Titel: Alice im Wunderland
Originaltitel: Alice’s Adventures in Wonderland (Aus dem Englischen übersetzt von Liselotte Remané)
Autor: Lewis Carroll
Verlag: Arena
Seitenzahl: 136 Seiten
Preis: 5,00 €
Erscheinungsdatum: 06.01.2017
ISBN: 978-3-401-50879-5
Handlung:
Ein ganz normaler Tag verwandelt sich
für Alice in ein wahrhaftiges Abenteuer. In dem einen Moment träumt
sie vor sich hin, Sekunden später folgt sie einem sprechenden weißen
Kaninchen in eine Höhle und landet in einer vollkommen anderen Welt.
Sie lernt weitere sprechende Tiere kennen, trinkt Tee mit dem
verrückten Hutmacher und ist bei einer etwas anderen
Gerichtsverhandlung anwesend. Dazu lernt Alice die böse Herzkönigin
kennen und muss sich in einem Spiel der besonderen Art gegen diese
bewähren...
Meinung:
Beherrscht wird das Cover von einer strahlend pinken Farbe, die als Hintergrund dient. Darauf befinden sich kleine Details, die in dem Buch eine Rolle spielen, sei es ein Stück Kuchen oder eine kleine Uhr. Als Blickfang dienen zwei Figuren, Alice und das weiße Kaninchen, die detailgetreu und lebendig gezeichnet wurden. An sich finde ich das Cover ganz gut, mir ist es etwas zu farbenfroh und bunt. Für Kinder jedoch ist es wahrscheinlich sehr ansprechend und genau richtig.
Ich kann mich tatsächlich nicht
entsinnen, ob ich jemals die Literaturvorlage von „Alice im
Wunderland“ gelesen habe. Spontan würde ich das wahrscheinlich
verneinen. Mir sind die Verfilmungen bekannt, die mir recht gut
gefallen und ich dachte mir, dass es nun auch mal Zeit wird, mich an
das Buch zu wagen. Bei Arvelle hatte ich Ende letzten Jahres diese
niedliche Ausgabe gefunden, die bei mir einziehen durfte und jetzt
hatte ich Lust dazu, das Büchlein zu lesen.
Innerhalb von wenigen Stunden hatte ich
das kleine Buch dann auch schon ausgelesen, die Schrift ist recht
groß dazu gibt es immer mal eine niedliche, detailreiche Zeichnung,
die das gerade Gelesene verbildlicht. Mir haben die Illustrationen
gut gefallen, sie sind nett anzusehen, geben den Charakteren
Gesichter und passen sehr gut zu dem Kinderbuch. Sie wurden komplett
in Schwarz-Weiß gehalten, was ich so als genau richtig empfinde.
Immerhin ist das Buch erstmals 1865 erschienen und so wurden die
Skizzen auch der damaligen Zeit angepasst.
An sich empfand ich die Schreibweise
ganz angenehm, sie war durchweg einfach und leicht gehalten, genau
richtig für die Hauptzielgruppe. Bei einigen Dialogen bin ich
tatsächlich etwas durcheinander gekommen, mir wurde manches als zu
hibbelig und kompliziert dargestellt. Hier habe ich mich immer
gefragt, wie Kinder damit umgehen und ob sie das gerade Gelesene
richtig aufnehmen können und die Situation vielleicht besser
verstehen als ich.
Oft haben die Charaktere aneinander
vorbei gesprochen und so sind leicht Missverständnisse entstanden,
die teils ganz lustig sein könnten, meist eher gestört haben.
Spannung kam an keiner Stelle auf. Die
Handlung tröpfelte vor sich hin und war nie sehr energiegeladen.
Vielleicht hat hier auch ein deutlicherer roter Faden gefehlt. So
erschien es, als wären die Szenen zusammenhangslos aneinandergefügt
worden.
Nur anhand der Beschreibungen wäre es
mir nicht gelungen, mir ein Bild von den Charakteren zu machen. Sie
wurden mit sehr wenigen Worten beschrieben, hier haben mir die
Illustrationen wirklich weitergeholfen. Zudem hatte ich oft ein Bild
von den Filmcharakteren vor Augen, was sehr geholfen hat.
Durchweg wurde ich nicht sonderlich
warm mit dem Buch, den Charakteren oder der Handlung. Viele Szenen
wurden kurz und knapp abgehandelt, dazu waren sie mir zu wirr und
teils schwer verständlich. Mein Lesefluss wurde dadurch immer wieder
etwas getrübt, gerade ein Lied musste ich mehrmals lesen, um
ansatzweise einen Sinn dahinter zu erkennen.
Von den Protagonisten haben mir die
Tiere am besten gefallen. Diese waren recht lebendig dargestellt und
ich glaube, mit sprechenden Tieren kann man bei einem Kinderbuch
nicht sehr viel falsch machen.
Im Gegensatz dazu empfand ich die
menschlichen Figuren sehr schwach und oberflächlich, sie erhielten
keinen richtigen Charakter und traten nicht sonderlich lebendig auf.
Alice ist keine Sympathieträgerin, mit ihr kann man sich nur schwer
identifizieren, sie ist etwas zu altklug, hochnäsig und von sich
selbst eingenommen. Die böse Königin hat im Grunde keine negativen
Attribute erhalten, lediglich durch ihren ständigen Wunsch, dass
Untertanen geköpft werden sollen, entsteht ein Hauch von
Bösartigkeit, der aber schnell wieder verfliegt.
Zudem gibt es nicht wirklich ein
Miteinander von den Charakteren. Sie unterhalten sich zwar selten
mal, aber die Gespräche sind oberflächlich und es ist ein
deutliches Misstrauen zu spüren. Ich hatte mir immer ein
deutlicheres Zusammenspiel vorgestellt, eine engere Bindung oder
wenigstens den Hauch von Sympathie zueinander.
Fazit:
Ich bin mit viel Interesse in die Handlung gestartet, war guter Dinge und auf die Handlung gespannt. Das mich das Buch am Ende enttäuscht zurücklassen könnte, daran hatte ich nicht gedacht. Und leider ist genau dieser Fall eingetreten. Mir gefällt die Idee und an einigen Stellen ist die Umsetzung dessen auch ganz gut gelungen. Doch zu viele kleine Details und Szenen haben mich gestört, sodass ich am Ende keine so gute Bewertung für das Buch schreiben konnte, wie ich eigentlich wollte.
Bewertung: 3 von 5 Sterne
MarySophie
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