Handlung
Auf den ersten Blick scheint es, dass die Radleys eine ganz normale Familie sind. Mutter, Vater, zwei Kinder, ein hübsches Häuschen, viel Liebe. Nur die Eltern Helen und Peter wissen, dass dem nicht so ganz ist. Nur sie wissen, warum der Sohn trotz hohem Lichtschutzfaktor kaum Sonne verträgt oder warum jedes Tier vor der Tochter flüchtet. Den sie verschweigen ihren Kindern, dass die Radleys abstinente Vampire sind. Diese Tatsache kommt nur deshalb ans Licht, als ein blutiger Vorfall geschieht. Peter ruft seinen Bruder Will zu Hilfe, ebenfalls ein Vampir, aber nicht abstinent lebend...
Meinung
Ich
hab letztes Jahr von Matt Haig „Die Mitternachtsbibliothek“
gelesen und sehr geliebt. Hat mir hervorragend gefallen und allein
durch diesen positiven Eindruck wollte ich gern mehr Werke des Autors
lesen. Und dann wurden die Radleys in der Verlagsvorschau
angekündigt, die Geschichte klingt echt amüsant und ich hatte
direkt voll Bock darauf. Meine Freude, ein Rezensionsexemplar des
Buches zu erhalten, war sehr groß, ganz lieben Dank dafür an den
Droemer Knaur Verlag!
Es gibt einen leichten und gut zur Geschichte hinführenden Start, man lernt die Figuren und Lebensumstände kennen, kann sich ein Bild von der Familie Radley machen und ganz locker auf die Story einlassen. Auch die Sprache trägt zu einem guten ersten Eindruck bei, es macht Spaß, sich auf die Geschehnisse einzulassen und natürlich wartet man insgeheim von Anfang an darauf, dass die Kinder von dem Geheimnis, dass sie Vampire sind, erfahren. Zudem hat mir der kurzweilige Charakter gefallen, der nicht nur aufgrund der Kürze der Kapitel entsteht, sondern auch durch die Tatsache, dass man kleine Einblicke in den Alltag der einzelnen Protagonisten erhält und sich die Geschichte anfangs leicht sprunghaft, aber sehr angenehm bewegt.
Mir hat die Sprache gut gefallen. Sie zeichnet nicht nur lebendige Bilder der Situationen und ist natürlich gestaltet, sondern ihr wurde an den passenden Stellen auch die richtige Portion an Humor beigemischt. Dadurch wirken viele Szenen realistisch und greifbar, vor allem die Protagonisten profitieren davon stark. Manchmal wurde es für meinen Geschmack dann doch ein bisschen zu authentisch, häufig wurde mir beim Lesen leicht übel, wenn jene Stellen kamen, in denen Blut ganz casual aus der Flasche getrunken wurden. Hat irgendwas bei mir bewirkt, dass ich mich sehr unwohl gefühlt habe und froh war, wenn diese Szenen vorbei waren.
Es gibt interessante Protagonisten, die mit dem Verlauf der Geschichte ein paar Wandlungen durchleben und sich entwickeln. Was natürlich immer gut ist, aber ich finde, dass die Entwicklungen nicht immer so schlüssig und passend waren. Nur teils war es nachvollziehbar, weshalb die Figuren so handeln, oft hätte ich mir gewünscht, dass es noch ein paar mehr Erläuterungen oder Gedanken gibt. So wären viele Momente und vor allem die Wandlungen noch stärker, intensiver ausgefallen und hätten einen noch intensiveren Eindruck hinterlassen.
Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass eine eher leichte, humorvolle Geschichte wartet. War nur zu Teilen so, es gab durchaus ein paar lustige Momente, tatsächlich gibt’s aber auch einige tiefgründige Szenen, die mit zunehmender Handlung mehr geworden sind. Gegen Ende war der Humor ziemlich weg, dafür wurde es sehr ernst. An sich eine gelungene Entwicklung, trotzdem hab ich gemerkt, dass irgendwann ein paar Längen entstanden sind.
Fazit
Meiner Meinung nach liegt
eine gute und sehr solide Geschichte vor, die mit ein bisschen Witz,
Kurzweiligkeit, Lebendigkeit und einem überraschend starken Maß an
Ernsthaftigkeit Richtung Ende daherkommt. Ich wurde gut unterhalten,
finde aber, dass manche Momente rund um das Thema Blut ein bisschen
zu realistisch dargestellt sind. Das hat bei mir immer für ein
bisschen Unwohlsein gefühlt und auch dazu, dass ich den Roman nicht
immer so gern gelesen habe. Insgesamt betrachtet ists ne gute
Geschichte, von der ich mir aber noch ein wenig mehr erwartet hatte.
Bewertung: 3
von 5 Sterne
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