Montag, 22. Oktober 2018

Rezension: Winter im kleinen Brautladen am Strand von Jane Linfoot

Titel: Winter im kleinen Brautladen am Strand
Originaltitel: Christmas at the little Weddingshop (aus dem Englischen von Martina Takacs)
Autorin: Jane Linfoot
Verlag: MIRA Taschenbuch
Seitenzahl: 408 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN: 978-3-95649-841-1

Handlung:

Stundenlang könnte Sera in ihrem kleinen Atelier sitzen und Träume in weiß entwerfen. Besonders zur Weihnachtszeit, wenn vor den Fenstern des Raumes der Schnee fällt. Ihre Entwürfe sind bei den Kundinnen sehr beliebt, Sera und Jess, die Besitzerin des Brautladens, hatten sogar schon die Ehre, Berühmtheiten einzukleiden.
Am liebsten würde Sera auch die letzten Tage vor Weihnachten an ihrer Kollektion arbeiten, jedoch hat sie dafür keine Zeit. Denn ihre ältere Schwester Alice heiratet und spannt Sera vollkommen in die Planung mit ein, weil sie selbst noch nicht vor Ort sein kann.
Plötzlich steht Sera mit genau ausgeführten Befehlen da und muss ihr möglichstes versuchen, damit die Planung wenigstens einigermaßen rund läuft. Was ihr nicht gelingt, woran auch zwei Trauzeugen schuld sind, welche auch noch beide um ihre Aufmerksamkeit buhlen. Ob am Ende doch noch eine märchenhafte Trauung an Weihnachten stattfinden wird?

Meinung:
Das Cover finde ich sehr niedlich und liebevoll gestaltet, es ist harmonisch und nicht zu überladen oder kitschig. Genau richtig und mir ist es sofort positiv ins Auge gefallen. Ein sehr hübscher Anblick, welcher bei mir auch sofort die Freude auf den Winter geweckt hat. Allein das Cover verspricht eine winterlich romantische Geschichte, in welche man sich richtig reinfühlen kann und in die von der Autorin erschaffene Welt hineinversinken kann.


Durchweg war die Schreibweise locker und umgangssprachlich, was mir ein schnelles und flüssiges Lesen ermöglicht hat.Natürlich hat hier auch die recht anspruchslose Handlung beigetragen, bei diesem Roman musste man nicht vollkommen konzentriert lesen, um alle Informationen mitzubekommen, sondern konnte sich fallen lassen.
Alle Ereignisse wurden in der Ich-Perspektive von Sera geschrieben, dadurch erhält man einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt. An sich fand ich dies toll, jedoch hat es mich häufig gestört, dass es Hinweise oder Anmerkungen auf vergangene Dinge gab, welche in Sera's Studienzeit geschehen sind, und es erst gegen Ende der Handlung eine konkretere Aussage gibt. Hier hätte ich es gerne gesehen, wenn dies schon eher erwähnt wurden wäre, sodass man als Leser nicht ewig im Dunkeln tappt und Vermutungen anstellt.


Mein persönliches Highlight an dem Roman war die Beschreibung der Landschaft und von diversen Häusern und Räumen. Diese waren wirklich traumhaft gelungen und ich hätte mir gerne mehr gewünscht. Es wurde ein tolles Setting geschaffen, welches dazu einlädt, sich an genau diese Orte zu wünschen.


Schon am Anfang wurde deutlich, wie wichtig es der Autorin war, vielfältige und einzigartige Charaktere zu schaffen. Dies ist zwar gelungen, jedoch blieben sie mir während des ganzen Romans fremd und eigenartig. Besonders mit den männlichen Figuren hatte ich Probleme, sie wirkten doch sehr machohaft und unnatürlich. Zu den Damen habe ich ebenfalls keinen Zugang erhalten, konnte mich mit ihnen jedoch abfinden und habe sie akzeptiert, jedoch keine Sympathie empfunden.
Nicht alles an den Charakteren fand ich schlecht, mir hat es gut gefallen, dass ihr äußeres nicht wirklich beschrieben wurde, sondern sie sich über ihren Charakter definiert haben. Dadurch konnte ich meiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen und außerdem wurde gezeigt, dass sich Menschen nicht über ihr Aussehen definieren, sondern über ihren Charakter.


Insgesamt war es mir teilweise zu viel Trubel, gefühlt alles ist schief gelaufen und ständig sind neue Probleme aufgetreten. Hier wäre mir weniger Drama lieber gewesen, dafür mehr Gespräche oder Beschreibungen von Seras Arbeit an den Brautkleidern, welche arg im Hintergrund sind. Davon erfährt man leider nur recht wenig.


Fazit:

Die Grundidee finde ich richtig gut und es war auch ziemlich unterhaltsam. Leider konnte es mich aber nicht überzeugen, dafür war es am Ende doch zu schnulzig und vielfältig. Einige ruhigere Kapitel hätten dem Roman sehr gut getan. Eine weihnachtliche Geschichte, die ganz nett ist, jedoch auch nichts besonderes.


Bewertung: 3 von 5 Sternen


MarySophie


Vielen Dank an Lovelybooks und den MIRA Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

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