Titel: Die Rivalin der Königin
Originaltitel: Watch the Lady
Autorin: Elizabeth Fremantle (aus dem Englischen von Sabine Herting)
Verlag: Penguin
Seitenanzahl: 480 Seiten
Preis: 10,00 €
ISBN:
978-3-328-10338-7
Handlung:
Penelope Devereux wird mit 18 Jahren zu Hofdame von Elisabeth I. Sie kannte das höfische Leben bisher nicht, kann es kaum erwarten, endlich aus den Fängen ihrer Verwandten zu kommen und selbstbestimmter Leben zu können. Schon nach kurzer Zeit am Hofe ist Penelope reifer geworden, sie hat sich einen Namen gemacht und blickt hinter die Kulissen von den Intrigen.
Doch ihre schöne Zeit endet bald, als
sie Robert Rich heiraten muss, obwohl sie ihn nicht liebt und
eigentlich schon einem anderen versprochen war. Penelope gibt nicht
auf, sie geht einen Pakt mit ihrem Mann ein und verschafft der
Familie Devereux durch Intrigen und geschickte Ränke einen wichtigen
Post. Für den sie stetig kämpfen muss....
Meinung:
Meinung:
Das Cover finde ich ganz ansprechend und irgendwie gefällt es mir. Normalerweise mag ich es absolut nicht, wenn Personen auf einem Cover den Betrachter direkt anschauen, hier passt es, vielleicht auch durch die authentische Kleidung der Dame. Genauso stelle ich mir Penelope, die Hauptprotagonistin vor.
Vorab muss ich leider kritisieren, dass
es kein Personenverzeichnis gibt. Es tauchen unglaublich viele
Personen auf, die teilweise den gleichen Namen haben oder bei denen
manchmal untergeht, welche Stellung sie begleiten oder wie die
verwandtschaftlichen Verhältnisse sind. Hier wäre es wirklich
hilfreich gewesen, wenn dies irgendwo niedergeschrieben worden wäre.
Der Einstieg in den Roman fiel mir
recht leicht, auch wenn ich den Prolog nur schwer einordnen konnte.
Erst später ergibt er Sinn und zeigt, dass die Handlung eine
Schlüsselszene ist, in der vieles geschieht und es einen kleinen
Einblick in die Zukunft gibt.
Ansonsten bin ich gut in den Roman
gestartet, die Handlung wurde ansprechend und bildhaft beschrieben,
ich war fasziniert von der Welt am Hofe mit all den positiven, aber
auch negativen Aspekten. Die Autorin gewährleistet einen lockeren
Start in den Roman, der den Leser langsam auf die weitere Handlung
hinführt, die bei weitem ernsthafter ist, als noch die Neckerein der
Hofdamen untereinander.
Die Ereignisse werden meist aus der
Sichtweise von Penelope beschrieben, teilweise kommt auch Robert
Cecil zu Wort, ein Feind von Penelope und Minister von Elisabeth I.
Mir haben die verschiedenen Sichtweisen auf den Hof und die
Geschehnisse gefallen, auch wenn dies gleichzeitig bedeutet, dass von
beiden Seiten noch mehr Informationen auf mich eingestürzt sind.
Die Schreibweise hat sich im Laufe des
Romans gewandelt. Sie war stets auf einem hohen Niveau, weshalb ich
manche Sätze mehrmals gelesen habe, um den kompletten Sinn zu
verstehen. Doch ich hatte das Gefühl, dass sich nicht nur die
Handlung zugespitzt hat, sondern auch die Schreibweise wurde anders.
Während bisher noch ein lockerer Aspekt vorhanden war, verlor sich
dieser mit der Zeit und alles wurde beim Lesen eindringlicher und
kritisch. Es hat zweifellos zu der Handlung gepasst, mir haben mit
der Zeit ein paar Kapitel gefehlt, in denen unbeschwerte Momente,
ganz ohne politische Aspekte, geschildert werden. So war mir die
Spannung durchweg zu hoch und ich hatte das Gefühl, nicht mal
durchatmen zu können. Außerdem prasselt eine Menge an Informationen
auf den Leser ein, mir fiel es mit der Zeit etwas schwer, diese alle
unter einen Hut zu bringen.
Mein besonderes Highlight des Romans
war der erste Teil, welcher den einfachen Titel „Das Ei“ hat.
Hier gibt es eine lebhafte Einführung in die höfische Welt von
Elisabeth I., sowie in die Mode, die Verhaltensweisen und in die
Intrigen und Spannungen. Geschehnisse wurden authentisch und bildhaft
beschrieben, sodass ich leicht in die Welt eintauchen konnte. In den
weiteren zwei Teilen ist die Lebendigkeit für mich flöten gegangen,
es war zwar immer noch toll beschrieben, aber auch sehr ernsthaft.
Auf den knapp 480 Seiten tauchen
allerhand Personen auf, manche immer wieder, andere sind nur kurze
Gäste. Insgesamt haben sich fast alle Charaktere besonders durch
ihren Charakter und ihren Willen ausgezeichnet, nur die wichtigsten
Protagonisten wurden genauer beschrieben. Bei allen anderen gab es
nur ab und an ein paar Details über das Aussehen.
Ich fand es schade, dass manche
Personen, unter anderem Penelopes beste Freundin und Zofe oder ihre
Mutter, lange Zeit ständig auftauchen und erwähnt werden, dies mit
der Zeit abflaut und es entweder keine weitere Erwähnung mehr gibt
oder in einem kurzen Satz beschrieben wird, was mit der Person
passiert ist. Sie waren für die Handlung zwar nicht wichtig oder
entscheidend, ich finde aber, dass solch kleine Details die Handlung
immer rund machen.
Im Vordergrund aller Personen steht
Penelope mit ihrer engsten Familie, sowie die Königin und ihr
Minister. Ihnen wurde von der Autorin besondere Aufmerksamkeit
zuteil, sie waren detailliert ausgearbeitet und sind ihrem Wesen treu
geblieben.
Fazit:
Penelope Devereux war eine wirklich
bemerkenswerte Frau, von der ich bisher leider noch nichts gehört
habe. Zu weiten Teilen fand ich den Roman wirklich interessant und
ansprechend, eine gehobene Lektüre, die man nicht mal eben in drei
Tagen weglesen kann. Gleichzeitig haben mir kleine Details, u.a. das
fehlende Personenverzeichnis, aber auch die stets hohe Spannungskurve
mit zu vielen Informationen nicht gefallen, weshalb ich dem Roman
leider keine volle Punktzahl geben kann. Trotzdem finde ich es
absolut empfehlenswert und es wird ein wirklich interessanter Aspekt
der britischen Geschichte beschrieben, von dem ich bisher noch nichts
wusste.
Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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