Titel: Das Mätressenspiel
Autorin: Martha Sophie Marcus
Verlag: Bastei Lübbe
Seitenzahl: 462 Seiten
Preis: 11,00 €
ISBN: 978-3-404-17698-4
Handlung:
Hannover 1682
Zusammen mit ihrer Mutter, sowie den
beiden Schwestern lebt Helena von Minnigerode auf ihrem Gut und führt
ein unbeschwertes und angenehmes Leben. Bis eines Tages die Nachricht
vom Tod ihres Bruders eintrifft und sich für die Familie alles
ändert. Aufgrund des Fehlens eines männlichen Erbens fallen nun die
ganzen Ländereien, auch das Gut, in den Besitz ihres Onkels
Roderick.
Die Familie will sich damit nicht
abfinden und Helena reist mir ihrer Mutter an den herzöglichen Hof,
um bei der Herzogin Sophie eine Aufnahme als Hofdame zu erbitten, um
einen geeigneten Gemahl zu finden. Doch dies ist nicht so einfach und
schließlich wird Helena in ein Intrigenspiel zwischen der Herzogin
Sophie und Clara von Platen, der Mätresse des Herzogs,
hineingezogen.
Meinung:
Das Cover finde ich sehr schön zu betrachten, es ist stimmig und ein Hingucker. Von der Autorin habe ich bisher noch nichts gelesen, finde es aber toll, dass sich die Cover von „Das Mätressenspiel“ und „Das blaue Medaillon“ ähneln, dadurch tritt ein Wiedererkennungswert auf. Die Farben sind sehr angenehm gewählt und besonders toll finde ich die Dame mit ihrem fantastischen Kleid, was eindeutig ein Blickfang ist. Im Hintergrund ein Herrenhaus, welches hübsch ist und alles abrundet.
Direkt positiv aufgefallen ist mir der
Vermerkt, dass es am Ende des Romans ein Personenverzeichnis, sowie
ein Glossar gibt. Ich hätte es besser gefunden, wenn sich die
Auflistung der Personen am Anfang befunden hätte, da ich mir dieses
gerne vor dem Lesen eines Buches durchlese, um schon einmal einen
leichten Überblick zu haben.
Die Personen in dem Roman waren recht
lebendig, leider wurden sie mir im Verlauf des Romans etwas eintönig.
Am Anfang hat man so viele verschiedene Seiten von ihnen gesehen und
miterlebt, das ist am Ende des Buches leider etwas eingeschlafen und
sie zeigten für mich nur noch wenig Abwechslung.
Mir ist besonders aufgefallen, dass
Helena unglaublich stark und ausführlich beschrieben wird, der Fokus
ist ganz klar auf sie gerichtet und deshalb ist es leider
aufgetreten, dass die anderen Figuren häufig blass neben ihr wirkten
und mit diesem schillernden Charakter nicht mithalten konnten. Dies
ist mir vor allem bei den Herren im Roman aufgefallen, viele waren
recht unscheinbar neben der starken, mutigen und sympathischen
Helena.
Ein großer Teil des Fokus lag ganz
eindeutig auf der Beschreibung der Gärten von den Schlössern. Diese
waren äußerst eindrucksvoll beschrieben, haben dem Roman eine
interessantes Setting gegeben und zum träumen eingeladen. Hier wurde
sehr deutlich, dass viel Recherche dafür betrieben wurde, die mich
vollkommen überzeugt hat und definitiv ein Highlight des Romans ist.
Insgesamt muss ich sagen, dass ich die
verschiedenen Handlungsorte wunderbar beschrieben und sehr
authentisch empfand. Es fiel mir leicht, mir Räume und Details
vorzustellen und in Gedanken mit Helena durch die Flure zu streifen.
Den Schreibstil fand ich sehr angenehm,
das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen, es gab eine stets
passende Einstreuung von historischen Begriffen, die nicht zu häufig
vorkamen und dem Roman Authentizität verliehen haben. Viele dieser
Begriffe stammen aus dem französischen, was jedoch kein Problem war,
da es für jedes Fremdwort eine Übersetzung im Glossar gab und viele
Begriffe geläufig waren.
Der Spannungsaufbau war gekonnt
dargestellt, leider ließ die Dramatik für mich im letzten Drittel
des Romans ab. Das Ende war immer noch offen gestaltet und es
geschahen immer noch Dinge, die überraschend waren, jedoch hat der
Anreiz weiterzulesen für mich etwas nachgelassen und ich konnte der
Handlung des Romans nicht mehr mit einer so großen Freude folgen,
wie noch am Anfang.
Fazit:
Zu weiten Teilen hat mich der Roman vollkommen überzeugt, besonders das Setting hat es mir unglaublich angetan und stets aufs Neue begeistert. Da ich nicht immer mit den Personen zufrieden war und die Spannung für mich etwas nachließ, ziehe ich dem Roman einen halben Punkt ab.
Bewertung: 4,5 von 5 Sternen
MarySophie
Vielen Dank an die Lesejury für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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