Mittwoch, 17. November 2021

Rezension: Das Fest der Weihnachtsschwestern von Sarah Morgan

Titel: Das Fest der Weihnachtsschwestern
Originaltitel: One more for Christmas ( aus dem Englischen von Sarah Heidelberger )
 Autorin: Sarah Morgan
 Verlag: HarperCollins
Seitenzahl: 448 Seiten
 Preis: 15 €
 Erscheinungsdatum: 21.09.2021
ISBN: 978-3-7499-0150-0
 
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Handlung

Obwohl die Schwestern Samantha und Ella schon lange erwachsen sind, halten sie noch immer am Zauber der Weihnacht fest. Sie freuen sich das ganze Jahr darauf, gemeinsam zu backen und zu kochen, den Baum zu schmücken, zu plaudern und die gemeinsame Zeit zu genießen. Genau das war auch ihr Plan für dieses Jahr, allerdings lädt sich kurzerhand ein unerwarteter Gast ein: ihre Mutter Gayle. Seit fünf Jahren herrscht Funkstille zwischen Mutter und Töchtern, nun will Gayle das Verhältnis bessern. Noch können die Schwestern nicht glauben, dass die resolute und erfolgreiche Mutter sich wirklich wandeln will, allerdings möchten sie ihr auch eine Chance geben. Das Weihnachtsfest verbringt die Familie im verschneiten Schottland und schon bald zeigt sich, dass allerhand Geheimnisse nur darauf warten, ans Licht zu kommen...

Meinung

Das Cover ist ein absolutes Träumchen! Ich finde es wunderschön und stimmungsvoll, ist ist einladend und verspricht für mich eine schöne und entspannte Geschichte! Mein besonderes Highlight ist das Glitzer, welches an verschiedenen Punkten des Bildes (beim Titel, als Schneeflocken) eingefügt wurde, das macht wirklich was her und veredelt das Titelbild!

Zudem finde ich, dass die Szenerie gut zur Handlung gewählt wurde. Eine winterliche Landschaft, mittendrin ein gemütliches Häuschen, welches weihnachtlich geschmückt ist. Davor drei Damen, die für mich Samantha, Ella und ihre Mutter darstellen. So eine ähnliche Szene gibt es auch im Buch und daher finde ich, dass die Gestaltung des Covers sehr stimmig und passend ist, ein absoluter Hingucker, den ich richtig gern mag!

Seit 2019 gehören die Weihnachtsbücher von Sarah Morgan für mich einfach zum Winter dazu. Ich freue mich unglaublich, wenn ich ihr neues Werk in der Verlagsvorschau sehe und jedes Mal finde ich die Inhaltsangabe so ansprechend, dass ich den Roman unbedingt lesen möchte. Und das besondere ist, dass ich jedes Mal komplett begeistert bin und die Geschichten sehr liebe, sie gehören für mich zu meinen Jahreshighlights!

Als ich also in der Vorschau den diesjährigen Titel entdeckt habe, war ich sofort hin und weg davon, ich hatte direkt das große Bedürfnis, das Buch ganz weit oben auf meine Wunschliste zu schreiben und ich konnte es gar nicht erwarten, dass der Erscheinungstermin näherrückt. Es war für mich daher eine große Freude, das Werk als Rezensionsexemplar vom HarperCollins Verlag zu erhalten, wofür ich mich ganz herzlich bedanken möchte!

Es fiel mir sehr leicht, mich auf die Geschichte einzulassen und ich finde, dass ein interessanter und aufregender Start geboten wird, der stark dazu verleitet, mit dem Lesen fortzufahren und das Buch nicht so schnell aus der Hand zu legen. Ich mag es sehr, dass ein direkter Beginn geboten wird, sich nicht erst mit langen Erklärungen über die allgemeine Situation zwischen Gayle und ihren Töchtern aufgehalten wird, sondern man dazu erst im Verlauf der Handlung einige Informationen erhält. Dadurch habe ich die Geschichte von der ersten Seite an gern gelesen, weil ich wissen wollte, wie sich manche Andeutungen wohl auflösen werden und was bei dem Streit der Familie vor fünf Jahren vorgefallen ist. Das verführt dazu, weiterlesen zu wollen und ich finde, dass der Buchbeginn sehr gelungen ist!

Genutzt wird eine Sprache, die einfach gehalten ist, gute Umschreibungen der Situationen, Settings und Figuren gibt und sich wunderbar flüssig lesen lässt. Daher eignet sich die Lektüre perfekt dazu, um beim Lesen abzuschalten, in die Geschichte einzutauchen und es war mir ein großes Vergnügen mir die winterliche Landschaft Schottlands vorzustellen. Ganz besonders hat es mir gefallen, wie lebendig die Szenen geschildert wurden. Zu jedem Moment hatte ich sehr farbenfrohe und genaue Bilder vor Augen, daher kann ich sagen, dass ich die Geschichte teils wie einen Film erlebt habe, was für mich immer ein Highlight ist!

Häufig unterhalten sich die Figuren auf eine lockere Weise, gerade Unterhaltungen sind sehr lässig und normal gestaltet, sodass man als Leser an keiner Stelle des Buches das Gefühl hat, dass die Personen über einem stehen würden. Sie wirken greifbar und sympathisch und es ist mir leichtgefallen, zu ihnen eine Bindung aufzubauen. Zumal sie teilweise Situationen erleben, in denen sie in Missverständnisse geraten und dadurch zeigen, dass auch sie nicht perfekt sind. Viele solcher Szenen sind sehr unterhaltsam gestaltet, sie lockern die Handlung auf und beherbergen viel Witz. Das wirkt sich auch positiv auf die Sprache auf, die dadurch noch angenehmer wird und einen durch und durch bodenständigen Charakter zeigt.

Mich hat es ein wenig überrascht, wie viel Tiefgang die Geschichte besitzt. Man erfährt unglaublich viel über die Gedanken und Entwicklungen der Figuren und es ist genau nachvollziehbar, weshalb sie so denken und was ihre Motivationen sind. Das war anfangs ein wenig ungewohnt, weil die Handlung dadurch einen ernsteren Hintergrund erhalten hat, konnte mich allerdings schnell überzeugen. Ich mag es sehr, wie nahe man den Protagonisten kommt und wie genau man sie einschätzen kann. Das macht für mich einen großen Reiz der Geschichte aus, zumal durch die vielen Hintergrundinformationen eine interessante Wandlung bei den Personen sichtbar ist, die man gut beobachten kann und die verständlich sind.

Als Erzählinstanz dient ein allwissender Erzähler, der auf eine sehr anschauliche und auch unterhaltsame Art die Ereignisse wiedergibt. Dabei zeichnet sich dadurch aus, dass er sowohl Einblicke in die Vergangenheit gibt, als auch die Spannung ein Stück weit oben hält, indem man nach und nach den Grund des großen Streits von vor fünf Jahren erfährt. Zudem nimmt er eine absolut nicht wertende Position ein, er gibt die Ereignisse durchweg auf eine neutrale Art und Weise wieder, sodass man als Leser vollkommen frei in der Entscheidung ist, welche Figuren man als sympathisch einschätzt und welchen man eher skeptisch begegnet. Das mag ich immer sehr gern, es lässt die Geschichte offener wirken und man bekommt keine Meinungen vonseiten des Autors vorgesetzt.

Insgesamt gibt es drei Perspektiven, aus denen die Ereignisse geschildert sind. Hierbei kommen alle drei Damen der Familie Mitchell zu Wort, sodass man vielfältige Sichtweisen auf die einzelnen Situationen, die Figuren und allen voran auf das familiäre Verhältnis von Samantha, Ella und Gayle erhält. Man kann gut nachvollziehen, weshalb die Personen auf diese Weise fühlen und denken, was sie traurig macht und welche Motivationen hinter ihren Handlungen stecken. Ich empfand diese Einteilung in verschiedene Blickwinkel sehr interessant, so ist es möglich zu den Protagonisten, natürlich allen voran zu den drei Damen, eine Bindung aufzubauen und sie genau zu beobachten und zu beurteilen. Um den Überblick nie zu verlieren, gibt es vor dem Start neuer Kapitel den jeweiligen Namen der Person, aus deren Sicht die folgenden Seiten geschildert werden. Das war wirklich gut und passend, zudem wurde deutlich, dass ein ausgeglichenes Verhältnis zwischen den Perspektiven herrscht und keine der drei Frauen mehr im Vordergrund steht, sondern sie eine sich ebenbürtige Position einnehmen. Vielleicht wäre es noch schön gewesen, vor dem Start der Kapitel ebenfalls das Datum oder eine Art Countdown bis zum Heiligen Abend aufzuführen. So wäre es möglich gewesen, darüber einen besseren Überblick zu haben, weil es doch teils etwas schwierig ist, genau zu bestimmen, an welchem Datum die Ereignisse stattfinden.

Bei Weihnachtsbüchern habe ich immer die Erwartungshaltung, dass ich gern eine richtig stimmungsvolle und mitreißende Handlung möchte. Mitreißend war das Buch auf jeden Fall und auch stimmungstechnisch habe ich ein gutes Maß gesehen. Zwar war es mir nicht wirklich möglich, mit den Figuren mitzufühlen und ihre Emotionen wahrzunehmen, dafür ist die weihnachtlich-winterliche Aura der Geschichte ganz hervorragend herübergekommen. Ich finde, dass dies mit jeder Seite gestiegen ist und zwischendurch habe ich mich tatsächlich ein wenig so gefühlt, als würde Weihnachten direkt vor der Tür stehen... Es war einfach nur schön, von den Dekorationen und verschneiten Landschaften, kleinen Ritualen und der Vorfreude der Figuren auf diese magische Zeit zu lesen. Damit konnte mich die Autorin absolut überzeugen und ich bin von der Atmosphäre des Buches sehr angetan!

Durchweg liegt ein wunderbar beschriebenes Setting vor. Ich konnte mir ausnahmslos jeden Ort bildhaft vorstellen und um sie besonders lebendig wirken zu lassen, wurden den verschiedenen Orten bestimmte Stimmungen zugeordnet. Das ergibt zusammen eine sehr ansprechende Darstellung der Handlungsorte und ich mag die Vielfalt, die gezeigt wird. Sowohl private Räumlichkeiten, als auch Büros oder die Landschaft werden farbenreich aufgezeigt und jeder Ort hat so besondere Details und Merkmale erhalten, dass sie sich voneinander abheben. Kurz gesagt bin ich also vom Setting absolut begeistert und ich liebe jeden einzelnen Ort, wobei ich trotzdem zugeben muss, dass ich das Haus in Schottland ganz besonders spannend empfinde!

Die Protagonisten konnten mich überzeugen. Es treten Figuren mit komplett unterschiedlichen Zielen und Lebensentwürfen auf und allein dadurch entsteht ein interessantes Zusammenspiel. Aber auch charakterlich unterscheiden sich die Personen stark und man trifft im Verlauf der Geschichte viele verschiedene Typen, die viel von sich preisgeben und dem Leser dadurch auf einer sehr menschlichen Ebene begegnen. Das hat mir richtig gut gefallen, so war es mir möglich, zu ihnen eine Bindung aufzubauen und ich konnte sie durchweg gut einschätzen.

Außerdem ist es gut gelungen, die Entwicklungen und Wandlungen der Protagonisten festzuhalten. Man kann gut nachvollziehen, wie sie im Verlauf der Handlung ihr Denken verändern und weshalb dies geschieht. Dies wirkt durchweg sehr realistisch und ich mag es, dass die Figuren auch mal Fehler eingestehen, sich gegenseitig ein bisschen aufziehen, sich öffnen und ihre Gedanken miteinander teilen.

Fazit

Es war wieder ein pures Vergnügen. Ich habe die Geschichte auf Anhieb gemocht und dies hat sich bis zum Ende des Buches fortgesetzt, irgendwann habe ich die Handlung nur so inhaliert und dementsprechend groß war die Enttäuschung, als ich den Roman beendet habe... Es hat einfach riesengroßen Spaß gemacht, in die Welt von Samantha, Ella und Gayle einzutauchen, sie über eine geraume Zeit zu begleiten und mitzuerleben, wie sie ihre Gefühle aussprechen, sich entwickeln und fröhliche Momente miteinander teilen. Es gibt von meiner Seiten absolut nichts zu meckern oder beanstanden, weshalb ich für den Roman eine große Empfehlung aussprechen kann!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den HarperCollins Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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