Handlung
Agneta ist 49 Jahre alt und möchte etwas ändern. Die Kinder sind flügge geworden und melden sich nur noch, wenn sie Geld brauchen. Mit den Kollegen herrscht ein freundlicher, aber kein allzu vertrauter Umgang. Mit ihrem Mann Magnus verbindet sie nur noch wenig, sie mag gutes Essen und ein Glas Wein, er ist nur noch am sporteln und möchte ihr gern seinen Lifestyle schmackhaft machen.
Agneta entdeckt in der Zeitung eine merkwürdige Anzeige, die sie nicht mehr loslässt und kurzerhand fasst sie einen Entschluss: sie antwortet auf die Annonce, reist in die Provence und lässt für den Moment alles hinter sich.
Meinung
Ich habe viel über dieses hübsche Büchlein gehört und es wurde vom Verlag vielversprechend vermarktet. Irgendwann kam dann auch bei mir der Wunsch auf, den Roman zu lesen, ich wollte den Hype gern verstehen und selbst erleben. Daher war meine Freude sehr groß, ein Rezensionsexemplar vom DTV Verlag zu erhalten, ganz herzlichen Dank dafür!
Ich finde, dass ein guter, humorvoll geschriebener Einstieg geboten wird. Es gibt lebendige Schilderungen der Situationen und Personen, letztere werden mit vielen Eigenheiten und Witz geschildert, sodass eine gute Unterhaltung geboten wird. Und ich war echt gespannt auf den Fortgang der Geschichte.
Der lebendige und lustige Stil hat sich fortgezogen, allerdings haben mich nach und nach ein paar kleine Details gestört. Einmal gibt es für Agneta in Frankreich ein paar Sprachprobleme, sie unterhält sich mit einigen Personen per Übersetzungsapp, die Texte sind, passend zur Übersetzungsmaschine, nicht tadellos, sondern spiegeln teils ganz schönes Kauderwelsch wieder. Mag ja mal ganz cool sein, in dem Umfang war es für meinen Geschmack zu viel.
Zudem finde ich, dass gerade das Zusammenspiel von Agneta und ihrem Mann Magnus sehr spannend war, als sie ihre Reise antritt, bleibt er daheim und und diese Dynamik fällt leider weg. Und müssen alle Franzosen im Roman so unkonventionell und künstlerisch daherkommen? Ist in dem Maß zu gewollt.
So schön die Beschreibungen der Landschaft, des kleinen Örtchens in Frankreich auch sind, hat das auch leider zu einem langatmigen Eindruck beigetragen. Die Stimmung des Landes, der Bevölkerung schwappte leider nicht auf den Leser über. Was natürlich extrem schade ist, gerade mit dem malerischen Hintergrund der Provence wäre da noch viel Potenzial vorhanden gewesen.
Ich muss ehrlich zugeben, dass ich irgendwann damit begonnen habe, einige Seiten zu überfliegen. Die Geschichte ist nicht schlecht, das habe ich erkannt und ich kann ein Stück weit auch nachvollziehen, weshalb es so gehypt wird. Wahrscheinlich liegt das Problem daran, dass ich mich nicht ganz in die Lebenssituation von Agneta einfühlen kann. Ihre Sorgen und Probleme, ihre Unzufriedenheit wird zwar anschaulich und verständlich geschildert, damit hatte ich selbst aber noch nie Probleme und konnte zu ihrer Person daher auch keine Bindung aufbauen. Sie blieb durchweg blass, nicht sonderlich sympathisch und war für mich keine Hauptprotagonistin, die ich gern kennenlernen würde.
Fazit
Ich hatte viele Erwartungen an die Geschichte und war mächtig gespannt darauf, selbst endlich in die Handlung einzutauchen. Das ist geschehen und an zwei Tagen war das Buch ausgelesen. Allerdings sollte ich hierbei erwähnen, dass ich die ersten ungefähr 200 Seiten voll gelesen habe, danach habe ich viele Szenen überflogen. Ich hatte nur noch stellenweise reingelesen und so einen oberflächlichen Blick auf den Fortgang der Story erhalten und das hat mir vollkommen ausgereicht. Ich kann verstehen, weshalb viele Leser das Buch mögen, es war leider nicht meins, zudem wurde mit Agneta eine leider etwas unsympathische Hauptperson gewählt, die es mir zeitweise echt schwer gemacht...
Bewertung: 2,5
von 5 Sterne
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