Sonntag, 28. Januar 2024

Rezension: Der Silberbaum - Die siebente Tugend von Sabine Ebert

Titel: Der Silberbaum - Die siebente Tugend
 Autorin: Sabine Ebert
 Verlag: Knaur HC
Seitenzahl: 496 Seiten
 Preis: 24,00 €
 Erscheinungsdatum: 02.11.2023
ISBN: 978-3-426-22789-3
 
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Handlung

Dietrich von Weißenfels hinterlässt zum Zeitpunkt seines Todes einen dreijährigen Sohn. Der kleine Heinrich, der später als Heinrich der Erlauchte in die Geschichte eingehen wird, ist noch weit vom regierungsfähigen Alter entfernt und daher übernimmt sein Oheim Ludwig von Thüringen die Vormundschaft. Allerdings ist sich Heinrichs Mutter Jutta unsicher, ob dieser dem Neffen sein Erbe erhalten will oder es zu seinem Machtbereich hinzufügen will. Die Markgräfinwitwe ruft Lukas aus Freiberg zu sich an den Hof. Er soll nicht nur Heinrich schützen, sondern auch aufpassen, dass das Erbe eines Tages ihrem Sohn Heinrich zufällt. Lukas geht diese Aufgabe mit viel Tatendrang an, er schart Getreue zu sich und ruft dafür auch seinen Stiefsohn Thomas aus dem Heiligen Land zurück nach Meißen.

Meinung

Ich bin ein großer großer Fan von Sabine Ebert, sie ist für mich eine grandiose Autorin, die es immer wieder schafft, Geschichte lebendig, greifbar und interessant zu gestalten. Jede Information zu ihrem neuen Werk habe ich mit Spannung erwartet und mich schließlich riesig gefreut, als ein neuer Roman angekündigt wurde. Auch die Inhaltsangabe dessen hat mich direkt überzeugt, noch dazu mit dem Zusatz, dass alte Bekannte aus der Hebammen-Saga auftauchen. Ich war vorab rundum begeistert, sehr positiv gestimmt und ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar.

Als ich den Roman ausgepackt und erstmals in den Händen gehalten habe, war meine Freude riesig. Nicht nur auf die Geschichte, sondern auch, weil mich die Aufmachung direkt überzeugen konnte. Es gibt Karten, auf denen sich Wege nachverfolgen lassen, es gibt ein Glossar, eine Zeittafel, diverse Stammbäume, ein üppiges Nachwort. Zudem hab ich direkt ins erste Kapitel reingelesen und es entstand ein rundum positiver erster Eindruck, der meine ganze Vorfreude auf die Lektüre nochmals erhöht hat.

Als es schließlich so weit war und ich mich dem Roman gewidmet habe, fiel es mir richtig leicht, mich auf die Geschichte einzulassen. Es liegt von der ersten Seite an eine bildhafte, lebendige Sprache vor und jede einzelne Situation erscheint realistisch und ist in Zusammenhang mit dem historischen Kontext stimmig. Ich empfand es als faszinierend, immer weiter in die Handlung einzutauchen, Zusammenhänge und eigene Vermutungen anzustellen.

Mir hat es gut gefallen, wie auch diesmal wieder historische Tatsachen und Persönlichkeiten mit fiktiven Ereignissen und Figuren verbunden wurde. Beides konnte mich überzeugen, es war sehr spannend zu verfolgen, was in der Geschichte passiert, aber auch, wie es mit den liebgewonnen Protagonisten aus der Hebammen-Saga weitergeht. Zudem gibt es so immer mal die Möglichkeit, das Gelesene zu verarbeiten und runterzukommen.

Trotz der Fülle an Protagonisten ist es gut gelungen, einem jeden einzelnen lebendige und einzigartige Züge zu verleihen, sie sind eingängig beschrieben und besitzen gute Wiedererkennungsmerkmale. Ich mag es sehr, wie jeder einzelne greifbar ist und wie sich fiktive und historische ergänzen und einander ebenbürtig begegnen.

Fazit

Ich hab mich extrem auf den Roman gefreut, war richtig richtig gespannt darauf und hatte extrem hohe Erwartungen. Und als ich das Buch erstmals in der Hand gehalten und darin geblättert habe, entstand ein guter erster Eindruck, der sich schließlich immer weiter gesteigert hat, als ich einmal mit dem Lesen begonnen hatte. Es liegt eine durchweg gute, schön geschriebene, spannende und interessante Geschichte vor, die einfach nur gut ist. Toll recherchiert, schöne Sprache, viel Liebe zum Detail und ein Wiedersehen mit Bekannten aus der Hebammen-Saga lassen ein reines Lesevergnügen entstehen. Ich hab das Lesen durchweg genossen, bin absolut begeistert und freue mich jetzt schon riesig auf die Fortsetzung!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Dienstag, 23. Januar 2024

Rezension: Wie die Schweden das Träumen erfanden von Jonas Jonasson

Titel: Wie die Schweden das Träumen erfanden
Originaltitel: Det rådiga kommunalrådet ( aus dem Schwedischen von Astrid Arz )
 Autor: Jonas Jonasson
 Verlag: C. Bertelsmann
Seitenzahl: 160 Seiten
 Preis: 22,00 €
 Erscheinungsdatum: 15.11.2023
ISBN: 978-3-570-10541-2
 
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Handlung

Die Marke Traumbett ist weltbekannt, die Menschen verschiedenster Nationen schlafen in ihren Betten. Nur in Schweden hat das Unternehmen bisher noch keinen Fuß gefasst, was der neue Firmenbesitzer Kaltenbacher Jr. Ändern möchte.

Die schwedische Bürgermeisterin Julia hat ihren Posten ebenfalls neu angetreten und möchte die Provinz Halstaholm lukrativer machen. Sie hört von den Plänen der Firma und schnell steht fest: die 800 Arbeitsplätze werden in ihrer Region dringendst benötigt. Sie möchte Kaltenbacher überzeugen und dafür sind ihr alle Mittel recht. Ein Kreisverkehr wird umbenannt, innerhalb von Minuten entsteht eine Deutsche Schule, aus einer leerstehenden Schwimmhalle wird eine Bierstube. Julia sind alle Mittel recht, um den Truambett-Chef zu überzeugen...

Meinung

Letztes Jahr hatte ich erstmals einen Roman von Jonas Jonasson gelesen, nachdem ich massig gute Meinungen zu seinen Werken gehört und gelesen habe. Hatte mir gut gefallen, ich mag den Schreibstil des Autoren und habe mich daher schon vorab auf seinen neuen Titel gefreut. Dieser konnte mich von der Inhaltsangabe her überzeugen und ich habe mich sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse!

Ich hatte vorab gar nicht darauf geachtet, wie viele Seiten der Roman umfasst und war ganz überrascht davon, was für ein dünnes Büchleins schließlich bei mir eingetroffen ist. Nichtsdestotrotz habe ich mich sehr auf die Lektüre gefreut und mit diesem Buch habe ich das Lesejahr 2024 abgeschlossen.

Die Sprache ist wieder auf einem sehr eigenen Niveau gehalten, sie ist gleichzeitig sehr lebendig, humorvoll, ein bisschen überzogen, als auch ein bisschen abstrus. Trotzdem eine Mischung, die überraschend gut funktioniert und bei mir dazu geführt hat, dass ich mir viele Situationen bildhaft vorstellen konnte. Ich bin durchweg flüssig mit dem Lesen vorangekommen und konnte währenddessen gut entspannen und mir vollkommen auf die Geschehnisse einlassen.

Es gibt kein ewiges Vorabgeplapper, es wird schnell zum Punkt gekommen, was ich gern mochte und was aufgrund der Kürze des Buches auch sehr sinnvoll war. Leider finde ich, dass die Personenzeichnungen nicht so stark ausgefallen ist, das wurde kurz angeschnitten, aber es wirkte nicht ganz rund. Mir fehlte es außerdem, dass nicht sonderlich stark in die Tiefe gegangen wird, es gibt ein recht flottes Erzähltempo, das durchweg recht hektisch wirkt. Dadurch entstand leicht der Eindruck, dass alles ein bisschen zu gestresst wirkt und manche Szenen sehr knapp wirken. Der Roman wirkte nicht immer stimmig, sondern manchmal noch unfertig und es scheint, als sei einiges auf der Strecke geblieben.

Fazit

Ich habe mich wirklich sehr auf den Roman gefreut, hatte hohe Erwartungen und finde, dass die Inhaltsangabe echt gut klingt. Durchweg liegt ein lockerer Schreibstil vor, bei denen immer wieder ein schöner Humor durchblitzt, der gerne noch mehr und ausgefallener hätte vorkommen können. Mir gefällt die Grundidee des Romans sehr und an weiten Stellen ist die Umsetzung dessen gut ausgefallen, leider finde ich das Erzähltempo als hektisch und manche Szenen wirkten dadurch nicht ausgefeilt und rund. In diesem Punkt hätte mir ein umfangreicherer, aber dadurch stimmigerer Roman besser gefallen. So liegt ein sehr solides Werk vor, das noch nicht ganz rund ist.

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
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Sonntag, 14. Januar 2024

Rezension: Alles, was wir uns wünschen von Laura Tanner

Titel: Alles, was wir uns wünschen
 Autorin: Laura Tanner
 Verlag: Thiele & Brandstätter Verlag
Seitenzahl: 320 Seiten
 Preis: 20,00 €
 Erscheinungsdatum: 12.10.2023
ISBN: 978-3-85179-540-0
 
 https://images.thalia.media/00/-/2ee53ac3e9cf4c3c8e07f17493d391bc/alles-was-wir-uns-wuenschen-gebundene-ausgabe-laura-tanner.jpeg

Handlung

Es ist Hochsommer und Leonie erhält die Nachricht, dass sie aus ihrer charmanten kleinen Wohnung über den Dächern der Zürcher Altstadt ausziehen muss. Das Haus wird saniert, die Miete wird steigen, was sich die junge Geigenbauerin nicht leisten kann. Sie versucht, dies vorerst zu verdrängen, den Sommer zu genießen und dabei hilft ihr auch die Bekanntschaft mit Nils. Doch kurz darauf folgt die nächste Hiobsbotschaft und Leonie will nur noch weg. Sie reist zu ihrer besten Freundin Sina in ein katalonisches Dorf, hofft, dass ihr dort eine Lösung einfallen wird. Sina jedoch träumt von einer weißen Weihnacht, zusammen reisen die Mädels in die Graubündner Berge. Und damit beginnt werden eine Reihe von Ereignissen freigesetzt, die alles ändern...

Meinung

Ich hab das Buch in der Vorschau entdeckt und war absolut verliebt in das Cover. Es ist stimmungsvoll, weihnachtlich, einladend und sehr sehr hübsch anzusehen. Dann hab ich einen Blick auf die Inhaltsangabe geworfen, hat mir auch richtig gut gefallen und ich war komplett begeistert. Und hab mich aus diesem Grund sehr über das Rezensionsexemplar gefreut, ein ganz herzliches Dankeschön an den Thiele Verlag!

Direkt nach den ersten Seiten war ich sehr perplex, die Geschichte beginnt im Hochsommer, es wird von den wärmsten Temperaturen gesprochen, womit ich nicht gerechnet hätte. Zwar wird im Klappentext der Sommer angesprochen, trotzdem hatte ich nicht erwartet, dass sich die Handlung so lange in der wärmsten Jahreszeit aufhält. Es dauert überraschend lang, ehe sich die Geschichte langsam hin Richtung Winter & Weihnachten hinentwickelt. Das passiert erst ab gut der Hälfte des Buches, mir hat das zu lang gedauert. Bei mir kam keine Stimmung auf, ich habe darauf gewartet, dass mal was passiert, sodass dann auch eine Verbindung zu dem weihnachtlichen Cover entsteht.

Irgendwann wurde es dann auch im Buch winterlich und das war schon mal ein Fortschritt. Wobei der Schritt von Sommer auf Winter schon recht arg war und es eher wenig weihnachtliche Stimmungen gab. Zusammenfassend finde ich, dass die Autorin den Sommer stärker eingefangen hat. Selbst bei mir, die eigentlich ein absoluter Herbst- und Sommerfan ist, kam da ein bisschen Vorfreude auf die warme Jahreszeit auf.

Die Sprache ist gut lesbar, sie ist einfach gehalten und zeichnet solide Bilder jeglicher Situationen. Ich bin flüssig mit dem Lesen vorangekommen, es fiel mir leicht, mich auf die Ereignisse einzulassen und der Handlung zu folgen. Mit den Protagonisten bin ich nicht so ganz warm geworden, sie hätten gern stärker und sympathischer auftreten können. Und gerade bei Leonie hat es mich gestört, dass sie so lange gezögert hat und ihre Probleme immer verdrängt hat. Das hat sich zu lang gezogen, woran ihre ganze Darstellung gelitten hat.

Fazit

Ich liebe das Cover, es hat meine Aufmerksamkeit direkt auf sich gezogen und anhand dessen habe ich auf eine sehr stimmungsvolle Geschichte gehofft. Schnell kam die Ernüchterung, gut die Hälfte des Buches spielt eher im Hochsommer, dann noch ein wenig Herbst und erst dann bewegt sich die Handlung in Richtung Weihnachten. Mir war das ein bisschen zu spät, es kam leider nicht so viel Stimmung auf und ich finde, dass das Cover auf eine sehr viel winterlichere Geschichte hoffen lässt. Die Sprache ist gut, die Protagonisten ganz nett gezeichnet und auch die Handlungsorte sind gelungen. Trotzdem wollte der Funke leider nicht so ganz überspringen, ich hatte mit mehr Weihnachten, Winter, Schnee und Stimmung gerechnet, es hat sich alles ganz anders entwickelt. Im Grunde liegt eine Geschichte vor, die okay ist, für mich aber nicht ganz rund, es wird was anderes versprochen...

Bewertung: 2 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Thiele Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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