Titel: Das Novembermädchen
Autorin: Katrin Tempel
Verlag: Piper Verlag
Seitenanzahl: 352 Seiten
Preis: 10,00 €
Handlung:
1866, zur Zeit des
Deutschen Krieges
In ganz Berlin herrscht Leid und
Hunger. Viele Bürger achten nur auf ihren eigenen Vorteil und ihr
eigenes Vermögen, ihnen ist es egal, wie die hungernde Bevölkerung
überlebt. So ist Lina Morgenstern nicht. Sie hat es sich als Ziel
gemacht, zu helfen. Ihre Idee: Nahrungsmittel in großen Mengen
einkaufen und zubereiten, damit die Menschen eine gesunde und warme
Mahlzeit erhalten. Mithilfe einiger angesehener Bürger Berlins
gelingt es Lina schließlich, ihr Vorhaben umzusetzen: die erste
Berliner Volksküche wird geöffnet. Doch dies ist nur der Beginn,
zahlreiche weitere Suppenküchen entstehen und helfen schließlich
nicht nur der Bevölkerung Berlins, sondern auch den Soldaten, die
auf dem Weg in den Krieg sind. Das alles ist Lina Morgenstern nicht
genug. Sie gibt ihren Kampf umd Gerechtigkeit und Frieden nicht auf,
auch wenn sie dabei nicht mehr viel Zeit hat, um sich um ihren Mann
Theodor und die fünf Kinder zu kümmern.
Meinung:
Das
Cover ist vielfältig und abwechslungsreich. Nicht nur die Dame,
welche sich halb dem Leser zuwendet, sondern auch das Brandenburger
Tor und das Haus sind liebevoll gestaltet. Die Dame wurde farblich
stark gestaltet, sie steht klar im Vordergrund. Der Hintergrund wurde
sehr schlicht gehalten, die Farben sind leicht verwaschen und unklar.
Anfangs fiel mir das Lesen zwar leicht
und ich kam schnell voran, jedoch war ich da noch nicht ganz
zufrieden. Es gibt große Zeitsprünge, die zwar alle wichtige
Ereignisse in Linas leben wiedergeben, jedoch ist mir das zu
sprunghaft. Mit der Zeit wurde dies besser, und die Handlung lief
flüssig voran, ohne, dass zwischendurch mehrere Jahre vergehen.
Es wurde eine einfache und leicht
verständliche Schreibweise genutzt, die ein schnelles Lesen
ermöglicht hat. Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler,
der Lina stets begleitet und Details gibt, was in der vergangenen
Zeit passiert ist, aber auch Hintergrundinformationen zum Leben des
19. Jahrhunderts in Berlin.
Über Lina Morgenstern und ihre Taten
hatte ich bisher noch nichts gehört. Deshalb war ich sehr gespannt
auf ihre Figur und ihr Auftreten in dem Roman. Sie war von der ersten
Seite an eine aktive und mutige Frau, die einen starken Willen hatte
und diesen stets durchsetzen wollte. Ich empfand sie als Charakter
sehr angenehm, auch wenn es mir schwer fiel, sie mir von ihrem
Äußeren vorzustellen. Trotzdem hatte ich zu ihr Sympathie
aufgebaut, sie ist einfach bewundernswert und dies schriftlich
darzustellen ist der Autorin bestens gelungen.
Ein paar Probleme hatte ich mit den
anderen Charakteren. Diese fand ich etwas schwach gezeichnet,
besonders im Vergleich zu der unglaublich starken Lina. Daneben
wirkten sie fast nur wie Schatten, gleichzeitig wurde dadurch aber
auch der Eindruck verstärkt, dass die gesamte Aufmerksamkeit auf
Lina gelenkt wurde, die ganz klar die Hauptprotagonistin ist.
Ich fand es schade, dass manche
Personen, allen voran die Eltern von Lina und Theodor, sehr schnell
nicht mehr erwähnt wurden und aus der restlichen Handlung vollkommen
herausgehalten wurden. Hier hätte es mir schon gereicht, wenn sie ab
und an mal in einem Nebensatz aufgetaucht wären. Dasselbe gilt auch
für den Aspekt um Theodors Modehaus. Irgendwann wurde nichts mehr
über seine Tätigkeit dort erwähnt.
Fazit:
Der Roman erzählt die spannende
Geschichte rund um Lina Morgenstern, die unglaublich viel erreicht
hat und bei der es schade ist, dass ihre Geschichte so stark in den
Hintergrund gerutscht ist. Deshalb fand ich es unglaublich
interessant, den Roman zu lesen und mehr über ihre Lebensgeschichte
zu lesen. Leider hat mich der Roman nicht vollkommen überzeugen
können, dafür waren mir die Zeitsprünge am Anfang zu groß.
Außerdem fand ich es schade, dass bestimmte Umstände oder Personen
bei fortschreitender Handlung nicht mehr erwähnt wurden.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an Lovelybooks und den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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