Titel: Die Mitternachtsrose
Originaltitel: The Midnight Rose
Autorin: Lucinda Riley
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 592 Seiten
Preis: 10,99 €
ISBN: 978-3-442-47970-2
Handlung:
Im englische Dartmoor dient ein altes Herrenhaus als Kulisse für einen Film, dessen Handlung in den 1920er Jahren spielt. Für die Schauspielerin Rebecca Bradley die perfekte Gelegenheit, aus den Staaten zu fliehen, nachdem sie von ihrem Freund einen Heiratsantrag bekommen hat und diesen erst einmal unbeantwortet gelassen hat.
Sie hofft, nun am Filmset vollkommen in
eine andere Zeit eintauchen zu können und sich volkommen auf ihre
Rolle konzentrieren zu können. Bis der Hausherr, Lord Anthony, eine
frappierende Ähnlichkeit zwischen Rebecca und seiner verstorbenen
Großmutter erkennt.
Auch der Inder Ari Malik taucht in
Astbury Hall auf, um auf Spurensuche zu gehen. Seine Urgroßmutter
hat ihm nach ihrem Tod eine Geschichte gegeben, in der Hoffnung, dass
ihr Urenkel die Wahrheit ans Licht bringen kann. Dabei lernen sich
Rebecca und Ari kennen und gehen gemeinsam dem Geheimnis rund um
Astbury Hall auf den Grund.
Meinung:
Ich brauchte anfangs etwas Zeit, um in den Roman zu kommen. Dies liegt u.a. an den mir völlig unbekannten indischen Namen, die im ersten Abschnitt des Romans vorkamen. Ich musste aufmerksam lesen um die Namen und Familiebeziehungen der Protagonisten zu unterscheiden und alles richtig wahrzunehmen. Nachdem ich mich daran gewöhnt hatte, ging es für mich mit dem Lesen auch fixer vorran.
Der Roman wurde in einige zeitliche
Abschnitte und Erzählperspektiven unterteilt, welche alle
Abwechslung in die Handlung reingebracht haben. Mir hat diese Art der
Erzählform gut gefallen, ich wurde stets gut unterhalten und konnte
der Handlung mit Spannung folgen. Außerdem war es für mich nie ein
Problem, mich in die jeweilige Zeit zu versetzen und Zusammenhänge
zu erschließen.
Als Setting diente zum einen ein altes
Herrenhaus im Dartmoor, zum anderen wurde auch viel Wert auf die
Beschreibung der Lebensverhätlnisse der Oberschicht in Indien
gelegt. Beides fand ich sehr spannend, auch wenn ich zugeben muss,
dass ich mir unter den Palästen der indischen Könige nicht viel
vorstellen konnte, weil ich mich bisher damit nie befasst habe und
mir hierfür Bilder anschauen musste, um zu verstehen, was die
Autorin gerade beschreibt. Dieses Problem hatte ich bei dem
Herrenhaus nicht, dieses konnte ich mir sofort vorstellen und habe es
geliebt, mit den Protagonisten durch die Gänge und Gärten zu
schlendern.
Es taucht eine Vielzahl von Personen
auf, bei denen ich nach kurzer Zeit keine Probleme mehr hatte, sie
einzuordnen und wiederzuerkennen. Besonders mit den Protagonisten der
Gegenwart war ich sehr zufrieden, sie waren vielseitig und
interessant dargestellt und sehr lebhaft.
Leider blieb mir die Figur von Anahita,
deren Geschichte im Roman erzählt wird, immer fremd und zu steif.
Sie wirkt auf mich erst als Rentnerin lebendig und selbstsicher, in
ihrere Jugend fand ich sie immer zu nachgiebig und als Person ohne
Willen. Sie hat alles hingenommen und nur selten Dinge hinterfragt.
Das fand ich sehr schade und hat sie mir als Charakter unsympathisch
gemacht. Auch in ihrer äußerlichen Beschreibung fand ich sie
ambivalent und nicht eindeutig gezeichnet.
Ich hätte es schön gefunden, wenn ein
paar mehr Details über den Dreh des Films aufgetaucht wären. Es
gibt keine Andeutung der Handlung oder eine ausführlichere
Darstellung einer Filmszene, diese wurden immer überbrückt und nach
kurzer Zeit im Kasten, sodass Rebecca wieder vom Set entschwinden
konnte. Wenn es schon dieses Detail gibt, hätte es in den Roman
besser eingebaut werden können.
Fazit:
Das Buch hat viel Charakter und kann
überzeugen, jedoch nicht vollkommen. Dafür erscheint mir besonders
die Beschreibung von Anahita zu steif und auch einige andere Details
hätten liebevoller miteingebunden werden können. Ein Roman, der gut
unterhält, jedoch auch kleine Fehler hat.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie
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