Titel: Der Blumenladen der Mademoiselle Violeta
Originaltitel: No me dejes (aus dem Spanischen übersetzt von Anja Rüdiger)
Autor: Màxim Huerta
Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag
Seitenanzahl: 360 Seiten
Preis: 20,00 €
Erscheinungsdatum: 01.02.2019
ISBN: 978-3-85179-377-2
Handlung:
In dem zauberhaften Pariser Stadtteil Saint-Germain führt Monsieur Dominique schon seit vielen Jahren seinen Blumenladen L'Étoile Manquante. Er ist verwitwet, führt ein recht ruhiges Leben und wird mit den Jahren immer vergesslicher.
Zwei seiner Stammgäste? Mercedes und
Tilde, zwei alleinstehende Spanierinnen, die seit 40 Jahren in Paris
leben und doch ihre Geheimnisse voreinander haben. Die drei Personen
verbindet eine besondere Art von Freundschaft, sie hängen
aneinander, halten aber auch Distanz zueinander.
Bis sich Monsieur Dominique eines Tages
beschließt, für den Blumenladen eine Aushilfe zu suchen, bevorzugt
mit einem floralen Namen. Darauf meldet sich Violeta, sie lässt eine
unglückliche Liebe hinter sich, will sich aus den Zwängen ihrer
Eltern befreien und weiß derzeit nicht recht, was sie mit ihrem
Leben anfangen will. Die vier geben sich gegenseitig Kraft und neuen
Lebensmut, bis Mercedes sich merkwürdig verhält...
Meinung:
Das Cover finde ich wirklich schön gestaltet, es ist zauberhaft gestaltet und wirkt sehr stimmig. Die Farben sind alle strahlend, gleichzeitig auch etwas gedeckt wirkend, als läge ein Schleier über dem Bild. Mir gefällt die Schriftfarbe nicht hundertprozentig, sie hebt sich zwar heraus, wirkt aber etwas fehl am Platz.
Als Setting wurde zu großen Teilen Paris gewählt, was an sich eine gute Grundlage für den Roman ist und auch an einigen Stellen zum träumen einlädt. Hier wurde die Stadt jedoch manchmal ziemlich schwammig beschrieben und wirkte auf mich dadurch nicht real, sondern wie eine Traumstadt. An sich mag das ganz gut zu der Handlung gepasst haben, mir fehlte die Lebendigkeit. Am besten beschrieben wurde der Blumenladen von Monsieur Dominique, der einfach nur herrlich ist und viel Charme hat. Ihn habe ich mir gerne bildlich vorgestellt und das war definitiv mein Highlight des Romans.
Es gibt einen wirklich guten und
interessanten Start in den Roman. Die Handlung wird vielfältig und
spannend beschrieben, man bekommt einen ersten, umfassenden Blick auf
die Charaktere und alles wirkt nicht so eingerostet, sondern etwas
sprunghaft und poetisch. Besonders die ersten 100 Seiten waren
spannend, wunderschön geschrieben und besonders.
Doch irgendwann ließ das nach. Die
Schreibweise war durchweg poetisch und märchenhaft, ab und an hätte
ich mir mehr Abschnitte gewünscht, die „normal“ geschrieben sind
und wo nicht alles so stark ausgeschmückt und verziert wird.
Außerdem kommt irgendwann einfach kein Schwung mehr in die Handlung,
es wird eintöniger und die Handlung kann mich einfach nicht
begeistern oder mitziehen, dafür passiert teilweise seitenlang zu
wenig. Somit kommen dann auch Längen, die mir die Lust am Lesen
genommen haben. Weiterhin gab es einige Stellen, die mir zu fern der
Realität waren, u.a. das Auftauchen eines Geistes, das
Lebendigwerden von Blumen oder einfache Handlungen wie einen Kaffee
trinken zu gehen, ohne den Blumenladen abzuschließen.
Mit den Protagonisten hatte ich so
meine Probleme. Anfangs fand ich einige richtig gut und lebendig,
sympathisch und toll dargestellt. Sie hatten Eigenarten und waren
besonders, obwohl es von ihnen keine äußerlichen Beschreibungen
gab, konnte ich sie mir vorstellen. Doch irgendwann hat sich das
geändert und durch ihr Denken, ihre Handlungen und Aussagen
verschwand irgendwann meine Sympathie und die Charaktere wurden mir
vollkommen egal. Ich habe dann gefühlt jede Handlung nur noch
kritisch betrachten können und keine Freude mehr an den Charakteren.
Zudem zeigte besonders Monsieur Dominique ab und an Wesenszüge, die
ich ziemlich gruslig finde und auch unangebracht. Er wurde für mich
immer mehr ein komischer alter Kauz. Violeta wollte ich an vielen
Stellen einfach mal an den Schultern schütteln, damit sie zur
Besinnung kommt und sich nicht ständig selbst bemitleidet und ihr
Leben selbst in die Hand nimmt.
Lange Zeit fand ich die beiden alten
Freundinnen Mercedes und Tilde noch am besten, doch irgendwann war
auch mit ihnen meine Geduld vorbei, sie wurden zu aufdringlich und
exzentrisch.
Fazit:
Nach einem spannenden Start geht es
leider steil bergab mit der Handlung und am Ende war ich froh, das
Buch beendet zu haben und mich einer anderen Lektüre widmen zu
können. Leider habe ich fast nur Kritikpunkte in meiner Rezension
aufzählen können, weil mir selbst nach einigem Nachdenken kaum
positive Aspekte des Buches aufgefallen sind. Aber so habe ich das
Buch erlebt und ich will nichts verschönern.
Bewertung: 2 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an den Thiele Verlag und Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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