Titel: Wenn Martha tanzt
Autor: Tom Saller
Verlag: List-Verlag
Seitenzahl: 288 Seiten
Seitenzahl: 288 Seiten
Preis: 20,00 €
ISBN: 978-3-471-35167-3
ISBN: 978-3-471-35167-3
Handlung:
New York 2001
Ein wertvolles Notizbuch soll
versteigert werden. Darin enthalten sind Skizzen und Zeichnungen von
berühmten Künstlern, die eine Zeit am Bauhaus verbracht haben. Aus
diesem Grund ist Thomas extra dorthin gereist, um zu erfahren, wer
das Tagebuch seiner Urgroßmutter ersteigert und sich somit emotional
davon zu verabschieden.
Pommern 1900
Martha wird als einzige Tochter des
Kapellmeisters geboren. Schon ihre Kindheit und Jugend sind sehr von
Musik geprägt und ihr Talent, Formen zu hören, wird bald von einem
Mitglied der Kapelle entdeckt. Ihr wird geraten, nach Weimar an das
Bauhaus zu gehen, wo sie dieses Talent besser verstehen kann und auch
lernen kann, damit umzugehen. Nach einiger Zeit in Weimar entdeckt
Martha, dass sie sich am besten durch das Tanzen ausdrücken kann und
erhält am Bauhaus große Bewunderg dafür. Jedoch wird das Bauhaus
aufgrund von fehlender finanzieller Mittel bald geschlossen und
Martha beschließt, wieder nach Pommern zurückzukehren. Wieder in
der Heimat angekommen, ist nichts mehr so, wie es mal war und am Ende
des Zweiten Weltkrieges muss auch Martha um ihr Leben fürchten. Bald
darauf verlieren sich ihre Spuren und sie schreibt ihren letzten
Notizbucheintrag...
Meinung:
Das Cover ist gleichzeitig modern, aber
hat trotzdem auch einen altmodischen Charme, der darauf begründet
wird, dass die junge Dame ein recht altmodisches Kleid trägt und
auch ihre Frisur sich zu dem Anfang des 20. Jahrhunderts einordnen
lässt. Dazu passend wirkt das Bild leicht verpixelt / unscharf, was
bei mir sofort einen nostalgischen Eindruck geweckt hat. Eigentlich
mag ich es nicht so, wenn Personen auf dem Cover sichtbar sind, aber
hier wurde dies recht gelungen präsentiert, indem das Cover nicht zu
modern wirkt, sondern sich der Vergangenheit anpasst.
Von der ersten Seite an fand ich den
Schreibstil sehr angenehm, das Buch ließ sich flüssig und leicht
lesen. Obwohl es besonders am Anfang eine Nutzung von vielen kurzen,
leicht abgehackten Sätzen gab, hat dies meinen Lesefluss nicht
gestört und ich hatte auch nie das Gefühl, zu wenige Informationen
oder Beschreibungen zu erhalten.
Die Handlung des Buches fand auf zwei
Zeitebenen statt. Zum einen begleitet man als Leser natürlich Martha
während ihrer Kindheit und Jugend in Pommer, später am Bauhaus und
auch die Erwachsene Martha schildert ihre Erlebnisse in ihrem
Tagebuch. Auf der anderen Zeitebene, welche das Jahr 2001 beschreibt,
reist man mit einem jungen Mann nach New York, wo Martha´s Tagebuch
versteigert werden soll. Erst im Verlauf der Handlung erfährt man
Näheres über ihn und auch die weitere Geschichte rund um das
Tagebuch.
Dabei gibt es einen steten
Spannungsaufbau, besonders die Kapitel rund um den jungen Mann enden
stets mit eineem Cliffhanger, der dazu anspornt, weiterzulesen.
Einige Seiten des Buches erzählen
Martha´s Zeit am Bauhaus, diese haben mir am wenigsten gefallen.
Viele Dinge waren mir zu ungenau erklärt und teilweise auch zu
sprunghaft. Besondere Probleme hatte ich damit, mir ihre Begabung
vorzustellen, Formen zu hören. Während ihrer Zeit am Bauhaus lernt
Martha ihre Begabung erst richtig kennen und damit umzugehen. Hier
hätte ich mir mehr Details und Informationen gewünscht, da ich mir
darunter nichts vorstellen konnte.
Martha als Figur fand ich oft nicht
lebendig genug, sie wurde deutlich als junge Frau dargestellt, die
der Zeit um 1900 neue Luft einhaucht und sich mit moderneren Dingen
beschäftigt, aber trotzdem wirkte sie auf mich stereotyp und nicht
sehr besonders. Da sich das ganze Buch um ihr Leben dreht, hätte ich
mir gewünscht, dass sie als Hautprotagonistin stärker und
auffälliger wirkt.
Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir das Buch
sehr gut gefallen, es war spannend zu lesen und hat eine tolle
Geschichte erzählt. Leider gab es Kleinigkeiten, die mir nicht so
gut gefallen haben, besonders die Darstellung von Martha und die Zeit
am Bauhaus. Jedoch ist es trotzdem ein äußerst gelungener
Debütroman, der mich immer wieder überrascht hat und bei dem man
absolut nicht vorausschauen konnte, wie das Buch wohl enden wird.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie
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