar gelungen, eine festliche
Stimmung einzufangen und an den Leser zu vermitteln.
Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag, sowie das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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