Donnerstag, 6. Juli 2023

Rezension: Schwestern im Aufbruch von Sybille Schrödter

Titel: Schwestern im Aufbruch
 Autorin: Sybille Schrödter
 Verlag: Droemer Taschenbuch
Seitenzahl: 480 Seiten
 Preis: 16,99 €
 Erscheinungsdatum: 01.03.2023
ISBN: 978-3-426-30818-9
 
 https://images.thalia.media/00/-/4fd8c085454c4262942487185f0ed14c/schwestern-im-aufbruch-taschenbuch-sybille-schroedter.jpeg

Handlung

Flensburg 1950

Der 2. Weltkrieg ist vorbei, die Bevölkerung rafft sich langsam wieder auf. Voller Tatendrang und Hoffnungen widmen sie sich neuen Aufgaben, so auch dem wirtschaftlichen Aufbau. Auch die Schwestern Lene, Lizzie und Jette wurden von dieser Stimmung angesteckt und widmen sich ihren ganz eigenen Projekten. Lene ist noch immer die Chefin des Rumhauses Danneberg, doch nun muss sie sich nicht nur gegen ihren Mann, sondern auch ihren Sohn behaupten, zudem gerät das Familienunternehmen immer mehr unter Druck. Zumal auch ihre eigene Tochter der Familie nun vorwirft, dass der Reichtum der Familie auf Sklavenarbeit beruht. Und auch zwischen den drei Schwestern kommt es immer wieder zu Zwistigkeiten, immer wieder scheint die Familie auseinanderzubrechen...

Meinung

Ich habe den ersten Band rund um die Danneberg-Schwestern kurz nach dem erscheinen gelesen und sehr sehr gemocht. Mich konnte der Roman absolut überzeugen, ich habe ihn unheimlich gern gelesen und denke noch heute gern an die spannende, sehr abwechslungsreiche und lebendige Geschichte zurück. Aus diesem Grund war meine Freude sehr groß, als diese Fortsetzung angekündigt wurde, ich wollte unbedingt wissen, wie es weitergeht, ein herzliches Dankeschön geht an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar!

Schnell war spürbar, dass es mittlerweile doch geraume Zeit her ist, dass ich Band eins gelesen habe, nur noch wenige Details des Buches sind mir in Erinnerung geblieben. Daher war ich sehr dankbar für die kleine Zusammenfassung des ersten Bandes am Anfang des Romans, die mir ein bisschen geholfen hat. Trotzdem waren die ersten vielleicht 100 Seiten recht schwierig, in meinem Kopf musste erst wieder ein Bild von den verwandtschaftlichen Verhältnissen entstehen, zudem brauchte ich ein bisschen, ehe ich der Handlung flüssig folgen konnte.

Die Sprache befindet sich durchweg auf einem recht hohen Niveau, sie lässt sich gut lesen und gibt zahlreiche Einblicke in die Gedanken der Protagonisten. Vermischt wurde sie mit politischen Informationen und ich mag es, wie durch das Rumhaus auch wirtschaftliche Entwicklungen eingefügt wurden.

Es gibt wieder mehrere Erzählperspektiven, die einen umfassenden Blick auf die Ereignisse bieten, die Schwestern kommen immer abwechselnd zu Wort und geben so die Möglichkeit, von jeder einzelnen einen umfassenderen Einblick zu verschaffen. Außerdem gestaltet sich die Geschichte dadurch abwechslungsreicher und sie hinterlässt einen runderen Eindruck.

Viele Momente und Ereignisse sind sehr lebendig gestaltet, sie wirken realitätsnah und stimmig, wodurch ein ansprechender Eindruck entsteht. Aber dann gibt es auch immer wieder Szenen, die mir ein bisschen zu abstrus waren, zu verworren und dadurch einen zu konstruierten Geschmack hinterlassen haben. Ich finde dieses Gleichgewicht nicht ganz rund, zudem hat es mich beim Lesen zusehends gestört.

Sowohl die Protagonisten, als auch die Handlungsorte sind gut geschildert, sie haben eigene Charaktere erhalten und bilden ein schönes Zusammenspiel. Viele Orte konnte ich mir gut vorstellen, wenngleich sie nie arg lebendige Bilder erzeugt haben. Auch die Protagonisten haben eine solide Schilderung erhalten, die einen interessanten Eindruck vermittelt, sie entwickeln sich im Verlauf der Geschichte weiter und zeigen eine gelungene Wandlung. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass sie sich zu sehr in eine Sache verrennen und zu lange daran festgehalten haben, was ab und an ein bisschen nervig war.

Fazit

Wie groß war meine Vorfreude auf eine Fortsetzung Danneberg-Saga, ich war extrem gespannt darauf und konnte es kaum erwarten, mit dem Lesen zu beginnen. Ich hatte auf eine grandiose Geschichte gehofft, die an den ersten Band der Reihe anschließt und sich auf einem tollen Niveau befindet. Nun ist das Buch ausgelesen und ich bin nicht ganz so glücklich, wie ich es mir erhofft hatte. Die Handlung ist gut, es liegt eine schöne Sprache vor, das Setting ist toll und auch die Protagonisten haben meist überzeugt. Aber mir war der Start in die Geschichte zu schwer, ich glaube, es ist mittlerweile einfach zu viel Zeit seit dem Erscheinen von Band eins vergangen. Zudem ist der Funke nicht ganz auf mich übergesprungen, ich war nie mit voller Leidenschaft beim Lesen und mein Gesamteindruck ist gut, leider kommt die Fortsetzung nicht an die Klasse des Auftakts heran...

 

Bewertung: 3 von 5 Sterne

 
MarySophie
 
Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars!
Diesen Post kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung.
 
 

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