Sonntag, 24. November 2024

Rezension: Wallis Simpson von Michaela Lindinger

Titel: Wallis Simpson
 Autorin: Michaela Lindinger
 Verlag: Molden
Seitenzahl: 256 Seiten
 Preis: 30,00 €
Erscheinungsdatum: 18.09.2024
ISBN: 978-3-222-15125-5

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Handlung

Die Historie wiederholt sich... Wie einst schon König Edward VIII. und Wallis stehen heutzutage Harry und Meghan in den Schlagzeilen. Und das, obwohl sich die Zeiten doch eigentlich geändert haben müssten... Doch damals wie heute bringt eine geschiedene Amerikanerin das britische Königshaus vollkommen aus der Ruhe. Einziger Unterschied: Edward war damals König und wollte den Thron für seine Liebste aufgeben. Daraus wurde schnell eine Verfassungskrise, Edward hat abgedankt und das Paar musste England verlassen. Und mit ihrem Lebensstil eckten sie immer wieder an. Wallis wird viel nachgesagt: Spionage, Spielsucht, Dreiecksbeziehungen, Drogen, Nähe zu faschistischen Systemen und noch mehr. Auf die Spuren dieser Persönlichkeit hat sich nun Michaela Lindinger begeben und ein realistisches Bild dieser schillernden und komplexen Dame gezeichnet.

Meinung

Oft wird Wallis Simpson sehr kritisch betrachtet, ihre Handlungen und Aussagen werden stets neu bewertet und sie steht in der allgemeinen Betrachtung nicht gut da. Trotzdem empfinde ich sie als sehr interessante Persönlichkeit, außerdem ist sie für mich eine wunderschöne Frau. Sie ist mir bereits in Romanen oder Serien, Dokumentationen begegnet und ich war nun sehr gespannt, eine Biographie über diese faszinierende Dame zu lesen. Ein ganz herzliches Dankeschön an den Molden Verlag für das Rezensionsexemplar, ich habe mich riesig darüber gefreut!

Es gibt zahlreiche Bilder im Buch. Diese passen meist zu den eben beschriebenen Situationen oder Personen und helfen dabei, dass man sich vieles lebendiger und bildhafter vorstellen kann. Zudem lockern sie die Handlung auf und geben dem Leser einen Moment Zeit dafür, alles zu verarbeiten und in einen Zusammenhang zu bringen.

Die Sprache ist sehr angenehm. Einerseits leicht und gut verständlich, andererseits aber auch nicht zu einfach und locker. Mit lebendigen und einprägsamen Worten wird durch das Leben von Wallis geführt, die einzelnen Situationen ihrer Laufbahn werden gut gezeichnet und stets interessant und mitreißend dargestellt.

Mir hat es besonders gefallen, dass die Schilderungen von Wallis Leben nicht zu ausufernd wurden, es immer genügend Informationen, aber nie zu viele Details gab. Gerade in Hinsicht auf die Personen war dies sehr angenehm, so wurde es nie zu viel und es war gut möglich all die Menschen einordnen zu können.

Ich war sehr gespannt darauf, wie das Leben von Wallis Simpson geschildert wird und hab mir schon vorab gedacht, dass ich allerhand Neues erfahren werde. Und genauso war es tatsächlich auch. Es gibt zahlreiche Informationen, die dabei helfen, ein neues Bild der Dame zu erhalten und viele Einblicke sind fast schon schockierend und haben dazu geführt, dass ich Wallis nach dem Beenden der Lektüre vollkommen anders wahrnehme. Viel berechnender und nicht ganz so unschuldig, einfach deutlich abgebrühter und zielstrebiger. Es war auf jeden Fall spannend dies zu betrachten und obwohl sich mein Eindruck von ihr gewandelt hat, bin ich weiterhin sehr fasziniert von ihr.

Fazit

Wallis Simpson empfand ich schon immer als faszinierende Persönlichkeit. Vielleicht auch deswegen, weil sie oft sehr kritisch betrachtet und ambivalent wahrgenommen wird. Und auf den Spuren dieser Dame ist nun Michaela Lindinger gewandelt und hat eine äußerst spannende, mitreißende und interessante Biographie geschaffen. Mit einer schönen Sprache, vielen Anekdoten und einem guten Gefühl für das passende Maß an Informationen schafft es die Autorin, einen absolut runden, stimmigen und vor allem interessanten Blick auf Wallis zu werfen. Mein Eindruck von ihr hat sich ein wenig gewandelt, doch noch immer bin ich voller Faszination für sie und kann die Biographie absolut empfehlen!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Molden Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

Samstag, 23. November 2024

Rezension: Der Schuh - Eine illustrierte Hommage an einen Modeklassiker von Megan Hess

Titel: Der Schuh
Originaltitel: The Shoe
 Autorin: Megan Hess
 Verlag: Prestel
Seitenzahl: Seiten
 Preis: 16,00 €
Erscheinungsdatum: 25.09.2024
ISBN: 978-3-7913-8040-7
 
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Handlung

Zeig mir deine Schuhe und ich weiß, wer du bist! So oder so ähnlich wird wohl Megan Hess gedacht haben, als sie dieses zeitlose Werke rund um zahlreiche, zeitlose Schuhe geschrieben und illustriert hat. Herausgekommen ist ein zeitlos schönes Buch rund um High Heels, Loafer, aber auch Sneaker. Es werden die berühmtesten Schuhe diverser Designer vorgestellt und man kann beim Betrachten der Bilder selbst ein wenig in dem Anblick der Luxusschuhe träumen.

Meinung

Ich hab neulich erstmals was von Megan Hess gehört und gelesen. Ihr Schmuckstück über Grace Kelly ist ein absolutes Highlight und ein wahrer Hingucker. Ich war davon enorm begeistert und bin richtig glücklich, das Werk in meinem Bücherregal stehen zu haben. Nun hab ich gesehen, dass was Neues von ihr erschienen ist, ich war sehr gespannt auf die Umsetzung und die Illustrationen, ein ganz herzliches Dankeschön geht an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für das Rezensionsexemplar!

Das Büchlein besitzt ein kleines, niedliches Format, wodurch das Werk ganz handlich daherkommt und sich bestens als kleines Präsent eignet. Es besitzt einen farbigen ( schwarzen ) Buchschnitt, auf dem Cover wurde der Titel mit goldener Schrift hervorgehoben, es entsteht somit ein edler Eindruck. Ansonsten wurde das Titelbild ganz klassisch in schwarz-weiß gehalten, es führt auf den Inhalt des Buches hin und macht auf jeden Fall sehr viel her.

In einem kurzen Vorwort erzählt Megan Hess, wie sie auf die Idee des Buches gekommen ist und führt den Leser auf den Inhalt des Werkes hin. Schon da können erste Illustrationen überzeugen, sie wurden mit viel Hingabe und Liebe zum Detail gezeichnet und sind dabei sehr aussagekräftig und stark. Es ist eine wahre Freude, sie zu betrachten und sie untermalen die dazu passenden Texte auf eine eindrucksvolle Weise.

Dazu gibt es zu jedem Bild / zu jeder Illustration einen kurz gehaltenen, passenden Text, indem kurz auf das gezeigte Modell eingegangen wird, es dazu ein paar Informationen gibt. Man kann somit kurz die Geschichte des Schuhs nachverfolgen, was eine gute Symbiose mit den Illustrationen ergibt.

Außerdem wurden manche Doppelseiten dazu genutzt, um prägnante oder berühmte Zitate einiger Designer niederzuschreiben. Diese wurden vor einem schwarzen Hintergrund präsentiert und sind einerseits sehr schick anzusehen, zeigen sich häufig aber auch von einer tiefgreifenderen Seite und wecken durchaus Gedanken dazu. Ich mag die Abwechslung, die auf diese Weise, entsteht sehr!

Fazit

Ich war ja enorm gespannt auf das Buch und hatte allein durch die Aufmachung und Haptik einen sehr positiven Eindruck. Dieser hat sich im weiteren Verlauf der Geschichte nochmals verstärkt, sowohl die kurzen Texte, als auch die Illustrationen und Zitate können auf voller Linie überzeugen. Sie wurden mit unfassbar viel Hingabe zum Detail verfasst und ergeben gesamt ein rundes, stimmiges und schönes Buch. Ich bin vollends begeistert, von meiner Seite aus gibt’s ne absolute Empfehlung!

Bewertung: 5 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an das Bloggerportal von PenguinRandomhouse für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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Mittwoch, 20. November 2024

Rezension: Das Wunder der Tannenbäume von Claudia Romes

Titel: Das Wunder der Tannenbäume
 Autorin: Claudia Romes
 Verlag: Rütten & Loening
Seitenzahl: 270 Seiten
 Preis: 15,00 €
Erscheinungsdatum: 17.09.2024
ISBN: 978-3-352-01011-8
 
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Handlung

Schwarzwald 1815

Bei einem tragischen Unfall stirbt der Vater der erst sechzehnjährigen Anneliese. Fortan muss die Familie ohne den Ehemann und Vater um das Überleben kämpfen. Anneliese sieht nur eine Möglichkeit, um ihrer Familie zu helfen: Sie tritt in die Fußstapfen des Vaters und übernimmt seine Arbeit als Holzfäller. Diese erweist sich als hart, die Familie ist verschuldet und das Holz ist auf dem Freiburger Markt kaum etwas wert. Anneliese sucht nach anderen Möglichkeiten und ihr fällt der heidnische Brauch ein, Bäume in der Winterzeit festlich zu schmücken. Sie bietet kurzerhand geschmückte Tannen an und die Marktbesucher sind begeistert. Auch der junge Friedrich von Bergen interessiert sich für Anneliese und ihren Stand...

Meinung

Ein historischer Weihnachtsroman? Klingt unglaublich verlockend! Genau das dachte ich mir, als ich das Buch in der Vorschau gesehen habe, es hat mich sowohl vom Cover, als auch von der Inhaltsangabe her direkt angelacht. Es wird eine stimmungsvolle Geschichte mit Tiefgang versprochen, die nach starken Figuren schreit. Ich habe mich daher sehr gefreut, ein Rezensionsexemplar des Buches zu erhalten, ein ganz herzliches Dankeschön geht an den Aufbau Verlag!

Es wurde ne feine, interessante und gut lesbare Sprache gewählt, die vor allem am Anfang mit intensiven Landschaftsbeschreibungen punkten kann. Mit viel Liebe wurde die Gegend umschrieben, in der sich Anneliese aufgehalten hat, wodurch ich mir die Szenen auf Anhieb vorstellen konnte. Außerdem mag ich die Schlichtheit, die Bodenständigkeit, die den Worten entstammt. Das passt richtig gut zur Stimmung und ist sehr wirkungsvoll vor dem Hintergrund, wie die Familie von Anneliese lebt.

Es wurden Charaktere geschaffen, die ich durchaus sympathisch fand, sie hatten vielfältige Züge und zeigten im Laufe der Handlung verschiedene Facetten ihrer Person. Und da sich die Geschichte über ein paar Jahre erstreckt, gibt es natürlich solide Entwicklungen zu sehen, die sehr natürlich und gut nachvollziehbar ausgefallen sind.

Einzelnen Szenen wurden verschiedene Stimmungen zugeordnet, die situationsbedingt mal traurig, mal hoffnungsvoll, mal herzerwärmend und mal sehr weihnachtlich ausgefallen sind. Es wird Vielfalt geboten, die aber nie überfordernd ist, sondern stets in einem guten Maße vorgekommen sind. Zudem wird die Geschichte dadurch gut abgerundet und wird stimmig.

Mir hat der Gegensatz zwischen der Einfachheit, die am Anfang der Geschichte herrscht, und den feinen Räumlichkeiten, die irgendwann ins Spiel kommen, sehr gefallen. So werden zwei komplett gegensätzliche Welten dargestellt und man kann die Unterschiede zwischen einfachen Leuten und der feinen Gesellschaft gut beobachten.

Eine Sache hat mich gestört und wäre für meinen Geschmack nicht nötig gewesen. Die sich anbahnende Liebelei zwischen Anneliese und Friedrich mag zu einem schönen Ende des Buch dazugehören, mir war sie ein wenig zu konstruiert und auch oberflächlich. So ganz waren die Gefühle der Protagonisten nicht wirklich nachvollziehbar, zudem fand ich die Geschichte auch ohne diese Szenen sehr rund und stimmig.

Fazit

Es wurde ein feiner, stimmungsvoller Weihnachtsroman geschaffen, der mich zu weiten Teilen überzeugen konnte. Mit wunderbaren Beschreibungen der Szenen und der Landschaft, mit interessanten Protagonisten und einer tollen Stimmung konnte die Geschichte bestechen. Sie wurde außerdem mit einer überraschenden Tiefe mancher Situationen ausgestattet, was ihr den letzten Schliff gibt. Einzig eine beginnende Liebelei, die eingefügt wurde, hätte für meinen Geschmack nicht sein müssen, sie waren ein wenig zu überstürzt und nicht ganz rund. Ansonsten ist ne schöne Erzählung entstanden, die mir richtig gut gefallen und mir feine Lesestunden beschert hat.

 

Bewertung: 4 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Aufbau Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
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