Donnerstag, 3. März 2022

Rezension: Stürme über Falkensee von Luisa von Kamecke

Titel: Stürme über Falkensee
 Autorin: Luisa von Kamecke
 Verlag: Lübbe
Seitenzahl: 447 Seiten
 Preis: 11,00 €
 Erscheinungsdatum: 23.12.2021
ISBN: 978-3-404-18517-7
 
 https://www.luebbe.de/cache/media/images/detail_product/images/ausgabe/3/5/6/7/4/7/5/00774e07b0449192.jpeg

Handlung

Westpreußen 1942

Zwar ist der Krieg fern von ihrem Gut, allerdings bangen auch die Frauen der Familie von Bargelow um den weiteren Verlauf, die Folgen und natürlich um das Leben ihrer Angehörigen. Und auch sie haben die Aufgaben übernommen, die bisher von ihren männlichen Familienangehörigen betreut wurden. So hat Hedda die Verantwortung über das Gut übernommen und steht diesem gemeinsam mit ihrer Mutter vor. Und als ihr Verlobter fällt, arbeitet Hedda noch härter und hofft, auf diese Weise ein wenig vergessen zu können. Und während sie trauert, findet das Hausmädchen in einem polnischen Zwangsarbeiter die große Liebe. Eine Liebe, die eigentlich nicht sein dürfte. Unerwartete Hilfe erhält Hedda dabei ausgerechnet von Clemens, einem Kriegshelden und scheinbar überzeugten Anhänger der NSDAP...

Meinung

Mir haben sowohl der Auftakt, als auch Band zwei der Westpreußen-Saga richtig gut gefallen. Und daher war es für mich selbstverständlich, dass ich auch den dritten Teil lesen möchte. Schließlich habe ich auf ein rundes und schönes Ende der Saga gehofft und mich hat es interessiert, wie die Bewohner von Falkensee den Krieg erleben und was dieser für das Gut bedeutet. Ich hatte mir vorab bereits erste Gedanken über einen möglichen Fortgang der Handlung gemacht und daher war es eine große Freude für mich, das Buch als Rezensionsexemplar vom Bastei Lübbe Verlag zu erhalten. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Am Anfang hätte ich mir ein Personenverzeichnis, vielleicht auch einen Stammbaum der Familie von Bargelow gewünscht. Ich musste doch immer al wieder überlegen, wie familiäre Zusammenhänge aussehen und leider waren meine Erinnerungen an den zweiten Teil doch nicht so gut, wie ich es gedacht hatte. Daher war es für mich wichtig, gerade auf den ersten Seiten aufmerksam und mit allen Sinnen zu lesen, um nichts zu verpassen, um alles aufzunehmen und in einen korrekten Zusammenhang zu bringen. Irgendwann war diese Phase dann auch überstanden und ich bin viel flüssiger und leichter mit dem Lesen vorangekommen und die Handlung hat es geschafft, mich in ihren Bann zu ziehen. Als dies einmal geschehen war, wollte ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen und ich habe mit viel Interesse weitergelesen.

Ich finde, dass die Geschichte häufig unerwartete Wendungen besitzt, immer wieder entwickelt sie sich in eine Richtung, die man erahnen, aber nicht genau bestimmen konnte. Daher behält sie eine gute Spannung und man möchte weiterlesen. Besonders gelungen empfinde ich es hierbei, dass die Handlung trotzdem immer natürlich und authentisch bleibt, die Ereignisse sind lebendig und realistisch geschildert. Das hat natürlich der ganzen Geschichte gut getan, die Figuren handeln ganz natürlich, die fiktiven und realistischen Ereignisse ergänzen sich hervorragend und ergeben ein rundes Gesamtbild.

Mit den Figuren und ihrer Zeichnung bin ich komplett zufrieden. Sie sind einzigartig und abwechslungsreich, lebendig und mit starken Typen ausgestattet. Mag ich sehr gern, da sie dadurch ein einzigartiges Auftreten besitzen, was für die gesamte Geschichte natürlich sehr förderlich ist.

Zudem gefällt es mir, dass verschiedene Erzählperspektiven genutzt wurden. Man erlebt die meisten Kapitel aus der Sicht von Hedda. Dazu gibt es ein paar Abschnitte aus dem Blickwinkel von Elise, einem Kind, einer Angestellten der Familie von Bargelow oder aus der Perspektive des Bürgermeisters. Besonders berührt hat mich die Sicht von Elise. Sie hat eine sehr bezaubernde Art und ich mag es, wie reif und erwachsen sie für ihr Alter wirkt. Man merkt, dass sie sich über die verschiedensten Themen Gedanken macht und sie sich doch ihre kindliche Leichtigkeit erhält. Sie hat außerdem den Ereignissen eine neue Wendung und Tiefe gegeben, was sich positiv auf die Geschichte ausgewirkt hat.

Leider gibt es aber auch noch einen Kritikpunkt, den ich erwähnen muss. Ich finde, dass die Saga kein so zufriedenstellendes Ende erhalten hat, wie ich es mir gewünscht hätte. Es ist in Ordnung und rundet die Geschichte ab, für das Ende einer Reihe ist es mir allerdings zu wenig. Ein Stück weit scheint es sogar so, als würde es absichtlich auf diese Weise gestaltet sein, um die Möglichkeit eines vierten Bandes offen zu lassen...

Fazit

Zusammenfassend betrachtet handelt es sich um eine wirklich schöne und vielversprechende Geschichte. Ich wurde gut unterhalten und hatte angenehme Lesestunden. Allerdings muss ich bemängeln, dass es für mich nicht den runden und perfekten Abschluss einer Saga darstellt. In dieser Hinsicht hatte ich mir ein bisschen mehr erwartet und finde, dass der Handlung noch das gewisse Etwas fehlt, was mir vor allem auf den letzten vielleicht 100 Seiten gefehlt hat... Schade, nur zu gern hätte ich eine durchweg positive Bewertung abgegeben, weil ich die Saga an sich sehr schön finde... Von mir gibt es nichtsdestotrotz eine große Leseempfehlung für die gesamte Reihe, ihr werdet damit ganz bestimmt eine tolle Zeit haben!

Bewertung: 4,5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
Meine Meinung zu den anderen Teilen der Westpreußen-Saga:
 
 
 
Und auch diese Bücher der Autorin habe ich gelesen ( geschrieben unter einem anderen Pseudonym):
 
 

 

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