Montag, 31. Dezember 2018

Rezension: Jahre aus Seide von Ulrike Renk

Titel: Jahre aus Seide
 Autorin: Ulrike Renk
Verlag: Aufbau TB
 Seitenanzahl: 576 Seiten
Preis: 12,99 €
ISBN: 978-3-7466-3441-8


Handlung:

Ruth hat eine unbeschwerte Kindheit. Sie wächst in einer liebevolle Familie auf, hat viele Freunde und muss nie Hunger leiden. Mit ihrerer besten Freundin Rosi entdeckt Ruth die Villa von dem Seidenhändlers und entdeckt dort ihre Leidenschaft für kunstvoll bedruckte Stoffe. Sie lernt verschiedene Schnittmuster kennen und hat nicht nur Spaß an der Sache, sondern stellt sich auch geschickt an.
Doch die Zeiten werden düsterer, die Nazis erhalten immer mehr Macht und Ruth muss sich mit ihrer Familie vor der Zukunft fürchten. Denn nicht nur sie sind Juden, sondern auch viele Freunde und ihre erste Liebe, Kurt. Viele jüdische Familien in Krefeld überlegen, ob und wohin sie auswandern. So auch die Familie von Ruth.

Meinung:

Das Cover finde ich wirklich gelungen. Es ist sehr freundlich und liebevoll gestaltet, alle Farben harmonieren perfekt miteinander und sind super aufeinander abgestimmt. Teilweise erinnert es an ein Gemälde oder eine Fotografie, was besonders durch die Pose und Haltung der Dame beeinflusst wird.

Am Anfang des Romans befindet sich eine Auflistung der wichtigsten Personen. Dies ist recht verwirrend dargestellt, ich brauchte erst einmal eine Minute, um mich reinzufuxen. Bisher habe ich dies noch nie so gesehen und es gibt eindeutig einfachere Wege, um die Personen aufzulisten.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil genutzt. Durchweg ließ sich der Roman leicht lesen, trotzdem konnte mich die Handlung erst ab dem letzten Drittel gefangen nehmen. Bis dahin ist sie nur so vor sich hingeplätschert und nur wenig Spannendes ist passiert. Es gab keine wirklichen Konflikte oder Diskussionen, von jeder Idee waren immer alle sofort begeistert und keiner hat mal auf den Tisch gehauen. Mir war das zu seicht und friedlich, alle hatten sich ständig lieb und nur eine Person ist aus dem Schema gefallen. Das war mir zu wenig.
Immer wieder tauchen einige Unstimmigkeiten auf, z.B.: wird an einigen Stellen Ruths Alter falsch angegeben. Diese Fehler haben mit der Zeit immer mehr gestört und haben auch ein Stück weit meinen Lesefluss gestört.

Ich bin voller Erwartungen in die Geschichte reingegangen. Der Anfang der Leseprobe hat mir wirklich gut gefallen, es wurde das Bild einer harmonischen und liebevollen Familie gezeigt. Als Leser hatte man genug Zeit, um sie kennenzulernen und sich mit ihnen anzufreunden.
Leider wurde nie ein anderes Bild der Familie gezeigt. Alle wurden nur mit positiven Attributen versehen, es gab keine Konflikte, die in einer Familie typisch sind. Zumindest wurden diese mit keinem Wort erwähnt.
Einzig die Großmutter Emilie ist aus diesem Schema gefallen. Sie ist eine taffe, strenge Frau, die nicht jede Entscheidung sofort gutheißt, sondern Dinge auch hinterfragt. Im Zusammenspiel mit den anderen Charakteren kommt sie natürlich schlecht weg, wirkt teilweise wie ein Antagonist. Für mich war sie tatsächlich der beste Charakter. Sie zeigte viel Tiefe und sticht durch ihr Wesen aus der Menge heraus.

Viele Situationen und Handlungen wirken künstlich und als Leser fragt man sich, ob dies wirklich der Wahrheit entspricht. An vielen Textstellen hatte ich wirklich gedacht, dass die Autorin ihrer Fantasie freien Lauf gelassen hat und war darüber erstaunt, als ich erfahren habe, dass dies sich so wirklich zugetragen hat. An genau diesen Szenen erkennt man als Leser dann auch, wie viel Mühe sich die Autorin mit der Recherche gegeben hat und viele Ereignisse Hand und Fuß haben.

Anhand des Klappentextes hatte ich erwartet, dass sich der Roman sehr stark um Ruth dreht und sich die Handlung vor allem um ihre Jugendjahre dreht. Hier führt der Klappentext stark in die Irre. Als Leser lernt man Ruth als Kind von sechs Jahren kennen und nur ein kleiner Teil der Handlung dreht sich um die jugendliche Ruth, mehr wird ihre Kindheit betrachtet.
Bei ihr muss ich leider auch sagen, dass ich finde, dass sie kaum eine Entwicklung durchgeht. Ja, sie wird älter und erwachsener. Jedoch ist der Wandel kaum sichtbar und sie wirkt auf mich sehr lange Zeit wie ein kleines Mädchen, auch noch, wenn sie 10 Jahre alt ist.

Fazit:

Lange Zeit war mir die Handlung zu seicht, es ist nur wenig passiert und alles war zu harmonisch. Das hat sich erst ab dem letzten Drittel des Romans geändert, hier bekam die Handlung etwas mehr Spannung, das Ende hat einen Höhepunkt gebildet, welcher sich klar heraushebt und dem Roman viel Dramatik gegeben hat. Trotzdem war es für mich nicht ausreichend genug.





Bewertung: 2 von 5 Sternen



MarySophie 



Vielen Dank an die Lesejury und den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!

 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


Sonntag, 30. Dezember 2018

Rezension: Drei Wünsche von Petra Oelker

Titel: Drei Wünsche - Eine Weihnachtswundergeschichte
 Autorin: Petra Oelker
Verlag: rororo
Seitenanzahl: 128 Seiten
Preis: 6,99 €
ISBN:978-3-499-25772-8


Handlung:
 
Hamburg 1773
Theda hat ihre Anstellung verloren und nun steht sie vor einer Entscheidung. Die Weihnachtstage noch in der Stadt verbringen oder direkt in ihre Heimat zurückkehren, wo eine lieblose Ehe auf sie wartet?
Elsi dagegen hat sich verliebt, doch eine Beziehung mit dem Angebeteten scheint aussichtlos. Nicht nur, dass der Vater etwas gegen die Bindung haben würde, sondern auch der Herr zeigt scheinbar kein Interesse an dem jungen Mädchen.
Augusta fühlt sich allein und denkt an vergangene Zeiten und ihre Vertraute zurück, die schon ein paar Jahre tot ist. Sie sehnt sich nach einer Vertrauten, die Zeit mit ihr verbringt. Doch wem würde sie genug dafür vertrauen?

Meinung:

Das Cover wirkt sehr winterlich und idyllisch. Nachdem ich die Geschichte gelesen habe, macht das Cover noch mehr Sinn, es greift eine Szene aus dem Büchlein auf. Wie schon die anderen beiden Bücher aus der Reihe, die ich gelesen habe, besitzt auch dieses Cover ein gezeichnetes Bild, das eine winterliche Szene zeigt.

Leider fiel mir der Einstieg in die Geschichte schwer. Ich konnte mich den ganzen Roman nicht mit der Schreibweise anfreunden, die gestelzt und unnatürlich wirkte. Dadurch kam keine Lebendigkeit in die Handlung und ich habe mich auch mit dem Lesen schwer getan. Die Handlung konnte mich nicht mitnehmen und ich brauchte ein wenig Durchhaltevermögen, um die Geschichte nicht einfach aus der Hand zu legen.

Bereichert wird das Buch durch zahlreiche, sehr kunstvoll gestaltete Illustrationen, die allesamt verschiedene Szenen aus dem Buch zeigen. Diese haben der Geschichte mehr Leben gegeben und waren eine schöne Ergänzung. An einigen Stellen hätte ich mir sogar noch mehr Bilder gewünscht, u.a. von Thedas Wohnort, weil ich mir diesen nur schwerlich vorstellen konnte.

In den wenigen Seiten lernt man drei Frauen kennen und begleitet eine jede ein Stück auf ihrem Weg. Im Mittelpunkt steht Theda, um sie dreht sich die Geschichte am meisten. Augusta wiederum begegnet einem auf nur wenigen Seiten. Ich hätte es schöner gefunden, wenn das Auftreten der Damen ausgeglichener gewesen wäre. So konnte man sich kaum ein Bild von Augusta machen, weil sie kaum auftrat.
Insgesamt fand ich die Charaktere schwierig. Sie wirkten nicht lebendig und sympathisch, sondern waren nur Figuren in einem Buch. Niemand wird mir in Erinnerung bleiben, sie hatten alle kein Charisma oder Eigenschaften, die sie zu etwas besonderem machen.

Fazit:

Eine nette, kleine Geschichte, die nicht perfekt ist. Besonders toll fand ich Illustrationen und die Beschreibungen der Weihnachtszeit, sowie des Doms. Mein großer Kritikpunkt an dem Roman ist die Schreibweise, welche mir das Lesen nicht einfach gemacht hat.


Bewertung: 4 von 5 Sternen



MarySophie


 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.



Samstag, 29. Dezember 2018

Rezension: Winterzauber in Notting Hill von Mandy Baggot

Titel: Winterzauber in Notting Hill
Originaltitel: One Christmas Kiss in Notting Hill (aus dem Englischen von Ulrike Laszlo)
 Autorin: Mandy Baggot
Verlag: Goldmann
Seitenanzahl: 496 Seiten
Preis: 10,00 €
ISBN: 978-3-442-48837-7



Handlung:

Für Isla und ihre Schwester Hannah steht die schönste Zeit des Jahres bevor. Sie lieben Weihnachten und wie sich ihr Wohnviertel, Notting Hill in dieser Zeit wandelt. Doch dieses Jahr ist so einiges anders. Isla erfährt aus heiterem Himmel, dass es an ihrem Arbeitsort, einer Immobilienfirma, einen neuen CEO gibt, der nach London kommt, um ein neues Projekt vorzustellen. Und sie soll seine persönliche Assistentin sein und ihm jeden Wunsch von den Augen ablesen. Dabei hat sie schon genug mit anderen Projekten, unter anderem der jährlichen Weihnachtsfeier von Breekers zu tun. Und auch um ihre Schwester macht sich Isla Sorgen. Seit ihrem 15 Lebensjahr sitzt Hannah im Rollstuhl und Isla fällt es schwer, sie allein zu lassen. Nun hat sich die Schwester verliebt und Isla weiß nicht so recht, was sie davon halten soll. Eine aufregende und nervenaufreibende Weihnachtszeit steht Isla bevor.

Meinung:

In den letzten beiden Jahren habe ich immer um die Weihnachtszeit die Bücher von Mandy Baggot gelesen und dieses Jahr wollte ich das genauso handhaben. Bei vielen winterlichen Romanen finde ich die Handlung viel zu schnulzig und einfach gestrickt. So nicht bei Mandy Baggot. Es lässt sich zwar auch schon am Anfang sagen, wie das Ende aussehen wird und eine Liebesgeschichte muss auch dabei sein, jedoch schafft die Autorin es, dies geschickt zu verpacken, sodass ich die Romane nur ungern aus der Hand nehme. Und genauso ging es mir auch bei diesem Buch von ihr.

Das Cover sprüht nur so vor Winterlichkeit. Helle Farben, eine sehr winterliche Kulisse und viel Glitzer. Einfach ein Traum. Dazu sind alle Bücher der Autorin, welche im Goldmann Verlag erschienen sind, ziemlich gleich gestaltet, sodass sie einen hohen Wiedererkennungswert besitzen. Die Schrift von Titel und der Name der Autorin besitzen eine Struktur, die stark glitzert und auch strukturell hervorgehoben ist.

Eingeteilt ist der Roman in viele Kapitel, die alle kurz gehalten wurde, sodass man immer mal schnell einen Abschnitt lesen kann, auch wenn nicht viel Zeit vorhanden ist. Gleichzeitig verleidet mich dieser Fakt immer dazu, dass ich immer nur ein paar Kapitel lesen wollte und am Ende das Buch viel länger in der Hand hatte, als ich ursprünglich wollte.

Auch dieser Roman von Mandy Baggot kann wieder durch einen leichte und lockere Sprache bestechen. Dies erstreckt sich ohne Ausnahme über den ganzen Roman und ermöglicht ein schnelles Lesen. Besonders magisch wird auch hier die Weihnachtszeit beschrieben mit ganz vielen wundervollen Details, die bildhaft beschrieben werden und zum träumen einladen. Es wird eine sehr einladende Stimmung vermittelt, die mich gefangen genommen hat und das Buch zu einem Wohlfühlbuch werden lassen hat.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet, wirken in ihrem Auftreten natürlich und menschlich. Es gab immer mal kleine Reibereien untereinander, die die Handlung aufgelockert haben und mehr Gefühle reingebracht haben.
Es taucht eine überschaubare Anzahl von Personen auf, besonders im Mittelpunkt stehen Isla und ihre Schwester, sowie Chase mit seinen Töchtern. Dann gibt es noch eine Handvoll Charaktere, die regelmäßiger auftreten, alle anderen sind nur Randfiguren. Im Grunde kam ich mit jedem Charakter ganz gut zurecht, besonders die Bindung von Isla und Hannah hat mir sehr gut gefallen. Lediglich mit Chase' älterer Tochter hatte ich ein paar Probleme. Sie wirkte auf mich um einiges älter als nur 13 Jahre. Nicht nur von ihrem Auftreten, besonders durch ihre Handlungen und Aussagen wirkt sie um einiges reifer und für mich etwas unglaubwürdig.

Fast die ganze Handlung findet in Notting Hill, einem Stadtteil von London statt. Dieser wird als sehr idyllisch und lebhaft beschrieben, vieles wird nicht nur beschrieben, sondern auch durch Gerüche näher an den Leser gebracht, sodass am Ende ein abwechslungsreiches und genaues Bild von dem Viertel entsteht.

Fazit:

Es war mir eine große Freude in das Leben von Isla und Hannah einzutauchen und mit ihnen die Vorweihnachtszeit mit ihren kleinen und großen Problemen mitzuerleben. Während des Lesens war ich vollkommen glücklich und konnte alles in meinem Umfeld ausblenden und mich in die Handlung fallen lassen.


Bewertung: 5 von 5 Sternen



MarySophie


 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 



Donnerstag, 27. Dezember 2018

Rezension: Die Ärztin - Stürme des Lebens von Helene Sommerfeld

Titel: Die Ärztin - Stürme des Lebens
Autorin: Helene Sommerfeld
Verlag: rororo
Seitenanzahl: 624 Seiten
Preis: 9,99 €
ISBN:978-3-499-27400-8


Handlung:

München 1890
Ricarda heiratet Gregor und tritt damit nicht nur in ein Eheleben, sondern kann auch nicht mehr ein so selbstbestimmtes Leben führen, wie bisher. Sie ist auf die Gnade ihres Mannes angewiesen, um weiterhin als Ärztin zu praktizieren. Doch Gregor sieht kein Problem in der Sache, er tut alles, um seiner Frau eine tolle Praxis zu geben und ihr den Weg zu ebnen. Das Problem ist die Gesellschaft. Nur wenige Menschen verirren sich in die Praxis und lassen sich von der Frau behandeln, noch dazu von der ersten Ärztin überhaupt in München. Nicht nur in dieser Angelegenheit muss Ricarda einen Kampf bestehen, sondern auch Personen aus ihrer Vergangenheit suchen sie heim. Ricarda fürchtet teilweise um ein Geheimnis, welches viele Leben auf den Kopf stellen würde.

Meinung:
 
Das Cover vom diesem Teil gefällt mir um Längen besser, als das vom ersten Teil. Ich finde die Farben viel freundlicher und ansprechender, es wirkt nicht mehr so steif, sondern lebendig und lädt den Betrachter dazu ein, das Buch in die Hand zu nehmen und es näher zu betrachten.#

Direkt nach dem Aufschlagen des Buches ist eine Karte von Berlin aus dem Jahr 1905 abgebildet. Ein tolles Detail, welches dem Leser ein Gefühl gibt, wo die Orte liegen. Leider war Berlin nicht der einzige Haupthandlungsort, weshalb ich es schön gefunden hätte, wenn es auch noch Karten zu anderen Orten gegeben hätte, falls diese vorhanden sind.

Erst vor kurzem hatte ich den ersten Teil der Reihe gelesen und dadurch fiel es mir sehr leicht, wieder in die Handlung reinzufinden und die Protagonisten habe ich sofort wiedererkannt. Bei diesem Roman ist es wirklich sehr sinnvoll, die Bücher nach und nach zu lesen und nicht einfach mit dem zweiten Teil zu starten. Dadurch fehlen dem Leser dann doch einige Details und Zusammenhänge, welche nicht unbedingt erwähnt werden oder verschleiert beschrieben werden.
Die Schreibweise war gewohnt locker und gefällig, besonders die erste Hälfte des Romans war durchweg spannend geschrieben. Leider fiel die Spannungskurve für mich in der zweiten Hälfte ab, die Handlung war immer noch in Ordnung, bei mir entstand keine Langeweile und ich wollte immer noch weiterlesen. Jedoch waren mir hier einige Wiederholungen drinnen, u.a. die Tatsache von Siegfrieds ewiger Reisefreude.

In dem Roman vergehen 24 Jahre, die unterschiedlich behandelt werden. Manche werden sehr genau beschrieben, dann vergeht wieder einige Zeit, über die kaum ein Wort verloren wird. Ich finde, hier werden zu viele Jahre in den Roman gepresst, ich hätte liebend gern noch weitere Teile von der Reihe gelesen, wenn diese dann ausführlicher behandelt worden wären.

Als Setting diente nicht nur das Deutsche Reich, sondern auch einige Orte in Afrika und in Asien. Hierbei fand ich besonders die Erzählungen von Ricardas Zeit in Afrika spannend, dies war sehr lebhaft und detailreich beschrieben, sodass man als Leser schnell einen Eindruck von den Orten erhalten hat. In Asien waren mir die Geschehnisse etwas zu oberflächlich beschrieben, ich hatte so einige Probleme, mich in diese Handlung einzufinden.

Alle wichtigen Protagonisten sind vor dem Beginn der Handlung vermerkt, auf dieses kleine Verzeichnis kann man bei Bedarf immer wieder zurückgreifen. Als Hauptprotgonist agiert wieder Ricarda, diesmal als Erwachsene Dame, die heiratet und Kinder bekommt. Sie hat sich sehr verändert, hat ihre Prinzipien geändert und erinnert in manchen Angelegenheiten nur noch wenig an ihr jüngeres Ich, welches der Leser im ersten Teil kennengelernt hat. Anfangs fand ich das komisch und war damit nicht ganz zufrieden, nachdem ich den Roman beendet habe, finde ich ihre Entwicklung zu weiten Teilen toll. Sie ist reifer geworden und als Leser konnte man ihre Wandlung sehr gut miterleben.
Ansonsten treten viele Personen wieder auf, die man schon aus dem ersten Teil kennt. Das Wiedersehen war sehr schön, teilweise wirkte es, als würde man alte Bekannte wiedertreffen. Auch bei diesen Charakteren war eine Entwicklung sichtbar, lediglich die Komtess ist mir immer noch ein Rätsel und deshalb warte ich nun gespannt auf den dritten Teil der Reihe, in der Hoffnung, dass sie sich dann mehr öffnet und nahbarer wird.

Fazit:

In diesem Teil war ich wieder von den Protagonisten sehr angetan, die lebendig und abwechslungsreich waren. Es hat richtig Spaß gemacht, sie kennenzulernen und auf ihrem Weg zu begleiten. Mein größter Kritikpunkt ist die für mich abfallende Spannungskurve, welche langsam nachlässt. Dadurch habe ich den Roman irgendwann nicht mehr so ganz verschlungen, wie noch am Anfang. Dennoch ein grandioser zweiter Teil, welcher viele Fragen auf den finalen Teil offen lässt.


Bewertung: 4,5 von 5 Sternen


MarySophie 


Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.


 


Mittwoch, 19. Dezember 2018

Rezension: Alles ganz wunderbar weihnachtlich von Kirsten Boie

Titel: Alles ganz wunderbar weihnachtlich
Autorin: Kirsten Boie
Verlag: Oettinger Taschenbuch
Seitenanzahl: 116 Seiten
Preis: 7,99 €
ISBN:978-3-8415-0432-6


Handlung:

Jesper und seine Schwester Janna warten voller Vorfreude auf Weihnachten. Der Dezember scheint für sie endlos lange und sie sind froh darüber, dass noch so viele Aufgaben auf sie warten. Sei es der traditionelle Ausflug in das Museum oder das Finden des perfekten Tannenbaums. Damit am Ende ein wundervolles Weihnachtsfest zelebriert werden kann, fehlen auch noch die Geschenke für die Eltern und auf einmal dauert es gar nicht mehr lange, bis schließlich wirklich Heiligabend ist.

Meinung:
 
Das Kinderbuch habe ich als Mängelexemplar gefunden und es hat mich förmlich angezogen, sodass es letztendlich bei mir einiziehen durfte. Ich bin vollkommen ohne Erwartungen in die Handlung reingerutscht und hatte es nach kurzer Zeit schon ausgelesen.
Die Autorin Kirsten Boie hat einen kindgerechten und sehr einfachen Stil genutzt, es gab einige Wiederholungen von bestimmten Redewendungen oder Wörtern, die mit der Zeit fast schon ein Running-Gag sind. In der erzählten Zeit lief nicht alles glatt, die Charaktere waren auch mal verzweifelt und haben Emotionen gezeigt.

Ein besonderes Augenmerk wird auf die Kinder gelegt, die Eltern sind nur Randfiguren, die ab und an mal einen Auftritt haben. Die drei Kinder wurden alle als sehr lebendig beschrieben, lebhaft und aufgeweckt. Jedes hatte eine andere Persönlichkeit und diese hat sich stets geäußert. Manchmal wirkten die Handlungen zu überdreht und gestellt, was mit der Zeit gestört hat.

Das Büchlein ist in einige Kapitel gegliedert, welche von Totensonntag bis zu Neujahr gehen. Dabei werden immer mal ein paar Tage übersprungen und sich nur auf die wichtigsten Dinge konzentriert.
Alle Kapitel haben eine überschaubare Länge und eignen sich perfekt zum Vorlesen. Dazu ist jede der Geschichten mit ein paar Illustrationen verziert, die ganz niedlich sind, meiner Meinung nach größer und liebevoller hätten sein können.

Fazit:

Ein nettes, kleines Büchlein, welches auch Erwachsene unterhalten kann. Das Buch bietet eine kurzweilige Unterhaltung, an einigen Stellen fand ich es zu aufgedreht und etwas zu künstlich. Für Kinder bietet es eine perfekte Geschichte, die man nach und nach vorlesen kann.



Bewertung: 3,5 von 5 Sternen



MarySophie


 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.

Sonntag, 16. Dezember 2018

Rezension: Die Melodie der Schatten von Maria W. Peter

Titel: Die Melodie der Schatten
Autorin: Maria W. Peter
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenanzahl: 671 Seiten
 Preis: 11,00 €
ISBN: 978-3-404-17774-5

Handlung:

Schottland 1937
Fiona Hemington reist mit ihrer Tante in deren Haus in die Highlands. Unterwegs wird die Kutsche nicht nur ausgeraubt, sondern Fiona kann als einzige der kleinen Reisetruppe mit dem Leben entkommen. Hilflos muss die junge Frau mitansehen, wie die sterblichen Überreste und alles Gepäck in Flammen aufgehen.
Auf der Suche nach einem Zufluchtsort findet sie schließlich ein abgelegenes Herrenhaus. Ein düsteres, scheinbar verlassenes Gebäude, in dem der Hausherr zusammen mit sehr wenigen Angestellten lebt. Fiona gruselt sich nicht nur vor dem Gebäude, in welchem sie nachts merkwürdige Stimmen und Schritte hört, sondern auch vor dem Laird. Was hat es mit dem Haus auf sich? Und weshalb verhält sich der Hausherr so merkwürdig?

Meinung:

Am Cover gefällt mir besonders die Weite, welche gezeigt wird. Diese mutet fast schon märchenhaft an und verleidet dazu, dass man sich selbst an den Ort wünscht. Ansonsten finde ich es ganz nett, zum Kauf verleitet hätte es mich wohl eher weniger. Für den Roman ist es sehr passend, Die Hauptprotagonistin Fiona lässt sich ein Stück weit in der Dame wiedererkennen und es zeigt die wunderschöne Landschaft, welche ebenso anmutend im Buch beschrieben wird.

Beim dem ersten Aufschlagen des Buches fällt sofort die Karte von Schottland aus dem Jahre 1837 ins Auge. Hier war wirklich viel zu entdecken und dadurch ließ sich auch die Reiseroute von Fiona nachverfolgen.
Weiterhin gibt es am Anfang ein Inhaltsverzeichnis, welches sofort erkennen lässt, dass es einen umfangreichen Anhang gibt, in dem viele Dinge noch einmal erklärt werden. Ich hätte mir gewünscht, wenn die Aufstellung der Personen noch vor dem Beginn der eigentlichen Handlung gestanden hätten, zu groß ist bei mir die Befürchtung, dass ich mich ausversehen spoilern lassen, wenn ich dies am Ende nachschlage.
Der Anhang war wirklich informativ und hat einen noch näheren Blick auf viele schon im Roman erwähnte Punkte gegeben, sodass bei mir am Ende keine Fragen offen geblieben sind.

Ich bin super in den Roman gestartet. Durchweg war der Schreibstil sehr authentisch und lebhaft, dies kam besonders durch viele schottisch-gälische Begriffe, welche immer wieder eingebunden wurden.
Die Spannungskurve wurde gekonnt durchweg aufrecht gehalten, Geheimnisse wurden erst spät aufgelöst, sodass man lange miträtseln konnte. Trotzdem gab es auch immer wieder Kapitel, die locker gehalten wurde, sodass man sich immer mal ein wenig entspannen konnte. Bei diesem Roman empfiehlt es sich wirklich, sehr aufmerksam zu lesen und sich für den Roman Zeit zu nehmen. Es gibt so einige Anspielungen auf schon Geschehenes oder viele kleine Details, die am Ende Sinn machen. Die Autorin baut viele dramatische Szenen mit ein, die den Leser glauben lassen, dass er weiß, wie alles enden wird. Doch immer wieder verfallen die Thesen und ein neuer Aspekt tut sich auf. Ich war wirklich durchweg gespannt, wie die ganze Geschichte aufgelöst wird und muss sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Mit einem solch komplexen Gebilde hatte ich nicht gerechnet und war am Ende wirkich begeistert, wie alles Sinn gemacht hat.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass historische Begebenheiten nur vereinzelt eingeflochten wurden und man als Leser davon nicht in erdrückt wurde, sondern sie nach und nach verarbeiten konnte. So hat man eine kleine Atempause erhalten, da viele beschriebenen Dinge unfassbar sind und eine schwere Kost.
Die Protagonisten wurden fast alle ein wenig mysteriös dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Das hat perfekt zu der ganzen Umgebung und der allgemeinen Stimmung gepasst, die geschaffen wurde. Jeder hat sich ergänzt und viele haben sich erst mit zunehmender Handlung geöffnet. Lediglich Fiona fällt aus diesem Schema raus und mit ihr hatte ich leider einige Probleme. Sie mag eine tolle Frau sein, jedoch wurde sie mir einfach nicht sympathisch. Manchmal agierte sie zu kindisch, dann wieder versuchte sie, erwachsen und reif zu wirken. Sie war zu offen für die ansonsten düsteren Charaktere und den Handlungsort, weshalb sie auffiel wie ein bunter Hund.
Im Zusammenspiel mit Laird Aidan, welcher zusammen mit Fiona die Hauptrollen einnahm, wirkte die Frau nicht sehr lebendig und auch zu jugendlich.

Fazit:

Bis auf die für mich nicht ganz gelungene Darstellung von Fiona war ich wirklich sehr angetan von dem Roman. Er vereint ein tolles Setting, mit interessanten Charakteren und viel Spannung und Dramatik. Ein Roman, der mich nicht losgelassen hat, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das Rätsel gelöst wird.


Bewertung: 4,5 von 5 Sternen



MarySophie


Vielen Dank an die Autorin Maria W. Peter für das überraschende Paket mit dem Roman!
 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.





Montag, 10. Dezember 2018

Rezension: Die Schneeschwester von Maja Lunde

Titel: Die Schneeschwester
Originaltitel: Snøsøsteren (aus dem Norwegischen von Paul Berf)
Autorin: Maja Lunde
Verlag: btb Verlag
 Seitenanzahl: 200 Seiten
Preis: 15,00 €
ISBN: 978-3-442-75827-2


Handlung:

Normalerweise hat sich Julian immer wie ein Schneekönig auf Heiligabend gefreut. Nicht nur, dass Weihnachten ist, sondern er hat an dem Tag auch Geburtstag. Doch dieses Jahr kann sich Julian nicht auf die Tage freuen. Denn es hat sich etwas verändert: seine ältere Schwester Juni ist tot und die Familie funktioniert nur noch wie eine Maschinerie. Julian fürchtet, dass seine Familie dieses Jahr das Weihnachtsfest einfach übergehen wird.

Doch dann macht Julian eine besondere Begegnung. Er lernt Hedvig kennen, ein aufgewecktes Mädchen, dass sich unglaublich auf Weihnachten freut und ein großes Geheimnis mit sich trägt. Mit ihrer Freude auf die Festtage steckt sie Julian an und so langsam glaubt er daran, dass er seine Familie überzeugen kann, dass sie doch noch Weihnachten feiern werden. 


Meinung:

Das Cover ist ein Traum. Starke Rot-Nuancen, die sofort auf einen weihnachtlichen Roman hinweisen. Viele kleine Details, u.a. Schneeflocken oder alle wichtigen Protagonisten. Das Bild in der Mitte des Cover gibt dem Gesamtbild einen märchenhaften Charakter und weist auf ein tolles Abenteuer der Kinder hin. Alles in allem ergibt sich ein freundliches und liebevoll gestaltetes Bild, welches einfach nur ein Traum ist.

Wenn man das Buch aufschlägt, fallen als erstes die wundervollen Illustrationen ins Auge. Diese wurden mit so vielen kleinen Details und mit viel Liebe gezeichnet, sie sind einfach wunderbar geluungen und geben der Geschichte einen Rahmen, sowie den Protagonisten ein Aussehen. Auf so gut wie jeder Seite befand sich eine Illustration und es gab immer wieder etwas neues zu entdecken. Schon das Betrachten der Bildchen hat bei mir den Wunsch geweckt, sofort mit dem Lesen zu beginnen.

Die Schreibweise war sehr einfach gehalten, nicht sehr anspruchsvoll, entsprach jedoch genau meinen Erwartungen für ein Kinderbuch. Mir hat es trotzdem Spaß gemacht, die Geschichte zu lesen und war besonders angetan von vielen, detailreichen Beschreibungen. Dies fand u.a. statt, als Julian geschildert hat, wie das Weihnachtsfest früher immer in der Familie stattgefunden hat und auf was er sich immer am meisten gefreut hat.
Viele Dialoge fand ich sehr tiefsinnig und musste ab und an mal innehalten, um mir Sätze nochmals durchzulesen, weil so viel Wahres dahintersteckt. Ich fand es gut, dass sich lustige und traurige Passagen immer abgewechselt haben und insgesamt eine gute Mischung ergeben haben.

Es tauchen in der ganzen Geschichte nur wenige Protagonisten auf, es wird sich auf eine überschaubare Anzahl beschränkt und mehr Wert auf die Geschichte und vor allem auf Julian und Hedvig gelegt. Besonders die beiden Kinderfiguren sind sehr stark gezeichnet, sie stehen durchweg im Vordergrund und sind am meisten charakterisiert. Ihnen wurden als Einzige viele Attribute und Details zugeordnet, seien es Informationen über ihre Hobbys oder Details über ihren Charakter und Beziehungen.
Hierbei ist es besonders, dass Julian die ganze Zeit wie ein normaler Junge von neun Jahren beschrieben wird, während Hedvig von der ersten Sekunde an etwas besonderes und märchenhaftes an sich hat. Angefangen bei der Beschreibung ihres Aussehens, über ihren Charakter und auch ihr Zuhause hat fast schon märchenhafte Züge.


Fazit:

Der Klappentext verspricht eine wunderschöne, weihnachtliche Geschichte mit kleinen Abenteuern und vielen Gefühlen. Genau das hält der Roman auch ein. Die Geschichte war interessant und mit vielen kleinen Details angereichert, die ein schnelles Lesen ermöglicht. Dazu kommen tolle Charaktere und sehr schöne Illustrationen.
Eine unfassbar schöne Geschichte, die mich am Ende vollkommen in Tränen aufgelöst allein gelassen hat und eine große Empfehlung meinerseits.



Bewertung: 5 von 5 Sternen



MarySophie


Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.





Mittwoch, 5. Dezember 2018

Rezension: Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam von Astrid Fritz

Titel: Wie der Weihnachtsbaum in die Welt kam
Autorin: Astrid Fritz
Verlag: Rowohl Taschenbuch
 Seitenanzahl: 128 Seiten
 Preis: 6,99 €
 ISBN: 978-3-499-26718-5

 
Handlung:

Straßburg 1538
Die letzten Tage des Jahres stehen an und fast überall herrscht Vorfreude und Harmonie. Nur Jakob will nicht wirklich in eine weihnachtliche Laune kommen. Dafür hat der junge Bursche zu viele Sorgen. Seit Tagen hat Jakob nichts richtiges gegessen, er besitzt keinen Heller und keine Unterkunft. In seiner Verzweiflung begeht der Straßenjunge eine Tat, die er später selbst bereut: er bricht in das Haus einer Schneidersfamilie ein, die gerade auf dem Friedhof den ältesten Sohn beerdigt, und stiehlt der armen Familie ihre Speisen.
Jakob kann sein schlechtes Gewissen einfach nicht verdrängen und will der Familie eine Freude machen. Schließlich ist ja Weihnachten und es gibt auch besondere Geschenke, für die man kein Geld ausgeben muss.

Meinung:

Ich habe mich riesig auf das Lesen gefreut, weil ich im Dezember einige winterlich-weihnachtliche Romane lesen will. Mit diesem Büchlein bin ich gestartet und es war ein perfekter Anfang. Eine wirklich niedliche und fast schon märchenhafte Geschichte, die verzaubert.

Vor zwei Jahren habe ich schon einmal eine Weihnachtsgeschichte aus dem Rowohlt-Verlag gelesen und schon diese fand ich einfach zauberhaft. Deshalb war ich begeistert, als ich diese Geschichte als Taschenbuch gefunden habe, da ich auch schon ein paar Bücher von Astrid Fritz gelesen habe und mir diese durchweg immer gefallen haben.

Das Cover ist sehr niedlich und ich finde es unglaublich passend für die Erzählung. Hier passt das gemalte Bild einer Straße perfekt, es verleiht dem Cover viel Charme und zeigt dem Leser eine wunderschöne Seite des Winters: verschneite, ruhige Straßen. Nach dem Lesen habe ich das Cover erneut und noch genauer betrachtet und einige Szenen aus dem Buch könnten auf das Bild zutreffen, wodurch eine tolle Verbindung zwischen Cover und Inhalt entsteht.

In der Geschichte tauchen immer wieder sehr niedliche Illustrationen auf, die viele Szenen darstellen und versinnbildlichen. Diese wurden gezielt eingesetzt, sodass man davon nicht überschlagen wurde und wirklich liebevoll gezeichnet. Sie gefallen mir richtig gut und geben der Geschichte noch mehr Liebreiz.

Die Schreibweise war sehr einfach, sodass die Geschichte wohl auch für Kinder eingängig und verständlich ist. Mir hat das sehr gut gefallen, an einigen Stellen habe ich mich fast gefühlt, als würde ich ein kleines Märchen lesen. Innerhalb von wenigen Stellen war das Buch ausgelesen und ich war überrascht, wie schnell ich damit durch war. Es hat richtig Spaß gemacht, in die Geschichte einzutauchen, weil einfach alles gepasst hat. Es wurden nette Charaktere erschaffen, die Handlungen wurden ausführlich beschrieben und Astrid Fritz hat es geschafft, dass ich mir so einige Situationen und Orte vorgestellt habe.

Die Charaktere waren liebevoll dargestellt, ihnen hat zwar viel Tiefe und einige Eigenheiten gefehlt, jedoch kann man bei einer solch kurzen Geschichte auch nicht perfekt ausgearbeitete Protagonisten erwarten, sonst würde sich die Handlung zu sehr ausweitern. Mir haben sie sehr gut gefallen, sie waren einfach und niedlich dargestellt. In ihren Lebensverhältnissen waren sie perfekt dargestellt und man kann gar nicht anders, als sie ein Stück weit ins Herz zu schließen.

Fazit:

Eine wirklich faszinierende Geschichte, die unglaublich liebevoll dargestellt wurde und fast schon märchenhafte Züge hat. Ich bin in die Geschichte eingetaucht und habe das Buch erst beiseite gelegt, nachdem ich es beendet hatte. Für mich war es ein fantastischer weihnachtlicher Roman, worauf in den nächsten Wochen hoffentlich noch viele weitere folgen.


Bewertung: 5 von 5 Sternen



MarySophie


 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.



Montag, 3. Dezember 2018

Rezension: Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten von Anne Jacobs

Titel: Das Gutshaus - Glanzvolle Zeiten
 Autorin: Anne Jacobs
Verlag: Blanvalet
Seitenzahl: 544 Seiten
Preis: 10,99 €
ISBN: 978-3-7341-0327-8 

https://assets.thalia.media/img/artikel/85a07b6c81a9026ac3f2fa9cd9db94f3aee7da4d-00-00.jpeg


Handlung:


Franziska und ihre Mutter mussten Gut Dranitz im zweiten Weltkrig verlassen. Sie werden verjagt und müssen einen Abstand zu dem Gutshof wahren. Jahrelang schwärmt sie davon, eines Tages wieder das Gelände zu betreten und das Gut erneut in den Familienbesitz zu bringen. Doch ein Weg zurück war ausgeschlossen. Bis die Grenze sich öffnet. Für Franziska steht fest: sie will wieder den Gtshof wiedersehen. So betritt Franziska 1990, nach über 40 Jahren, wieder das Anwesen und ist enttäuscht. Das Haus steht zwar noch, ist jedoch verfallen und in keinem guten Zustand. Franziska setzt alles daran, das Anwesen in ihren Besitz zu bringen und ihm wieder zu neuen Glanz zu verhelfen.

Mit ihrem neuen Leben bringt Franziska jedoch nicht nur positive Dinge in Erinnerung. Es weckt auch Erinnerungen an ihre Eltern und ihre große Liebe. Für Franziska werden vielleicht doch noch einige Träume erfüllt, auch wenn sie niemals daran gedacht hätte...



Meinung:

Schon bei der ersten Betrachtung des Covers war sofort eine Ähnlichkeit zu den anderen Romanen von Anne Jacobs zu erkennen.Eine junge Dame, die auf ein herrschaftliches Haus zustrebt, welches traumhaft anzusehen ist. Es gibt viel Wiedererkennungswert und ich finde es ganz nett anzuschauen. Es ist kein Cover, welches sofort ins Auge fällt und in Erinnerung bleibt, dafür fehlt mir etwas besonderes.



Die Schreibweise war sehr angenehm, wie ich es schon von Frau Jacobs gewohnt bin. Eine recht einfache Schreibweise, die besonders viel Wert auf Beschreibungen legt und diese bildlich darstellt. Mir hat es sehr gut gefallen, dass teilweise sehr alte Begriffe genutzt wurden, die ich bisher auch noch nicht kannte. Dies hat den Personen in ihren Dialogen oder Gedanken viel Authentizität verliehen und war für die Handlung auch sehr passend.

Ein wenig hat mir immer die Spannung gefehlt. Die Handlung war interessant, jedoch ist sie auch ein wenig vor sich hingeplätschert, ohne das etwas Großes passiert, mir hat Dramatik gefehlt, die das Buch zu einem Roman machen, den ich gar nicht mehr aus der Hand legen will.



Ich hatte schon vor dem Lesen damit gerechnet, dass der Roman auf verschiedenen zeitlichen Ebenen spielen wird und vielleicht auch mehrere Personen ihre Sicht der Dinge schildern. Wie viele dann letztendlich ihre eigenen Kapitel bekommen haben, hat mich doch sehr verwundert. Ich hatte kein Problem damit, diese auseinanderzuhalten und mich immer wieder neu zu orientieren, gleichzeitig hätte ich es gut gefunden, wenn vielleicht eine Sichtweise, z.B.: die der Enkelin Jenny wegfällt. Sie hat für mich nicht recht in die Handlung gepasst und in ihren Kapiteln hätten gerne Franziska oder Mine mehr zu Wort oder in Erinnerungen schwelgen können.



Die Charaktere waren im Einzelnen betrachtet gut gezeichnet, sie hatten Stärken und Schwächen. Jedoch hat die Bindung zueinander bei vielen gefehlt, sie haben nie wirklich miteinander agiert, sondern etwas aneinander vorbei gehandelt. Keine gemeinsamen Erlebnisse oder Handlungen, sondern viele werden als Einzelkämpfer dargestellt.

Lediglich zwei Protagonisten fand ich einwandfrei und äußerst sympathisch. Dies waren Mine und ihre Ehemann Karl-Erich. Sie bildeten eine tolle Allianz, agierten miteinander und waren einfach goldig miteinander. Definitv meine Lieblingspersonen!



Geschichtliche Fakten wurden einfach und verständlich an den Leser vermittelt, auch wenn ich manche Dinge aus Erzählungen von Verwandten anders kenne. Ich habe an einigen Stellen doch etwas das Gefühl, dass die Ostdeutschen und das Land nach der Wende ein wenig zu einfach beschrieben wurden. Es war zu oberflächlich beschrieben, ohne in die Tiefe zu gehen

Auch steht für mich die Familiengeschichte von Franziska zu wenig im Mittelpunkt. Diese schweift in Gedanken zwar ab und an in die Vergangenheit ab, jedoch findet ein Großteil der Handlung 1990 statt. Und diese Kapitel handeln auch mehr von der Zeit nach der Wende, als von der Kriegszeit.


Fazit:


Der Roman hätte wirklich viel Potenzial, wenn mehr in die Tiefe gegangen worden wäre. Gerade die Abschnitte aus der Vorkriegszeit fand ich wirklich großartig und diese haben genau meinen Erwartungen getroffen. Sie waren detailliert beschrieben, haben eine Familiengeschichte wiedergegeben und wirkten einfach lebendig. Im Gegensatz dazu konnten mich die Erlebnisse von Jenny absolut nicht fesseln, sie war ein Charakter, der durchweg etwas fehl am Platze gewirkt hat.

So ganz konnten meine Erwartungen nicht erfüllt werden, ein netter Roman, der sich leider nicht auszeichnen kann. Trotzdem würde ich gerne wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob der zweite Teil mich mehr überzeugen könnte.



Bewertung: 3 von 5 Sternen



MarySophie


Vielen Dank an das Bloggerportal für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
 Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.