Titel: Die Villa an der Elbchaussee
Autorin: Lena Johannson
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Seitenanzahl: 433 Seiten
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 18.01.2019
ISBN:
978-3-7466-3444-9
Handlung:
Hamburg 1919
Am liebsten würde Frieda ihre Tage im
Kontor ihres Vaters oder in ihrer kleinen Schokoladenküche
verbringen, wo sie Schokoladenkreationen und Pralinen herstellt. Doch
leider hat ihre Mutter etwas dagegen, die der Meinung ist, dass eine
junge Frau sich einen passenden Ehemann suchen soll und ihr Leben
damit verbringen soll, diesen glücklich zu machen. Noch dazu lacht
diese über Friedas Wunsch, eines Tages die Firma zu übernehmen.
Dafür sei ja der Sohn Hans da.
Auch ihr Vater will Frieda standesgemäß
verheiraten und arrangiert ein Treffen mit dem Sohn eines
Handelspartners, in der Hoffnung, dass durch eine gute Hochzeit das
Überleben der Firma gesichert werden kann. Doch Friedas Herz schlägt
für jemanden anders, sie will aus Liebe und nicht aus Pflicht
heiraten. Kann es Frieda schaffen, ihre große Liebe zu heiraten und
gleichzeitig das Erbe der Familie retten?
Meinung:
Meinung:
Der Hintergrund des Covers wurde in
zarten Weiß- und Goldtönen gehalten. Dadurch strahlen die Farben
der Dame, die auf ein Haus zustrebt, noch strahlender und
auffälliger. Mir gefällt es richtig gut, dass die Farben auf eine
geringe Anzahl beschränkt wurden. Das gibt viel Ruhe und verleiht
dem gesamten Anblick etwas edles und wertvolles. Gleichzeitig
verströmen die opulenten goldenen Details einen märchenhaften
Charakter. Wunderschön anzuschauen und ein Buch, dass definitiv
auffällt.
Es gibt einen lockeren Einstieg in den
Roman, schon nach wenigen Seiten konnte ich mich ganz in die Handlung
reinträumen und dies hat bis zum Ende des Romans angehalten. Das
Buch hat mich angezogen, ich konnte es nur schwer aus der Hand legen.
Viele Kapitel sind recht ruhig gehalten, nicht jedes wurde voller
Spannung und Abenteuer beschrieben, sondern häufiger plätschert die
Handlung vor sich hin. Insgesamt fand ich diese Abwechslung von
gemütlichen und spannungsreichen Kapiteln sehr angenehm, es wurde
eine gute Balance gefunden, die bei mir dazu beigetragen hat, dass
ich das Buch innerhalb von drei Tagen ausgelesen hatte.
In der Klappbroschur befindet sich
unter anderem eine historische Karte, die einen Ausschnitt von
Hamburg zeigt. Dieses war ein sehr schönes Detail, trotzdem ist es
mir schwer gefallen, mich in der Stadt zu orientieren und einige
Orte, die im Roman eine Rolle spielen, wiederzufinden.
Fast jedes Kapitel beginnt mit einer
Zeitangabe, die entweder den Monat oder die Jahreszeit, sowie das
Jahr wiedergibt. Während der gesamten Handlung vergehen an die fünf
Jahre, ab und ab waren ein paar Zeitsprünge im Roman, aus diesem
Grund fand ich die Angaben sehr hilfreich, um sich sofort wieder
zeitlich orientieren zu können.
Die Autorin Lena Johannson hat einen
äußerst angenehmen und authentischen Schreibstil genutzt, der
locker gehalten war und mir ein schnelles Lesen ermöglicht hat. Mein
besonderes Highlight war die Einbindung von norddeutschen Worten und
Redewendungen, die die Handlung lebhaft gemacht haben und der
Geschichte Glaubwürdigkeit verliehen hat.
In die Handlung eingebunden wurden
immer mal wieder historische Fakten und Tatsachen, die mir viele
Informationen über die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gegeben
haben. Noch dazu wurden diese immer wohlproportioniert wiedergegeben,
sodass man das Geschehene stets überdenken konnte, bevor wieder neue
Informationen kamen.
Als Setting dient fast durchweg
Hamburg, bis auf einen kleinen Abstecher nach Berlin. Dabei war ich
sehr überrascht, wie genau und liebevoll Häuser und Straßen
beschrieben wurden. Es wurde viel Wert darauf gelegt, dass die Häuser
lebendig wirken und für den Leser bildlich vor Augen entstehen. Das
Wohnhaus der Familie Hannemann wirkt dagegen etwas blass, ihm wird
nicht so viel Bewunderung teil. Dasselbe gilt für das Elternhaus von
Friedas Vater. Beide Bauten werden nicht so stark beschrieben, sie
wirken auf mich düster und schwach, was ich sehr schade finde. Viele
Szenen finden in den Gebäuden statt und da wäre es für mich
einfacher gewesen, wenn sie besser beschrieben worden wären.
Bei den Protagonisten hatte ich
lediglich mit Ernst, Friedas Freund aus Kindertagen und Sohn der
Köchin der Familie Hannemann ein Problem. Er tauchte häufig auf,
wirkte auch zu weiten Teilen recht sympathisch, ihm fehlte aber noch
ein gewisses Etwas. Vielleicht war er einfach zu positiv dargestellt,
scheinbar hatte er keine Schwächen oder Fehler.
Ansonsten waren alle Protagonisten
lebendig und abwechslungsreich dargestellt. Besonders Frieda steht
mit ihrer Familie im Mittelpunkt. Mir hat wirklich gut gefallen, wie
sie sich von einer jungen Dame zu einer selbstbewussten Frau mit
Plänen und einer eigenen Meinung gefallen hat. Dies wurde besonders
zum Ende hin deutlich und sichtbar.
Fazit:
An keiner Stelle wurde mir beim Lesen langweilig, stets hatte ich das Bedürfnis, noch ein paar Seiten weiterzuhelfen. Besonders gut fand ich es, dass die Handlung absolut nicht vorhersehbar war. Während des Lesens hatte ich mir so meine Gedanken gemacht und schon ein mögliches Ende im Kopf gehabt, am Ende kam jedoch alles unerwartet und überraschend.
Ich habe mich gut unterhalten gefühlt,
konnte mein Wissen erweitern und hatte Spaß beim Lesen. Meine
Kritikpunkte wiegen für mich nicht so schwer, als das ich dafür
einen Punkt abziehen müsste. Ein wirklich spannender und liebevoll
geschriebener Roman, eine große Empfehlung meinerseits!
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Aufbau-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen