Handlung
Für die Familie Forster läuft es gut. Der Bau der Forster-Werft vor den Toren der Stadt läuft hervorragend, erste Aufträge trudeln bereits ein. Ihr Ehemann Berthold und dessen Sohn Pawel sind voller Enthusiasmus dabei, das Geschäft aufzubauen, das erste Schiff wird mit viel Elan gebaut und sie können es kaum erwarten, wenn dieses zu Wasser gelassen wird. Und obwohl Berthold und Pawel die zupackende und engagierte Art von Johanna bewundern, wird sie von anderen Geschäftspartnern oft noch kritisch angeschaut, wenn sie sich als Frau mit den Geschäften der Werft befasst. Vor allem ihrem Bruder Theodor ist die junge Frau ein Dorn im Auge. Immer wieder versucht er, ihr und der Werft Steine in den Weg zu legen...
Meinung
Letztes Jahr habe ich Band eins der Reihe gelesen, auf den ich mich sehr gefreut hatte und der alle Erwartungen erfüllt hat. Es lag ne gute Geschichte vor, die einen vielversprechenden Start der Saga dargestellt und einen positiven Eindruck hinterlassen hat. Aus diesem Grund war ich schon sehr gespannt auf den Fortgang der Handlung, ein ganz herzliches Dankeschön für das Rezensionsexemplar, liebes Team vom Bloggerportal von PenguinRandomhouse!
Seitdem ich Band eins gelesen habe, ist ein bisschen Zeit vergangen, die grobe Handlung hatte ich noch im Sinn. Vieles ist mir allerdings entfallen und ich brauchte daher am Anfang ein wenig Raum, um mich in der Geschichte zurechtzufinden, die Protagonisten und deren Charaktere, aber auch die Verhältnisse zu den anderen Figuren wieder einzuordnen. Als dies einmal geschehen war, bin ich flüssiger mit dem Lesen vorangekommen und es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse zu konzentrieren.
Es liegt eine schöne Sprache vor, die anschaulich und locker durch die Geschichte führt. Auf lebendige Weise werden die Szenen gezeichnet, vor allem die Stimmungen sind diesmal besonders stark ausgefallen. Sowohl die Handlungsorte, als auch die Protagonisten haben eine ganz eigene Aura erhalten, die sich durchaus auch verändert und neu angepasst hat und perfekt für die Atmosphäre des Romans ist.
Im Verlauf der Geschichte besucht man mit den Figuren verschiedene Settings, sowohl das feine Patrizierhaus der Familie, als auch Werkstätten oder Werften sind beschrieben und vermitteln dadurch einen ausführlichen Blick. Ich finde, dass die Darstellungen mal mehr, mal weniger intensiv ausgefallen sind, vor allem jene Orte, die auch schon in Band eins vorgekommen sind, wirkten aussagekräftiger und haben einen besseren Eindruck hinterlassen. Den anderen Örtlichkeiten fehlte oft das gewisse Etwas, sie wirken etwas schwächer daneben und konnten nicht so stark überzeugen.
Mit den Protagonisten habe ich mich auch diesmal wieder etwas schwer getan. Viele sind bereits aus Band eins bekannt und nun kann man zwar gut verfolgen, wie sie sich entwickeln. Allerdings finde ich, dass es lohnenswert gewesen wäre, wenn sie noch mehr Platz erhalten hätten, um Gefühle und Gedanken gegenüber dem Leser auszudrücken. Das war zwar im Ansatz vorhanden, für mich hätte es gern noch ausführlicher ausfallen können.
Außerdem habe ich gemerkt, dass ich mich noch immer nicht so recht mit Johanna anfreunden konnte. Sie wirkt für mich viel zu reif für ein so junges Mädel, sie weckt bei mir keine Sympathie und oft kann ich verstehen, wenn die anderen Protagonisten von ihr leicht genervt waren.
Fazit
Ich hatte viel Bock auf die Geschichte und finde, dass sie zu weiten Teilen sehr lesenswert ist. Gut geschrieben, interessant, abwechslungsreich und mit überraschenden Wendungen konnte sie meist überzeugen. Und es wurde definitiv mein Interesse am finalen Band der Saga geweckt, es gibt noch viele offene Enden, die dann hoffentlich einen runden Abschluss finden.
Leider liegt diesmal keine rundum stimmige Erzählung vor, sowohl mit Johanna, der Hauptprotagonistin des Buches, als auch mit den Handlungsorten konnte ich mich nicht so ganz anfreunden, da gibt’s ein bisschen Verbesserungsbedarf. Abgesehen davon gibt’s von meiner Seite nichts zu meckern, ich freue mich definitiv auf die Fortsetzung!
Bewertung: 4
von 5 Sterne
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