Donnerstag, 16. März 2023

Rezension: Das Verschwinden der Sterne von Kristin Harmel

Titel: Das Verschwinden der Sterne
 Autorin: Kristin Harmel
 Verlag: Knaur
Seitenzahl: 400 Seiten
 Preis: 16,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.09.2022
ISBN: 978-3-426-22771-8
 
 https://images.thalia.media/00/-/bb42034fb45847f1be39587b0e90e164/das-verschwinden-der-sterne-taschenbuch-kristin-harmel.jpeg

Handlung

Als kleines Kind wurde Jona aus ihrem Elternhaus entführt, seitdem nennt sie die Weite der osteuropäischen Wildnis ihr Zuhause. Dort lebte sie viele Jahre lang mit einer alten Dame, die ihr allerhand gelernt hat und sie auf ein Leben im Wald vorbereitet hat. Als diese stirbt, ist Jona auf sich allein gestellt. Bis sie 1942 eine Gruppe von Juden trifft, die sich im Wald vor den Nazis versteckt haben. Erstmals hat die junge Frau so richtig Kontakt mit der Außenwelt und ist erschüttert darüber, was in der Welt geschieht. Sie nimmt die Truppe unter ihre Fittiche, hilft ihnen dabei, abseits der Zivilisation zu überleben und ihnen alles beizubringen, was sie weiß. Bis Jona eines Tages verraten wird, die Gruppe verlässt und in einem von Deutschen besetzten Dorf landet. Und dort dem Geheimnis ihrer Herkunft auf die Spur kommt...

Meinung

Von Kristin Harmel kenne ich ihren Roman „Das Buch der verschollenen Namen“, dieses Werk habe ich sehr gern gelesen, es war unglaublich gut geschrieben und konnte mich von der ersten Seite an fesseln. Und weil ich einen so positiven Gesamteindruck hatte, wollte ich auch unbedingt ihr neues Buch lesen, das ebenfalls eine vielversprechende Handlung zu beherbergen scheint. Ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Der Einstieg war ein bisschen merkwürdig, auch die ersten Seiten haben sich noch nicht so flüssig lesen lassen, wie ich es mir erhofft habe. Es kann allerdings auch sein, dass dies durch den Umstand kommt, dass ich mir die Inhaltsangabe vor dem Lesen nicht noch einmal angeschaut habe, sondern ich damit ein bisschen blind begonnen habe. Und daher war mir nicht mehr genau im Gedächtnis, über was die Geschichte handelt.

Nach kleinen Anfangsschwierigkeiten bin ich dann besser mit dem Lesen vorangekommen, ich finde, dass irgendwann ein wichtiger Punkt erreicht wird, an dem die Handlung einfach flüssiger und geradliniger verläuft, so richtig Schwung in die Ereignisse kommt und das war für mich ein Wendepunkt. Ab da an gestaltete sich die Geschichte als interessant und abwechslungsreich, ich war sehr gespannt darauf zu erfahren, wie es weitergeht und habe Jona auch als greifbareren und lebendigeren Charakter wahrgenommen.

Einerseits empfand ich das Hauptsetting mit dem Wald als extrem spannend, ich konnte mir viele Momente gut vorstellen und es war einfach faszinierend zu sehen, wie mühelos sich Jona darin bewegt, was sie für Wissen über die Natur angesammelt hat und wie es ihr gelingt, dort ohne Probleme zu überleben. Gleichzeitig finde ich, dass der Wald in seiner Dimension, seiner Größe nicht so richtig greifbar war. Er wirkte unheimlich riesig, die Figuren haben sich teils tagelang auf Reisen befunden und die Wildnis immer noch nicht verlassen. Ich denke, dass dafür vielleicht eine kleine Karte ganz passend gewesen wäre, wo einige Lager / wichtige Punkte eingezeichnet worden wären, um dies ansatzweise zu verstehen.

Die Protagonisten sind ganz gut gelungen. Vor allem Jona steht im Mittelpunkt, ihre Person wurde mir während des Lesens am vertrautesten und bei ihr lassen sich auch die meisten Entwicklungen beobachten. Je mehr Zeit sie mit anderen Menschen verbracht hat, desto sympathischer wurde mir Jona, vorher empfand ich sie als ein bisschen zu steif und roboterhaft, was aber auch mit ihrer Erziehung und ihrer anfänglichen Lebenssituation zu tun hatte. Man merkt deutlich, wie gut ihr Gesellschaft tut und ich finde die daraus folgenden Gruppendynamiken und das Zusammenarbeiten, das gemeinsame Überleben wurde echt gut und lebendig herausgearbeitet.

Fazit

Das Buch ist wahrlich nicht schlecht, es ist interessant geschrieben, bietet einen schönen geschichtlichen Hintergrund und beschreibt eine unglaubliche Geschichte, die einen großen Eindruck bei mir hinterlassen hat. Trotzdem wurden meine Erwartungen nicht so ganz erfüllt, ich hatte auf eine noch emotionalere und mitreißende Geschichte gehofft, die auch noch das perfekte Maß an Stimmung beinhaltet. So liegt eine echt gute, sehr lesenswerte Geschichte vor, bei der mir leider noch ein Highlight fehlt.

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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