Titel: Der Glöckner von Notre-Dame
Originaltitel: Notre-Dame de Paris
Autor: Victor Hugo
Verlag: Anaconda Verlag
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 7,95 €
ISBN: 978-3-7306-0102-0
Handlung:
Wer hat noch nicht von dem buckeligen
Glöckner Quasimodo und der schönen Zigeunerin Esmeralda gehört?
Doch wie ist eigentlich die wahre Geschichte?
Quasimodo, ein buckliger Bursche, der
noch dazu taub ist, wurde als Baby von dem Archidiakon Claude Frolle
adoptiert und dieser hat ihm zu seiner Tätigkeit als Glöckner
verholfen. Von der Bevölkerung werden die Beiden so gut wie möglich
gemieden, sie werden als Teufel und Hexer angesehen.
Zeitgleich lebt in Paris die junge La
Esmeraldea eine Zigeunerin, die zusammen mit ihrer Ziege Djali
Kunsstücke aufführt und tanzt. Sie wird von vielen Männern
begehrt, jedoch kann nur einer ihr Herz erreichen.
Auch Quasimodo ist von der jungen Dame
begeistert und verliebt sich auf den ersten Blick in sie. Jedoch gibt
es einige Widersacher, die einer Liebe im Weg stehen, außerdem
fürchtet sich auch La Esmeralda etwas vor dem Äußeren des
Buckligen.
Meinung:
Ich war ehrlich gesagt sehr gespannt
auf das Buch. Nicht nur, weil ich die Disney-Verfilmung früher toll
fand, sondern weil ich den Roman noch nie gelesen habe und mich kaum
noch an die Handlung erinnern konnte.
Dadurch kam ich erst gar nicht in
Verlegenheit, den Film mit dem Roman zu vergleichen und konnte mich
vollkommen auf das Buch einlassen. Dies hat leider nicht so geklappt,
wie gehofft.
Streckenweise war ich sehr angetan von
dem Buch, dies waren besonders Abschnitte, in denen die Protagonisten
zu Wort gekommen sind. Im Gegensatz dazu gab es auch immer wieder
Kapitel, in denen Bauwerke oder Geschehnisse beschrieben wurden, dies
hat meine Lesefreude sehr getrübt, ich musste mich bei diesen
Abschnitten motivieren, weiterzulesen und das Buch nicht einfach
wegzulegen.
Dies lag zum einen an der Schreibweise.
Ich muss zugeben, dass es mir doch recht schwer fiel, mit dem
Schreibstil klarzukommen und mich daran zu gewöhnen. Selbst am Ende
des Buches war dies ab und an noch ein Hindernis für mich und hat
definitiv dazu beigetragen, dass ich so lange mit dem Buch gebraucht
habe.
Zum anderen fand ich diese Stellen
ermüdend und waren meiner Meinung nach für die Haupthandlung nicht
sonderlich wichtig. Manche Leser mögen gerade die Beschreibungen als
Meisterleistungen von Hugo betrachten, bei mir war dies leider nicht
der Fall.
Die Protagonisten waren alle recht
ausführlich vom Äußeren beschrieben, die Gefühle und das Denken
wurden im Verlauf des Romans gut erkenntlich und wirkten rund.
Besonders interessant fand ich die
Beschreibungen und Kapitel mit Quasimodo, eine für mich sehr
interessante Person, die für meinen Geschmack eine noch größere
Rolle in dem Roman hätte einnehmen können. Es war für mich auch
deshalb immer eine Motivation weiterzulesen, um von ihm näheres zu
erfahren, wenn der Autor mal wieder seitenlang über Geschehnisse der
damaligen Zeit geplaudert hat.
Vielleicht hat meine Enttäuschung über
einige Teile des Romans auch mit der Ausgabe des Buches zu tun. Es
beinhaltet nicht die beste Übersetzung und an einigen Stellen wurden
Textstellen weggelassen, die für den Leser interessant gewesen wären
und das Buch und damit auch die Handlung lebendiger erscheinen zu
lassen.
Gut gefallen hat mir, dass Hugo das
Mittelalter nicht in einem schöneren Licht dargestellt hat, sonder
es schonungslos und so brutal dargestellt hat, wie es auch wirklich
war. Dies war sehr gelungen und hat auch deutlich gezeigt, dass sich
der Autor mit dem Mittelalter befasst hat und sehr gut recherchiert
hat.
Der Roman umfasst mehrere
Handlungsstränge, die im Verlauf der Handlung zusammenführen und
mit fortschreitender Handlung erst Sinn machen. Dadurch wird ein
breites Bild von Charakteren und der Bevölkerung von Paris
gezeichnet, welches vielfältig ist und äußerst amüsant und
interssant zu lesen ist.
Fazit:
Auch wenn ich mich stellenweise durch
den Roman kämpfen musste und selbst motivieren musste, kann ich
jedem nur empfehlen, das Buch zu lesen und sich nicht nur mit einer
Verfilmung zu begnügen. Es gab zwar immer wieder Textstellen, die
zäh zu lesen waren, jedoch war es gleichzeitig auch toll, mal die
Originalgeschichte zu lesen und kennenzulernen. Besonders gelungen und
herauszuheben ist die Figur des Quasimodo, der nicht nur großartig
dargestellt war, sondern auch ein herzensguter Mensch war und ein sehr
spannender Charakter.
Bewertung: 3 von 5 Sternen
MarySophie
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