Donnerstag, 17. März 2022

Rezension: Der schwarze Winter von Clara Lindemann

Titel: Der schwarze Winter
 Autorin: Clara Lindemann
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 384 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 21.09.2021
ISBN: 978-3-7499-0154-8
 
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Handlung

In einer Nacht- und Nebelaktion müssen Silke und ihre Schwester von dem Bauernhof fliehen, auf dem sie bislang gelebt haben. Sie fliehen nach Hamburg, auch wenn es ungewiss ist, ob sie dort Arbeit oder eine Unterkunft finden. Zumal die Stadt in Trümmern liegt und die Briten einen Zuzugsstopp verhängt haben und sie dadurch nur über Kontakte und den Schwarzmarkt an die Dinge des alltäglichen Lebens kommen. Schnell zeigt sich, dass das Leben auch in Hamburg nicht leichter ist, die Lebensmittel rar sind und man nicht jedem trauen sollte.

Über einen einflussreichen Bekannten erhalten die Schwestern viele Möglichkeiten, u.a. eröffnet Silke eine Bar für britische Soldaten. Allerdings müssen sich die Beiden stark in Acht nehmen. Jemand neidet ihnen ihren Erfolg und möchte nicht nur die Existenz, sondern auch die starke Bande der zwei Mädchen zerstören...

Meinung

Mir ist das Buch in der Vorschau aufgefallen, dann habe ich es ein wenig aus den Augen verloren und schließlich wiederentdeckt, als es bei Instagram ganz viele positive Rezensionen dazu gab. Und da dachte ich mir, dass ich den Roman gern lesen möchte und mir selbst einen Eindruck verschaffen will. Aus diesem Grund war es für mich eine große Freude, das Werk als Rezensionsexemplar zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich beim HarperCollins Verlag bedanken möchte.

Ich muss ehrlich zugeben, dass mich der Anfang des Buches nicht wirklich überzeugen konnte. Er war holprig und es fiel mir schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Irgendwie waren meine Erwartungen andere und die Figuren, die Erzählperspektiven und die Sprache haben es mir nicht leicht gemacht.

Irgendwann bin ich dann zwar flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und ich finde, dass die Story runder wurde, aber so richtig vom Hocker gerissen hat mich die Handlung nie. Sie war irgendwie ein bisschen langatmig und eintönig, zu konstruiert und ausschmückend. Ich finde, dass auf die einzelnen Personen nicht richtig eingegangen wird, sie erhalten nur selten ein lebendiges und natürliches Wesen, ihre Gefühle werden nicht wirklich greifbar.

Die Sprache war irgendwann zumindest so weit in Ordnung, dass ich ganz gut durch die Handlung gekommen bin. Es war eine Gewöhnungssache und irgendwann fand ich sie zumindest in dieser Hinsicht in Ordnung. Doch so ganz überzeugen konnte mich sie nicht. Dafür fehlte mir durchweg Lebendigkeit, Spontanität und auch ein wenig Leichtigkeit. Auch wenn letztgenannteres wahrscheinlich schwer mit einigen Momenten in Verbindung zu bringen ist, wäre es an einigen Stellen echt angebracht gewesen.

Ich finde, dass bei vielen Situationen zu deutlich einhergeht, dass sie stark konstruiert sind. Ihnen fehlt die Natürlichkeit und Lockerheit, immer gibt es in düsteren Momenten einen schillernden Retter, der leicht zu durchschauen ist und zu sympathisch, zu perfekt beschrieben wird. Dadurch geht auch ein bisschen die Spannung flöten, wenn man als Leser schnell merkt, dass eine Person nicht die ist, als die sie sich ausgibt und man weiß, dass sie hinter den kleinen Problemchen steckt.

Es ist schade, dass einiges über die Vergangenheit zwar angeschnitten, aber niemals näher darauf

eingegangen wird. Ab und an erhält man ein paar Infos, diese sind recht spärlich und ergeben zusammen kein rundes Bild. Daher hätte ich mir gewünscht, dass sie entweder üppiger ausgefallen wären oder erst gar keine Erwähnung gefunden hätte. So wurde ein Mittelweg gewählt, der für meinen Geschmack leider nichts halbes und nichts ganzes ist...

Fazit

Die Geschichte hatte wirklich viel Potenzial und ich habe es mir sehr gewünscht, dass sie mich irgendwann auch so fesseln kann, wie sie es bei anderen Lesern geschafft hat. Und am Ende muss ich leider sagen, dass dem nicht so war. Mir hat durchweg ein richtiger roter Faden gefehlt, mir waren die Ereignisse teils zu langatmig, teils auch ein wenig verworren dargestellt. Die Sprache hat es leider nicht geschafft, die einzelnen Szenen lebendig werden zu lassen oder für den Leser ein gutes Bild zu zeichnen. Ich habe das Buch enttäuscht weggelegt, mich konnte die gesamte Geschichte nicht wirklich ansprechen und meine Erwartungen haben sich leider nicht erfüllt...

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den HarperCollins für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 
 

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