Titel: Die Blütentöchter
Autor: Joël Tan
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 480 Seiten
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-7645-0619-3
Seitenzahl: 480 Seiten
Preis: 14,99 €
ISBN: 978-3-7645-0619-3
Handlung:
Heilbronn 1333
Die Schwestern
Eilika, Clementia und Imagina werden schon seit ihrer Geburt von
einigen Bürgern gemieden, da sich viele vor den Drillingen fürchten.
Nur durch den angesehen Familiennamen und den Beruf des Vaters trauen
sich viele nicht, die Drillinge öffentlich anzuklagen. Bis der
Bußprediger Alardus die Stadt betritt. Durch einen Zufall erfährt
er von dem Namen und auf dem Jahrmarkt prangert er die Schwestern
öffentlich an, indem er die Meinung äußert, dass die Drillinge
Unheil bringen. Besorgt um den guten Ruf beschließt Volmar Laemmlin,
der Vater der Mädchen, sie zu trennen und Eilika muss als erstes die
Stadt verlassen, während eines Hochwassers, welches einige Leben
kosten wird. Durch all den Trubel verlieren sich auch die anderen
beiden Schwestern aus den Augen und jede muss sich alleine
durchschlagen, im Glauben, die anderen seien tot. Trost spendet ihnen
ihre Blütenkunst, die eine jede auf andere Weise ausgeführt hat.
Und plötzlich gibt es ein Lebenszeichen in Form der Blütenkunst.
Gibt es ein Wiedersehen zwischen den Drillingen?
Meinung:
Das Cover
gefällt mir sehr gut. Es ist gleichzeitig sehr schlicht, fällt
gerade deshalb sofort ins Auge und ist eine angenehme Abwechslung zu
den heutzutage doch sehr auffälligen und teilweise überladenen
Covern. Positiv finde ich daran außerdem, dass es nostalgisch wirkt
und dies passt perfekt zu dem Inhalt.
Des weiteren ist
mir sofort positiv aufgefallen, dasses nicht nur ein
Personenverzeichnis gibt, sondern auch ein Glossar am Ende des
Romans. Besonders bei historischen Romanen immer sehr hilfreich und
passend.
Obwohl es sich
hierbei um einen historischen Roman handelt, stand die fiktive
Geschichte rund um die drei Schwestern durchweg im Vordergrund. Es
wurden zwar auch historisch verbürgte Verträge, Beschlüsse und
Ereignisse angesprochen, jedoch wurde dies immer nebenbei
abgehandelt. Mir hätte es gut gefallen, wenn es eine größere
Einbindung gegeben hätte.
Mir hat es
gefehlt, dass es keine Erwähnung gab, wie viel Zeit im Verlauf der
Handlung mittlerweile vergangen ist. Am Anfang und am Ende gab es
zwar eine Einordnung, aber zwischendrin hat mir dies gefehlt, um
einen groben Eindruck zu erhalten, wie viel Zeit mittlerweile
vergangen ist.
Die Geschichte
an sich war eine sehr runde Sache, Fragen wurden geklärt und kaum
welche sind offengeblieben. Besonders gut fand ich es, dass die
Geschichte dort endet, wo sie auch angefangen hat, in Heilbronn.
Dadurch wird der Kreislauf geschlossen und man kann auch gut mit der
Geschichte nach dem Lesen des Buches abschließen.
Als
Erzählinstanz dient ein personaler Erzähler, der eine Einsicht
angenehme Einsicht auf die Handlung gibt. Es gibt viele Sichtweisen,
man ist immer auf dem Stand der Dinge und hat nie das Gefühl, etwas
verpasst zu haben.
Der Schreibstil
war sehr angenehm, er ermöglichte ein einfaches und flüssiges
Lesen. Manchmal hätte ich mir die Einbindung von mehr altertümlichen
Worten gewünscht, die den Roman noch authentischer gemacht hätten.
Ich hätte es
mir gewünscht, dass manche Protagonisten klarere gezeichnet wurden
wären. Es fehlt fast durchweg die Altersangabe, was mich noch nicht
sonderlich gestört hat, da ich so meiner Phantasie freien Lauf
lassen konnte. Ich fand manche Charaktere vom Charakter teilweise zu
einfach dargestellt, sie haben nicht viele Facetten von sich gezeigt
und daher war es mir schwer möglich, sie mir vorzustellen.
Wenige
Charaktere haben im Verlauf der Handlung eine Wandlung vollzogen,
diese war nicht sehr groß, jedoch klar erkennbar und es wäre
interessant gewesen, diesen Prozess noch weiterzuverfolgen.
Nach dem Unglück
lief mir die Geschichte ein wenig zu glatt ab. Die Schwestern sind
zwar voneinander getrennt und müssen ohne Hilfe vonseiten der
Familie versuchen, zu überleben. Doch sie lernen während dieser
Zeit bis auf eine Ausnahme nur freundliche und hilfsbereite Menschen
kennen und müssen weder Hunger, noch Furcht leiden. Hier hätte ich
mir mehr Vielfältigkeit gewünscht, da die Realität nicht unbedingt
so ausgesehen hätte.
Fazit:
Ein sehr nett zu
lesender Roman, der leicht und flüssig zu lesen ist. Mir hat die
stetige Einbindung der Blütenkunst sehr gut gefallen, teilweise
hätte ich mir mehr historischen Bezug gewünscht.
Bewertung: 4 von 5 Sternen
MarySophie
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