Titel: Der Zementgarten
Originaltitel: The Cement Garden
Autor: Ian McEwan
Verlag: Diogenes Verlag
Seitenanzahl: 208 Seiten
Preis: 11,00 €
ISBN:
978-3-257-20648-7
Handlung:
Wird ein Kindertraum zur Wirklichkeit?
Die vier Geschwister Julie, Jack, Sue
und Tom leben zusammen mit ihren Eltern in einer recht verlassenen
Gegend in einem Haus. Der Vater stirbt an einem Herzanfall und von
nun an leben die Kinder mit der Mutter weiterhin zusammen in dem
Haus. Doch die Zeit zu fünft hält nicht lange an. Erst wird die
Mutter nur etwas schwach, jedoch verlässt sie nach einiger Zeit kuam
noch das Bett und eines Tages findet Julie, die älteste der
Geschwister, die Mutter nach der Schule Tod in ihrem Bett. Schnell
wird beschloßen, dass sie niemanden von dem Todesfall erzählen
wollen, aus Angst, dass sie getrennt werden und das Haus geplündert
wird. Die Lösung dafür lautet für die Kinder, die Mutter
einzuzementieren, damit niemand etwas merkt. Danach beginnt ein Leben
ohne Regeln, jedoch auch ohne Konstante für die Kinder. Dies wirkt
sich auf das Verhalten der Kinder aus und sie verlieren den Bezug zur
realen Welt.
Meinung:
Nachdem ich von dem Klappentext angetan
war und eine Geschichte von vier Kindern erwartet hatte, die
plötzlich auf sich allein gestellt sind und alle Freiheiten der Welt
haben, musste ich das Buch einfach lesen. Leider hat es mich nicht so
begeistert, wie ich es mir gewünscht hatte.
Als Haupthandlungsort steht durchweg
das Haus der Familie im Vordergrund, hier spielt sich fast die
gesamte Geschichte ab, die Protagonisten verlassen dieses kaum und
führen ein sehr abgeschiedenes Leben. Schon die Beschreibung des
Hauses wirkt auf mich abstoßend und ernüchternd, wirkt wie eine
Vorhersage auf den Verlauf der Geschichte und hat mir beim Lesen
stets einen Schauer über den Rücken gejagt.
In dem 208 Seiten langen Buch gibt es
nur wenige Protagonisten, nur zwei Personen tauchen auf, die keine
Mitglieder der sechs-köpfigen Familie sind. Dadurch lernt man
besonders die Kinder recht gut kennen und kann viele verschiedene
Seiten an ihnen beobachten.
Als besonders interessant fand ich die
Entwicklung der vier Kinder. Schon am Anfang, als die eltern noch
gelebt hatten, hatte es den Anschein, als wären sie recht
selbstständig. Doch durch den Tod der Eltern hat sich jeder noch
einmal weiterentwickelt und manche sind dabei gereift, das kleinste
der Geschwister ist jedoch wieder in Kleinkindliche Verhaltensweisen
zurückgefallen. Dies war sehr spannend und auch gut zu beobachten,
außerdem wurde dadurch auch deutlich, wie unterschiedlich die
Geschwister mit dem Tod umgehen.
Als ständiges auftauchendes zieht sich
die Sexualität und auch der Gedanke an Inzest durch den Roman. Diese
stellen nimmt man als Leser sofort als abstoßend war, besonders,
nachdem deutlich wurde, wie sich der Hauptprotagonist Jack nach dem
Tod der Mutter gehen lässt.
Der Roman wurde aus der Perspektive von
Jack beschrieben, ein ungefähr 14-15 jähriger Teenager. Außer den
ständigen Gedanken an Sex hat er nicht wirklich andere Interessen
und ist ein Charakter, den ich durchweg als unsympathisch empfand.
Zwar hat er auch mal eine andere Seite von sich gezeigt, jedoch hat
dies nichts an meinem Eindruck von Jack verändert.
Fazit:
Der Autor versteht es, zu schockieren.
Dies hat er zumindest bei mir geschafft, die Geschichte war teilweise
recht absurd und schwer zu verdauen. Gefallen hat mir lediglich die
Entwicklung der Charaktere und das übermitteln von Botschaften: die
Suche nach der Sexualität, der Umgang mit dem Tod und wie
unterschiedlich die Verarbeitung ist, … .
Bewertung: 2 von 5 Sternen
MarySophie
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen