Titel: Madame Piaf und das Lied der Liebe
Autorin:Michelle Marly
Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag
Seitenanzahl: 448 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 15.03.2019
ISBN:
978-3-7466-3481-4
Paris 1944
Gestaltet wurde der Roman mit einem wunderschönen Cover, welches komplett stimmig ist und bei mir sofort eine Erinnerung an die bisher erschienen Künstlerbiographien auslöst. Die Farben wurden fast nur in rot-beigen Tönen gehalten, bis auf die Dame, welche in schwarz gekleidet ist und dadurch natürlich stark auffällt.
Handlung:
Paris 1944
Frankreich wurde von der deutschen
Besatzung erlöst. Doch für die Chanteuse Édith Piaf beginnt jetzt
erst das große Drama. Sie wird der Kollaboration angeklagt, muss
darum fürchten, dass ihr die Auftritte in Paris verboten werden. Um
sich abzulenken stürzt sich Édith in die Arbeit und lernt durch
Zufall Yves Montand kennen, einen talentierten, jungen Sänger, dem
es noch an den Feinheiten der Gesangskunst fehlt. Édith will den
jungen Mann formen und gibt ihm Nachhilfe über das Leben auf der
Bühne und wie er das Beste aus seiner Stimme herausholen kann.
Während der gemeinsamen Arbeitszeit merken die Sänger nicht nur,
dass sie beruflich miteinander harmonieren, sondern auch privat
verbringen beide viel Zeit miteinander, werden bald ein Liebespaar.
Édith fühlt sich von Yves inspiriert, wagt sich an ein neues
Bühnenprogramm und immer wieder kommt ihr eine Melodie in den Sinn,
die sie mit der Liebe zu Yves verbindet...
Meinung:
Meinung:
Gestaltet wurde der Roman mit einem wunderschönen Cover, welches komplett stimmig ist und bei mir sofort eine Erinnerung an die bisher erschienen Künstlerbiographien auslöst. Die Farben wurden fast nur in rot-beigen Tönen gehalten, bis auf die Dame, welche in schwarz gekleidet ist und dadurch natürlich stark auffällt.
Unterteilt wurde der Roman in drei
Teile, außerdem gibt es noch einen Prolog, sowie einen Epilog.
Danach folgt noch ein interessantes Nachwort der Autorin, in dem sie
noch einige Einblicke in das Leben von Édith Piaf gibt, aber auch
Informationen über die Entstehung und Recherche für das Werk.
Als Erzählperspektive dient ein
personaler Erzähler, der stets ohne Wertung die Erlebnisse und
Geschehnisse in Édiths Leben schildert. Somit kann man sich als
Leser eine freue Meinung bilden, die absolut nicht beeinflusst wird.
Es gibt trotz dieser Erzählperspektive einen ziemlich ausführlichen
Einblick in Édiths Gedanken- und Gefühlswelt, was stark dazu
beigetragen hat, die Hauptprotagonistin als lebendig wahrzunehmen und
sie als sympathisch einzuschätzen.
Immer wiederkehrend gibt es in einem
Kapitel einen Absatz, welcher kursiv gedruckt ist und eine Szene der
Vergangenheit schildert, welche für das Verständnis des Lesers
wichtig ist. In diesen Szenen werden angedeutete Gedanken oder
unverständliche Sätze näher geschildert wird und Aussagen oder
Überlegungen der Piaf machen dann erst Sinn.
Am Anfang vieler Kapitels wird darauf
hingewiesen, in welcher Stadt die nachfolgende Handlung spielt, auch
eine zeitliche Einordnung ist vorhanden. Während zwischen dem Prolog
und Epilog zehn Jahre vergehen, werden in den drei Teilen des Buches
jeweils die Jahre 1944 bis 1946 beschrieben. Mir hat es gut gefallen,
dass die beschriebene Zeit auf nur drei Jahre beschränkt wurde, weil
bei mir das Gefühl herrscht, dass die drei Jahre akribisch
recherchiert wurden und die Ereignisse wirklich so hätten
stattfinden können.
Als Handlungsorte dienen verschiedene
Städte von Frankreich, allen voran Paris. An vielen Stellen rückt
die Stadt jedoch in den Hintergrund, ich denke, dass die Autorin
nicht so viel Zeit damit verbracht hat, die Stadt zu beschreiben,
sondern mehr Wert auf die Charaktere gelegt hat. Dadurch erschienen
die Beschreibungen der Städte oder von Häusern meist etwas blass,
was mich absolut nicht gestört hat. Im Gegenteil, ich fand das sogar
gut, kennt man doch gerade Paris aus zahlreichen Romanen schon.
Ganz klar im Vordergrund steht
natürlich Édith, die eindeutig die Hauptprotagonistin ist und mit
der man als Leser viel Zeit verbringt. Im Prolog lernt man sie
erstmals kennen und erfährt da bereits vieles über ihre Herkunft
und Kindheit, aber auch über ihren Lebenswandel. Und genau diese
Person, die dort geschildert wird, bleibt sich immer treu, gibt ihre
Prinzipien nicht auf und erscheint als liebenswürdiger, großzügiger
und zielstrebiger Mensch. Es scheint nur wenig zu geben, was der 1,47
m große Chanteuse nicht gelingt.Während ich ihren Lebensstil
durchweg etwas merkwürdig fand, war es wirklich interessant, sie zu
begleiten und näher kennenzulernen, einen Hauch von ihrem Charme und
Glamour mitzuerleben. Sie war mir sehr schnell sympathisch und habe
gerne Zeit mit Madame Piaf verbracht. Édith hat ihr Herz am rechten
Fleck und mir gefällt ihr Hartnäckigkeit, mit der sie viele Dinge
angeht. Nur zu gerne hätte ich mal einen Auftritt von ihr persönlich
miterlebt, dass muss ein wahres Highlight gewesen sein...
Anfangs hatte ich ein paar Probleme
damit, die Mitarbeiter von Édith auseinanderzuhalten, was
wahrscheinlich an ihren Spitznamen liegt, die mich verwirrt haben.
Doch nach ein bisschen Gewöhnungszeit war auch das kein Problem mehr
für mich und ich habe sie sofort wiedererkannt, was vor allem an
ihren Charakteren lag. Manche waren durchgreifend, andere machten
Édith ständig Avancen und manche haben die Welt nüchtern
betrachtet und die Wahrheit einfach rausposaunt. Dadurch entstand
eine große Vielfalt, sodass verschiedene Typen auftraten.
Fazit:
Sehr schnell hat mich die Handlung in
ihren Sog gezogen und es mir schwer gemacht, den Roman aus der Hand
zu legen. Jedes kleine Detail hat gepasst und ein breites Bild von
Édith Piaf gezaubert, ihre Geschichte wurde eindringlich und
hervorragend recherchiert beschrieben. Der Autorin Michelle Marly ist
es hervorragend gelungen, der Chanteuse Leben einzuhauchen und einen
besonderen Lebensabschnitt zu schildern.
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an Vorablesen und den Aufbau-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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