Titel: Das Glück der fast perfekten Tage
Originaltitel: Ovunque tu sarai (aus dem Italienischen von Suse Vetterlein)
Autorin: Fioly Bocca
Verlag: rororo
Seitenanzahl: 192 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN:978-3-499-27206-6
Handlung:
Anitas Mutter hat Krebs. Unheilbar, ihr Zustand wird immer schlechter. Darauf ist Anita nicht vorbereitet, sie will die Krankheit der Mutter nicht wahrhaben und hat den festen Glauben daran, dass sie überleben wird. Deshalb versucht sie auch, ihrer Mutter positive Gedanken zu machen. An eine Hochzeit, Enkelkinder, großen beruflichen Erfolg.
Doch die Realität von Anita sieht ganz
anders aus. Mit ihrem Lohn kann Anita gerade ihren Anteil der Miete
zahlen, mit ihrem Freund verbindet sie nur noch wenig. Anita zieht
die Möglichkeit, etwas in ihrem Leben zu ändern, gar nicht erst in
Betracht. Sie lebt immer weiter in ihrem Trott.
Bis sie einen unbekannten Mann trifft.
Der ihr bekannt vorkommt und mit dem sie sich wie ein anderer Mensch
fühlt. Schafft es Anita, sich zu ändern?
Meinung:
Ich war noch nie ein Fan davon, wenn es schon im Klapptext eine Erwähnung von Krankheit oder Tod gibt. Da mir dieses Buch jedoch freundlicherweise von der Buchboutique zugesendet wurde, wollte ich ihm doch eine Chance geben.
Der Roman verspricht eigentlich eine
traurige und herzzereißende Geschichte, bei der ich gedacht hatte,
dass ich irgendwann mit der einen oder anderen Träne zu kämpfen
habe. Ich hatte gedacht, dass das Sterben der Mutter eine recht große
Rolle einnehmen wird und sich über den gesamten Roman hinzieht.
Die Realität sah dann anders aus. Die
Mutter hat durchaus Auftritte in dem Roman und auch ihre Krankheit
ist ein Thema, jedoch nicht in so einem großen Umfang wie anfangs
gedacht. Vielmehr dreht sich fast der gesamte Roman nur um Anita und
ihr Leben, das sie nicht erfüllt. Anstatt richtig um ihre Mutter zu
trauern scheint die junge Frau nur sich selbst zu bemitleiden, weil
nichts so ist, wie sie es sich wünscht. Sei es der Job oder ihre
Beziehung, Anita ist unzufrieden und ewig hat sie nicht gedacht, dass
sie etwas ändern kann.
Aufgrund ihrer Unsicherheit und
Unzufriedenheit empfand ich Anita als nervigen und unsympathischen
Charakter. Ihre ganze Welt hat sich nur um ihre Person gedreht, alles
andere war nur nebensächlich. Auch in ihrer Beschreibung war sie für
mich kein ansprechender Charakter, sie hatte keine starken
Wesenszüge, die sie auszeichnen. Keine Ticks, außer auf ihren
Fingerknöcheln rumzubeißen. Ansonsten war sie ein stereotyper
Charakter, den man beim Lesen nicht erreichen kann.
Die anderen Charaktere haben meist nur
kurze, wortlose Auftritte, sie bleiben teilweise kaum im Gedächtnis.
Dies gilt auch für den geheimnisvollen Mann, obwohl ich bei ihm das
Gefühl hatte, dass die Autorin versucht, ihn stärker zu zeichnen
und ihm mehr Charakter zu verleihen.
Lange Zeit war ich unsicher, wie ich zu
dem Schreibstil stehe. Er hat mir ein schnelles Lesen ermöglicht,
einige Zitate waren richtig gut, jedoch fand ich ihn auf die Dauer zu
anstrengend. Ein paar natürlichere, Sätze, die nicht unfassbar
tiefgreifend sind, hätten dem Roman definitv gut getan.
Als Erzählsituation wurde die Ich-Form
gewählt. Alle Ereignisse sind aus Anitas Sicht beschrieben. Für
mich war dieser Umstand nicht sonderlich gut, aufgrund meiner schon
erwähnten Probleme mit Anita.
Im Klapptext wird angedeutet, dass
Anita ihrer Mutter viele Mails schickt. Deshalb bin ich davon
ausgegangen, dass diese auch in höherer Anzahl abgedruckt und für
den Leser sichtbar werden. Dies ist nur selten der Fall, im ganzen
Roman sieht man ungefähr drei Briefe, die ein Bild von der gesamten
schriftlichen Kommunikation zwischen Anita und ihrer Mutter geben
soll.
Fazit:
Das einzig positive, was mir von diesem
Roman im Gedächtnis bleiben wird, sind manche wunderschöne Zitate,
hinter denen viel Wahrheit steckt. Ansonsten hat es mich leider nicht
sonderlich begeistern können, weder die Protagonisten, noch die
Handlung.
Bewertung: 1 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an die Buchboutique für die Bereitstellung des Exemplar!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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