Titel: Im Hause Longbourn
Originaltitel: Longbourn
Autorin: Jo Baker
Verlag: Penguin Verlag
Seitenzahl: 448 Seiten
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-328-10027-0
Handlung:
Im Hause Longbourn laufen die Uhren
nicht alle gleich. Während sich die Familie rund um Mr. und Mrs.
Bennet in den oberen Stockwerken aufhält und ihren Vorlieben
nachgeht, sei es der Musik, der Literatur oder dem Klatsch, arbeiten
in den Diensträumen die Angestellten hart, um die Familie zufrieden
zu stellen und alle Wünsche zu erfüllen. Unter ihnen lebt das
Hausmädchen Sarah, welches davon träumt, mehr von der Welt zu
sehen, als nur das Herrschaftshaus und angrenzende Dörfer. Noch dazu
lernt sie Menschen kennen, die eindeutig schon mehr von England
gesehen haben, als Sarah, unter ihnen befindet sich auch der neue
Hausdiener James. Doch dieser ist Sarah von der ersten Sekunde an
nicht geheuer und hegt Zweifel. Und diese sind berechtigt: James
verbirgt ein Geheimnis, welches das Leben vieler Bewohner des Hauses
Longbourn verändern könnte.
Meinung:
Das Cover finde ich schön, es ist sehr
stimmig und wirkt rund. Mir gefällt der schlichte Hintergrund,
welcher durchaus das Grundstück der Familie Bennet darstellen
könnte. Dazu wirkt dann natürlich sehr auffällig die Dame in ihrem
Outfit aus verschiedenen Rot-Nuancen und ihrer selbstbewussten, sowie
willensstarken Haltung. Wobei ich hier einräumen muss, dass es
vielleicht passender für den Inhalt gewesen wäre, wenn die Dame
nicht so edle Kleidung trägt und man als Betrachter und Kenner des
Klapptextes davon ausgehen kann, dass die Dame eine Angestellte im
Hause Longbourn ist.
Seitdem ich das erste Mal von diesem
Buch gehört habe, wollte ich es unbedingt lesen. Es reizt mich
einfach immer wieder zu erfahren, wie das Verhältnis von Dienstboten
und ihrer Herrschaft war und deshalb war der Roman dafür genau
richtig. Das klang für mich so interessant, dass ich mir dieses
literarische Werk nicht entgehen lassen wollte.
Als ich nun endlich in den Genuss kam,
das Buch aufzuschlagen und mich in die von Jo Baker konstruierte Welt
zu stürzen, war ich von der ersten Seite an sehr begeistert. Mir hat
lange Zeit jeder Aspekt des Buches gefallen, angefangen von der
Schreibweise, dem Setting bis hin zu den Protagonisten. Ich fand es
spannend und hatte große Freude das Buch zu lesen.
Bis dann leider im dritten Buch einige
Kapitel kamen, die sich für mich nicht so recht in den restlichen
Roman eingliedern lässt und etwas fehl am Platze wirkt. Diese
Kapitel handeln von dem bisherigen Leben des Hausdieners James, in
welchem man als Leser Details erhält, die Erklärungen für
Handlungen und Taten gibt. Glücklicherweise ziehen sich diese
Kapitel nicht ellenlang, sondern gehen recht schnell vorbei und schon
nach kurzer Zeit wird das Buch für mich wieder interessanter und
angenehmer zu lesen. Dies ist mein einzigster Kritikpunkt, welchen
ich jedoch nicht negativ auf meine Bewertung einfließen lasse, da
mich der restliche Roman vollkommen überzeugt hat.
Der Schreibstil war durchweg recht
nüchtern und verständlich, es herrschte eine recht einfache Sprache
vor, die in diesem Roman sehr gut funktioniert hat. Das Buch wartet
nicht mit großen, einschlagenden Ereignissen auf, die immer wieder
Drama in das Geschehen bringen, sondern besticht durch die
Beschreibungen des Alltags der Dienstboten. Somit kam während des
Lesens an keiner Stelle Langeweile auf, trotz der Einfachheit des
Geschilderten war es für mich informativ und ich konnte mich auf den
Roman einlassen und gefangen nehmen.
Beim Lesen wurde deutlich, dass die
Autorin sich mit jedem ihrer Charaktere auseinandergesetzt hat und
sie für den Roman perfektioniert hat. Jeder einzelne wirkte in
seinem Auftreten stark und durchdacht, sodass sich ein rundes
Gesamtbild aller Personen entwickelt hat. Besonders gut hat mir
gefallen, dass der Leser jeden Charakter für sich selbst einschätzen
kann und es keinerlei Wertung und Beeinflussung vonseiten der Autorin
gab.
Besonders im Fokus steht natürlich
Sarah, die man als Leser auf der ersten Seite kennenlernt und in
vielen Situationen begleitet. Anhand von ihrer Person hat man als
Leser am meisten über ihren Alltag und Aufgabenbereich als
Hausmädchen erfahren. Alle anderen Charaktere, seien es die anderen
Angestellten oder die gesamte Familie Longbourn waren ihrem Charakter
untergeordnet und dienten teilweise fast als Nebenakteure.
Fazit:
Wie schon erwähnt, werde ich die
wenigen Kapitel, die mich nicht befriedigt haben, nicht in meine
Bewertung einfließen lassen, weil ich von dem restlichen Roman sehr
begeistert bin und dadurch auch in der Lage bin, diesen Kritikpunkt
auszuklammern.
Von dem Geschehen, den Protagonisten
und der Schreibweise ist das Buch eine eindeutige Leseempfehlung für
alle, die Fans von Romanen rund um Diensboten und ihre Herrschaft
sind.
Bewertung: 5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
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