Titel: Das kleine Cottage am Leuchtturm
Originaltitel: Letters from Lighthouse Cottage
Autorin: Ali McNamara (aus dem Englischen von Sina Hoffmann)
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 464 Seiten
Preis: 10,00 €
Erscheinungsdatum: 20.05.2019
ISBN:978-3-442-28620-5
Handlung:
Grace hat sich selbst geschworen, nach
ihrem Abschluss Sandybridge zu verlassen und die große Welt zu
entdecken. Abenteuer erleben, in spannenden Städten leben, kurz: ein
aufregendes Leben führen. Ein ganzes Stück weit hat sie sich das
auch erfüllt. Grace hat in Südfrankreich an Ausgrabungen
teilgenommen, in anew York und London gelebt. Geheiratet und ein Kind
bekommen. Und eines Tages entdeckt sie, dass es sich in Sandybridge
doch ganz gut leben lässt. Außerdem leben dort immer noch ihre
Mutter und ihre zwei besten Freunde, bei denen einer immer noch
Schmetterlinge verursacht...
Meinung:
Das Cover ist aufwendig gestaltet,
wirkt sommerlich leicht und verspricht eine lockere Geschichte.
Verschiedene kleine Aspekte tauchen auf, die in der Geschichte eine
Rolle spielen und geben so einen ersten, winzigen Einblick in die
Handlung. Während das Cover aufwendig gestaltet ist, gibt es eine
eher unauffällige Rückseite, eine perfekte Ergänzung! Ich glaube
schon, dass ich das Buch in einer Buchhandlung näher betrachtet
hatte. Hier habe ich zuerst den Klappen Text gelesen und erst
anschließend das Cover gesehen.
Es gibt einen direkten Einstieg in die
Handlung und besonders die Schreibweise war angenehm. Gefühlt bin
ich durch das Buch geflogen, so leicht hat es sich lesen lassen. Es
herrscht eine leichte und lockere Sprache vor, die ein fixes lesen
ermöglicht.
Anhand des Klappentextes hatte ich mir
einer etwas anderen Handlung gerechnet und war sehr überrascht, dass
dies so gar nicht gestimmt hat. Nur ein geringer Teil des Buches
spielt in der Gegenwart, in der sich Grace in Sandybridge befindet.
In den meisten Abschnitten begleiten wir sie auf verschiedenen
Abschnitten ihres Lebens, die eine tiefere Bedeutung haben. Dadurch
wird vieles erklärt und beschrieben, doch nicht immer hatte ich den
Eindruck, dass dies so sinnvoll und hilfreich war. Eher wurde dadurch
die Handlung etwas gestreckt und erweitert. Es war durchaus
interessant, Grace als Jugendlich zu kennen, hätte aber nicht
zwingend sein müssen. Ich hatte mit mehr Details aus ihrem jetzigen
Leben gerechnet, gerne mehr über ihre Rückkehr nach Sandybridge
erfahren und über ihre eigenen Gefühle und Gedanken.
Womit wir auch schon beim nächsten
Kritikpunkt wären: Grace und ihr Charakter, ihr ganzes Auftreten.
Sie ist besonders, anders als die anderen Jugendlichen. Aber gefühlt
entwickelt sie sich kaum. Erst in den letzten Szenen mit ihrer Mutter
und ihrer Tochter ist Grace eine erwachsene, reife Frau. Sonst
hinterfragt sie ziemlich lange viele Dinge, macht sich aber trotzdem
nur selten eine eigene Meinung und vertraut auf das Urteil von
anderen, sowie auf das eines mysteriösen Gegenstandes. Mehr
Selbstbewusstsein, Stärke und eigene Erkenntnisse hätten ihrem
Charakter gut getan.
Über all die Jahre herrscht stets ein
sehr enges, freundschaftliches Verhältnis zwischen Grace und
Charlie. Egal, wie viele Kilometer zwischen den Beiden liegen, sie
bleiben stets in Kontakt und halten den jeweils anderen auf dem
Laufenden. Die Freundschaft an sich fand ich richtig schön, sie
haben zusammengehalten, waren eine Einheit und konnten sich stets
aufeinander verlassen. Die Autorin hat eine wahre Freundschaft
geschaffen, die auf tiefem Verständnis beruht und aufzeigt, wie
wichtig solch ein Verhältnis ist. Ab und an fand ich Grace und
Charlie in ihrem Umgang zu jugendlich, obwohl sie in Anwesenheit von
anderen Menschen viel reifer wirken. Aber hier mag auch die
jahrelange Vertrautheit mit reinspielen.
Anhand der Charaktere konnte man gut
erkennen, wie viele Gedanken sich die Autorin mit dem Buch gegeben
hat. Nicht nur die Geschichte mit dem mysteriösen Gegenstand, über
die ich nicht zu viel verraten möchte, ist durchdacht und auf die
Abschnitte perfekt zugeschnitten. Sondern auch die Charaktere sind
einzigartig, auch wenn mir einige ziemlich egal waren. Mein
persönlicher Favorit war Danny, der die beste Entwicklung gemacht
hat und sich dabei stets treu geblieben ist. Ein sympathischer Kerl,
der nie seinen Humor verliert, viele Angelegenheiten und Aussagen
nicht zu ernst nimmt, mit dem man aber auch ernste Gespräche führen
kann.
Ein Highlight waren für mich die
beschriebenen Orte und Gebäude. Einfach traumhaft. Mir fiel es
leicht, mir das Cottage, aber auch Grace' Elternhaus oder das
Herrenhaus von Sandybridge vorzustellen. Es wurden idyllische
Wohlfühlorte geschaffen die zum verweilen und Lesen einladen.
Fazit:
So ganz rund war das Buch für mich
nicht. Lange Zeit habe ich beim Lesen darauf gewartet, dass endlich
die Situation eintritt, die im Klappentext geschildert wird. Der
Grund, sowie der Umzug von Grace zurück nach Sandybridge ging
unglaublich schnell und wurde zu kurz abgehandelt. Besonders gelungen
war die lockere Schreibweise, sowie die traumhaften Handlungsorte,
welche dem Buch viel Charme verleihen. Ich hatte mir einer sommerlich
leichten Geschichte gerechnet, was sich leider nicht so ganz erfüllt
hat und mich etwas enttäuscht hat.
Bewertung: 3 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen