Donnerstag, 28. September 2023

Rezension: Der Freiheit entgegen von Theresia Graw

Titel: Der Freiheit entgegen
 Autorin: Theresia Graw
 Verlag: Ullstein
Seitenzahl: 608 Seiten
 Preis: 14,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.06.2023
ISBN: 978-3-86493-207-6
 
 https://images.thalia.media/00/-/a8504f8fb02e4e9091a8174e35ffc7e3/der-freiheit-entgegen-taschenbuch-theresia-graw.jpeg

Handlung

1962

Clara hat eine große Leidenschaft: Das Fotografieren. Sie will ihre Fähigkeiten ausbauen und dafür zieht es sie durchaus auch in die Welt. Sie erlebt die Unruhen in Schwabing mit, als die Bevölkerung mit der Polizei aneinandergerät, was sie nachhaltig erschüttert. Zusammen mit ihrer Freundin Sanni verlässt die junge Frau München und wagt den Sprung nach Hamburg. Ihre großen Träume, direkt als Fotografin durchzustarten, werden schon bald enttäuscht. Es ist gar nicht so leicht, sich als Frau in einer Männerdomäne zu behaupten. Doch so viel auch passiert, immer an ihrer Seite sind Sanni, die als Mannequin die Laufstege der Welt erobert, und Maria, die aus Italien kommt und sich nun den Traum von einem eigenen Café erfüllen möchte...

Meinung

Ich war extrem begeistert, als ich gehört habe, dass es einen dritten Band der Gutsherrin-Saga geben wird. Ich habe die ersten zwei Teile sehr sehr gemocht und hatte extrem viel Bock auf eine Fortsetzung und war mächtig gespannt auf das Wiedersehen mit Dora. Es war mir daher eine riesengroße Freude, das Buch als Rezensionsexemplar zu erhalten, vielen vielen Dank an den Ullstein Verlag!

Ein klein wenig traurig bin ich, dass diesmal nicht Dora im Vordergrund steht, sondern ihre Tochter Clara. Ich bin da immer ein bisschen zwiegespalten, wenn man mit einer Person vertraut geworden ist und nach zwei Teilen dann plötzlich eine andere Person im Vordergrund steht. Es ist halt irgendwie ne neue Situation, die mich immer ein bisschen unsicher macht.

Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit hatte ich dann keine Probleme mehr damit, ich habe mich mit Clara angefreundet, ihr Charakter wurde mir schnell vertraut und immerhin tritt Dora noch ab und an auf.

Die Sprache hat mir von Seite eins an sehr gefallen. Sie ist nicht nur locker und angenehm zu lesen, sondern umzeichnet auf eine sehr ansprechende Weise jede Situation und sorgt dafür, dass die Handlung äußerst lebendig daherkommt. Es lassen sich im Verlauf der Geschichte schöne Entwicklungen bei den Protagonisten erkennen, immer wieder schimmern diverse Stimmungen durch und ich mag es einfach, was am Ende für ein Gesamtbild entsteht.

Es gibt wieder zahlreiche Bezüge zur Geschichte. Immer wieder wurden historische Details und Ereignisse eingebunden. Dies wurde sehr lebendig mit den fiktiven Personen vermischt, sodass ein lebendiger Eindruck entsteht. Es ist gut nachvollziehbar, was politisch und in der Bevölkerung geschehen ist, was die Menschen beschäftigt hat und wie sie mit den Situationen umgehen. Hat mir sehr gefallen, es wird ein authentisches Bild der Zeit gezeichnet!

Ich mag die Darstellung der Protagonisten. Es treffen frische Typen aufeinander, die auf ihre Weise überzeugen. Dabei wird eine gute Charaktervielfalt gezeigt, im Verlauf der Geschichte sind gute Entwicklungen zu sehen. Alle treten sehr realitätsnah auf und ich mag es, was dadurch für ein breites Bild von den Menschen gezeichnet wird.

Einzig fand ich es ein bisschen schade, dass Dora sich nicht immer treu geblieben ist, sondern sich leicht hat beeinflussen lassen. Ich hätte mir von ihr noch mehr charakterliche Stärke gewünscht, die dazu führt, dass sie ihren Weg geht. Ab und an habe ich damit ein wenig gehadert, sonst ist sie ne echt coole Hauptprotagonistin geworden!

Fazit

Bücher von denen ich noch heute schwärme? Definitiv Band eins und zwei der Gutsherrin-Saga. Und deswegen hat mich die Aussicht auf eine Fortsetzung auch sehr begeistert, die schließlich sehr weit oben auf meiner Wunschliste stand. Ich hatte richtig viel Lust darauf und war gespannt, wie die Geschichte wohl weitergeht. Diesmal steht Clara im Vordergrund, die Tochter von Dora. Daher ist die Ausgangssituation ein wenig anders, man folgt der jungen Frau auf ihrem Weg und die bisherigen Hauptprotagonisten spielen nur noch eine sehr kleine Rolle. Schnell hat sich gezeigt, dass Clara eine sympathische Figur ist, sie tritt lebendig auf und durchlebt eine sehr interessante Wandlung. Ich fand es sehr schade, dass sie sich so leicht hat beeinflussen lassen und sie immer wieder von ihren Wünschen abgekommen ist. Und obwohl mir der Roman an sich echt gut gefallen hat und ich sehr flüssig mit dem Lesen vorangekommen bin, ist er im Gesamten betrachtet nicht ganz so stark wie die anderen beiden Teile. Diese konnten mich noch stärker in ihren Bann ziehen und mir hat es gefallen, wie stark sie aufeinander aufgebaut haben. Nichtsdestotrotz eine sehr runde und schöne Geschichte, die auf ihre Weise überzeugen kann!

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Ullstein Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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