Handlung
April 2019
Voller Entsetzen schaut die Welt nach Paris. Notre Dame steht in Flammen. Schnell finden sich zahlreiche Helfer, die die Kathedrale wieder aufbauen wollen. So auch die Restauratorin Josie und der Kunsthistoriker Antoine, die einem Geheimnis rund um das weltberühmte Gebäude auf die Spur kommen. Sie finden einen Brief und einen Ring, der bis zurück in die Zeit der Französischen Revolution führt. Hin zu Lucile, die einst für ihre Liebe zu einem Revolutionär kämpfte...
Meinung
Erstmals in der Verlagsvorschau entdeckt gab es mehrere Punkt, weshalb ich den Roman gern lesen wollte. Einmal mag ich die Werke von Eva-Maria Bast sehr gern, alles, was ich bisher von ihr gelesen habe, hat mir gut gefallen. Dann ist mir die weltberühmte Kathedrale Notre Dame direkt ins Auge gefallen, ein wie ich finde, absolut faszinierendes und einzigartiges Gebäude. Und ich erinnere mich noch gut daran, wie schockiert ich war, als das Bauwerk in Flammen stand. Mich hat es gereizt, dies in einem Buch nachzuvollziehen und es war mir daher eine riesengroße Freude, ein Rezensionsexemplar des Romans zu erhalten. Herzlichen Dank an den Aufbau Verlag!
Schnell zeigte sich, dass die Geschichte auf mehrere Erzählperspektiven aufgeteilt ist. Einmal findet man sich im Jahr 2019 wieder, dort begleitet man Josie und Antoine und ist hautnah bei dem Brand und den folgenden Aufbauarbeiten dabei. Gleichzeitig wird da auch ein Geheimnis angedeutet, welches in der Zeit der Französischen Revolution spielt und als weitere Zeitebene genutzt wird. An sich mag ich die Abwechslung, es lockerte die Handlung definitiv auf und natürlich ist auch der Unterschied in der Gesellschaft sehr fein erkennbar. Schnell zeigte sich für mich trotzdem, dass ich die Vergangenheit ab 1789 als etwas interessanter empfand, sie hatten für mich einen stärkeren Reiz. Zumal die Gegenwart, das Jahr 2019 in Hinsicht auf Josie und Antoine zu konstruiert und steif wirkt, Emotionen nicht so stark übertragen werden und mir da die Tiefe fehlt.
Durchweg wurde eine leichte Sprache genutzt, die sich superflüssig lesen lässt und anschaulich die einzelnen Perspektiven und Zeitebenen darstellt. Anspruch erhält sie durch den Fakt, dass sowohl durch die Französische Revolution, als auch durch den Brand der Kathedrale viele historische Hintergründe eingebunden wurden. Die Charaktere wurden mit einer soliden Zeichnung versehen, die nicht zu sehr in die Tiefe geht, was aufgrund der Perspektiven, als auch der Kürze des Romans zwar verständlich ist, aber doch ein bisschen mehr Gehalt vertragen hätte.
An sich ein guter Roman, der für mich in zwei Punkten geschwächelt hat. Einmal waren mir viele Abschnitte etwas zu ausschweifend und langatmig. Ein paar Kürzungen und Straffungen an einigen Stellen wären durchaus sinnvoll gewesen und hätten eine rundere Handlung hinterlassen. Und dann waren mir die Beschreibungen einiger Liebesbeziehungen nicht lebendig, greifbar genug. Sie hatten durchweg einen konstruierten Charakter, der hölzern und steif wirkte. Das hat leider dafür gesorgt, dass mich die Geschichte nicht so richtig gepackt hat und der Funke nicht so recht auf mich übergesprungen ist.
Fazit
Mit viel Vorfreude und Interesse habe ich das Lesen begonnen und ich wurde gut unterhalten. Ich mag es, wie sich die Story auf zwei Zeitebenen aufteilt, sie sich dadurch als abwechslungsreich gestaltet. Solide gezeichnete Charaktere treffen aufeinander, die Sprache ist ebenfalls sehr fein. Leider gab es für meinen Geschmack einige Längen, Kürzungen wären durchaus sinnvoll gewesen. Und dann waren mir die Liebesbeziehungen zwischen den Protagonisten zu hölzern, konstruiert, sie sind gerade für die Gegenwart nicht nötig. Zusammenfassend ein gutes Buch, das ein paar Schwächen hat und mich nicht ganz überzeugen konnte.
Bewertung: 3
von 5 Sterne
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