Titel: Die Rosenkriege - Sturmvogel
Originaltitel: Wars of the Roses - Stormbird
Autor: Conn Iggulden
Verlag:Heyne Verlag
Seitenzahl: 608 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-453-41796-0
Handlung:
England, 1437
König Henry VI. ist von Natur aus von
sehr schwächlicher und kränklicher Verfassung. Nun erkrankt er so
schwer, dass die Zukunft des Königshauses fragwürdig erscheint.
Zudem droht ein anbahnender Konflikt mit Frankreich, das Land in eine
Krise zu reißen.
Eine Hochzeit von Henry mit der
französischen Adligen Margaret von Anjou soll nun nicht nur Henry´s
Macht im Reich sichern, sondern auch für einen Thronfolger und Erben
sorgen. Denn es gibt schon einige Personen, die nur zu gerne selbst
auf dem Thron sitzen wollen, allen voran Richard, Duke von York.
Durch die Hochzeit soll auch
gleichzeitig ein Bündnis mit den Franzosen geschlossen werden,
welches von der Bevölkerung nicht sonderlich positiv aufgenommen.
Langsam aber sicher beginnen die Rosenkriege...
Meinung:
Ich war sehr gespannt auf den Roman, da
ich mich in der mittelalterlichen, britischen Geschichte nicht
auskenne und auch von den Rosenkriegen noch nie gehört hatte.
Deshalb hatte ich gehofft, durch das Lesen des Romans etwas Licht ins
Dunkel zu bringen und mein Wissen darüber zu erweitern. Dies ist dem
Autor bestens gelungen. Zwar endet das Buch etwas abrupt und die
Geschichte ist noch lange nicht vollkommen erzählt, auch sichtbar an
den drei Folgebänden, trotzdem hat mir der „Sturmvogel“ gut
gefallen.
Leider fiel mir der Einstieg in den
Roman nicht so leicht. Zum einen lag das an meinen fehlenden
Vorkenntnissen, zum anderen fiel es mir anfangs schwer, in die
Handlung zu finden. Zum einen lag das am Prolog. Dieser erzählt eine
Szene, viele Jahre, bevor der eigentliche Roman beginnt, und diese
Szene hat sich für mich während des gesamten ersten Bandes nicht
einordnen lassen. Erst durch das Lesen des Nachwortes wurde deutlich,
wie der Prolog im Zusammenhang mit der Handlung steht. Fand ich sehr
kompliziert, vielleicht hätte man diesen Teil des Nachwortes dem
Roman voranstellen können, damit man als Leser nicht so ins kalte
Wasser gestoßen wird.
Insgesamt fand ich das Nachwort sehr
hilfreich, es werden noch Kleinigkeiten genauer erklärt und hat auch
Handlungen nocheinmal besser beschrieben. Des weiteren befindet sich
am Ende des Buches ein Personenverzeichnis, welches ich leider erst
nach dem Beenden des Buches entdeckt habe. Allgemein finde ich es
besser, wenn dieses auch der Handlung vorangestellt ist, da ich nur
sehr selten das Ende des Buches durchblättere, ehe ich es beendet
habe.
Weiterhin gefehlt hat mir während der
Handlung ein Hinweis darauf, in welchem Jahr die beschriebenen
Ereignisse stattfinden. Eine kleine Orientierung für den Leser wäre
hilfreich gewesen, so war es für mich schwer einzuschätzen, wie
viel Zeit vergangen ist und in welchem Jahr man sich gerade in der
Handlung befindet.
Äußerst eindrucksvoll wurde das Leben
am Hofe beschrieben. Besonders herausragend finde ich hierbei die
Beschreibungen von den Intrigen, welche gesponnen wurden und dem Land
zum Vorteil dienen sollten. Dieser Einblick hat mir gut gefallen und
wirkte realistisch, es ist leicht vorstellbar, dass dies wirklich so
hätte stattfinden können. Hierbei finde ich es nicht nur
beindruckend, wie sich die Menschen früher Intrigen und
diplomatische Hochzeiten ausgedacht haben, sondern auch wie die
Autoren von mittelalterlichen Romanen es schaffen, dies so lebendig
wiederzugeben, als hätten sie an einigen Ereignissen tatsächlich
teilgenommen. Auch in dem ersten Band über die Rosenkriege wurde
dies mit Bravour gelöst.
Der Roman wird aus vielen Sichtweisen
beschrieben, teilweise von Ratgebern des Königs oder seiner
künftigen Gemahlin, als auch von einfachen Bauern oder Arbeitern.
Diese Abwechslung hat mir im Großen und Ganzen gut gefallen,
lediglich auf die Kapitel, welche von außenstehenden Personen
gehandelt haben, die lediglich einen Auftritt im Buch hatten, hätte
ich gut verzichten können. Sie hatten zwar einen Bezug zur Handlung,
haben auf mich aber eher wie ein Lückenfüller gewirkt.
Bei den Protagonisten gab es eine
gelungene Mischung von fiktiven und realen Charakteren, sie haben
harmonisch miteinander agiert und wirkten durchweg lebendig. Mir hat
es nur ab und an an Eigenheiten und Besonderheiten gefehlt, die jeder
Mensch hat und die das Ganze abgerundet hätten.
Fazit:
Das Buch verspricht das, was es
verspricht. Trotz Anfangsschwierigkeiten konnte es mich am Ende doch
noch überzeugen und bildet einen spannenden Auftakt zu einer Reihe,
der Lust auf die weiteren Teile macht.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen