Titel: Weihnachten in der kleinen Bäckerei am Strandweg
Originaltitel: Christmas at Little Beach Street Bakery
Autor: Jenny Colgan
Verlag: Piper
Seitenzahl: 368 Seiten
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-492-31153-3
Handlung:
Auch in dem kleinen Örtchen Mount
Polbearne ist der Winter angekommen und Weihnachten steht vor der
Tür. Polly steckt so in der Arbeit, dass sie erst nicht bemerkt,
dass schon der 1.Dezember ist und somit der Countdown für das
Weihnachtsfest beginnt. Ihr großes Ziel ist es nun, das Fest mit
ihren Liebsten in vollkommener Ruhe zu verbringen, wo sie nichts tun
muss und den ganzen Tag mal nicht arbeiten muss. Jedoch ist dies
natürlich immer einfach gesagt. Urplötzlich muss sich Polly von
einigen Problemen und Missverständnissen auseinandersetzen. Ihre
beste Freundin Kerensa eröffnet der Bäckerin ein Geheimnis, welches
große und schwerwiegende Folgen haben kann. Und auch in der
Beziehung mit Huckle gibt es kleine Krisen zu überwinden. Wird es
Polly letztendlich gelingen, ein schönes Weihnachtsfest mit ihren
Liebsten zu verbringen?
Meinung:
Auf den dritten Teil der Trilogie war
ich sehr gespannt, nicht nur auf die winterlichen Beschreibungen der
kleinen Insel, sondern auch, ob mich dieser Teil wieder mehr
überzeugen kann, als der zweite. Leider muss ich sagen, dass meine
Erwartungen nicht erfüllt wurden. Das Buch war sehr nett und leicht
zu lesen, jedoch wirkte es auf mich etwas schlaff und ich hatte das
Gefühl, als wäre die Luft aus der Geschichte rund um Polly, Huckle
und Neil raus.
Ich hatte mich sehr auf einen
winterlichen Roman gefreut, in dem eine weihnachtliche Grundstimmung
herrscht und der auch bei dem Leser eine winterliche Stimmung
verbreitet. Dies wurde leider in keinster Weise erfüllt. Es gab
immer mal wieder Hinweise auf die Jahreszeit oder auf weihnachtliche
Dekoration, diese waren jedoch recht sporatisch und wirkten recht
lieblos. Es hat also den Anschein, dass der Begriff der „Weihnacht“
nur in den Titel genommen wurde, damit dem Leser eine neue Jahreszeit
geboten wird, nachdem die anderen beiden Teile der Reihe zu
sommerlichen Temperaturen stattgefunden haben. Ansonsten hatte die
Einbindung der neuen Jahreszeit scheinbar keinen wirklichen Grund und
dies hat mich sehr enttäuscht.
Komischerweise war ich diesmal auch von
der Schreibweise nicht wirklich begeistert. Das Buch ließ sich zwar
sehr flüssig und fix lesen, jedoch fand ich diesmal einige Sätze
recht verworren und kastig. Das ist mir von den anderen Teilen so
nicht in Erinnerung geblieben und hat mich sehr überrascht. Leider
hat sich dies nicht nur auf Beschreibungen, sondern auch auf Dialoge
erstreckt. Diese wirkten auf mich teilweise recht unrealistisch und
ich konnte mir nur schwer vorstellen, dass ein Mensch wirklich so auf
bestimmte Neuigkeiten reagieren würde.
Sehr gut gefallen hat mir, dass
aufgezeigt wurde, dass jeder Mensch sein Päckchen zu tragen hat und
niemand frei von Sorgen ist. In Romanen wird dies natürlich häufig
recht überspitzt dargestellt, um mehr Spannung in die Handlung zu
bekommen, jedoch sind die Probleme der Menschen im Roman sehr
realistisch und einige können auch wirklich in dieser Verbindung
auftreten. Dieser recht realistische Aspekt hat bei mir einen
positiven Eindruck hinterlassen.
Schon im ersten und zweiten Teil hatte
ich ein paar Probleme mit fast allen Charaktern, was sich auch auf
diesen Teil erstreckt hat. Daran war ich jedoch schon gewohnt,
weshalb dies nicht als negativer Aspekt in die Bewertung des Buches
einfließt. Jedoch will ich trotzdem ein paar Worte dazu
hinterlassen. Schon von ihrem Auftreten finde ich es schwierig, die
Charaktere einzuschätzen. Sie wirken für mich alle recht stereotyp
und es scheint keine Entwicklung stattzufinden. Sie erleben zwar
krasse Situationen oder stehen vor schwerwiegenden Entscheidungen,
jedoch scheinen sie im Verlauf der Handlung nur älter geworden zu
sein und nicht reifer oder haben etwas dazugelernt.
Positiv fand ich hierbei, dass es immer
wiederkehrende Charaktere gab, die man schon vom ersten Teil kennt
und welche immer wieder einen kleinen Auftritt haben. Dadurch hatte
ich beim Lesen direkt wieder ein vertrautes Gefühl und mir sind die
Zusammenhänge eingefallen, in denen sie im ersten Teil aufgetreten
sind.
Fazit:
Auch wenn ich dem Buch so gerne eine
bessere Bewerung gegeben hätte, ist es mir leider nicht möglich. Es
ist eine nette Unterhaltung für nebenbei, man muss nicht unglaublich
konzentriert lesen, um ja nichts zu verpassen. Jedoch hat mich das
Buch leider nicht mitgerissen und konnte mich noch weniger
überzeugen, als die Vorgängerbände.
Bewertung: 3,5 von 5 Sternen
MarySophie
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