Titel: Café Engel - Schicksalhafte Jahre
Autorin: Marie Lamballe
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 559 Seiten
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 28.06.2019
ISBN: 978-3-404-17833-9
Handlung:
Wiesbaden, 1951:
Einige Jahre nach dem Kriegsende
normalisiert sich schrittweise wieder das Leben in Deutschland. Auch
für das Café Engel geht es langsam wieder aufwärts, auch wenn dem
Kaffeehaus erstmal aufregende Zeiten bevorstehen. Hilde Koch, die
einzige Tochter und Erbin des Cafés, will das Geschäft
modernisieren. Sie spürt deutlich den Druck des Nachbarn, welcher
mit moderner Technik aufwartet und will ihr möglichstes tun, um dem
Café Engel zu neuen Ruhm und Gästen zu verhelfen. Doch werden die
Eltern und Besitzer des Traditionscafés den Veränderungen
zustimmen?
Auch für die beiden Brüder stehen
aufregende Zeiten bevor. Beide kämpfen noch mit den Nachwirkungen
des Krieges, einer mehr als der andere...
Und auch in der Liebe sammeln beide
Brüder einige Erfahrungen. Beide haben Damen gefunden, an denen ihr
Herz hängt. Wird die Familie Koch die Frauen mit offenen Armen
empfangen?
Meinung:
Das Cover erinnert sofort an den ersten
Teil, mir gefällt die Ähnlichkeit, die darauf hindeutet, dass es
sich um eine Reihe handelt. Gleichzeitig hat das Cover auch etwas
sehr eigenes und besonderes, was mir gut gefällt. Wie auch schon
beim ersten Teil wirkt es auch hier so, als würde man eine alte,
vergilbte Postkarte betrachten. Die Farben sind ausgewaschen, nur die
Dame hat deutliche Konturen, alles andere wirkt leicht verblasst.
Besonders interessant finde ich den Kleidungsstil der Dame. Natürlich
wird hier die Mode der damaligen Zeit gezeigt, es wirkt aber auch
etwas willkürlich. Mir gefällt das Nostalgische Aussehen des Covers
richtig gut, es passt einfach zu der Handlung und der ganzen
Geschchte.
Vor
einigen Monaten habe ich den ersten Teil des Café Engels gelesen und
die Geschichte hatte mich damals sofort eingenommen. Bis auf
Kleinigkeiten war ich sehr angetan von dem Buch und ich habe auf die
Fortsetzung hingefiebert. Vor dem Lesen hatte ich mir schon einige
Gedanken gemacht und mir wieder ins Gedächtnis gerufen, was bisher
passiert ist. Außerdem ist es noch nicht so lange her und vieles ist
mir noch im Hinterkopf geblieben und nach wenigen Seiten wieder
eingefallen.
Nach
wenigen Seiten war ich wieder in der Geschichte drin, habe mich an
die Figuren erinnert und an einige Zusammenhänge. Auch diesmal fand
ich die Schreibweise wieder sehr angenehm und gut zu lesen. Es wurde
diesmal einige humoristische Stellen eingefügt, wo ich immer mal
schmunzeln musste und die die Handlung aufgelockert haben. So war die
Schreibweise locker und einfach gehalten, ab und an kamen Situationen
vor, in denen mal kein Blatt vor den Mund genommen wurde, woher die
Charaktere auch u.a. ihre Lebendigkeit erhalten.
Am
besten haben mir die Stellen gefallen, in denen ein Großteil der
Familie Koch anwesend war und miteinander agiert hat. Dann enstanden
wunderbare Situationen, außerdem war eine Familiendynamik zu spüren,
die Spaß gemacht hat. Oftmals erschien es mir dann auch so, nicht
nur als Leser anwesend zu sein, sondern mit im Raum zu stehen und
alles hautnah mitzuerleben.
Auf
den 559 Seiten kommen unterschiedliche Personen zu Wort. Die Kapiel
werden von unterschiedlichen Charakteren erzählt, seien es die drei
Koch-Kinder, Hildes Ehemann oder andere. Eine Person taucht
unerwartet in der Handlung auf und längere Zeit lässt sie sich
nicht genau zuordnen. Ich hatte zwar einen Verdacht, der sich auch
bestätigt hat, doch nicht von Anfang an war klar, welche Rolle die
Person einnehmen wird. Bei ihr gebe ich auch den Hinweis, genau auf
die Jahreszahl zu achten, die stets am Kapitelanfang angegeben wird.
Ich hatte dies anfangs wenig beachtet und musste dann ein paar Seiten
zurückblättern, um nicht verwirrt zu sein. Mir hat es richtig gut
gefallen, dass man verschiedene Sichtweisen auf die Ereignisse
bekommt und anhand dieser Erzählweise tiefere Einblicke in die
Charaktere bekommt.
Es
tritt wieder eine Vielzahl an Protagonisten auf, manche waren neue
Gesichter, einige alte Bekannte aus dem ersten Teil.Im Mittelpunkt
steht natürlich wieder die Familie Koch mit den Eltern Heinz und
Else, sowie den drei Kindern August, Wilhelm und Hilde. Die Familie
wurde durch eine Heirat und Kinder von Hilde erweitert und taucht
zusammen stets als bunter, unterhaltsamer Haufen auf. Ihre Charaktere
haben mir am besten gefallen, sie wirkten durchdacht und ausgefeilt.
Auch wenn mir viele Handlungen und Aussagen nicht so gefallen haben,
waren sie meine Lieblinge im Buch. Hilde fand ich fast am
schwierigsten, sie hat manchmal wenig auf die Bedürfnisse und
Wünsche anderer geachtet und wirkte zu bestimmend. Schon im ersten
Teil hatte sie etwas mechanisches und teilweise gefühlsloses, was
sich auch hier fortgesetzt hat. Dann kamen aber auch wieder
Textstellen, in denen sie ihre Herzlichkeit gezeigt hat und sie mir
richtig gut gefallen hat. Auch wenn mir ihre Art manchmal nicht so
gefallen hat, war sie ein besonderer Charakter, den man einfach mögen
muss.
Ich
war überrascht, was diesmal für Handlungorte gewählt wurden und in
welche Länder es den Leser verschlägt. Ein Großteil der Handlung
findet in Wiesbaden, besonders im Café Engel statt. Fast alle Szenen
mit der Familie Koch finden im Café Engel statt. Dort wirken sie am
Lebendigsten und in ihrem Element, man merkt deutlich, wie viel ihnen
das Café bedeutet. Ich fand es auch interessant zu sehen, wie sie
das Café verbessern wollen und mit welchen Vorschlägen Hilde um die
Ecke kommt.
Auch
hier gibt es wieder einen Ausflug nach Frankreich und die
beschriebenen Landschaften waren ein Träumchen. Sie haben so viel
Charme versprüht und haben zum Träumen eingeladen. Dazu kommt
diesmal noch ein drittes Land, über das ich nichts verraten möchte,
um Interessierten nicht zu viel preiszugeben. Auf jeden Fall wurde
auch das Land stimmungsvoll beschrieben und es entstanden einige
Bilder vor Augen. Hier wirkte vieles hoffnungsvoll und ärmlich, was
ein großer Unterschied zu Frankreich, aber auch zu Deutschland ist.
Fazit:
Auch
dieser Teil hat mich nicht enttäuscht, lediglich an Hildes Charakter
könnte noch etwas gefeilt werden, dass sie lebendiger und
menschlicher wirkt und nicht immer sofort ihre leidenschaftliche
Seite zeigt. Ansonsten habe ich absolut nichts zu meckern, mir hat
die Handlung gefallen, wie durchweg spannend und interessant
beschrieben wurde und auch die Schreibweise hat zu meinem Interesse
an den Geschehnissen beigetragen.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an Bastei Lübbe für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Interesse? Hier findet ihr den Roman!
Meine Rezension zumm ersten Teil der Café Engel Saga
Interesse? Hier findet ihr den Roman!
Meine Rezension zumm ersten Teil der Café Engel Saga
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen